Hallo zusammen, wie im Anhang zu sehen ist, würde ich gerne so eine Mechanik designen. Der Schrittmotor treibt eine untere Welle an, die hinten in einem Kugelflanschlager (http://www.maedler.de/product/1643/1629/2184/kugel-flanschlager-ssbpfl-stahlblech-edelstahl) gelagert ist. Die Welle soll 12mm Durchmesser haben. Die Riemenscheiben unten werden über Passfedern (b=4, l=4) angetrieben. In vertikaler Richtung (y-Achse) werden dann über Riemen und die beiden Scheiben für die Umlenkung oben eine Linearachse bewegt. Nun meine Fragen: 1. Wie koppel ich die Welle (12mm) an die Motorwelle (8mm). Ich hab mir gedacht die Welle aufbohren, drüberstecken und dann mit einer Madenschraube fixieren. Oder sollte ich mit Kupplungen oder einen zusätzlichen Riemen arbeiten? 2. Das System soll in einem CAD-System detailliert werden, und auch technische Zeichnungen der Teile dazu ausgeleitet werden. Das Kugelflanschlager wird mit einer Bohrung von 12mm angegeben. Welchen Durchmesser soll ich nun im CAD der Welle geben? Soll diese auch 12mm sein oder 11.9? Welche Toleranzen soll ich in der technischen Zeichnung angeben. Ich hätte da an H7 gedacht. Aber nach wie vor ist unklar ob ich auch 12mm angeben kann. 3. Auch weis ich nicht wie ich die Passfedernut designen soll. Bei den genormnten Passfedern wird angegeben: breite b h9 = 4mm, höhe h h11 = 4mm. Was bedeutet das für meine Nut auf der Welle? Wie tief soll ich die Nut setzen? 4. Die beiden oberen Riemenscheiben werden an einem Blechteil mit einem Bolzen fixiert. Die Riemenscheiben laufen auf einem Kugellager. Für den Bolzen würde ich 10mm Durchmesser nehmen. Wieder die ähnliche Frage wie 2: Wenn das Kugellager einen Innendurchmesser von 10mm hat, darf ich den Bolzen dann auch 10mm machen oder muss ich 9.9 o.ä. wählen? Oder reicht die Angabe H7 in der Technischen Zeichnung aus? 5. Über dieses Blechteil soll der Riemen auch gespannt werden. Ich hätte da Langlöcher gesetzt über die das Blechteil verschoeben werden kann und mit Muttern dieses fixiert. Hat jemand dazu eine Idee wie ich den Bolzen dazu ausarbeiten kann auf dem die Umlenkscheibe läuft? Ich weiß, das sind teilweise die totalen Anfängerfragen. Bin auch Anfänger auf diesem Gebiet. Ich hoffe trotzdem dass ihr mir helfen könnt und einige Tipps dazu findet. Vielen Dank!
Christian W. schrieb: > 2: Wenn das Kugellager einen Innendurchmesser von 10mm hat, darf ich den > Bolzen dann auch 10mm machen oder muss ich 9.9 o.ä. wählen? Oder reicht > die Angabe H7 in der Technischen Zeichnung aus? Schau dir mal als erstes an: http://www.uni-kassel.de/fb15/imk/lshs/lehre/mekt1/kipphebel/bema%DFung/pasarten.htm Passungen sind immer Paare, die des Kugellagers steht aber fest (Norm oder Datenblatt), dazu musst du die der Welle "passend" wählen. Spielfrei wäre eine Presspassung, aber da kriegst du die Welle nicht ohne weiteres rein und nie wieder raus. Besser wäre ein möglichst geringes Spiel und ev. ein Mittel wie Loctite Schraubensicherung, damit die Welle nicht im Kugellager rutscht. 9.9 anzugeben ist nominell schon sehr viel Spiel und ausserdem bleibt da noch die Frage, welche Toleranz - 9.9 +- 0,2 mm wäre erkennbar sinnlos. Georg
Alle grossen Lagerhersteller geben Dir da Konstruktionsempfehlungen (INA, SKF). Da musst Du auf deren Seite mal stöbern. Normalerweise macht man eine Presspassung. Aber auch anderes ist möglich. Ich habe auch schon unendlich viel Pfusch gesehen ( z.B. angeschweisste Lager) die ewig gehalten haben. Auch die tiefe der Passfedernut müsste im Tabellenbuch zu finden sein... aber heute ist Sonntag ;)
Der Aufbau wird deinen Motor innerhalb von kürzester Zeit zerstören. Die Kupplung zwischen Welle und Motor kann nie 100%ig fluchten. Deshalb muss hier eine bewegliche Kupplung hin. (Faltenbalgkupplung). Das heißt aber auch, dass dort zusätzlich ein Festlager an deine Welle muss.
Georg schrieb: > Christian W. schrieb: > Passungen sind immer Paare, die des Kugellagers steht aber fest (Norm > oder Datenblatt), dazu musst du die der Welle "passend" wählen. > Spielfrei wäre eine Presspassung, aber da kriegst du die Welle nicht > ohne weiteres rein und nie wieder raus. Das ist so pauschal gesagt falsch. Natürlich bekommt man Passungen mit Übermaß (= "Presspassung") in der Regel auch wieder demontiert. Zumindest solche, die kalt montiert werden. > Besser wäre ein möglichst > geringes Spiel und ev. ein Mittel wie Loctite Schraubensicherung, damit > die Welle nicht im Kugellager rutscht. Loctite verwendet man nur, wenn man versehentlich eine Passung mit Spiel anfertigt ;)
Eine Klauenkupplung tut es auch. Aber ein Festlager brauchst du trotzdem.
Faltenbalg schrieb: > Natürlich bekommt man Passungen mit Übermaß (= "Presspassung") in der > Regel auch wieder demontiert. Aber nicht ohne Spezialwerkzeug, das ein Bastler nicht hat. Wir reden hier über ein Bastelprojekt und nicht über eine industrielle Fertigung, der TO kann bestimmt nicht zur Werkzeugausgabe gehen und sich mal schnell das Passende ausleihen wie in einer Fabrikhalle der Autoindustrie. Und selbst wenn müsste man ihm zeigen wie's geht, sonst würde er ja nicht so fragen. Georg
Georg schrieb: > Aber nicht ohne Spezialwerkzeug, das ein Bastler nicht hat. Und wie demontiert der Bastler eine mit Loctite geklebte Passung? Es ist doch völliger Unsinn eine Spielpassung zu fertigen und diese dann einzukleben.
Faltenbalg schrieb: > Und wie demontiert der Bastler eine mit Loctite geklebte Passung? Anscheinend sind dir solche Produkte völlig unbekannt. Es gibt welche für lösbare und für nicht lösbare Verbindungen (aber dann kann man gleich einen normalen Kleber nehmen). Georg
Georg schrieb: > Anscheinend sind dir solche Produkte völlig unbekannt. Nein dir. Denn wie soll es einfacher sein, eine mit Loctite (egal welche Stärke) montierte Welle zu demontieren, als eine mit Übermaßpassung?
Faltenbalg schrieb: > Denn wie soll es einfacher sein, eine mit Loctite (egal welche Stärke) > montierte Welle zu demontieren Warum glaubst du denn, dass man eine damit gesicherte Schraube wieder rausdrehen kann? Reine Magie? Klar, was man nicht versteht, muss einem ja wie Zauberei vorkommen. Georg
Ok danke schon einmal für die Antworten. Ich hab bei SKF nachgeschaut: Gehäuse (bei Punktlast am Außenring): H7. Welle (bei Umfangslast am Innenenring): j6 oder k6 Das versteh ich, aber ich weis trotzdem immer noch nicht welches Nennmaß ich der Welle geben soll. bei 12mm Innendurchmesser des Kugellagers z.b.: 11.95 mm oder kann ich 12mm nehmen und dann in der Zeichnung 12 H7 angeben?
[ ] Du kennst den Unterschied zwischen einer Schraube und einer Passung. [ ] Du verstehst, dass ich fragte, wie eine Klebung LEICHTER lösbar sein soll als eine Übermaßpassung.
Christian W. schrieb: > weis trotzdem immer noch nicht welches Nennmaß Du hast es doch selbst geschrieben: > bei 12mm Innendurchmesser des Kugellagers > Welle (bei Umfangslast am Innenenring): j6 oder k6 Also 12.
Christian W. schrieb: > Ich hab bei SKF nachgeschaut: > > Gehäuse (bei Punktlast am Außenring): H7. > Welle (bei Umfangslast am Innenenring): j6 oder k6 > > Das versteh ich, aber ich weis trotzdem immer noch nicht welches Nennmaß > ich der Welle geben soll. bei 12mm Innendurchmesser des Kugellagers > z.b.: > > 11.95 mm oder kann ich 12mm nehmen und dann in der Zeichnung 12 H7 > angeben? du solltest, wenn du etwas konstruierst, wenigstens die elementaren Grundlagen mal anlesen. Eine Angabe wie k6 für die Welle sagt alles... In Kurzform: - Toleranzen werden mit einem Paar aus einem Buchstaben und einer Zahl angegeben, so wie dein H7. - Eine solche Toleranzangabe alleine macht keinen Sinn, sondern gehört immer zu einem Nennmaß (12mm H7). - Dabei ist ein kleiner Buchstabe immer für ein Außenmaß, ein kleiner Buchstabe für ein Innenmaß. Der Buchstabe steht weiterhin für die Lage (wie liegt der Toleranzbereich in Bezug zum Nennmaß?), die Zahl steht dann für die Größe. Wenn du also von einer Welle redest (Außenmaß), macht dein mehrfach zitiertes H7 keinen Sinn - es ist für ein Innenmaß, also das Loch. Jetzt braucht man nur noch eine passende Tabelle (bestimmt bei Wikipedia irgendwo), die aufschlüsselt, was Kleinst- und Größtmaß bei 12mm k6 heißen.
:
Bearbeitet durch User
> Eine Angabe wie k6 für die Welle sagt alles...
Das k6 für Welle ist aus einem SKF Katalog unter dem Punkt Toleranzen zu
finden... Hab ich da nur rauskopiert.
Mit deiner Erklärung komm ich besser dahinter. Vielen Dank!
http://ww3.cad.de/foren/ubb/uploads/falco91/nut.png Hier siehst du, wie man eine Passfedernut bemaßt. > - Dabei ist ein kleiner Buchstabe immer für ein Außenmaß, ein kleiner > Buchstabe für ein Innenmaß. Suche den Fehler! ;-) Das Zauberwort bei Wikipedia heisst übrigens: Passung! Was ich aber gar nicht verstehe: Du hast eine Nabe (“bolzen“) auf dem die Riemenscheiben mit einem Kugellager laufen. Was bringt das?!? Dann treiben die ja nichts an!
maschbauer schrieb: >> - Dabei ist ein kleiner Buchstabe immer für ein Außenmaß, ein kleiner >> Buchstabe für ein Innenmaß. > Suche den Fehler! ;-) War natürlich nur um zu sehen, ob jemand noch aufpasst! Aber danke für die Lösung :-)
Georg schrieb: > Spielfrei wäre eine Presspassung, aber da kriegst du die Welle nicht > ohne weiteres rein und nie wieder raus. Besser wäre ein möglichst > geringes Spiel und ev. ein Mittel wie Loctite Schraubensicherung, damit > die Welle nicht im Kugellager rutscht. Das ist völliger Schwachsinn eines Ahnunhslosen, Wellen befestigt man nicht mit Loctite. Xaver W. schrieb: > Gehäuse (bei Punktlast am Außenring): H7. Welle (bei Umfangslast am > Innenenring): j6 oder k6 > > Das versteh ich, aber ich weis trotzdem immer noch nicht welches Nennmaß > ich der Welle geben soll. 12. Die eine Toleranz geht nach innen, die andere nach aussen. Und ein warmes Kugellager bekommt man immer über eine kalte Welle und es hält dann sogar.
Folgendes fällt mir, bei Deinem Problem, auf die Schnelle ein: 1. Nicht jeder Motor ist für die seitliche Last ausgelegt. Anders ausgedrückt: Du kannst nicht einfach zur Seite ziehen. 2. Bei einem Übergang (null Toleranz) von 8 auf 12 mm bleiben Dir gerade noch 2 mm Material für Weis-der-Kuckuck. 3. Bist Du in der Lage, das Ganze mit geringen Toleranzen zu fertigen, so sollten Achsfluch und Lageraufnahme keine Probleme bereiten. Ein Kugellager kann man, in einem sauberen Sackloch problemlos mit einer seitlichen Schraube fixieren. Hast Du das unter 2. angesprochene Problem gelöst, so sollten zwei fluchtende Achsen auch ohne Ausgleich zu verbinden sein.
Amateur schrieb: > Ein Kugellager kann man, in einem sauberen Sackloch > problemlos mit einer seitlichen Schraube fixieren. Nein!
Amateur schrieb: > so sollten zwei fluchtende Achsen > auch ohne Ausgleich zu verbinden sein. Nicht dauerhaft. Es gibt keine "fluchtende Achsen". Das "arbeitet" immer.
1)Trenne den Motor mechanisch von der Achse! Klauenkupplung oder Zahniemen. Meist ist eine Riemenverbindung einfach zu konstruieren weil der Motor an das gleiche Teil geschraubt werden kann in dem das Lager der Achse sich befindet. 2) Eigentlich ist das mit der Passung keine Hexerei. Kaufe dir bei ebay eine Präzisionsstahlwelle und stelle fest dass sie sich wunderbar in dein Lager einführen lässt. Lasse die Riemenscheiben aufbohren und gehe mit einer H6 Reibahle dadurch. Dann kannst du die Riemenscheibe entweder Kleben mit Loctite Buchsen- und Lagerkleber ODER du nimmst zwei um 120° versetzte M4 Gewindebohrungen im Bund deiner Riemenscheiben. Hat dein Motor wirklich genug Drehmoment dass eine Passfederverbindung nötig ist? Bist du Student? Erkundige dich mal nach den Werkstätten der einzelnen Institute.. die machen meiner Erfahrung nach solche Dinge entweder gegen Auftragssschein (-> Professor vollquatschen und Auftragsschein dort organisieren) oder wenn es Kleinigkeiten sind auch einfach so. Ich habe schon seit einiger Zeit abstand davon genommen mir teure Infrastruktur in die Bude zu stellen. Das kostet bloß Platz und Geld. Es gibt genug Infrastruktur die man extern nutzen kann (z.b FabLabs, Hackerspaces, Universitätswerkstätten etc) Achja! Wegen dem CAD System... Autodesk Inventor ist ideal für sowas und für Studenten GRATIS! Gruss A.B
:
Bearbeitet durch User
A. B. schrieb: > Achja! Wegen dem CAD System... Autodesk Inventor ist ideal für sowas und > für Studenten GRATIS! Autodesk Inventor - Ich brech gleich ab. Der Ursprungsposter weiss ja nicht mal was eine Passung ist. LOL Für so ein Trivialkram reicht auch Bleistift und Butterbrotpapier.
Kein Problem, als ich damit angefangen haben wusste ich das auch nicht! Youtube-Tutorial + Zwei Tage + Club-Mate -> Pro-User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.