Hallo zusammen, bin auf der Suche nach magnetischen Edelstahlrohren. Kennt jemand magnetische Edelstahlsorten, die in der Rohrfertigung gängig sind. Ich habe bisher 1.4462 und 1.4521 gefunden. Über weitere wäre ich dankbar. Grüße, Holger
Der Typ letztens auf dem Schrottplatz hatte eine leicht magnetische Waschmaschinentrommel gar nicht erst als Edelstahl durchgehen lassen, sondern mit in den Stahlschrott geworfen. Ist kein Witz, ist mir tatsächlich passiert, wollte mit dem aber nicht wegen den 2 Kilo streiten... Also soviel zum Thema Edelstahl und magnetisch.
Die sind auch nicht aus Edelstahl, sondern nur verchromt. Die Trommel von unserer Bosch fing auch an zu rosten.
Edelstahl bedeutet auch nicht, dass der Stahl nicht rostet, sondern dass er einen besonderen Reinheitsgrad hat (wenig "Verunreinigungen"). Andersrum müssen rostfreie Stähle auch nicht zwangsläufig Edelstähle sein.
Ich hab seit der Schule damals nicht kapiert was der unterschied zuwischen Eisen und Stahl ist. Wegen den paar verunreinigungen ists doch immernoch alles Eisen.
... schrieb: > Ich hab seit der Schule damals nicht kapiert was der unterschied > zuwischen Eisen und Stahl ist. Wegen den paar verunreinigungen ists doch > immernoch alles Eisen. Eisen ist nur ein chemisches Element. Stahl ist eine Legierung, die unter anderem Eisen enthält.
... schrieb: > Ich hab seit der Schule damals nicht kapiert was der unterschied > zuwischen Eisen und Stahl ist. Wegen den paar verunreinigungen ists doch > immernoch alles Eisen. Eisen ist eben Eisen und Stahl eine Eisenlegierung. Man will die Materialeigenschaften von Eisen bewußt verändern indem man es gezielt verunreiningt. Bei Stahl ist das vornehmlich Kohhlenstoff. Der eine oder andere kann sich sicherlich noch an den Begriff Eisen-Kohlenstoff-Diagramm erinnern. http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen-Kohlenstoff-Diagramm
... schrieb: > Ich hab seit der Schule damals nicht kapiert was der unterschied > zuwischen Eisen und Stahl ist. Wegen den paar verunreinigungen ists doch > immernoch alles Eisen. Reines Eisen (Fe) ist kaum zu gebrauchen. Das kann man mit der Hand zerbröseln. Durch Anreicherung mit Kohlenstoff wird daraus Stahl. Weitere Zusätze wie Chrom, Mangan oder Molypdän beeinflussen die Eigenschaften des Stahls in Hinblick auf Härte, Festigkeit oder Schmiedbarkeit uva. Mehr.
netdieter schrieb: > Reines Eisen (Fe) ist kaum zu gebrauchen. Das kann man mit der Hand > zerbröseln. Also man lernt nie aus ;-) Auch das hier bezüglich Waschtrommeln ist mir neu: Torsten Schwalm schrieb: > Die sind auch nicht aus Edelstahl, sondern nur verchromt.
0815 schrieb: > Also man lernt nie aus ;-) Auch das hier bezüglich Waschtrommeln ist mir > neu: > > Torsten Schwalm schrieb: >> Die sind auch nicht aus Edelstahl, sondern nur verchromt. Das ist auch nicht neu sondern falsch :-) Ich hatte schon einige Trommeln aus alten Waschmaschinen für Feuertonnen/Drumsmoker in der Hand - da war das definitiv Edelstahlblech und problemlos schweißbar/schleifbar, ohne irgendwelche abplatzenden Beschichtungen. Bei der Belastung erscheint mir eine Beschichtung auch wenig sinnvoll - und preiswerter in der Herstellung wohl kaum. Auch Edelstahl kann rosten - das ist also kein Indiz gegen Edelstahl.
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0815 schrieb: > netdieter schrieb: >> Reines Eisen (Fe) ist kaum zu gebrauchen. Das kann man mit der Hand >> zerbröseln. > > Also man lernt nie aus ;-) Auch das hier bezüglich Waschtrommeln ist mir > neu: > > Torsten Schwalm schrieb: >> Die sind auch nicht aus Edelstahl, sondern nur verchromt. Aber netdieter hatte trotzdem Recht. Vielleicht ein klein wenig übertrieben ("in der Hand zerbröseln"), aber im Prinzip richtig. Reines Eisen ist sehr spröde, es zerspringt sehr schnell bei Stößen, beim runterfallen usw. Deswegen gibts ja auch die vielen verschiedenen Legierungen namens "Stahl", weil durch die Beimischungen die Eigenschaften des Eisens so verändert (verbessert) werden, daß das Produkt dann bestimmte Voraussetzungen erfüllt.
Es gibt auch nichtrostende Stähle die magnetisch sind. Dabei wird der Magnet aber nicht so stark angezogen wie beim "normalen" Stahl. Mit etwas Übung kann man unterscheiden ob es magnetischer nichtrostender Stahl ist oder nicht.
Chris D. schrieb: > Das ist auch nicht neu sondern falsch :-) Dachte man hätte das zwischen den Zeilen erkannt ;-) Habe übrigens mal bei unserer aktuellen WM die Trommel geprüft, ist sogar recht stark magnetisch. Finde das erstaunlich, bei einem Stahlteil, das so extrem mit Wasser und sogar diversen Chemikalien in Kontakt kommt.
npn schrieb: > Vielleicht ein klein wenig > übertrieben ("in der Hand zerbröseln"), aber im Prinzip richtig. Weil Eisen soo brüchig ist, haben die Leute am Anfang der Eisenzeit auch ihre Meissel aus Kupfer weggeschmissen ;-)
Eisen != Fe Stahl hat (außer Ausnahmen) einen Kohlenstoffanteil <2% Der Wald und wiesen Eisen ist halt alles was hautsächlich aus Eisen hat,(oder sogar alles was Magnetisch ist). Somit würde warscheinlich der normalbürger sagen: Stähle sind eine untermenge von Eisen. Chemiker meinen halt Fe. MfG ich
Naja, man darf die damaligen Fertigungstechniken nicht unterschätzen, bei Bronzelegierungen z.B. hat man die Technik einfach vergessen und alte Sperrspitzen lassen sie in der Qualität wie sie früher gefertigt wurden heute nicht mehr herstellen - trotz modernster Technik. Gruß Jonas
Hallo, naja ich würde sagen weils wir ja nicht brauchen. Meinst du aus Bronze oder aus der Gesamtheit der Materiallien? Man könnte natürlich jetzt mit modernen Systemen und zu viel Geld für ein Hobby eine "moderne" Sperrspitze entwickeln. Was wurde länger verwendet Eisen-basierte Legierungen für Sperrspitzen oder Bronze Legierungen? MfG ich
0815 schrieb: > npn schrieb: >> Vielleicht ein klein wenig >> übertrieben ("in der Hand zerbröseln"), aber im Prinzip richtig. > > Weil Eisen soo brüchig ist, haben die Leute am Anfang der Eisenzeit auch > ihre Meissel aus Kupfer weggeschmissen ;-) Du verwechselst Eisen mit dem damals verwendeten "Schmiedeeisen". Das war aber kein reines Eisen, sondern wurde schon durch Erhitzung und Schmieden, wie der Name sagt, im Kohlenstoffgehalt gesenkt. Nur dadurch konnte man damals Werkzeuge herstellen. Wenn du einen Meißel aus reinem Eisen hättest, dann möchte ich den nicht in der Hand halten, wenn du mit dem Hammer draufhaust :-)
Klarstellung (auch wenn es teilweise schon erwähnt wurde): 1. Die Definition für Stahl variiert im Laufe der Zeit etwas, derzeit wird damit i.W. jede Eisenlegierung bezeichnet, die unterhalb des Schmelzpunkts umgeformt werden kann (z.B. durch Schmieden, Walzen, ...). Häufig ist auch die Definition "Eisenlegierung mit weniger als 2.06% Kohlenstoff", was meist aus Gleiche rausläuft. 2. Edelstahl ist Stahl mit einem besonderen Reinheitsgrad - was manchmal, aber nicht immer mit Korrosionsfreiheit einhergeht, und die wiederum auch von der Umgebung abhängt. 3. Von einem Magneten werden Stahlteile (ebenso wie Eisenteile) angezogen, wenn sie intern eine ferritische Struktur haben. Reines Eisen hat das, die meisten Stähle auch. Nicht dagegen austenitische Stähle. Die gängigsten Edelstähle sind austenitisch wegen des enthaltenen Nickels (z.B. 1.4301 (X5CrNi18-10), früher V2A, mit ca. 18% Cr und 10% Nickel). Es gibt aber auch ferritische, die haben dann weniger Nickel und kleben entsprechend an einem Magneten. Steht auch alles bei Wikipedia und anderswo... http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl
Wir hier sollten uns hier hüten, Definitionen zu erstellen. Stahl ist der Oberbegriff für jede Art legiertes Eisen. Es gibt tausende Sorten und die Übergänge sind fließend. Im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm ist vor allem die Stelle interessant, wo drei Linien aufeinandertreffen und da noch einmal ein kleines Dreieck bilden. In manchen Darstellungen ist das in einer art Lupe herausgezoomt. Da spielt sich fast alles ab. Edelstahl - ist ein landläufiger Begriff für Stahl der nicht rostet. Technisch und wissenschaftlich hat er keine Bedeutung. Und ich kenne auch Schrott-Buben, die nur etwas als Edelstahl annehmen, wenn es nicht magnetisch ist. Sie wissen es einfach nicht besser.
Michael_ schrieb: > Wir hier sollten uns hier hüten, Definitionen zu erstellen. tja, wäre in diesem Fall besser gewesen. > Stahl ist der Oberbegriff für jede Art legiertes Eisen. Nein. > Es gibt tausende Sorten und die Übergänge sind fließend. ach was! > Im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm ist vor allem die Stelle interessant, wo > drei Linien aufeinandertreffen und da noch einmal ein kleines Dreieck > bilden. Wenn man nur Eisen unf Kohlenstoff hat, ja. In der Praxis nicht immer der Fall. > In manchen Darstellungen ist das in einer art Lupe herausgezoomt. > Da spielt sich fast alles ab. Naja... > Edelstahl - ist ein landläufiger Begriff für Stahl der nicht rostet. Im Hausfrauendeutsch: ja. Sonst nicht. > Technisch und wissenschaftlich hat er keine Bedeutung. Gut zu wissen, dann schmeisse ich meine Vorräte besser weg?
netdieter schrieb: > Reines Eisen (Fe) ist kaum zu gebrauchen. Das kann man mit der Hand > zerbröseln. Durch Anreicherung mit Kohlenstoff wird daraus Stahl. Das ist falsch! Reines Eisen ist weich und biegsam, nicht zu verwechseln mit Roheisen, denn das hat ca. 6% Kohlenstoffanteil und ist spröde und bricht schnell. Gusseisen besitzt einen Kohlenstoffanteil von ca. 2-3% mit wenigen Zusatzelementen wie Mangan.
Michael_ schrieb: > Stahl ist der Oberbegriff für jede Art legiertes Eisen. Aha, also ist Gusseisen auch Stahl?
Eisen gibt es in der Apotheke. Ansonsten Gusseisen oder Stahl. Zum Magnetismus bei rostfreien Stählen: Komplexe Sache, ich war mal in einem Betrieb, da wurden Vakuumkammern für Neutronenbeschleuniger aus Blechen geschweißt. ( Rechteckiger Querschnitt, Ringförmig. ) Unmagnetisches Material, dennoch war jedes fünfte oder sechste Fertigteil dann doch magnetisch und damit unbrauchbar. Die Ursache konnte nie ermittelt werden. ( Selbst Bleche aus der gleichen Charge zeigten unterschiedliche Ergebnisse. ) Grüße Bernd
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Um mein altes Wissen von vor 40 Jahren wieder aufzufrischen, hab ich mein Lehrbuch, den Racho/Krause hervorgekramt. Stand 1972. - Reineisenwerkstoffe --- Weicheisen - Eisenknetwerkstoffe --- Stahl - Eisengußwerkstoffe --- Gußeisen, Gußstahl Harald Wilhelms schrieb: >> Stahl ist der Oberbegriff für jede Art legiertes Eisen. > > Aha, also ist Gusseisen auch Stahl? Gut, die Grenze ist bei 2,06% für Stahl. Bei weniger ist es Gußstahl. Bernd Funk schrieb: > Unmagnetisches Material, dennoch war jedes fünfte oder sechste > Fertigteil dann doch magnetisch und damit unbrauchbar. > Die Ursache konnte nie ermittelt werden. > ( Selbst Bleche aus der gleichen Charge zeigten unterschiedliche > Ergebnisse. ) Das hat sicher etwas mit der Curier-Temperatur zu tun gehabt. Das Buch Racho/Krause Werkstoffe der Elektrotechnik ist lesenswert. Ich hab gar nicht geglaubt, was ich alles vergessen habe :-( An den Grundlagen hat sich nichts geändert.
>hab seit der Schule damals nicht kapiert was der unterschied >zuwischen Eisen und Stahl ist. Die Schwaben sagen: "S iss alles Stahl - ausser Guscheise."
Bernd Funk schrieb: > Unmagnetisches Material, dennoch war jedes fünfte oder sechste > Fertigteil dann doch magnetisch und damit unbrauchbar. > Die Ursache konnte nie ermittelt werden. > ( Selbst Bleche aus der gleichen Charge zeigten unterschiedliche > Ergebnisse. ) Kaltverfestigung? Siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl#WNr._1.4310_.28X10CrNi18-8.2C_fr.C3.BCher_X12_CrNi17_7.29.2C_AISI_301 Das unterschiedliche Verhalten könnte von der Temperatur oder Verformung längs oder quer zur Walzrichtung kommen.
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