Moin! Ich habe einen Haufen Finder Relais 40.52 mit Hutschienensockel und 230V Spulenspannung für Umme bekommen können. Diese möchte ich nun mit einem µC schalten können. Ein zweites, kleines und günstigeres Relais für die Spule wäre eine Möglichkeit, finde ich aber nicht schön... Die Finder-Relais haben 28kOhm Spulenwiderstand, demnach <9mA Spulenstrom. Das ist recht wenig, weshalb mir die Idee kam, dafür direkt einen Optotriac wie MOC3022 einzusetzen. Für diesen sind im Datenblatt 50mA als Maximum zu finden. Ließe sich die Spule nun direkt mit dem Optotriac schalten? Brauche ich einen VDR parallel zur Spule? Was muss ich sonst noch beachten? Btw: Bin auf dem Weg zur Elektrofachkraft, kenne also die Gefahren. Grüße
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Hallo JW, Dein Vorschlag müsste in Ordnung sein. Da Du eine Relaisspule schalten willst, wirst Du den VDR zum Schutz des Triacs benötigen. Ich würde sagen der VDR müsste parallel zur Spule geschaltet werden. Vielleicht kann dies je jemand noch bestätigen. > Ein zweites, kleines und günstigeres Relais für die > Spule wäre eine Möglichkeit, finde ich aber nicht schön... Am schönsten wäre es eine reine Triac - Lösung einzusetzen. mfg klaus
Vielen Dank für deine Antwort. Klaus Ra. schrieb: > Da Du eine Relaisspule schalten > willst, wirst Du den VDR zum Schutz des Triacs benötigen. Welchen VDR nehme ich da? Ich hätte jetzt einen 275V-Typ gewählt. Allerdings bin ich aus den Datenblättern bisher nicht schlau geworden, welchen Widerstand die bei Netzspannung haben. Denn den Leckstrom muss ich ja bei der Belastung des Optotriac auch berücksichtigen. Klaus Ra. schrieb: > Am schönsten wäre es eine reine Triac - Lösung einzusetzen. Möchte ich in diesem Fall nicht, da ich verschiedenste Lasten wie Phasenanschnittsdimmer, Schaltnetzteile etc. damit abschalten möchte.
Du könntest theoretisch auch die spule mit dc treiben. Bei manchen Relais ist die dc - Spannung spezifiziert, bei anderen muss man probieren. Wenn du jetzt aber von mir aus 20 Relais hast könnte sich der experimentier-Aufwand lohnen, dc kannst du mit einem billigst hv-mosfet schalten.
Im Gegensatz zum hier vor einiger Zeit diskutierten Schalten eines Heizelementes ist das Relais eine induktive Last mit L=116H und einem cosφ=0,61. Ein VDR an dieser Stelle bringt nichts, da er, abgesehen von seiner Kapazität, keinen Einfluss auf die in diesem Fall kritische Spannungsänderung (dV/dt)c hat. Auch wenn der direkte Einsatz als Lastschalter nicht empfohlen wird, gibt es in der AN-3008 ein Diagramm für die Auslegung des Snubbers für einen MOC3062. Wegen des Ruhestroms sollte Cs <=1nF sein. Beginnend mit 100Ω kann man dann empirisch und durch Messung den optimalen R ermitteln. Durch diesen Snubber wird die reguläre Abschaltspannungsspitze gedämpft, so dass ein weiterer Überspannungsschutz optional und nur für den Fehlerfall bzw. Netztransienten erforderlich ist. Wenn ein MOC3083M (800V, Nullspannungsschaltend) eingesetzt wird, reicht angesichts der Last eine SMAJ440CA je Relais und ein VDR gemeinsam für alle Relais. Die Anordnung des Snubberwiderstandes in Serie zu Last bewirkt auch eine Bedämpfung der Diodenkapazität. (*)https://www.fairchildsemi.com/application-notes/AN/AN-3008.pdf
hinz schrieb: > synch schrieb: >> Beginnend mit 100Ω > > Zu wenig! Der MOC verträgt nicht so viel Spitzenstrom. Nachdem der MOC3083M nur innerhalb von 20V (12V typ.) getriggert werden kann, bleibt der Strom deutlich unter dem für Itsm angegebenen Wert von 1A (100µs). Bei genauerer Betrachtung ist es tatsächlich so, dass Rs nur zur Strombegrenzung vorhanden ist; auf dU/dt und den Serienschwingkreis hat seine Variation nur sehr geringen Einfluss.
synch schrieb: > Nachdem der MOC3083M nur innerhalb von 20V (12V typ.) getriggert werden > kann, bleibt der Strom deutlich unter dem für Itsm angegebenen Wert von > 1A (100µs). Stimmt, ich ging von einem Random Phase Triac aus.
synch schrieb: > Durch diesen Snubber wird die reguläre Abschaltspannungsspitze gedämpft Ein Triac ist doch generell ein Nullstrom- (bei ohmschen Lasten auch Nullspannungs-) abschaltendes Bauteil. Kein Strom bedeutet kein Magnetfeld, also auch kein Risiko einer Spannungsinduktion. Ich wundere mich gerade ein wenig über diese Schlussfolgerung, da mein Verständnis mir sagt, dass ich da einem Denkfehler aufgesessen bin, nur finde ich diesen leider nicht. :o Sonst müsste ja ein idealerweise Nullspannungseinschaltendes Optotriac quasi selbstentstörend sein, zumindest in diesem Anwendungsfall. Max D. schrieb: > Du könntest theoretisch auch die spule mit dc treiben. Bei manchen > Relais ist die dc - Spannung spezifiziert, bei anderen muss man > probieren. DC 140-160V funktioniert, ich befürchte nur, dass ich den Spulenkern auf Dauer derart magnetisiere, dass das Relais irgendwann kleben bleibt... Zumal ich zur galvanischen Trennung der 160V und des MOSFETs zum µC hin eh wieder auf einen Optokoppler angewiesen bin. Grüße
J. W. schrieb: > Ein Triac ist doch generell ein Nullstrom- (bei ohmschen Lasten auch > Nullspannungs-) abschaltendes Bauteil. Soweit die Theorie. Praktisch schaltet der Triac wenn der Strom unter den Haltestrom sinkt - und dass auch noch ziemlich schnell. 500µA bei einer Schaltzeit von 1µs und 100H ergeben schlappe 50kV.
Aha, da liegt der Hund im Pfeffer begraben ;) Wie genau vermeidet die R-C Kombination, die du oben gepostet hast, diesen Spannungspuls? Mich irritiert zum einen der Ruhestrom durch den C, der ja mit der Relais-L einen Reihenschwingkreis bildet, aber auch, dass der Widerstand im eingeschalteten Zustand den Strom durch die Spule begrenzt.
Mal ganz ehrlich? Verkauf die Relais und kaufe dir 5V oder 12V Typen. Das ist doch ein Riesenaufwand. Du holst dir 230V auf weitere Teile der Platinen, musst zusätzlich dafür sorgen daß Phase und Nullleiter auf der Platine ist und hast pro Relais ein halbes Dutzend weitere Bauteile. Wofür? Nur daß du die Relais irgendwie verbauen kannst.
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J. W. schrieb: > Ich habe einen Haufen Finder Relais 40.52 mit Hutschienensockel und 230V > Spulenspannung für Umme bekommen können. Solche Relais würde ich nur für einfache Schaltungen verwenden, die über C-Netzteile direkt an 230V betrieben werden. Die Sockel eignen sich vermutlich auch für andere Relais, die mit Klein- spannung betrieben werden. Solche Relais findet man manchmal auch als Restposten für ca. 1EUR bei Pollin. Dann spart man sich den ganzen Aufwand mit den Optotriacs. Gruss Harald
J. W. schrieb: > Wie genau vermeidet die R-C Kombination, die du oben gepostet hast, > diesen Spannungspuls? Das kannst du über die Energie betrachten. Beim Abschalten wandern E=0,5*L*I^2=12,5µJ in den Kondensator und führen dort, ohne berücksichtigung der Dämpfung, zu einer Spannungserhöhung von 158V (E=0,5*C*U^2). Der R ist nur zu Strombegrenzung beim Einschalten notwendig. Der Schwingkreis wird durch den ohmschen Widerstand der Relaispule bedämpft. > Mich irritiert zum einen der Ruhestrom durch den > C, der ja mit der Relais-L einen Reihenschwingkreis bildet, Deshalb sollte der C so klein wie möglich gewählt werden, um ein sicheres Abschalten des Relais zu gewährleisten. Das kann man aber sinnvollerweise nur empirisch ermitteln. Zu groß -> Relais schaltet nicht ab, da der Ruhestrom zu hoch ist, zu klein - Relais schaltet nicht ab, da der Triac wegen dU/dt sofort wieder zündet. Wenn man damit auf keinen grünen Zweig kommt, kann man noch versuchen einen Widerstand parallel zum Relais zu schalten (200k-500k). Der übernimmt nicht nur eine Teil des Ruhestroms, sondern sorgt auch noch für eine zuätzliche Dämpfung des Schwingkreises. Allerdings auf Kosten der erhöhten Verlustleistung. > aber auch, dass der Widerstand im eingeschalteten Zustand den > Strom durch die Spule begrenzt. Die 100Ω fallen bei den 28kΩ des Relais nicht wirklich auf.
schau mal bei www.ulrichradig.de der hat ne schöne Lösung mit ULN2003AN war das glaube ich darlingten treiber.USB - Relaiskarte
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Marc Ebmeyer schrieb: > schau mal bei www.ulrichradig.de der hat ne schöne Lösung mit ULN2003AN > war das glaube ich darlingten treiber.USB - Relaiskarte ...und wie willst Du mit einem Bauelement, das gerade mal 50V verträgt, 230V-Netzspannung schalten? Gruss Harald
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