Hallo, ich überlege gerade, wie ich am sinnvollsten eine Stromquelle für eine kleine Cu-Galvanik bauen könnte. Geplant sind max 8-10A bei einer Spannung von max. 1,5V. Ich meine mich zu erinnern, dass Restwelligkeit ein Problem bei der Galvanisierung darstellen soll. Gestern las ich jedoch in einem Forum, dass Restwelligkeit keinen Einfluss auf die Qualität der galvanischen Sicht hätte... Ich überlege nun folgendes als Stromquelle zu verwenden: 1. Eine lineare Stromquelle mit OP-Amp und Mosfet-Array. Speisespannung muss um 9-12V liegen, damit nach Gleichrichtung, Spannungsabfall am Bad, am Regeltransistor und am Messwiderstand noch etwas Reserve ist. Pro: gute Regelung, geringe Restwelligkeit aber immens schlechter Wirkungsgrad. 2. Getaktete Stromquelle mit diskreter Logik oder sowas wie MC34063. Dahinter eine dicke Glättdrossel. Pro: guter Wirkungsgrad. Con: Spule muss für einen weiten Strombereich dimensioniert werden, evtl. deutliche Restwelligkeit. Wie würdet Ihr das angehen? Welche Lösung ist zu bevorzugen? Mit Gruß Maik
Hallo, es gibt Bäder, da wird durch gepulsten Strom die Metallverteilung besser, z.B. in Vias, aber das sind andere Pulsfrequenzen und spezielle Bäder - für die weitaus meisten ist Gleichstrom angesagt. Eine Restwelligkeit spielt aber keine Rolle. In der vorelektronischen Zeit hat man einfach einen (Regel-) Trafo und Selengleichrichter verwendet. Georg
Maik schrieb: > 1. Eine lineare Stromquelle mit OP-Amp und Mosfet-Array. Speisespannung > muss um 9-12V liegen, damit nach Gleichrichtung, Spannungsabfall am Bad, > am Regeltransistor und am Messwiderstand noch etwas Reserve ist. da geht definitiv auch weniger. 3V Eingangsspannung sollten mehr als ausreichend sein, wenn man alle Tricks kunstgerecht nutzt. Gleichrichter kann man auch mit Mosfets aufbauen (1,4V gespart), den Messwiederstand durch einen Stromwandler ersetzen (wieder was gespart), den Regeltransistor ebenfalls durch einen Mosfet ersetzen...
Der 2 Kiloampere Schrank, den wir hatten, der hat mit einem gesteuerten Gleichrichter aus 6 Thyristoren und 48V direkt vom Trafo hat der per Phasenanschnitt aufs Bad geliefert. Anodisieren hat prima funktioniert. Das Bad und die Elektroden arbeitet gewissermaßen glättend, wie ein großer Elko. Bis es zur elektrolytischen Zersetzung kommt, polarisert die Spannung nur. Du kannst bei geringen Spannungen zunächst einen Stromfluss feststellen, der nach ein paar Sekunden abnimmt. Diese Vorgänge sind analog zum Elko. Von daher sehe ich da kein Problem, obwohl ich auch erstaunt war, das es so einfach funktioniert. Wie es bei anderen chem. Prozessen ausschaut, vermag ich nicht zu sagen.
Hallo, vielen Dank für die Antworten bis jetzt. Ja... da kann man noch viel einsparen. Das stimmt. Und je knapper die die Eingangsspannung bemessen wird, desto geringer fällt der Verlust aus. Da ich aber Platinen beschichten möchte, muss ich in einem weiten Amperebereich relativ fein einstellen können. Nehme ich einen Messshunt, so muss hier schon etwas Spannung abfallen können. Sonst kommt die Regelung nicht hinterher. Also bei 5-6V sollte konventionell Ende sein. Aber ja, auch hier gehts besser. Das Bad wirkt als Kondensator. Das ergibt sich schon durch die Ladungsverteilung im Bad. Ich hätte aber nicht gedacht, dass das so viel glatt bügelt. Nun, 48V sollens bei mir nicht werden. 1-1,5V reichen. Zum Anodisieren werden zum Teil sogar noch höhere Spannungen bis über 100V angelegt. Hab ich mal gelesen. Mit Gruß Maik
Maik schrieb: > 8-10A [...] > MC34063 Das mag zwar irgendwie gehen, ich würde aber vorschlagen Dich eher nach einem moderneren Regler-IC umzuschauen der für diesen Strom konzipiert ist.
Hallo, 8-10A natürlich nur über nachgeschaltete Mosfets. Der MC34063 sollte nur ein Beispiel zum Prinzip sein. Ich überlege das eher diskret zu machen, da ich dann nicht an die Spannungsvorgaben des Chips gebunden bin. Gruß Mike
Gerald B. schrieb: > Der 2 Kiloampere Schrank, den wir hatten, ..... Nur ? :oD Der bei uns hatte 180kA bei max. 80V (spezielles Eloxalverfahren). Leider habe ich mich damals für die Technik dahinter nicht interessiert.
180 KA? Respekt! Da hätte ich gerne mal reingeguckt. Selbst bei 2 KA ist das keine Elektronik mehr sondern eher Grobschlosserei. Die einzelnen Zuleitungen zu den Thyristoren waren armdicke Kabel. Wir hatten ein extra Trafohäuschen vor der Fa. und trotzdem flackerte beim Zuschalten des Gleichrichters immer mal kurz die Hallenbeleuchtung :-)
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