Hallo, Ich nähere mich dem Ende meines Informatikstudiums und überlege danach beruflich im Embedded Bereich einzusteigen (Automotive wäre da wohl das größte). Im Studium hatten wir 2 Vorlesungen auf denen wir auf solchen AVREasy Boards und auch dem Arduino rumprogrammiert haben. Mir machte das ganze insbesondere deswegen Spaß, weil sich die Programmierung mittels C oder Assembler wirklich noch am ehesten nach reiner Programmierung anfühlt. Man hat meist keine Quadcore-Systeme mit 8GB RAM, sondern deutlich weniger und muss entsprechend noch deutlich ressourenschonender programmieren. Das einzige was mich jedoch verunsichert, ist die Elektrotechnik. Ich studiere Informatik und habe dementsprechend kaum Elektrotechnikkenntnisse. Wieviel Elektrotechnikkenntnisse braucht man denn für einen typischen Embedded Job? Sind solche Jobs eher für Elektrotechniker mit grundlegenden Programmierkenntnissen geeignet oder eher für Informatiker mit grundlegenden Elektrotechnikkenntnissen? In solchen Stellenanzeigen stehen meist beide Studiengänge, aber zwischen den Studienkenntnissen und den vermittelten Kenntnissen besteht doch schon ein großer Unterschied.
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Hallo, eher schwierig wenn man keine Ahnung von Elektronik hat. Man braucht natürlich nicht das komplette Programm an Schaltungstechnik aber Sachen wie Highside- oder Lowsideschalter, Spannungsteiler und generell Grundlagen zu den Bauteilen sollte man schon haben. Ich meine was nützt der beste Code wenn du nicht weisst, wie du deinen Ausgang bzw den Aktuator dahinter ansteuerst? Zudem gehe ich davon aus, dass dir als Informatiker grundlegend Dinge wie Bussystem recht fern sind. Ich will dir die ganze Sache nicht schlecht machen, es gibt ja auch ein paar Informatiker im Embedded Bereich aber die meisten werden wohl Elektrotechniker sein.
Das kommt sehr stark auf den Job an, aber oft braucht man keine tiefgehenden Hardwarekenntnisse. Da geht es eher um Regelungstechnik, Sensorik, digitale Signalverarbeitung, usw. Das gehört auch alles zur Elektrotechnik, aber sollte für einen Informatiker relativ leicht erlernbar sein. Wenn man sich gut mit seinen Hardwareentwicklern versteht, übernehmen die dann schon den Rest.
Antimedial schrieb: > übernehmen die dann schon den Rest. Wenn man da den richtigen findet. Oft sind die Leute da etwas zugeknöpft und selten bereit Know-How einfließen zu lassen. Außerdem werden die Personalentscheider schon drauf achten, wenn solche Feinheiten gebraucht werden. Ansonsten würde ich mal schauen ob es einen Aufbaukurs gibt, wo du zum Elektronik- Entwickler im Embedded-Bereich mutieren kannst. So einen Schein hab ich nämlich.
Klaro schrieb: > Oft sind die Leute da etwas > zugeknöpft und selten bereit Know-How einfließen zu lassen. Wenn man Leuten mit dieser Einstellung gegenübertritt, ist das logisch. Da würde ich auch nichts erzählen. Es ist ein Geben und Nehmen, man muss auch Geben können. Klaro schrieb: > Außerdem werden die Personalentscheider schon drauf achten, > wenn solche Feinheiten gebraucht werden. Personalentscheider achten zuallererst auf den Charakter, die Lernfähigkeit und Offenheit zu Neuem. Gerade von Frischlingen wird oft kein echtes Fachwissen verlangt (woher sollen die das auch haben?).
Klaro schrieb: > Ansonsten würde ich > mal schauen ob es einen Aufbaukurs gibt, wo du zum Elektronik- > Entwickler im Embedded-Bereich mutieren kannst. So einen Schein > hab ich nämlich. Und was wird in diesen Kursen vermittelt? Ein E-Ing zeichnet doch grade auch sein breit gestreutes Wissen in anderen Teilgebieten der E-Technik aus. TET 1/2, EMV, HF 1/2, Antennen, Mikrosystemtechnik/Halbleiterwerkstoffe, Nachrichtentechnik etc. sind doch alles Wissensbereiche die im Bachelorstudium abgedeckt werden und quasi die Grundlage dafür bilden bestimmte Effekte nachvollziehen zu können und da zieht sich von parasitären Effekten der HF bis hin zur Leistungsanpassung oder Phase-locked loops.
Sebastian Georges schrieb: > Wieviel Elektrotechnikkenntnisse braucht man denn für einen typischen > Embedded Job? Wenig. Bei grösseren Projekten gibt es dafür Spezialisten, und wenn du eine Frage hast, wie sich ein Peripherie elektrisch verhält, kannst du fragen. Und Projekte werden immmer grösser, Einzelkämpfer auf Grund der Komplexität immer seltener.
Sebastian Georges schrieb: > Wieviel Elektrotechnikkenntnisse braucht man denn für einen typischen > Embedded Job? Pauschal lässt sich das natürlich schwer sagen, aber wenn ich jetzt von unseren Projekten ausgehe, dann sollte ein Embedded-Programmierer, der einen Mikrocontroller vor sich hat, natürlich schon das Datenblatt des Mikrocontrollers verstehen und mit einem Schaltplan etwas anfangen können. Er muss die Schaltung nicht erstellen, aber zumindest soweit verstehen, wie es die Programmierung erfordert. > Sind solche Jobs eher für Elektrotechniker mit grundlegenden > Programmierkenntnissen geeignet oder eher für Informatiker mit > grundlegenden Elektrotechnikkenntnissen? Auch hier kann ich nur für uns sprechen: Wir schreiben unsere Stellen inzwischen nur noch als Entwickler-Stellen (ohne spezifische Angabe ob Elektrotechniker oder Informatiker) aus. Ob jemand seinen Abschluss in Elektrotechnik oder Informatik gemacht hat, ist für uns zweitrangig, sofern er sich für den jeweils anderen Bereich eben auch interessiert. Je nach Kenntnissen kann man dann sehen, wo jemand am besten einzusetzen ist. > Ich nähere mich dem Ende meines Informatikstudiums und überlege danach > beruflich im Embedded Bereich einzusteigen (Automotive wäre da wohl das > größte). Automotive ist zwar ein sehr großer Embedded-Bereich (gerade in Deutschland), aber es gibt auch noch etliche andere Branchen, wo Embedded-Technologien eingesetzt werden. Von daher würde ich mich da nicht direkt festlegen.
In der Autoindustrie arbeiten ganze Armeen von Informatikern ohne Ahnung von E-Technik an Embedded-Software. Die gleiche Arbeit machen mindestens noch einmal so viele E-Technik-Ingenieure, die ebenfalls kaum Ahnung von E-Technik haben (deswegen hat man sie ja in die Softwareabteilung gesteckt). Die E-Technik-Ingenieure mit Ahnung von E-Technik arbeiten meist in der Elektronikentwicklung, also in einer anderen Abteilung. Natürlich genügt es in der Embedded-Softwareentwicklung nicht, nur gut in C programmieren zu können. Du musst auch verstehen, was die Dinge, die von den Embedded-Rechnern gesteuert werden, tun. Das lernst du aber nicht im Studium, sondern vor Ort bei der Firma in ein paar Tagen und immer wieder aufs Neue (wenn bspw. eine neue Sorte Sensoren ins Spiel kommen). Ein Bisschen Ahnung von Regelungstechnik wäre nicht schlecht, wird aber für 90% der anstehenden Aufgaben nicht benötigt. Wenn du also in hardwarenaher Programmierer einigermaßen gut bist (und davon gehe ich aus, sonst würde sie dir keinen Spaß machen) und eine gute Auffassungsgabe hast (um die Funktionsweise externer Komponenten zu verstehen), bist du in so einer Abteilung gut aufgehoben.
Ich habe mich mal als iOS-Entwickler im Embedded-Bereich beworben. Das stellte sich als voellig sinnlos heraus - die Elektroniker waren fest davon ueberzeugt, dass selbst fuer die Frontend-App fuer das Embedded-Geraet, also mehrere Layer von der Elektronik entfernt, Hobbykenntnisse in Elektronik nicht ausreichen. Und da ein Elektroniker selbstverstaendlich auch Alles kann, was ein Softwareentwickler kann, hatte ich als Informatiker dort keine Chance. Das muss nicht ueberall so sein - aber du musst mit Sowas rechnen.
najaaahhh es reicht ja schon einer Typ im Team der per Dunning-Kruger-Effekt voller Stolz haufen Scheiße baut. Nichtwissen ist kompliziert selbst zu erkennen. Selbst zu beurteilen was nicht nötig ist, weil die eigene Bildung nicht ausreicht, ist halt.... komisch.
Christoph Budelmann schrieb: > Wir schreiben unsere Stellen > inzwischen nur noch als Entwickler-Stellen (ohne spezifische Angabe ob > Elektrotechniker oder Informatiker) aus. Ob jemand seinen Abschluss in > Elektrotechnik oder Informatik gemacht hat, ist für uns zweitrangig, > sofern er sich für den jeweils anderen Bereich eben auch interessiert. Hört sich nach Bewerbermangel-Deluxe an. Antimedial schrieb: > Wenn man Leuten mit dieser Einstellung gegenübertritt, ist das logisch. > Da würde ich auch nichts erzählen. Es ist ein Geben und Nehmen, man muss > auch Geben können. Nur was macht ein Newbie der eben noch nicht viel zu bieten hat, weil da eben Bildung und Erfahrung fehlt? > Klaro schrieb: >> Außerdem werden die Personalentscheider schon drauf achten, >> wenn solche Feinheiten gebraucht werden. > > Personalentscheider achten zuallererst auf den Charakter, die > Lernfähigkeit und Offenheit zu Neuem. Gerade von Frischlingen wird oft > kein echtes Fachwissen verlangt (woher sollen die das auch haben?). Eher nicht. Ich würde es mehr als Sektenhörigkeit bezeichnen.
Christoph Budelmann schrieb: > Sebastian Georges schrieb: >> Wieviel Elektrotechnikkenntnisse braucht man denn für einen typischen >> Embedded Job? > > Pauschal lässt sich das natürlich schwer sagen, aber wenn ich jetzt von > unseren Projekten ausgehe, dann sollte ein Embedded-Programmierer, der > einen Mikrocontroller vor sich hat, natürlich schon das Datenblatt des > Mikrocontrollers verstehen und mit einem Schaltplan etwas anfangen > können. Solche Sachen wie ins Datenblatt schauen und gucken welche Pins für was gut sind, kriege ich noch problemlos hin. Wenn es jetzt aber darum gehen würde den Lötkolben in die Hand zu nehmen oder sowas, da wäre bei mir dann Schluss. Nicht, dass mich das nicht intressieren würde, ich habe da einfach keinerlei Erfahrung mit. Lernbereit wäre ich natürlich. Ich wäre auch offen dafür, während des Jobs dann immer tiefer in die Elektrotechnik einzusteigen. Der Embedded-Bereich intresiert mich eben deshalb, weil es heutzutage eigentlich noch der einzige Bereich ist, in dem wirklich programmiert wird und das drumherum sehr technisch ist.
Sebastian Georges schrieb: > Wenn es jetzt aber darum gehen würde den Lötkolben in die Hand zu nehmen > oder sowas, da wäre bei mir dann Schluss. Dafür werden auch E-Technik Ingenieure nicht ausgebildet...
seb schrieb: > Sebastian Georges schrieb: >> Wenn es jetzt aber darum gehen würde den Lötkolben in die Hand zu nehmen >> oder sowas, da wäre bei mir dann Schluss. > > Dafür werden auch E-Technik Ingenieure nicht ausgebildet... Sie können es aber trotzdem (meistens). Die löten aber auch nicht besser, als sie Programmieren. ;)
Sebastian Georges schrieb: > Solche Sachen wie ins Datenblatt schauen und gucken welche Pins für was > gut sind, kriege ich noch problemlos hin. > Wenn es jetzt aber darum gehen würde den Lötkolben in die Hand zu nehmen > oder sowas, da wäre bei mir dann Schluss. > Nicht, dass mich das nicht intressieren würde, ich habe da einfach > keinerlei Erfahrung mit. > > Lernbereit wäre ich natürlich. Ich wäre auch offen dafür, während des > Jobs dann immer tiefer in die Elektrotechnik einzusteigen. Das sind eigentlich gute Voraussetzungen. Du suchst nicht zufällig im Norden NRWs? Unsere neue Stellenanzeige hier (müsste eigentlich jeden Tag online gestellt werden) geht genau in die Richtung: Entwickler mit Software-Schwerpunkt und Spaß an Elektronik... ;-)
Christoph Budelmann schrieb: > Sebastian Georges schrieb: >> Solche Sachen wie ins Datenblatt schauen und gucken welche Pins für was >> gut sind, kriege ich noch problemlos hin. >> Wenn es jetzt aber darum gehen würde den Lötkolben in die Hand zu nehmen >> oder sowas, da wäre bei mir dann Schluss. >> Nicht, dass mich das nicht intressieren würde, ich habe da einfach >> keinerlei Erfahrung mit. >> >> Lernbereit wäre ich natürlich. Ich wäre auch offen dafür, während des >> Jobs dann immer tiefer in die Elektrotechnik einzusteigen. > > Das sind eigentlich gute Voraussetzungen. Du suchst nicht zufällig im > Norden NRWs? Unsere neue Stellenanzeige hier (müsste eigentlich jeden > Tag online gestellt werden) geht genau in die Richtung: Entwickler mit > Software-Schwerpunkt und Spaß an Elektronik... ;-) Welche Stadt?
> Welche Stadt?
Münster
Christoph Budelmann schrieb: >> Welche Stadt? > > Münster Könntest du auch den Firmennamen verraten? ;)
Sebastian Georges schrieb: > Könntest du auch den Firmennamen verraten? ;) Budelmann Elektronik GmbH
>Wieviel Elektrotechnikkenntnisse braucht man denn für einen typischen >> Embedded Job? Wie soll das debuging denn funktionieren ? Da musss man immer etwas nachmessen. IMO, ist embedded programming voelling sinnlos ohne hardware kenntnisse.
Bei uns bringen die Kunden die Hardware. Und die Qualität der relevanten Informationen ist sehr unterschiedlich. Teilweise wurde die Hardware nur statisch vermessen, wenn überhaupt in Betrieb genommen. Da ist es zumindest von Vorteil offensichtliche Fehler zu erkennen. Auch die Bedienung eines Osziloskops inkl. des findens der relevanten Messpunkte ist von Vorteil. Insofern sind Grundkenntnisse im Schaltplan lesen günstig.
Sebastian Georges schrieb: > Könntest du auch den Firmennamen verraten? ;) Na, dass war ja wohl mal eine analytisch schwache Leistung. Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb: > Wie soll das debuging denn funktionieren ? Da musss man immer etwas > nachmessen. IMO, ist embedded programming voelling sinnlos ohne hardware > kenntnisse. Kommt ja wohl auf die Anwendung an. Wenn Daten verarbeitet werden, würde ich ein Monitorprogramm temporär programmieren, der mir das zeigt, was ich wissen will. Ist das aus irgend welchen Gründen nicht machbar, gibts ja noch die Daten-/und Signalmesstechnik, aber das ist dann eh nur was für Fortgeschrittene. Richtig gemein wird es erst wenn man im Embedded-Bereich mit Kombinatorik in FPGAs zu tun bekommt. Das kann dann schnell High-End werden und einen in den Wahnsinn treiben. Elektronikkenntnisse im Embedded-Bereich sind in den meisten Fällen digital und das kann man mit Logikschaltungen abdecken. Analog-Technik ist dann wieder eine ganz andere Schiene.
Klaro schrieb: > Nur was macht ein Newbie der eben noch nicht viel zu bieten hat, weil > da eben Bildung und Erfahrung fehlt? Steht doch oben: Charakter und Lernfähigkeit. Von den Firmen wird durchaus akzeptiert, dass man Leute einarbeiten muss. Das spiegelt sich logischweise am Preis wider. Deshalb ist es durchaus möglich, in den ersten zwei Jahren ein Gehaltsplus von 20-50% zu erreichen.
Sebastian Georges schrieb: > Wenn es jetzt aber darum gehen würde den Lötkolben in die Hand zu nehmen > oder sowas, da wäre bei mir dann Schluss. > Nicht, dass mich das nicht intressieren würde, ich habe da einfach > keinerlei Erfahrung mit. Das trift auch auf fast jeden ET-Ing. zu der keine Lehre oder Duales Studium gemacht hat. Lötkolben gehört nun mal nicht Hoschulausbildung - dafür das LÖsen von Dreifchuntegralen mit dem Abacus, MfG
Kommt denke ich sehr auf die Embedded Software an. Größere Embedded Softwareprojekte sind schon abstrahiert und es ist wichtiger sich mit Echtzeit Betriebssystemen, Compiler optimierung, Software / HW Codesign oder relevanten Bussystemen inklusive Protokolle zu kennen. In den Bereichen sind Informatiker sogar viel besser geeignet. Wenn du so minimal projekte mit micro prozessoren und C Programmierung hast wird es schon eher elektrotechnisch und man sollte Wissen in dem Bereich der Anwendung haben. Aber warum zur Hölle möchte jemand freiwillig Assembler programmieren? Mach dich nicht unglücklich.
Antimedial schrieb: > Von den Firmen wird durchaus akzeptiert Wenn, dann aber nur Zähneknirschend. Objektiv betrachtet herrscht in der Wirtschaft ein hohes Niveau an Anspruchsdenken, bei einem Minimum an Unterstützungsbereitschaft und Anreizen. Halt eine Mitnahmementalität, solange es der Markt her gibt. Hat der Markt nichts zu bieten, passiert was? Nichts, außer das die Lobbyisten mal wieder gefragt werden und zum Zuge kommen mit ihrem Gejammer.
Klaro schrieb: > Wenn, dann aber nur Zähneknirschend. Objektiv betrachtet herrscht > in der Wirtschaft ein hohes Niveau an Anspruchsdenken, bei einem > Minimum an Unterstützungsbereitschaft und Anreizen. Nicht wirklich. Es besteht eine hohe Bereitschaft, Nachwuchs auszubilden. Inzwischen werden tausende junge Menschen direkt vom Abi aus weggeworben, so dass sie schon im Studium möglichst fest an das Unternehmen gebunden werden. Teilweise geht es sogar in die andere Richtung: Die Firmen versuchten illegalerweise Sanktionen zu verhängen, wenn sich ein Absolvent nicht beim Unternehmen bleiben wollte. Das Ziel ist natürlich, den mühsamen Aussortierungsprozess möglichst zu vermeiden und so günstig an motiviertes Personal zu kommen. Außerdem dürfte die Fluktuation sinken. Immerhin ist es noch sehr viel billiger, einen jungen, motivierten Menschen auszubilden, als einen Altingenieur mitschleppen zu müssen, der 15 Jahre vor der Rente schon nichts Neues mehr lernen will, dafür aber ein überdurchschnittliches Gehalt verlangt, weil er glaubt, dass seine "Erfahrung" etwas wert sei. Klaro schrieb: > Hat der Markt nichts zu bieten, passiert was? Nichts, außer das > die Lobbyisten mal wieder gefragt werden und zum Zuge kommen > mit ihrem Gejammer. Hinter den Kulissen passiert viel mehr als dieses oberflächliche "Gejammer". Man muss nur mal mit offenen Augen hinschauen.
Antimedial schrieb: > weil er glaubt, dass seine > "Erfahrung" etwas wert sei Erfahrung in der realen Entwicklung ist auch sehr viel mehr Wert als das bischen, was man an der Hochschule lernt.
Claus M. schrieb: > Erfahrung in der realen Entwicklung ist auch sehr viel mehr Wert als das > bischen, was man an der Hochschule lernt. Nur dass viele eben keine echte Erfahrung haben, sondern nur ihre Zeit absitzen und immer wieder das Selbe tun und nichts Neues dazu lernen. Ob derjenige dann 5 oder 40 Jahre "Erfahrung" hat, spielt überhaupt keine Rolle mehr.
Antimedial schrieb: > Nicht wirklich. Es besteht eine hohe Bereitschaft, Nachwuchs > auszubilden. Inzwischen werden tausende junge Menschen direkt vom Abi > aus weggeworben, so dass sie schon im Studium möglichst fest an das > Unternehmen gebunden werden. Teilweise geht es sogar in die andere > Richtung: Die Firmen versuchten illegalerweise Sanktionen zu verhängen, > wenn sich ein Absolvent nicht beim Unternehmen bleiben wollte. Ist heute wieder mal Märchenstunde? Über so was hat noch keiner berichtet. Leg mal was belastbares vor. Sanktionen gibts übrigens nur beim Staat. Firmen können sich allenfalls der Vertragsstrafe bedienen, die aber so abschreckend sein dürfte, dass die eher kontraproduktiv für die Personalakquise sein dürfte. Antimedial schrieb: > Ob > derjenige dann 5 oder 40 Jahre "Erfahrung" hat, spielt überhaupt keine > Rolle mehr. Kann man es dir überhaupt recht machen? Du hast ja wirklich an allem was auszusetzen und das nicht mal glaubhaft oder fundiert. Erfahrung hat keinen Wert, dass ich nicht lache.
Klaro schrieb: > Firmen können sich allenfalls der Vertragsstrafe > bedienen, die aber so abschreckend sein dürfte, dass die eher > kontraproduktiv für die Personalakquise sein dürfte. Es ist vollkommen üblich, daß Firmen, die eine Aufbildungs (mit-)finanzieren, sei es ein Studium oder Lehrgang, sich hinterher auszahlen lassen wollen, wenn der Mensch nicht bei ihnen arbeitet. Und ja, das wird als Knebel genutzt. Und ja, wer drauf eingeht, ist selber schuld, nicht reich genug gewesen zu sein, sich die Ausbildung aus einerner tasche finanzieren zu können.
Klaro schrieb: > Ist heute wieder mal Märchenstunde? Über so was hat noch keiner > berichtet. Leg mal was belastbares vor. Die Thematik ist in den Kreisen sehr gut bekannt. Wenn man sich mit dem Thema "duales Studium" beschäftigt, stößt man automatisch darauf. Teilweise steht es sogar in den offiziellen FAQ der Hochschulen. Klaro schrieb: > Sanktionen gibts übrigens > nur beim Staat. http://www.duden.de/rechtschreibung/Sanktion Klaro schrieb: > Firmen können sich allenfalls der Vertragsstrafe > bedienen, die aber so abschreckend sein dürfte, dass die eher > kontraproduktiv für die Personalakquise sein dürfte. Wie man es nennt spielt keine Rolle. Fakt ist, dass es Firmen gab, die ihre Ausbildungsvergütung zurückfordern wollte, wenn der Absolvent nicht mindestens 2-3 Jahre im Unternehmen geblieben ist. Inzwischen haben aber auch die schwarzen Schafe lernen müssen, dass solche Regelungen unzulässig sind. Lediglich freiwillige Leistungen (Prämien für gute Noten, Büchergeld) dürfen zurückgefordert werden. Und das wird wohl auch immer noch gemacht. Klaro schrieb: > Kann man es dir überhaupt recht machen? > Du hast ja wirklich an allem was auszusetzen und das nicht mal > glaubhaft oder fundiert. Erfahrung hat keinen Wert, dass ich nicht > lache. Ja, es ist schon schockierend für jemand, der seine Zeit absitzt und denkt, dass er ein stetig steigendes Gehalt verdient, nur weil er älter wird. Da ist es schon eine schockierende Neuigkeit, dass die Leistungsfähigkeit und Lernfähigkeit abnimmt und in einem solchen Maße, dass der Wert als Arbeitnehmer in aller Regel mit dem Alter nicht automatisch zunimmt. Wir sind nicht mehr in der Wirtschaftswunderzeit, wo das Geld auf der Straße lag und jeder unendlich steigendes Gehalt einfordern konnte. Man muss eine Leistung bringen. Und sinkende Leistung bedeutet sinkendes Gehalt. Nicht umsonst starten viele Konzerne umfangreiche Stellenabbauprogramme, die in erster Linie auf die alten, teuren und wenig leistungsfähigen Konzernbeamte, die nur noch auf die Rente zuarbeiten, abzielt.
Sebastian Georges schrieb: > Das einzige was mich jedoch verunsichert, ist die Elektrotechnik. > Ich studiere Informatik und habe dementsprechend kaum > Elektrotechnikkenntnisse. > Wieviel Elektrotechnikkenntnisse braucht man denn für einen typischen > Embedded Job? Dann solltest du ins Bibliothekswesen einsteigen. Das gehört auch zur Informatik. Bedenke zum Anfang mal, daß immer noch die Mehrzahl aller Jobs in kleinen Firmen des Mittelstandes angesiedelt ist. Das sind Firmen, die es sich nicht leisten können, für's Programmieren eine eigene Abteilung aufzumachen. Stattdessen muß jeder von jedem was können, also ein Entwickler muß wenigstens ein bissel auch BWL im Hinterkopf haben, ein Einkäufer ein bissel technologisches Verständnis und ein Verkäufer ein bissel Ahnung von dem, was in den Produkten drinsteckt und ein Kundendienstler intimes Wissen von der Firmware haben, die in den Geräten drinsteckt. Bedenke mal, daß eine Firma Produkte verkaufen will. O ja, es gibt auch einiges an ganz tollen Ingenieurbüros, die sich das Dienstleisten für andere Firmen auf die Fahne geschrieben haben, aber die sind eher mieser dran, weil kein etwaiger Kunde bloß ein Tralala geliefert haben will, sondern ein belastbares Produkt. Also für dich heißt es, Produkte zu entwickeln oder wenigstens mitzuentwickeln. Da dürften irgendwelche Programmierereien nur ein kleinerer Teil deiner Aufgaben sein und du solltest dich nicht wundern, wenn du zwischendurch auch mal technische Zeichnungen anfertigen wirst, dich mit Zulieferern über Gestaltungs- und damit Herstellungsdetails von Gehäusen und damit über Preise raufen mußt. Für dich heißt das, daß du im Mittelstand eben kein Schmalspur-Spezi bist, sondern immer ein Allrounder (halt besser oder schlechter..) und daß dir genau dieser Mix aus allem, was die Büchse der Pandora zu bieten hat, schlußendlich auch noch Spaß machen muß. Ach ja, Kundenanrufe ("doesnt work, please advice") hab ich noch vergessen, das kommt auch noch dazu. Es ist ein interessantes Leben, aber nix für Leute mit Scheuklappen. Aber wenn die Elektrotechnik das einzige ist, was dich verunsichert, BWL und Maschinenbau und Kreativität beim Erdenken von Produkten und Lösungen und das selbständige Dazulernen hingegen nicht, dann bist du im sogenannten Embedded Bereich, der eigentlich ein Teil des Maschinen- und Anlagenbaues ist, ganz richtig. W.S.
Als Embedded-Software Entwickler solltest du ein paar Grundlagen wissen/können: 1: Unterschied Input/Output 2. Was ist Open Drain und der Unterschied zu Push-Pull 3. Was passiert wenn die Versorgungsspannung zu hoch/zu niedrieg ist 4. Wozu ist der Knopf für die Strombegrenzung am Labornetzteil gut 5. Logic Analyzer anschließen, mit Oszi umgehen können 6. Datenblatt lesen können und die Pinfunktionen erkennen können Was eher optional ist: Fädeldraht anlöten Also, no rocket science required. Bekommst du als Frischling in den ersten Wochen beigebracht.
Kurzum: Stell dir vor jemand drückt dir einen (möglicherweise noch fehlerhaften) Schaltplan von einem neuen Board in die Hand und sagt "Bring mal alle Komponenten in der Software zum Laufen".
denial schrieb: > Kurzum: Stell dir vor jemand drückt dir einen (möglicherweise noch > fehlerhaften) Schaltplan von einem neuen Board in die Hand und sagt > "Bring mal alle Komponenten in der Software zum Laufen". Ohne Map der Register und Ports dürfte das schwierig werden. Da sind dann Elektronik-Kenntnisse auch nicht hilfreich. Antimedial schrieb: > die nur noch auf die Rente zuarbeiten, abzielt. nur noch? Wer arbeitet denn nicht auf die Rente zu? Antimedial schrieb: > Wie man es nennt spielt keine Rolle. Ich denke mal schon, dass das wichtig ist, denn das eine ist einseitig und das anderes gegenseitig. Ist eben ein Unterschied ob man dem als AN zustimmt oder nicht.
Klaro schrieb: > nur noch? Wer arbeitet denn nicht auf die Rente zu? Natürlich nicht. Klaro schrieb: > Antimedial schrieb: >> Wie man es nennt spielt keine Rolle. > > Ich denke mal schon, dass das wichtig ist, denn das eine ist > einseitig und das anderes gegenseitig. Ist eben ein Unterschied > ob man dem als AN zustimmt oder nicht. Nein, es macht keinen Unterschied. Eine unwirksame Klausel bleibt unwirksam, auch wenn der Vertrag unterschrieben ist.
Antimedial schrieb: > Nein, es macht keinen Unterschied. Eine unwirksame Klausel bleibt > unwirksam, auch wenn der Vertrag unterschrieben ist. Nur, wenn sich die Sittenwidrigkeit nachher gerichtlich bestätigt. Nur, was ist alles Sittenwidrig? Kennst du die alle? Vermutlich nur ein paar.
Klaro schrieb: > Nur, wenn sich die Sittenwidrigkeit nachher gerichtlich bestätigt. > Nur, was ist alles Sittenwidrig? Kennst du die alle? Vermutlich > nur ein paar. Es ging um konkreten Fall, bei dem es tatsächlich so ist.
Antimedial schrieb: > Es ging um konkreten Fall, bei dem es tatsächlich so ist. Solche Fälle kenn ich auch. Mal wird es so und manchmal so ausgelegt. Verallgemeinern kann man es eben nicht und da man als Bewerber meist eh in der schwächeren Position ist, bleibt da oft nur akzeptieren oder weiter suchen. Was glaubst du, wird passieren bei der Arbeitsmarktlage? Soooo rosig ist die nämlich nicht, vor allem nicht ÜBERALL. Im Süden mag das alles besser sein, aber nicht jeder will dahin. Würde mich nicht wundern, wenn unser Foren-Mitglied Budelmann das so einfach gebacken bekommt, wenn er nicht das bekommt, was er da an Vorstellungen hat. Eine so breite Palette an Kenntnissen wird da wohl kaum beim ihm aufschlagen. http://www.mikrocontroller.net/jobs/entwickler-embedded-software Im günstigstem Fall wird er da wohl einiges investieren müssen.
Klaro schrieb: > Solche Fälle kenn ich auch. Mal wird es so und manchmal so > ausgelegt. Eben nicht. Die Rechtslage ist glasklar. Klaro schrieb: > Verallgemeinern kann man es eben nicht Bei einer konkreten Situation handelt es sich um alles andere als eine Verallgemeinerung. Klaro schrieb: > da man > als Bewerber meist eh in der schwächeren Position ist, bleibt > da oft nur akzeptieren oder weiter suchen. Der Gesetzgeber ist aber in der stärkeren Position und der hat im beschriebenen Fall ziemlich sorgfältig dafür gesorgt, dass solche Fälle seit etwa 10 Jahren der Vergangenheit angehören. Eine stärkere Position heißt nicht, dass man sich alles erlauben darf. Klaro schrieb: > Was glaubst du, wird > passieren bei der Arbeitsmarktlage? Wie gesagt: Die Arbeitsmarktlage ist so gut, dass die Firmen Abiturienten direkt von der Schule abwerben, um sie möglichst schnell in das Unternehmen integrieren zu können. Klaro schrieb: > Im Süden mag das alles besser > sein, aber nicht jeder will dahin. Da kann ich nur sagen: Selbst Schuld. Dann müssen eben ausländische Fachkräfte herrangeschafft werden. Klaro schrieb: > Würde mich nicht wundern, wenn unser Foren-Mitglied Budelmann > das so einfach gebacken bekommt, wenn er nicht das bekommt, > was er da an Vorstellungen hat. Eine so breite Palette an > Kenntnissen wird da wohl kaum beim ihm aufschlagen. Die Anforderungen sind ja wohl wirklich sehr leicht zu erfüllen und mehr als fair. Man beachte den Satz: "Vorteilhaft sind Kenntnisse und Erfahrungen in einem oder mehreren der folgenden Bereiche". Sobald du eines der Anforderungen erfüllst, könntest du dich bewerben. Und selbst ein Student kann im 3. Semester schon locker alle Anforderungen erfüllen. Ich hätte als Abiturient sogar mindestens 2 davon erfüllt.
Antimedial schrieb: > dass man sich alles erlauben darf. Nicht erlauben ist nicht gleichbedeutend mit nicht versuchen und das machen so einige. In anderen Sozialforen kann man da interessante Beiträge zu lesen. Antimedial schrieb: > Da kann ich nur sagen: Selbst Schuld. Eine Schuldfrage zeigt sich hier nicht, weil die Wirtschaft ja nur allgemein um Arbeitskräfte wirbt, aber es an Aussagekraft, Nachhaltigkeit und Perspektive vermissen lässt. Das wird sich auch nicht so schnell ändern. Auch wenn vereinzelt Abiturienten abgeworben werden, was auch etwas kurzsichtig ist, denn dadurch wird ja ein Studium erst mal gehemmt, es sei denn, die Firmen bieten Nachhaltigkeit durch eine Perspektive und ein Stipendium mit anschließender Übernahme an. Das ist hier in D aber eher selten.
Klaro schrieb: > Nicht erlauben ist nicht gleichbedeutend mit nicht versuchen und das > machen so einige. In anderen Sozialforen kann man da interessante > Beiträge zu lesen. So ein Blödsinn. Es gibt sicher schwarze Schafe, aber nur weil eine Hand voll Fälle in Foren berichtet werden heißt das noch lange nicht, dass das eine verbreitete Praxis ist. Klaro schrieb: > Eine Schuldfrage zeigt sich hier nicht, weil die Wirtschaft > ja nur allgemein um Arbeitskräfte wirbt, aber es an Aussagekraft, > Nachhaltigkeit und Perspektive vermissen lässt. Meine Güte Michael, du machst aus jeder Aussage eine Hassrede gegen die Unternehmen, oder? Die Wirtschaft konzentriert sich nunmal im Süden, das kapiert doch auch der dümmste Arbeitnehmer. Dass es an Aussagekraft, Nachhaltigkeit und Perspektive in Deutschland überhaupt nicht mangelt, zeigt die Wirtschaft durch Taten, nicht durch Werbesprüche. Klaro schrieb: > Auch wenn vereinzelt > Abiturienten abgeworben werden Vereinzelt? Das sind jedes Jahr zehntausende. Klaro schrieb: > denn dadurch wird ja ein Studium erst mal gehemmt, es sei denn, > die Firmen bieten Nachhaltigkeit durch eine Perspektive und > ein Stipendium mit anschließender Übernahme an. Wie gesagt, das haben manche auch zu übereifrig getan weil sie zurecht Angst hatten, dass die Leute zur Konkurrenz gehen, weil sie erstklassig ausgebildet wurden und daher einen extrem hohen Marktwert haben. Klaro schrieb: > Das ist hier > in D aber eher selten. Falsch. Das ist in Deutschland die Regel.
Klaro schrieb: > denial schrieb: >> Kurzum: Stell dir vor jemand drückt dir einen (möglicherweise noch >> fehlerhaften) Schaltplan von einem neuen Board in die Hand und sagt >> "Bring mal alle Komponenten in der Software zum Laufen". > > Ohne Map der Register und Ports dürfte das schwierig werden. > Da sind dann Elektronik-Kenntnisse auch nicht hilfreich. Du wirst es nicht glauben, aber in den meisten Fällen bekommst du sogar das komplette Datenblatt gestellt.
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