Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DOS fähigen Retrocomputer auf Single Layer


von Michael (Gast)


Lesenswert?

Also wie im Topic schon angedeutet möchte ich (versuchen) eine Hardware 
zu bauen, die (Leistungs-)fähig (genug) ist, als Untersatz für DOS zu 
fungieren. Das ganze nach möglichkeit auf Single-Layer 
Platinen/lochraster. Das Ziel währe halt ein halbwegs funktionierender 
PC mit (mindestens) 1MB Ram und einer CPU mit 50 - 100 Mhz. In diesem 
Fall währe ein Intel 386 oder 486 optimal, mich würde aber interessieren 
ob es da auch moderne Chips (kleiner, Leistungsfähiger und 
Stromsparender) gibt. Speichermäßig dürften 32MB ja reichen, hierfür 
würde ich entweder eine alte SD karte verwenden oder Dip Speicher von 
Reichelt.

Ich vermute allerdings, dass das ganze mit dem zusammenschmeißen der 
Hardware nicht wirklich hinhauen wird.

Folgende Schlagworte kommen mir da in den Sinn:

- Wie siehts da mit einem BIOS aus?
Ist ein solches hier notwendig? Auf was muss man sich hier einstellen?

- Ansteuerung von RAM und IOs (north- und Southbridge)?
bei aktuellen PCs verwendet man ja North und Soubridges um RAM, PCI Bus, 
etc anzusteuern -  Wie könnte man das hier lösen?

- Video- und Audioausgabe
Auch hier kann ich nur vermuten, dass ein X86 Prozessor keine (digitale 
oder gar analoge) AV-Ausgabe integriert hat. Wie kann man eine solche 
realisieren? Über VGA oder direkt über einen BUS an ein Display (mit 
eigenem Controller)? Allerdings habe ich doch etwas schiss davor Treiber 
für ein farbiges Grafikdisplay programmieren zu müssen.

- Erweiterbarkeit
Absolut zweitrangig aber trotzdem nicht uninteressant. Wie könnte man 
dies bewerkstelligen?

Einige dieser Probleme könnte man von vornherein umgehen, würde man 
einen x86 Mikrocontroller verwenden, solche gibt es zwar, allerdings 
müsste man vermutlich den DOS kernel anpassen um hier was hinzubekommen 
- Das traue ich mir definitiv (noch) nicht zu.

Abschließend zu meinen Voraussetzungen: Ich komme eigentlich aus dem 
Web- und Netzwerkbereich, kann also ein wenig Programmieren (C#, PHP, JS 
und html). Elektrotechnisch und Elektronisch kenne ich grundsätzlich 
aus, mit Mikrocontrollern habe ich bisher leider nicht arbeiten können. 
Das werde ich aber noch nachholen. Dazu soll dieses Projekt dienen. Als 
werkzeug steht mir ein Multimeter und eine Lötstation zur verfügung. 
Oszilloskop besitze ich keines. Wenn allerdings unbedingt notwendig 
werde ich mir vl. ein günstiges kaufen.

Das oben beschriebene soll logischerweise das Endresultat sein. Soll 
heißen, dass ich vielleicht erstmal mit Mikrocontrollern anfange - aber 
mal sehen. Zeitraum habe ich mir keinen gesetzt, aber bis Dezember 
möchte ich zumindest irgendwas haben.

Sollte DOS oder die angepeilten Specs nicht möglich sein, oder solltet 
daran zweifeln dass das Projekt (für mich) utopisch ist, dann währe ich 
für Ideen offen.

mfg Michael

: Gesperrt durch Moderator
von furz (Gast)


Lesenswert?

geh lieber html programmieren

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> daran zweifeln dass das Projekt (für mich) utopisch ist,

Die Zweifel bestehen.

> dann währe ich für Ideen offen.

Ideen wozu genau. Fuer gewoehnlich baut man einen Computer weil man 
damit eine bestimmte Absicht hat oder ein Problem loesen will. Wenn du 
einfach nur Langeweile hast dann koenntest du auch Buddelschiffe bauen.

Olaf

von holger (Gast)


Lesenswert?

>Das ganze nach möglichkeit auf Single-Layer
>Platinen/lochraster.

PC auf eine Lochrasterkarte stellen und fertig.

von stefanus (Gast)


Lesenswert?

Auf jeden Fall brauchst Du ein Bios, da dort die ganze I/O Funktionen 
implementiert sind, die DOS benutzt. Außerdem ist das Bios dafür 
zuständig, den Kernel zu laden (der beseht aus zwei versteckten Dateien 
im Hauptverzeichnis). Folglich muss das BIOS sogar das DOS Filesystem 
vom Speichermedium lesen können.

Sämtliche I/O's müssen PC kompatibel sein. Ich glaube, DOS benötigt 
mindestens einen DMA Controller, einen Keyboard Controller , einen 
Floppy oder HDD Controller und eine VGA Karte.

Ich kenne nur einen x86 Mikrocontroller und das ist der 80186 (falls man 
den Mikrocontroller nennen darf). Aber das ist ja nichtmal die halbe 
Miete. Du brauchst auch die ganze Peripherie.

Heutzutage würde man wohl eher mit einem Emulator unter Linux arbeiten, 
das würde auf einem Raspberry Pi laufen können.

Mit Linux wäre es einfacher. Es gab da schon Leute, die haben Linux auf 
einem Atmega ausgeführt. Allerdings lief es so langsam, das man damit 
nichts Sinnvolles anfangen kann.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Das Ziel währe halt ein halbwegs funktionierender PC mit (mindestens)
> 1MB Ram und einer CPU mit 50 - 100 Mhz.

Das ist mit Singlelayer oder Lochrasterplatine nicht umsetzbar, es sei 
denn, Du verwendest ein Fertigmodul, das CPU und RAM enthält. Aber dann 
bist Du von Deiner Selbstbauidee weit entfernt.

> - Wie siehts da mit einem BIOS aus?
> Ist ein solches hier notwendig? Auf was muss man sich hier einstellen?

Ohne BIOS ist ein PC nur ein Haufen Elektronik ohne Funktion. Das BIOS 
ist zwingend erforderlich, sonst tut das Ding gar nichts. Stell' Dir 
einen unprogrammierten µC (der keinen Bootloader o.ä. enthält).

Was mit Singlelayer und Lochraster gerade noch so umsetzbar ist, dürfte 
ein 8088- oder 8086-System sein, aber kein 386er oder 486er.

Der Schaltplan des IBM PC bzw. XT ist im Netz zu finden, ebenso wie die 
Hardwaredokumentation aller dafür produzierten Steckkarten. Sogar das 
BIOS gibt es als kommentiertes Assemblerlisting, das hat IBM damals 
selbst veröffentlicht.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Und weil ich mich undeutlich ausgedrückt habe:

Interessant wäre für mich vor allem Windows (3.1) zum laufen zu bringen. 
Außerdem sollten unter Windows auch das ein oder andere Programm laufen. 
Allerdings vermute ich schön langsam dass das wahrscheinlich ohnehin 
nichts wird. Speicher gibt es ja noch im Dip-8 Format und lassen sich 
recht einfach auf sockel stecken. Prozessoren werden aber scheibnbar nur 
im BGA gehäuse vertrieben, was ein Auflöten von Hand schon verdammte 
schwer machen dürfte...

von Hardware Helfer (Gast)


Lesenswert?

Völlig sinnentleertes Vorhaben.
Der Tipp mit dem Buddelschiff passt schon.

Was soll das ?

von holger (Gast)


Lesenswert?

>Speicher gibt es ja noch im Dip-8 Format

Buhahahhahhhahha

Hier ist dein Fisch Troll.

<o0o><

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Interessant wäre für mich vor allem Windows (3.1) zum laufen zu bringen.
Retro ist ja schön und gut, aber bei Windows (vor allem 3.x) hört der 
Spaß echt auf :-(

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


Lesenswert?

ssv dil net pc 1/486 z.b.

von jz (Gast)


Lesenswert?

Wie wärs damit? Du suchst dir einen Emulator für die Hardware  für 
Windows und installierst darin W 3.1. Viel Spaß

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Also wie im Topic schon angedeutet möchte ich (versuchen) eine Hardware
> zu bauen, die (Leistungs-)fähig (genug) ist, als Untersatz für DOS zu
> fungieren. Das ganze nach möglichkeit auf Single-Layer
> Platinen/lochraster. Das Ziel währe halt ein halbwegs funktionierender
> PC mit (mindestens) 1MB Ram und einer CPU mit 50 - 100 Mhz.

Das sollte auch mit 4.7MHz auf einem Intel 8086 funktionieren. Warum 
gleich einen Faktor 10..20 schneller?

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Da Retro hier sauer aufstößt möchte ich mich korrigiern: Ich möchte 
einen PC bauen den man (zumindest ansatzweise) hardwaremäßig 
nachvollziehen kann. Insofern würde ich gerne versuchen was aufzubauen, 
dass auch von hand aufzubauen wäre.

Windows (3.1) hab ich nur deswegen angepeilt, weils optisch schon recht 
viel hermacht, einiges an Software verfügbar ist und trotzdem nicht über 
die maßen viel Leistung braucht.

zu den 50 - 100 Mhz. Nach dem ich den Post abgeschickt hatte kam es mir 
selbst recht viel vor, korrigieren konnte ichs aber nicht mehr.

mfg Michael

von Jens G. (jensig)


Lesenswert?

@ stefanus (Gast)
>implementiert sind, die DOS benutzt. Außerdem ist das Bios dafür
>zuständig, den Kernel zu laden (der beseht aus zwei versteckten Dateien
>im Hauptverzeichnis). Folglich muss das BIOS sogar das DOS Filesystem
>vom Speichermedium lesen können.

Falsch. Das BIOS lädt überhaupt nichts von einem Filesystem, und damit 
keine Dateien.. Es läadt und startet einfach den Inhalt des ersten 
Sektors eines auserwählten Datenträgers (dem sogenannten 
Masterbootreocrd (MBR)).
Und dieser MBR lädt dann den Bootsector der aktiven Partition, und 
dieser Partitionsbootsector lädt dann erst die OS-spezifischen 
Boot-Dateien. So zumindest seit DOS-Zeiten, seit es Partitionen gibt.
Je nachdem, welches OS bzw. welche Tools den MBR erstellt haben, kann 
das Bootkonzept aber davon abweichen. Das Laden und Ausführen des MBR 
als ersten Boot-Step durch das BIOS ist aber immer so.

von holger (Gast)


Lesenswert?

>Da Retro hier sauer aufstößt möchte ich mich korrigiern: Ich möchte
>einen PC bauen den man (zumindest ansatzweise) hardwaremäßig
>nachvollziehen kann.

Wie willst du einen PC bauen wenn du keine Ahnung hast?
Ansatzweise reicht da nicht. Es muss schon komplett sein.

Wenn ich ein Auto fahren will bau ich mir das ja nicht auch selber.

Was für ein Schwachsinn.

von Lukas K. (carrotindustries)


Lesenswert?

Wenn das ziel 'Was selbstgebautes wo DOS drauf läuft' ist, kann man ja 
auch nen großen Cortex M4 nehmen und da nen 80386 oder so drauf 
simulieren ;) Mit einlagig und Lochraster ist dann allerdings nichts, 
aber zweilagig sollte machbar sein.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Interessant wäre für mich vor allem Windows (3.1) zum laufen zu bringen.

Und? Nimm irgendeinen aktuellen PC oder Mac und installiere Win3.1 in 
einer virtuellen Maschine. Fertig.

Wozu willst du etwas (nach)bauen, was du ohnehin schon auf/unter dem 
Schreibtisch stehen hast?

von Spüli (Gast)


Lesenswert?

Mein Tipp, falls Du kein Troll bist, mach was anderes! Echt!

von Mister_Tux (Gast)


Lesenswert?

Naja, es gibt ja auch den "EduCake", der ja so ziemlich das ist, was 
hier gesucht ist (Ausser vielleicht das mit dem Win3.11)

Link: http://www.exp-tech.de/Mainboards/Arduino/86duino-educake.html

von Thomas H. (Firma: CIA) (apostel13)


Lesenswert?

Das hört sich an, als wäre dass ganze Vorhaben und einer verdammt großen 
Wolke THC erdacht worden. Ich vermute nach dem die Synapsen wieder frei 
sind, weiss der Fragesteller nicht mal mehr, wo er das gepostet hat...

von Roland P. (pram)


Lesenswert?

Wenn man vom SD-Ram absieht, ist das einlagig:
http://dmitry.gr/index.php?r=05.Projects&proj=07.%20Linux%20on%208bit
(Allerdings kein x86)

von Ottoka (Gast)


Lesenswert?

THC?
Der holt grad was Süsses, darum ist er so still;-)

von jjflash (Gast)


Lesenswert?

... das sind so die Fragen, die ich "liebe"!!! Nuuuur, weil eine DOS 
Maschine als PC restlos veraltet ist heißt das nicht, dass das eine 
"einfache Maschine" war !!

Ein 386er oder 486er PC ist an sich auch heute noch eine Hi-Tech 
Maschine im Vergleich zu einem Microcontroller. Unmengen an Ingenieuren 
haben Elektronik und Software entwickelt (und für mich als alten Mann 
ist das gar nicht so lange her).

Unmengen an Assembler / C Code für das Bios.

Ewig viele Timingprobleme beim Ansprechen der Chips um das letzte 
Quäntchen Geschwindigkeit aus der angeschlossenen Peripherie heraus zu 
holen.

50 MHz auf einem Bus zu haben ist viel (auch wenn das oft anderst 
dargestellt wird... So etwas zu routen erfordert Erfahrung, da hier die 
Induktivitäten und Kapazitäten der Leiterbahn eine große Rolle spielen).

"Zum Spaß" hab ich vor Jahren einen "Computer" gebastelt der mit einer 
8088 CPU (und 7,185 MHz Takt) gewerkelt hat und der in der Lage war, 
Programme aus einem ROM auszuführen das mit Turbo Pascal 3.0 erstellt 
worden war (3.0, weil dies die letzte Version war, die COM-Dateien 
erstellte und somit ein Abbild des ausführbaren Programms im RAM war).

Die Programme die mit Turbo Pascal 3.0 erstellt wurden hatten gewaltige 
Einschränkungen, es durfte keinerlei I/O Funktion benutzt werden (weil 
ich ja eben auch kein BIOS hatte auf dass sich dieser "Computer" stützen 
konnte).

Das... was mein "Computer" konnte, kann heute jeder ARM Controller 
besser...

Letztendlich war ich von einem Rechner, der DOS hätte ausführen können, 
meilenweit entfernt (was allerdings damals auch nicht meine 
Aufgabenstellung war).

Der Threadersteller sollte sich mal in einem Antiquitätenbuchladen das 
Buch "PC-Intern" beschaffen und dann staunen, WIEVIELE Bios-Funktionen 
es gibt die er nachbilden muss... spätestens dann ... lässt er es 
bleiben !

von jjflash (Gast)


Lesenswert?

PS: mein "Computer" hatte natürlich auch RAM (statisches um mir das 
refreshen zu ersparen) und war letztendlich ein Rechner mit 
Monitorprogramm .... mehr nicht (und höchst unbefriedigend)

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

stefanus schrieb:

> Auf jeden Fall brauchst Du ein Bios, da dort die ganze I/O Funktionen
> implementiert sind, die DOS benutzt.

Ja.

> Außerdem ist das Bios dafür
> zuständig, den Kernel zu laden (der beseht aus zwei versteckten Dateien
> im Hauptverzeichnis). Folglich muss das BIOS sogar das DOS Filesystem
> vom Speichermedium lesen können.

Nein. Das BIOS lädt nur den den ersten Sektor des Bootmediums und dafür 
benötigt es keinerlei Kenntnisse über die logische Struktur des 
Datenträgers, denn völlig unabhängig von der logischen Struktur ist der 
erste Sektor ist immer ganz vorne zu finden...

Im Falle von DOS steht im ersten Sektor entweder der MBR (falls der 
Datenträger in der Art einer HD organisiert ist) oder direkt der 
DOS-Bootloader (falls der Datenträger in der Art einer Diskette 
organisiert ist). Der MBR-Code entscheidet anhand der Partitionstabelle 
(physisch im gleichen Sektor), ob und welche Partition zu booten ist. 
Die Struktur der Partition ist dann dieselbe wie bei einer Diskette, 
d.h.: am Anfang steht der DOS-Bootloader.

Und der ist es dann, der die io.sys und die msdos.sys lädt. Nur war es 
lange Zeit so, daß sogar der das tat, ohne wirklich das FAT-Filesystem 
zu beherrschen. Bis einschließlich DOS7 (Windows95 Urversion) mußten 
beide Dateien jeweils unbedingt "am Stück" im Filesystem liegen und zwar 
im Hauptverzeichnis des Volumes, damit der Bootloader sie laden konnte. 
Aber der DOS7-Bootloader kannte FAT immerhin schon gut genug, wenigstens 
die beiden Dateianfänge wirklich aus dem Filesystem ermitteln zu können. 
Das war so ungefähr seit DOS 5 oder 6 so. Bei noch älteren DOS-Versionen 
standen sogar die Anfänge der beiden Dateien "hart" im Bootloader 
eincodiert.

Erst DOS7.1 (Win95b) brachte einen echten Bootloader, der wirklich alle 
Informationen zum Laden der Dateien aus dem Filesystem entnehmen konnte 
und deshalb z.B. auch mit fragmentierten Systemdateien klarkam.

> Sämtliche I/O's müssen PC kompatibel sein. Ich glaube, DOS benötigt
> mindestens einen DMA Controller

Nein. Definitiv optional.

> einen Keyboard Controller , einen
> Floppy oder HDD Controller und eine VGA Karte.

Nein. Auch mehr oder weniger optional, da alle diese Geräte 
ausschließlich über die entsprechenden BIOS-Calls benutzt werden und 
deswegen durch ein entsprechendes BIOS substituiert werden können. Es 
muß nur die benötigten Calls bereitstellen. Auf diese Art funktioniert 
z.B. das Booten von CDs
mit HD- oder Floppyemulation. Das BIOS stellt hier den relevanten Teil 
der CD als eine Art Image bereit, das als ganz normale HD oder Floppy in 
der Laufwerksliste des BIOS auftaucht und auf das mit den ganz normalen 
Calls zugegriffen werden kann.

Was die Grafikkarte betrifft, die bringt sogar ihr eigenes BIOS mit, wie 
auch einige HD-Controller (RAID-Controller z.B.). Alle diese 
BIOS-Erweiterungen klinken sich in die entsprechenden Interrupts des 
BIOS ein, und verzweigen in den eigenen ROM-Code, wenn ein Call sich auf 
"ihr" Gerät bezieht.

von testtest (Gast)


Lesenswert?

Den 386 gabs als -EX für Embedded-Systeme. Der könnte deine Wünsche 
erfüllen. Aber verabschiede dich von 1 Lagig.
Den Rest an Peripherie kannst du erstmal über ISA anbinden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Was die Grafikkarte betrifft, die bringt sogar ihr eigenes BIOS mit,

Sofern sie nicht eine CGA- bzw. "Hercules"-Karte ist. Die haben kein 
eigenes BIOS, sondern die Ansteuerung ist Bestandteil des System-BIOS.

Aus Sicht des BIOS ist allerdings die "Hercules"-Karte keine 
Graphikkarte, sondern nur ein MDA (das ist eine reine Textmodus-Karte).

Das EPROM, das auf CGA- und Hercules-Karten zu finden ist, ist der 
Zeichengenerator, in dem die Bitmuster der verwendeten Schrift für den 
Textmodus zu finden sind. Das ist kein BIOS.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Schau mal bei Beck rein, die haben Single chip PCs in verschiedenen 
Leistungsklaeen. Allenfalls sogar in DIL.
Das naechste waere ein PC104 von verschiedenen Anbietern.

Der Wunsch des Posters is vernuenftig fuer einfache industrielle Mess-, 
steuer-, und Controlgereaete.

von Jupp (Gast)


Lesenswert?


von Max (Gast)


Lesenswert?

Wenn dich das Thema wirklich interessiert, dann besorg dir dieses Buch:

http://www.amazon.de/PC-Schaltungstechnik-Praxis-Inkl-Diskette/dp/3890909140

Dieses Buch veranschaulicht ganz gut was man alles zum Bau eines PCs aus 
den 80ern bis Anfang 90ern benötigt - inkl. Schaltpläne und dergleichen.

Es veranschaulicht auch, dass man das ganze nicht mal so nebenbei 
realisiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Nein. Auch mehr oder weniger optional, da alle diese Geräte
> ausschließlich über die entsprechenden BIOS-Calls benutzt werden und
> deswegen durch ein entsprechendes BIOS substituiert werden können. Es
> muß nur die benötigten Calls bereitstellen.

So die Theorie.

In der Praxis war MS-DOS so weit weg davon, die Kernaufgaben eines
Betriebssystems wahrzunehmen, dass über kurz oder lang so ziemlich
jedes Programm, welches mehr als nur eine Datei von A: nach B:
kopiert hat, am BIOS vorbei gearbeitet hat und damit nur auf komplett
kompatibler Hardware läuft.

Been there, done that.  In der DDR gab's mal den A7150, der eben „nur“
BIOS-mäßig IBM-PC-kompatibel war, aber nicht hardwaremäßig.  Da gab es
hinreichend viel Krams, der darauf einfach mal nicht zum Laufen zu
bekommen war.

Michael schrieb:
> Ich möchte einen PC bauen den man (zumindest ansatzweise) hardwaremäßig
> nachvollziehen kann.

Dann bau mit einem Z80 einen Computer, auf dem CP/M läuft.  Das ist für
deinen Anspruch immer noch aufwändig genug (Lochraster könnte gerade
noch klappen, da man im Gegensatz zur Einlagenplatine die Verdrahtung
„2,5-dimensional“ ausführen kann), hätte aber zumindest noch eine
gewisse Erfolgschance.

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

würdest du du suchen haettest du sicher schon, den Dos Rechner im FPGA 
gefunden..

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Flea86 z.B.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Matthias schrieb:
> Flea86 z.B.


http://www.fleasystems.com/flea86.html
1
****** UPDATE: 19/11/2013 ******
2
Flea86 system boards will no longer be available due to the 
3
non-availability of the AX-2005 used in the project. 
4
This project page now exists purely as a historical record.

von matthias (Gast)


Lesenswert?


von Karl Klarsicht (Gast)


Lesenswert?

hab das auch mal evaluiert, CP/M auf Z80 ist die bessere variante

Das board für 32 bit Prozessoren ist schon etwas happig, Lochraster 
fädeln macht da keinen Spass. Intel hatt auch extra de 386-sx 
(halbierter Bus) auf den markt geworfen um es den Boardfertigern 
einfacher zu machen. Fädeln wird auch bei Frequenzen so etwa oberhalb 10 
MHz zur (unmöglichen) Herausforderung - Übersprechen, schlappe Flanken, 
Skew wegen unterschiedlich langen Leitungen. Ohne PCB läuft da wohl nix 
und das wohl eher 5-lagig Minimum.
Alles (auch CPU) in einen FPGA klatschen verlangt schon einen ziemlich 
großen FPGA und läuft dann wohl eher mit 30 (oder deutlich weniger) 
statt mit 100 MHz, schon der 286 ist etwa doppelt so komplex wie der 
MC68000
http://www.mikrocontroller.net/articles/Retrocomputing_auf_FPGA#FPGA-Auswahl. 
und 68000 entspricht einem AMIGA-Heimcomputer.

MfG

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Tip: 80186 oder 80188-Design, wie z.B. das SBC-188 Board aus dem N8VEM 
Projekt (in Entwicklung, es gibt erste Prototypen). Allerdings ist 
einlagig eine Illusion, außer wenn man mit Fädeldraht arbeitet. Neuere 
Prozessoren sind zu komplex (und zu vielbeinig), ältere brauchen zu viel 
kleinteilige Peripherie, das Board wird dann ein "Kuchenblech". Ggf. 
SRAM statt DRAM verwenden. Trotzdem: Sehr ambitioniert, die vorherige 
Lektüre von Büchern wie "PC Intern" (möglichst alte Ausgaben, bis 4.0) 
oder ähnlichen hardwareorientierten Standardwerken lohnt sich, auch weil 
sie die Komplexität des Themas vermittelt.

von matthias (Gast)


Lesenswert?

wie waers über mit dem Xi 8088 von Sergei

von Karl Klarsicht (Gast)


Lesenswert?

matthias schrieb:
> http://zet.aluzina.org/index.php/Zet_processor
>
> und noch X andere...

Zitat:
This project is quite complex and is in a very early stage of 
development. Only the 16-bit part (ie. the 8086/80186) is supported, see 
Zet status for more information. It can boot successfully MS-DOS 6.22, 
FreeDOS 1.1 and run Microsoft Windows 3.0 and other MS-DOS games.

das entspricht XT-Niveau also Stand Mitte der Achtziger Jahre. Und 
bezüglich Windows:

Wikipedia:
"Zwar sei Windows 3.0 auch auf einem IBM XT lauffähig, ein sinnvoller 
Einsatz sei aber erst mit einem 286-Computer möglich"

Also die mir bekannten FPGA-Projekte sind noch Meilen von einem 386 oder 
gar 486 PC mit PCI-Master entfernt.

von matthias (Gast)


Lesenswert?

Ist doch was einfach mitmachen :)
gemeinsam geht doch mehr wie als Einzelkämpfer. Assembler muss der gute 
eh lernen. 386er ist da schon hochgegriffen. Ein 8088 SBC (besser V20 wg 
i186) im Minimum Mode liegt da schon naeher und geht auf Ne 
Lochrasterplatte.

von uwe (Gast)


Lesenswert?


von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ich hab in den 80ern einen x86'er gebaut. Ohne Anspruch auf 
Kompatibilitaet, PC kamen erst nachher. Man wuerde nicht glauben wie 
aufwendig nur schon eine Tastuatur, oder ein Display sein kann. Von Maus 
reden wir noch nicht mal.

das iAPX86 Instuction Set war schon ein rechtes Stueck. Einen Assembler 
hatte ich auch nicht...

Ich empfehl sich auf ein Teilprojekt zu beschraenken. zB einen 
Controller deiner Wahl : AVR, PIC, 8086 mit einem Assembler an einen 
80x25 Display, (oder Graphik, Floppy, Harddisk, eins davon genuegt) 
anschliessen. Wenn man nicht so begabt in Hardware ist, kann man ja 
einen Assembler schreiben.

von Erich (Gast)


Lesenswert?

>8086 mit einem Assembler
Grausame Idee.

Viele Grüss an den
segment override prefix

Jörg riet um 08.10.2014 10:41 das richtige.
Folgende Schaltung kann man auf Lochraster nachbauen
http://petersieg.kilu.de/miniz80/miniz80.html
Siehe PDF dort.
Wobei man besser (lötbaren) Kupferlackdraht verwenden sollte, die 
Spannungsversorgungen in dünnem Silberdraht.

Gruss

von Arc N. (arc)


Lesenswert?

Karl Klarsicht schrieb:
> Wikipedia:
> "Zwar sei Windows 3.0 auch auf einem IBM XT lauffähig, ein sinnvoller
> Einsatz sei aber erst mit einem 286-Computer möglich"
>
> Also die mir bekannten FPGA-Projekte sind noch Meilen von einem 386 oder
> gar 486 PC mit PCI-Master entfernt.

Etwas mehr geht schon...
http://opencores.org/project,ao486
The ao486 SoC consists of the following components:

    ao486 processor,
    IDE hard drive that redirects to a HDL SD card driver,
    floppy controller that also redirects to the SD card driver,
    8259 PIC,
    8237 DMA,
    Sound Blaster 2.0 with DSP and OPL2 (FM synthesis not fully 
working).
    Sound output redirected to a WM8731 audio codec,
    8254 PIT,
    8042 keyboard and mouse controller,
    RTC,
    standard VGA."

The ao486 successfuly runs the following software:
    Microsoft MS-DOS version 6.22,
    Microsoft Windows for Workgroups 3.11,
    Microsoft Windows 95,
    Linux 3.13.1.

Nur "sieht" man da ebenso wenig, wenn alles im FPGA vergraben ist...

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:

> In der Praxis war MS-DOS so weit weg davon, die Kernaufgaben eines
> Betriebssystems wahrzunehmen

Öhem, nein. Es bietet volle Unterstützung für typische 
EVA-Kommandozeilenprogramme. Wie es übrigens auch CP/M nur tut. De facto 
ist DOS ja auch nur wenig mehr als ein auf 16Bit Verarbeitungsbreite 
aufgebohrtes CP/M.

Und das ist höchstwahrscheinlich für den TO auch bereits völlig 
ausreichend. Der wird auf der (noch zu bauenden) Kiste sicherlich nicht 
interaktive GUI-Anwendungen (vielleicht sogar noch "kopiergeschützt") 
von anno dunnemals laufen lassen wollen. Das könnte er mit einem 
Emulator wie der DOS-Box viel einfacher haben und das sogar auf einer 
ganzen Menge heute problemlos verfügbarer Hardware.

Für mich sieht es eher so aus, als würde er ein möglichst einfaches 
RT-OS als Basis für eigene Hardwarespielereien haben wollen. Und da ist 
DOS wirklich kaum zu schlagen, denn das kann man wirklich in 
überschaubaren Zeiträumen noch vollständig begreifen. Wobei allerdings 
stark zu bezweifeln ist, daß der TO es bereits (oder noch) vollständig 
kennt...

Ich kannte es zumindest mal vollständig, habe aber inzwischen 
schätzungsweise >90% meines Detailwissens zu diesem Thema wieder 
vergessen. Ohne die archivierte RBIL wäre ich jedenfalls völlig 
aufgeschmissen, wenn ich mal wieder was unter DOS machen müßte (wovor 
dieser und jener mich bewahren möge...)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Ich möchte einen PC bauen den man (zumindest ansatzweise) hardwaremäßig
> nachvollziehen kann.
Warum waren dann damals(tm) so viele Mannjahre Arbeit nötig, wenn das 
ein Einziger nebenher kann? Was mich nachdenklich stimmt, ist, dass 
dieses Syndrom heute recht weit verbreitet ist...

Michael schrieb:
> Windows (3.1) hab ich nur deswegen angepeilt, weils optisch schon recht
> viel hermacht, einiges an Software verfügbar ist und trotzdem nicht über
> die maßen viel Leistung braucht.
Du willst also eigentlich einfach einen Rechner, der hübsche Bilder auf 
ein Display malt, und den man verstehen kann? Nimm einen ARM Cortex M4, 
der erfüllt alle deine Anforderungen.

von stefanus (Gast)


Lesenswert?

> Falsch. Das BIOS lädt überhaupt nichts von einem Filesystem...
> Es lädt und startet einfach den Inhalt des ersten Sektors eines
> auserwählten Datenträgers.

Ach ja, hast Recht. Das ist schon so lange her, dass ich anfange, solche 
Details zu vergessen. Aberer jetzt Wo du es geschrieben hast fällt es 
mir auch wieder ein.

Weg dem Floppy/HDD Controller: Das DOS kann ganz sicher ohne diese 
Controller starten, wenn das BIOS die Zugriffe auf irgendein anderes 
Boot-Laufwerk bereit stellt.

Allerdings meine ich, micht (wie Jörg) daran zu erinnern, das sehr viele 
Programme am BIOS und DOS vorbei direkt auf diese Controller zugegriffen 
haben, damit sie schneller laufen.

Um einen PC, XT oder AT kompatiblen Computer zu bauen, benötigt man 
zwangsläufig die Chips, die damals verbaut worden (oder kompatible). 
Oder man emuliert alles in einer VM.

von heinz (Gast)


Lesenswert?

gabs da nicht mal ein Ct Projekt D86 oder so ähnlich?

von Walter S. (avatar)


Lesenswert?

ihr könnt jetzt aufhören, Michael hat schon lange aufgegeben

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Walter S. schrieb:
> Michael hat schon lange aufgegeben
Wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

c-hater schrieb:
>> In der Praxis war MS-DOS so weit weg davon, die Kernaufgaben eines
>> Betriebssystems wahrzunehmen
>
> Öhem, nein.

Doch, schon.  Es bietet keine ausreichende Verwaltung/Abstraktion
der Hardware.  Das ist aber eine der Aufgaben des Betriebssystems,
das zu abstrahieren.

Wenn es sie geboten hätte, meinst du, jede "App" (wie man die Dinger
heute nennen würde) hätte das Fahrrad nochmal erfunden?

> Es bietet volle Unterstützung für typische
> EVA-Kommandozeilenprogramme. Wie es übrigens auch CP/M nur tut.

Ja, nur dass die typische MS-DOS-Hardware halt deutlich mehr an
Ressourcen hatte als die typische CP/M-80-Hardware.  Eine Applikation,
die das jedoch nutzen wollte, wurde von diesem CP/M-Clone im Regen
stehen gelassen, und musste sich selbst kümmern.

Daher tut's eben eine nur auf dem BIOS-API kompatible Maschine nicht,
damit man auch nur halbwegs ernsthaft damit arbeiten kann.

Wie gesagt, ich hatte die Ehre, das an einem robotron A7150 am eigenen
Leibe erfahren zu müssen.  Man glaubt es kaum, welche Menge an
MS-DOS-Programmen dann nicht mehr läuft, wenn die Hardware eben nicht
kompatible zum IBM-PC ist.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:

> Wie gesagt, ich hatte die Ehre, das an einem robotron A7150 am eigenen
> Leibe erfahren zu müssen.  Man glaubt es kaum, welche Menge an
> MS-DOS-Programmen dann nicht mehr läuft, wenn die Hardware eben nicht
> kompatible zum IBM-PC ist.

Doch, man glaubt es. Ich hatte hier mal einen HP 150 stehen. Das war 
mein Plotrechner, wegen HPIB aka IEEE488. Kompatibel geht anders.

http://www.columbia.edu/cu/computinghistory/hp150.html

fchk

von heinz (Gast)


Lesenswert?

Am BIOS vorbei programmiert hat man meist nur das Display (Text und 
Grafik) weil das 1. langsam und 2. z.B. bei mehr als VGA nicht 
unterstützt wurde.
Da gabs mal den Versuch einen Standart zu schaffen (VESABF)

Ich kenn niemand der am Filesystem vorbei programmiert hat.

Und näturlich hat DOS die Hardware abstrahiert.

von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:

> Wie gesagt, ich hatte die Ehre, das an einem robotron A7150 am eigenen
> Leibe erfahren zu müssen.

Nicht nur du...

> Man glaubt es kaum, welche Menge an
> MS-DOS-Programmen dann nicht mehr läuft, wenn die Hardware eben nicht
> kompatible zum IBM-PC ist.

Du siehst das irgendwie falsch. DOS-Programme, die unter DOS nur deshalb 
nicht mehr laufen, weil DOS selber auf einer anderen Hardware läuft, 
sind streng genommen ja garkeine DOS-Programme mehr, weil sie halt am OS 
vorbei auf die Hardware zugreifen. Übrigens soll es sowas nicht nur bei 
DOS-Anwendungen geben... ;o)

Aber gerade die extreme Leichtigkeit, mit der man genau das eigentlich 
Verbotene tun kann, wäre ja der große Vorteil von DOS, wenn man eine 
Verwendung als RT-OS-Stub für eigene hardwarenahe Anwendungen anstrebt.

Alle grundlegenden OS-Funktionen wie das Laden und Starten eigener 
Programme sowie die Verwaltung des Systems in Form einer Ansammlung von 
Dienstprogrammen sind verfügbar, aber die Nutzung der Hardware zu 
eigenen Zwecken ist kaum durch die Runtime des OS eingeschränkt.

von heinz (Gast)


Lesenswert?

Der Name war VBE/AF- Schon lange her.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

heinz schrieb:
> Ich kenn niemand der am Filesystem vorbei programmiert hat.

Man könnte auch andersrum sagen: das war so nahezu das Einzige, was
sie wirklich vom OS benutzt haben am Ende.

Aber selbst da gab es Ausnahmen …

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

heinz schrieb:
> Und näturlich hat DOS die Hardware abstrahiert.

Aber eben nur in bestimmten Bereichen. Floppy/HDD-Zugriff und darauf 
Filesystem wurde praktisch immer über die offiziellen Kanäle 
abgewickelt. Nur deshalb war es möglich, HDD-Adapter zu entwickeln, die 
eine völlig abweichende Hardware-Schnittstelle hatten und lediglich zum 
BIOS kompatibel sein mussten.

Völlig anders sah es, wie schon erwähnt wurde, bei Video aus. Aber auch 
bei den seriellen Schnittstellen mussten brauchbare Programme entweder 
selbst direkt an die Hardware, oder sie nutzten eine separate 
Treiberdefinition (z.B. FOSSIL Treiber). Letzteres erwies sich bei 
erweiterten UARTs mit Pufferung (16550 statt 16450) und bei ISDN als 
nützlich.

Banaler Grund: Das Blockdevice-Interface vom BIOS war einigermassen 
brauchbar. Die für Video oder UART waren es nicht. Beim Thema Grafik ist 
das angesichts der Komplexität der Aufgabe und dem damit verbundenen 
Leistungsverlust auch verständlich.

: Bearbeitet durch User
von heinz (Gast)


Lesenswert?

@c-hater
Ich hab DOS auch oft als "Boot OS" genutzt. Der Nachteil war aber das 
man danach auf DOS für Echtzeit verzichten musste. Nicht reentrant und 
nicht echtzeitfähig.

@Jörg Wunsch
>Aber selbst da gab es Ausnahmen
Das gibts unter Windows auch noch. Man kann immer noch Sectoren direkt 
lesen und schreiben.

@A. K.
Naja UART fand ich eigentlich noch ok. Zumindest BIOS ;)

Was Windows "besser" gemacht hat war die Hardwareschnittstellen zu 
definieren. Und damit den Hersteller zu einem Treiber zu zwingen der für 
den Anwendungsprogrammierer einheitlich war/ist.

Bei DOS lief speziell bei Video alles aus dem Ruder mit Supervga 
(Trident Tsenlabs Genoa und wie die alle hiessen). Bis einschliesslich 
VGA war alles zu IBM kombatibel.

Ich hab heute immer noch eine DOS Partition auf der Platte.

von Michael_ (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Aus Sicht des BIOS ist allerdings die "Hercules"-Karte keine
> Graphikkarte, sondern nur ein MDA (das ist eine reine Textmodus-Karte).

Nö, meiner Erinnerung nach konnte Hercules einen Grafikmodus.

Zur Ehrenrettung des genannten A7150 muß man aber sagen, das er neben 
DOS-artig auch CP/M-86 kann. Das war sicher der Preis.

Und dann gab es im DDR-FuA etwa 1988 eine Bauanleitung für einen DOS 
Rechner. Die Platinen waren aber auch schon doppelseitig.

von Wolfgang S. (ws01)


Lesenswert?

Michael_ schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Aus Sicht des BIOS ist allerdings die "Hercules"-Karte keine
>> Graphikkarte, sondern nur ein MDA (das ist eine reine Textmodus-Karte).
>
> Nö, meiner Erinnerung nach konnte Hercules einen Grafikmodus.

Nein. :-)

Die Hercules-Karte war keine IBM-Karte, sondern ein MDA-kompatibler, um 
einen Grafikmodus erweiterter Nachbau des IBM Monochrome Display 
Adapters. Das IBM-BIOS wußte nichts von diesem Grafikmodus. Aus dessen 
Sicht war das ein reiner Textmodus-Adapter.

Meine ersten Gehversuche mit der Programmierung von Windows habe ich mit 
einer Hercules Graphics Card gemacht, Windows 2 hatte nämlich einen 
Displaytreiber dafür, der allerdings das IBM-BIOS nicht benutzte.

Noch ein Aspekt ist folgender. Wenn es um das Interface zur Hardware 
geht, sollte man zwischen PCDOS und MSDOS unterscheiden.  Microsoft 
hatte damals DOS nicht exklusiv an IBM verkauft, sondern auch an andere 
Firmen, die das dann manchmal genau so an ihre Hardware und das eigene 
BIOS angepasst hatten wie IBM an deren BIOS und Hardware.

von G. O. (aminox86)


Lesenswert?

> Also wie im Topic schon angedeutet möchte ich (versuchen) eine Hardware
> zu bauen, die (Leistungs-)fähig (genug) ist, als Untersatz für DOS zu
> fungieren. Das ganze nach möglichkeit auf Single-Layer
> Platinen/lochraster.

Wenn ich micht täusche, gab es innerhalb der letzten vier/fünf Jahre 
etwa 4 ernst zunehmende Versuche, sich mit dem in diesem Post 
angesprochenen Thema auseinanderzusetzen. Von diesen Unternehmungen hört 
man nichts mehr, keine weiteren Fragen, keinerlei Vorstellung des 
Projektfortschritts. Schade, stark angefangen und stark nachgelassen.
Andererseits scheint es ja so zu sein, ich entnehme das den Zuschriften, 
dass sich verschiedene Leute mit der Konstruktion/dem Aufbau eines 
DOS-Rechners beschäftigt haben.
Daher kann ich mir die Gretchenfrage nicht verkneifen:
Wer hat denn so ein selbst gefertigtes Kunstwerk (DOS-Rechnerbau scheint 
ja wohl eine Königsdisziplin zu sein) noch herumliegen und kann es hier 
einer gespannten Leserschaft vorstellen.
Ich denke da an (ehemals)funktionierende Eigenkonstruktionen oder 
Bausätze, teilweise fertiggestellte Aufbauten oder ernsthafte Versuche.
Lasst 'mal sehen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Wolfgang S. schrieb:
> Meine ersten Gehversuche mit der Programmierung von Windows habe ich mit
> einer Hercules Graphics Card gemacht, Windows 2 hatte nämlich einen
> Displaytreiber dafür, der allerdings das IBM-BIOS nicht benutzte.

Meine ersten Versuche habe ich damit gemacht, als VGA-Karten bereits 
üblich waren - die Hercules-Karte (hier jetzt nur als MDA genutzt) war 
dabei ein gutes Hilfsmittel, weil das einen Zwei-Monitor-Betrieb mit 
einem Debugger im Textmodus (auf eben jener MDA) ermöglichte.
Das war wichtig, weil wegen des kooperativen Multitaskings von Windows 
3.0 bei Debuggeraktivitäten immer der gesamte Bildschirminhalt einfror 
und so ein Debugger im Graphikmodus ein Ding der Unmöglichkeit gewesen 
wäre.

Insofern war ich froh, noch einen alten Hercules-Monitor nebst -Karte zu 
finden, die beide Anfang der 90er schon auf den Sondermüll wandern 
sollten.

Glücklicherweise musste ich mir das nicht allzulange antun, im Sommer 
'92 begann ich dann mit einer Beta-Version von NT 3.1 zu arbeiten ...

von Matthias I. (matze5)


Lesenswert?

http://n8vem-sbc.pbworks.com/w/page/59325872/Xi%208088

Viel Spass, Layout etc ist alles verfügbar.

(Übrigens auch eine Unternehmung an die Viele nicht geglaubt haben, 
mittlerweile gibts die Soundkarte, I/O Karte und Grafikkarte sowie 
Backplane auch noch)

Der TO weiss glaube ich nicht genau wie Schwer das gewünschte ist.
Am besten wäre wohl ein Rasberry Pi, der kann den ganzen Schmarn schon.
Oder ein Banana Pi.

: Bearbeitet durch User
von chris (Gast)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Da Retro hier sauer aufstößt möchte ich mich korrigiern: Ich möchte
> einen PC bauen den man (zumindest ansatzweise) hardwaremäßig
> nachvollziehen kann. Insofern würde ich gerne versuchen was aufzubauen,
> dass auch von hand aufzubauen wäre.


Hi Michael,

zu deinem Projekt erhälst du in einem Retro-PC Forum vmtl. bessere 
Unterstützung.

Z.B.: http://www.tweakpc.de

Hier im Forum sind leider sehr viele Leute unterwegs, denen es sehr an 
Kreativität mangelt. An den Antworten siehst du ja, dass sich die 
meisten nicht einmal vorstellen können, warum man so etwas bauen möchte.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

chris schrieb:
> vmtl. bessere Unterstützung

Das ist ein "Modding"-Forum, das mit dem Bau von PCs oder PC-artiger 
Hardware gar nichts zu tun hat. Wer PCs tieferlegt oder mit blauen 
Leuchtdioden beleuchtet, der ist eine komplett andere Zielgruppe.

Insofern ist Dein Hinweis alles andere als hilfreich, ganz im Gegensatz 
zu dem von "matze5" vor Deinem.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

chris schrieb:
> An den Antworten siehst du ja, dass sich die meisten nicht einmal
> vorstellen können, warum man so etwas bauen möchte.

Nein, die meisten können sich nur nicht vorstellen, wie man einen
80386+ in einer einzelnen Leitbahnebene verdrahten will.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

>Hier im Forum sind leider sehr viele Leute unterwegs, denen es sehr an
Kreativität mangelt. An den Antworten siehst du ja, dass sich die
meisten nicht einmal vorstellen können, warum man so etwas bauen möchte.


Nicht ganz. wir haben dieses Zeug damals gebaut und benutzt.

Was auch ueblich zu verbiegen war der timer interrupt, da wurde direkt 
zugegriffen, sowie das UART. Das UART damals war toll. Der heutige 
Windows Abklatsch ist nur noch Schrott dagegen.
Fuer Echtzeit Faehigkeit habe ich damals RT-Kernel benutzt, der wurde 
zur Turbopascal Applikation als Library hinzukompiliert. Da man unter 
DOS Kontrolle ueber das System hatte, hatte man ein Realtime System.

Man kann sich vertun. Es gibt beliebig viel zu tun.
Daher mein Vorschlag, einen Teilaspekt der urspruenglich gewuenschten 
Aufgabe anzupacken. Das ist fuer's erste mal genuegend. Wie schreibt man 
zB einen Echtzeit Kernel fuer zB einen AVR, PIC,

Falls es 86er kompatible Hardware sein muss, einen Beck.
http://www.beck-ipc.com/en/products/index.asp
http://www.beck-ipc.com/en/products/sc2x/sc23.asp#ql5
Letzterer ist etwa PC Kompatibel und man kann noch ein Turbopascal 
laufen lassen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb:
> Letzterer ist etwa PC Kompatibel und man kann noch ein Turbopascal
> laufen lassen.

Nicht wirklich. Man kann darauf Programme laufen lassen, die in/mit 
Turbopascal geschrieben sind, aber Turbopascal selbst läuft auf dem 
Controller nicht  (dank fehlender Bildschirm- und 
Tastaturansteuerungshardware).

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Michael schrieb:
> Ich möchte einen PC bauen den man (zumindest ansatzweise) hardwaremäßig
> nachvollziehen kann.

So komisch das klingt, dann wäre ein minimalistisches Z80-System genau 
richtig. Das ist nämlich wirklich einfach aufgebaut sowie mit in der 
Hobbywerkstatt verfügbaren Arbeitsmitteln in überschauberer Zeit zu 
realisieren. Zwar läuft da kein DOS drauf, aber immerhin dessen 
Vorläufer CP/M. Wird gerade nebenan diskutiert:

Beitrag "Retro Fieber: Z80 oder 68000 ?"

Vom Grundprinzip arbeiten moderne PCs noch genauso, auch wenn die Busse, 
Schnittstellen etc. weitaus komplizierter sind.
Du tust dir keinen Gefallen damit, einen x86-Rechner aufbauen zu wollen, 
weil das zu 99% in Frust und schließlich Aufgabe enden wird. Allein die 
Fehlersuche ist um Größenordnungen schwieriger, während man am Z80 
notfalls sogar mit Multimeter oder Logikprüfstift weiterkommt.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

chris schrieb:

> Hier im Forum sind leider sehr viele Leute unterwegs, denen es sehr an
> Kreativität mangelt.

Ganz im Gegenteil.
Hier im Forum sind viele Leute unterwegs, die durchaus mit kreativen 
Lösungen hochkommen. Nur haben die leider aber auch das Wissen, dass man 
mit Lochraster und gefädeltem Aufbau keinen zuverlässig funktionierenden 
PC hinkriegt. Man mag vielleicht sagen: leide. Aber das ist die bittere 
Realität. Es reicht einfach nicht etwas nur zu wollen, man muss auch das 
entsprechende Wissen, Können und bei einem PC auch den Gerätepark dazu 
haben.

Ich halte es da mit Spess von weiter oben. Wenn er etwas auf ein paar 
Lochraster Platinen aufbauen will, dann soll er sich eine Z80 besorgen, 
dynamischen Speicher, etwas EEPROM (fürs BIOS), 8251, 8255 und damit ein 
2 oder 4Mhz schnell getaktetes CP/M System aufbauen. Alleine die Floppy 
Ansteuerung wird ihm noch genug Kopfzerbrechen bereiten.
Das ist noch überschaubar, auf Hardware Ebene noch für einen Neuling 
beherrschbar und zur Not auch ohne Oszi zum laufen zu kriegen, wenn man 
kreative Ideen hat, wie man etwas messen könnte, wofür man eigentlich 
nicht die Messgeräte hat.

Agesehen davon stellt sich die Frage: Was will man davon lernen? Wie ein 
Computer im Inneren funktioniert, lernt man nicht dadurch dass man 
(überspitzt ausgedrückt) gleichnamige Pins von ICs miteinander mit Draht 
anhand einer Vorlage verbindet. Das, was einen Computer ausmacht, steckt 
in den IC drinnen, zum Grossteil in der CPU. Dazu muss ich aber nicht 
selbst ein System aufbauen. CP/M Rechner hat man gebaut, weil käufliche 
Computer einfach für das vorhandene Budget zu teuer waren, der eine oder 
andere mag eines gebaut haben, weil er es sich beweisen wollte, das er 
es konnte. Aber aus Spass an der Freude? Selbst dann waren die Kosten 
noch zu hoch und die investierte Zeit zu schade.
Was sich viele nicht vorstellen können: Computer kosteten mal den 
Gegenwert von ein paar Montasgehälter. Da lohnte sich Eigenbau. Der 
rapide Preisverfall lässt das aber heute als 'Geschichten aus einer 
anderen Zeit' dastehen. Um das Geld, um das du einen Computer heute 
kaufen kannst, kannst du dir noch nicht mal den Gerätepark kaufen, mit 
dem du dann einen Computer (mit wesentlich weniger Leistungsfähigkeit 
als dem gekauften) bauen kannst. Ökonomisch gesehen lohnt sich das alles 
nicht mehr. Noch nicht mal ansatzweise. Alleine meine beiden 5 1/4 Zoll 
180kB Floppy Drives haben damals in absoluten Geldeinheiten mehr 
gekostet, als heute ein kompletter PC kostet.

> An den Antworten siehst du ja, dass sich die
> meisten nicht einmal vorstellen können, warum man so etwas
> bauen möchte.

Wenn ich so drüber schaue, dann haben hier im Thread viele alte Bekannte 
gepostet. Von einigen weiss ich definitiv, dass sie schon mal ein System 
in der Leistungsklasse eines CP/M Systems gebaut haben. Von mir weiß ich 
es definitiv und zu 100%. Den Rechner gibt es noch, er verstaubt vor 
sich hin. Leider bootet er nicht mehr, die 5 1/4 Zoll Floppy sind nicht 
mehr lesbar. Ich bring es aber auch nicht übers Herz ihn zu entsorgen, 
erinnert er mich doch an meine Studentenzeit und an eine Zeit der 
Aufbruchsstimmung in der alles möglich schien.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

chris schrieb:
> Hier im Forum sind leider sehr viele Leute unterwegs, denen es sehr an
> Kreativität mangelt. An den Antworten siehst du ja, dass sich die
> meisten nicht einmal vorstellen können, warum man so etwas bauen möchte.

Nein, nur Realisten die einschätzen können was geht und was nicht.
Der TO hat in etwa soviel Ahnung wie einer der Lego-Technik baut. Mit 
dem Wissen und mit einfachem Werkzeug wie Hammer, Handbohrmaschine und 
einem Feilenset will er jetzt ein komplettes Auto der 80er Jahre 
aufbauen. Incl selbst gebautem Motor und Getriebe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> So komisch das klingt, dann wäre ein minimalistisches Z80-System genau
> richtig.

Schlug ich ja bereits vor … mit wenig Aufwand bekommt man das sogar
CP/M-fähig, dann hat man ein fertiges Betriebssystem dafür.

Karl Heinz schrieb:
> Wenn er etwas auf ein paar Lochraster Platinen aufbauen will, dann soll
> er sich eine Z80 besorgen, dynamischen Speicher

Angesichts des Timing-Kuddelmuddels würde ich heutzutage zu statischem
Speicher raten.  Damals[tm] gab's sowas nicht in erschwinglicher
Preislage, da musste man sich das Gefummel mit RAS vor CAS (oder war's
umgekehrt?) antun, aber darauf kann man gern verzichten, und hat
dennoch viel gelernt beim Projekt. :)

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Karl Heinz schrieb:
> Man mag vielleicht sagen: leide

YMMD :-)

> Z80 besorgen, dynamischen Speicher,
Dramatisches RAM ist für einen Z80 heute nicht mehr sinnvoll. Selbst bei 
einem gebankten CP/M-3 System würde ich statisches RAM nehmen.

> etwas EEPROM (fürs BIOS), 8251, 8255
Z80-SIO und Z80-PIO sind sinnvoller.

> die 5 1/4 Zoll Floppy sind nicht mehr lesbar
Ich hatte diesen Fall auch vor ein paar Wochen. Ursache waren nicht die 
Floppies sondern die Laufwerke. Auf den Köpfen hatte sich Staub 
angelagert (oder was auch immer). Eine Reinigungsdisk mit etwas 
Isopropanol, 1 Minute drehen lassen und alles war wieder ok.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> So komisch das klingt, dann wäre ein minimalistisches Z80-System genau
>> richtig.
>
> Schlug ich ja bereits vor … mit wenig Aufwand bekommt man das sogar
> CP/M-fähig, dann hat man ein fertiges Betriebssystem dafür.
>
> Karl Heinz schrieb:
>> Wenn er etwas auf ein paar Lochraster Platinen aufbauen will, dann soll
>> er sich eine Z80 besorgen, dynamischen Speicher
>
> Angesichts des Timing-Kuddelmuddels würde ich heutzutage zu statischem
> Speicher raten.  Damals[tm] gab's sowas nicht in erschwinglicher
> Preislage, da musste man sich das Gefummel mit RAS vor CAS (oder war's
> umgekehrt?) antun

Hat sich da etwas verändert?
Der Charm einer Z80 (gegenüber Intels 8080) war doch, dass man 
dynamischen Speicher (6164) direkt anschliessen konnte, weil die Z80 die 
Refresh-Logik schon eingebaut hatte.
(Bin schon lange weg von Hardware, daher möge man mir verzeihen, wenn 
ich da von der Entwicklung überlaufen wurde)

Aber stimmt schon. Statischer Speicher kostet heute nichts mehr. Ganz im 
Gegensatz zu damals, als 64k statischer Speicher nicht bezahlbar waren.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Schlug ich ja bereits vor

Sorry, hab ich überlesen.

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

"sind streng genommen ja garkeine DOS-Programme mehr, weil sie halt am 
OS
vorbei auf die Hardware zugreifen. Übrigens soll es sowas nicht nur bei
DOS-Anwendungen geben... ;o)"

DOS hatte nie so wirklich den Anspruch eine komplette 
Hardwareabstraktion darzustellen...

Der angesprochene 80186 (oder 80188) - beide lassen sich übrigens oft 
genug aus zB alten Druckern rauslöten :) war nie dafür geeignet einen PC 
zu bauen der mit einem unmodifizierten DOS läuft, eben weil die darin 
eingebaute Peripherie dafür falsch konfiguriert ist. Siemens hatten 
80186er PCs gebaut, das dazugehörige DOS war aber angepasst und lief 
genausowenig auf einem normalen PC wie ein normales DOS auf den 80186er 
Maschinen lief.

8086/8088-Eigenbausysteme sind aber nicht so unrealistisch, die 
S100-Szene hat auch schon 386/486-Systeme entworfen die aber ebenfalls 
nicht als DOS-PCs gedacht sind.

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
> die
> S100-Szene hat auch schon 386/486-Systeme entworfen die aber ebenfalls
> nicht als DOS-PCs gedacht sind.

http://s100computers.com/My%20System%20Pages/MSDOS%20Board/MSDOS%20Board.htm

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
> die S100-Szene hat auch schon 386/486-Systeme entworfen

Ganz sicher aber nicht gefädelt auf Lochraster oder mit ein- bzw. 
zweilagigen Platinen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

chris schrieb:
> Hier im Forum sind leider sehr viele Leute unterwegs, denen es sehr an
> Kreativität mangelt. An den Antworten siehst du ja, dass sich die
> meisten nicht einmal vorstellen können, warum man so etwas bauen möchte.

Was sich mir vor allem nicht entschließt, ist was an einem DOS-PC 
"Retro" sein soll. Außer dem DOS, natürlich ;) Ein PC steht heute auf 
oder unter so ziemlich jedem Schreibtisch. OK, gepimpt bis zum 
geht-nicht-mehr, aber trotzdem noch ein PC. Und auch ein DOS läuft da 
noch drauf. Notfalls in dosbox oder einer VM.

Und was sind denn so die Alternativen?

1. Einen ca. XT nachbauen. Also 8086 oder 8088 CPU und die übliche 
Periperie. Gabs mal als Bauprojekt im Funkamateur (über mehrere 
Monatsausgaben). Kann man sicher auf Lochraster aufbauen (sofern man 
Masochist genug ist). Da würde dann DOS drauf laufen. Vermutlich auch 
Windows 1.0. Lerneffekt beim Bau? Nahezu 0. Denn man muß sich natürlich 
sklavisch an die Vorgabe "IBM-PC kompatibel" halten. Inclusive der 
Hardware-Bugs die IBM damals verbockt hat. Sonst ist Sense mit (Win)DOS.

2. Einen SBC (Einplatinencomputer) auf Basis eines 8086 o.ä. Abgespeckt 
auf das mindeste, was natürlich PC-Kompatibilität, DOS oder gar Windows 
ausschließt. Hatte meine Hochschule im "Mikrorechnerkabinett" einen auf 
jedem Tisch stehen. Konzeptionell kaum anders als ein aktueller µC, egal 
ob AVR, PIC oder ARM. Nur größer. Auch der Lerneffekt ist vergleichbar 
zu aktuellen µC, nur daß man mit dem Wissen über letztere heute auch 
außerhalb von "Opa erzählt vom Krieg" noch Punkte machen kann.

Zusammengefaßt: die Idee des TE ist, zumindest in der vorgetragenen 
Form, weitgehend witzlos.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl Heinz schrieb:

(dRAM)

> Hat sich da etwas verändert?
> Der Charm einer Z80 (gegenüber Intels 8080) war doch, dass man
> dynamischen Speicher (6164) direkt anschliessen konnte, weil die Z80 die
> Refresh-Logik schon eingebaut hatte.

Klar, den Refresh macht der Prozessor nebenbei (solange man ihn nicht
per /WAIT anhält), aber das RAS/CAS-Timing ist einfach ätzend zu
realisieren.  Anno dunnemals wurden dafür gern einzelne TTL-Gatter
mit zusätzlicher kapazitiver Last als delay cell missbraucht.  Meine
Erfahrung damit: es ist völlig fummelig, das zu parametrieren, und
wenn man gar parallel Speicherchips verschiedener Lose (oder gar
Hersteller) benutzen wollte, sank die Chance rapide, dass man es
überhaupt zum Laufen bekommt.

Ich war damit erst glücklich geworden, als ich den ganzen Gattermist
rausgeworfen hatte und durch ein mit dem 4fachen CPU-Takt (der zum
Glück in der Kiste existierte, denn der war zugleich Videotakt)
getaktetes 7495A ersetzt hatte, sodass es sauber definierte
Impulsfolgen gab.  Dann liefen auch 6 Bänke zu je 64 KiB parallel,
teils von verschiedenen Herstellern.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel Schwenke schrieb:
> Da würde dann DOS drauf laufen. Vermutlich auch Windows 1.0.

Nö, auch Windows 3.0 kommt mit dem "real mode" aus.

> Lerneffekt beim Bau? Nahezu 0.

Aber nicht doch.

> Denn man muß sich natürlich sklavisch an die Vorgabe "IBM-PC
> kompatibel" halten. Inclusive der Hardware-Bugs die IBM damals
> verbockt hat.

Eben. Mindestens das lernt man dabei. Und ziemlich viel über die 
Geschichte der PC-Hardware.
Und außerdem, wie man ein doch recht komplexes System so baut, daß es 
trotzdem funktioniert - denn die Anforderungen an Leiterplattenlayout 
bzw. Verdrahtung bei Fädeltechnik werden durch die "IBM-Fehler" ja nicht 
geringer.

Insofern kommt auch noch einiges an Erfahrungen bei der Fehlersuche 
dazu, denn so ein Selbstbau wird in der Anfangsphase ganz sicher noch 
ganz individuelle Fehler zu den Designfehlern von IBM hinzufügen.

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

"Ganz sicher aber nicht gefädelt auf Lochraster oder mit ein- bzw.
zweilagigen Platinen."

Auf Lochraster halte ich keineswegs für unmöglich, man müsste halt an 
der einen oder anderen Stellen mit "Pagoden" aus vollkaschiertem 
Material für entspannte Spannungsversorgung sorgen und ggf mit dünnen 
Koaxialleitungen oder geklebten Microstrips arbeiten ...  aber mangels 
einiger Wochen ununterbrochener Freizeit hab ichs noch nicht probiert :)

von lalala (Gast)


Lesenswert?


von Karl Klarsicht (Gast)


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
> "Ganz sicher aber nicht gefädelt auf Lochraster oder mit ein- bzw.
> zweilagigen Platinen."
>
> Auf Lochraster halte ich keineswegs für unmöglich, man müsste halt an
> der einen oder anderen Stellen mit "Pagoden" aus vollkaschiertem
> Material für entspannte Spannungsversorgung sorgen und ggf mit dünnen
> Koaxialleitungen oder geklebten Microstrips arbeiten ...  aber mangels
> einiger Wochen ununterbrochener Freizeit hab ichs noch nicht probiert :)

50 bis 100 MHz und (32 bit) PCI wie der TE sich das wünscht kriegt man 
aber
auch mit filigranen Fädeldraht nicht hin. ich empfehle die Lektüre der 
HW-Entwicklung des Amigas. Die hatten die Prototypen der Costum-chips 
auf Platine gebaut und ständig leute zur reperatur am laufen - und das 
bei knapp 8 MHz und 16 bit Bus. -> 
http://arstechnica.com/gadgets/2007/08/a-history-of-the-amiga-part-3/

MfG,

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
> Auf Lochraster halte ich keineswegs für unmöglich, man müsste halt an
> der einen oder anderen Stellen mit "Pagoden" aus vollkaschiertem
> Material für entspannte Spannungsversorgung sorgen

Bei einem 32-Bit-System?

Wenn man viel Löterfahrung hat, und sehr viel Zeit, dann vielleicht.

Ich habe mal einen mit 25 MHz getakteten 68020 auf einer Lochrasterkarte 
gefädelt (mit 2 MByte SRAM ohne Waitstates, 512 kByte EPROM, Timer, UART 
und nie getestetem Sockel für 68881).

Die Stromversorgung erfolgte mit einigen auf der Bestückungsseite 
untergebrachten 1.5mm²-CU-Drähten, kurzen 1mmø-Abzweigern in IC-Nähe und 
natürlich jeder Menge 100nF-SMD-Abblockkondensatoren auf der Lötseite 
direkt an den Stromversorgungspins.

Letztlich ist das Projekt aber aus Zeitgründen gestorben und nie über 
einen simplen Debugmonitor mit Speichertest hinausgekommen; beim 
Versuch, ein RTOS darauf anzupassen, gab es aufgrund fehlenden 
Sourcecodes nicht lösbare Probleme, und dann verschoben sich die 
Prioritäten (nach dem Studium hat man irgendwie viel weniger Zeit ...).

Wenn ich mir das Ding heute ansehe, wundere ich mich über die Unmenge an 
Zeit und Energie, die ich da reinstecken konnte.

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Karl Heinz schrieb:
 Den Rechner gibt es noch, er verstaubt vor
> sich hin. Leider bootet er nicht mehr, die 5 1/4 Zoll Floppy sind nicht
> mehr lesbar. Ich bring es aber auch nicht übers Herz ihn zu entsorgen,

Na dann suche mal den Fehler!
an den Floppies liegts jedenfalls nicht, meine 7620K CP/M Floppies haben 
in meiner Raucherbude und Löthöhle seit Mitte der 80er LESBAR überlebt!

Gruß,

Holm

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

@Karl ich würde die Grenze da im Bereich 25-33 MHz, ISA setzen ... was 
einem "old school" 386/486-System entspricht.

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Karl Heinz schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Icke ®. schrieb:
>>> So komisch das klingt, dann wäre ein minimalistisches Z80-System genau
>>> richtig.
>>
>> Schlug ich ja bereits vor … mit wenig Aufwand bekommt man das sogar
>> CP/M-fähig, dann hat man ein fertiges Betriebssystem dafür.
>>
>> Karl Heinz schrieb:
>>> Wenn er etwas auf ein paar Lochraster Platinen aufbauen will, dann soll
>>> er sich eine Z80 besorgen, dynamischen Speicher
>>
>> Angesichts des Timing-Kuddelmuddels würde ich heutzutage zu statischem
>> Speicher raten.  Damals[tm] gab's sowas nicht in erschwinglicher
>> Preislage, da musste man sich das Gefummel mit RAS vor CAS (oder war's
>> umgekehrt?) antun
>
> Hat sich da etwas verändert?
> Der Charm einer Z80 (gegenüber Intels 8080) war doch, dass man
> dynamischen Speicher (6164) direkt anschliessen konnte, weil die Z80 die
> Refresh-Logik schon eingebaut hatte.
> (Bin schon lange weg von Hardware, daher möge man mir verzeihen, wenn
> ich da von der Entwicklung überlaufen wurde)
>
> Aber stimmt schon. Statischer Speicher kostet heute nichts mehr. Ganz im
> Gegensatz zu damals, als 64k statischer Speicher nicht bezahlbar waren.

Ich will nochmal einen Z180 zusammen löten und der bekommt 
"dramatisches" RAM. Die RAMs gibts ja nun Haufenweise auf 30 poligen 
SIMMs, mehr als 4 Mbyte an einem Z80 wird wohl Niemals Jemand brauchen 
(grin).
Man sollte nur ein paar 33 Ohm Widerstände als SMD oder als Array mit 
einplanen...

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
[..]
>
> Der angesprochene 80186 (oder 80188) - beide lassen sich übrigens oft
> genug aus zB alten Druckern rauslöten :) war nie dafür geeignet einen PC
> zu bauen der mit einem unmodifizierten DOS läuft, eben weil die darin
> eingebaute Peripherie dafür falsch konfiguriert ist.


Du zäumst das Pferd von hinten auf. Nicht der 80186 oder 188 ist falsch, 
sondern (wie immer) Microsoft das sich einen Teufel um Intels 
Designvorgaben geschehrt und einfach für zukünftige Prozessoren 
reservierte Speicherbereiche (Vector Space) mit Müll belegt hat.
Weitere Highlights entstanden durch den selbst auferlegten 
Kompatibilitätszwang zu dreckigen Programmiertricks aus der 
Vergangenheit wie z.B. das A20 Gate.

Gruß,

Holm

von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Karl Heinz schrieb:
>
> (dRAM)
>
>> Hat sich da etwas verändert?
>> Der Charm einer Z80 (gegenüber Intels 8080) war doch, dass man
>> dynamischen Speicher (6164) direkt anschliessen konnte, weil die Z80 die
>> Refresh-Logik schon eingebaut hatte.
>
> Klar, den Refresh macht der Prozessor nebenbei (solange man ihn nicht
> per /WAIT anhält), aber das RAS/CAS-Timing ist einfach ätzend zu
> realisieren.  Anno dunnemals wurden dafür gern einzelne TTL-Gatter
> mit zusätzlicher kapazitiver Last als delay cell missbraucht.  Meine
> Erfahrung damit: es ist völlig fummelig, das zu parametrieren, und
> wenn man gar parallel Speicherchips verschiedener Lose (oder gar
> Hersteller) benutzen wollte, sank die Chance rapide, dass man es
> überhaupt zum Laufen bekommt.
>
> Ich war damit erst glücklich geworden, als ich den ganzen Gattermist
> rausgeworfen hatte und durch ein mit dem 4fachen CPU-Takt (der zum
> Glück in der Kiste existierte, denn der war zugleich Videotakt)
> getaktetes 7495A ersetzt hatte, sodass es sauber definierte
> Impulsfolgen gab.  Dann liefen auch 6 Bänke zu je 64 KiB parallel,
> teils von verschiedenen Herstellern.

Meine Erfahrungen sind da recht ähnlich. Problemlos wurde das erst mit 
einer digitalen Delay die sich auf den Systemtakt bezog, wobei wir 
damals wohl mit einer Frequenzverdopplung wohl hin kamen...

Interessant ist dabei das auch Robotron offensichtlich damit Probleme 
hatte. Ich hatte ja in den 80ern ein K1520 System zu Hause, teilweise 
waren mir bestückte Platinen zugelaufen, teilweise gab es unbestückte
mit Fehlern vom Schrott. Letzteres war bei einer 64K DRAM Speicherkater 
Namens K3528 so. Das war nicht die für Bürocomputer übliche Ram KArte, 
sondern ein Ding was wohl nicht wirklich als Hauptspeicher eingestzt 
wurde.
Es gab da einen 8212 mit dem man verschiedene Bereiche "umbanken" 
konnte.
Ich habe das Ding so gewicklet das es als Hauptspeicher funktionieren 
sollte und hatte ziemlich mit den RAS/CAS Verzögerungen zu kämpfen bis 
der Speicher auch bei kurzen M1 Zyklen anständig lief.

Jetzt 30 Jahre später ist mir wieder ein K1520 System zugelaufen (K8924) 
und aus irgendwelchem Ramsch auch eine neue industriell bestücke K3528 
von Robotron. Diese Karte arbeite bei 2,5Mhz nicht als Hauptspeicher! 
Schreiben/Lesen usw. funktioniert problemlos, nur Programme kann man da 
nicht laufen lassen, das M1 Timing stimmt nicht!

Gruß,

Holm

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Meinen x86 Computer von damals hab ich auf Wrap-platten mit GND Seite 
gefaedlet. Der Quarz war 4MHz, dh der Bustakt war 1MHz. Das ging.

von Karl Klarsicht (Gast)


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
> @Karl ich würde die Grenze da im Bereich 25-33 MHz, ISA setzen ... was
> einem "old school" 386/486-System entspricht.

Also 25-33 MHz kann man als "grenzwertig" akzeptieren, begrenzt man sich 
auf 10-15 MHz macht man sich meiner Erfahrung nach das Leben deutlich 
einfacher. ISA ist 16 bit / 386/486 dagegen 32 bit, (außer man bezieht 
sich auf 386SX-Typen. Und 386 gab es wohl von 16 bis 40 MHz.

Meines Erachtens wäre ein stressarm realiserbares Fädelprojekt ein 
386-SX (16 bit) 16 MHz mit 2 bis 3 ISA Slots. Höhere Frequenzen und 
breitere busse bedeutden m.E. wegen crosstalk und skew Kopfschmerz.

Eventuell ist ein 486 bezüglich 1st Level Cache-Interface einfacher als 
der 386 da beim 486 on-chip , dagegen beim 386 on-board.

MfG,

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Karl Klarsicht schrieb:
> 386-SX (16 bit) 16 MHz mit 2 bis 3 ISA Slots.

Da brauchts allerdings einen Bridge-Chip dazwischen, denn der ISA-Bus 
arbeitet mit 8,33MHz . Geht zwar theoretisch schneller, aber dann 
spielen die meisten Karten nicht mit.

von testtest (Gast)


Lesenswert?

Jörg Wunsch schrieb:
> Nein, die meisten können sich nur nicht vorstellen, wie man einen
> 80386+ in einer einzelnen Leitbahnebene verdrahten will.

Das ist Malen nach Zahlen. Intel hat Referenzschaltpläne, Designguides 
und diverse Appnotes dafür. Man schafft es. Mein erster 'eigener' 
Rechner war ein Pentium-M Design. Ok, das Bios wurde von einem Kollegen 
'geschrieben'.

Aber der Sinn fehlt trotzdem. Man hat damit etwas erbaut was sich 
immernoch in diversen Wertstoffhöfen in der Elektroschrotttonne 
befindet. Da fehlt der mehrwert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

testtest schrieb:
> Mein erster 'eigener' Rechner war ein Pentium-M Design.

Auf einer Einlagenplatine oder mit Fädeldraht?

von Karl Klarsicht (Gast)


Lesenswert?

testtest schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> Nein, die meisten können sich nur nicht vorstellen, wie man einen
>> 80386+ in einer einzelnen Leitbahnebene verdrahten will.
>
> Das ist Malen nach Zahlen. Intel hat Referenzschaltpläne, Designguides
> und diverse Appnotes dafür. Man schafft es. Mein erster 'eigener'
> Rechner war ein Pentium-M Design.

Ich gleube nicht das Intel referenzschaltpläne für 80386 auf einer 
einlagigen Platine hat. Das ist der Knackpunkt hier, siehe 
Thread-subject:
"... Single Layer"

MfG,

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

"Da fehlt der mehrwert."

Ich glaube nicht dass jemand solche "Retro"-Sachen aus einem anderen 
Hauptgrund als Spass/Lernerfahrung/Kunst baut...

von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

Ich würde so etwas eh eher nach der Methode "SMD-Manhattan über 
Groundplane mit breiten VCC-Streifen unter Reihen von ICs, und keinen 
Bus rausführen sondern die Peripherie fest verdrahten" frickeln ... da 
würde ich mir auch ein paar mehr MHz zutrauen. Nur dann ist man erst 
recht mit einer Heidenarbeit dabei :)

von Karl Klarsicht (Gast)


Lesenswert?

Andy D. schrieb:
> "Da fehlt der mehrwert."
>
> Ich glaube nicht dass jemand solche "Retro"-Sachen aus einem anderen
> Hauptgrund als Spass/Lernerfahrung/Kunst baut...

Ooch vielleicht bauen die Russen noch U880/Z80-System nach alten 
Bauplänen um ihre Raketen damit ins Blaue zu schießen - never change a 
running System

SCNR

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl Klarsicht schrieb:
> Meines Erachtens wäre ein stressarm realiserbares Fädelprojekt ein
> 386-SX

Wenn der nur nicht im so absolut ekligen Gehäuse untergebracht wäre ...

Die c't hatte mal einen Adapter als Selbstbauprojekt, mit dem man einen 
286er durch einen 386sx ersetzen konnte.

Die waren nämlich busseitig ziemlich weitgehend kompatibel.

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ganz sicher aber nicht gefädelt auf Lochraster oder mit ein- bzw.
> zweilagigen Platinen.

Zweilagige Platine, ganz ohne Tricks.
http://s100computers.com/My%20System%20Pages/MSDOS%20Board/Printing%20S100_PC-AT%20V2-brd%20(Final).pdf

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Georg G. schrieb:
> Zweilagige Platine, ganz ohne Tricks.
> 
http://s100computers.com/My%20System%20Pages/MSDOS%20Board/Printing%20S100_PC-AT%20V2-brd%20(Final).pdf

Nenn mich blind, aber ich sehe da keine CPU...

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Georg G. schrieb:
>> Zweilagige Platine, ganz ohne Tricks.
>>
> 
http://s100computers.com/My%20System%20Pages/MSDOS%20Board/Printing%20S100_PC-AT%20V2-brd%20(Final).pdf
>
> Nenn mich blind, aber ich sehe da keine CPU...

Alles DIL - das ist noch einfach

von karadur (Gast)


Lesenswert?

Da ist weder CPU noch RAM darauf. Grafik fehlt auch.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Georg G. schrieb:
> Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Ganz sicher aber nicht gefädelt auf Lochraster oder mit ein- bzw.
>> zweilagigen Platinen.
>
> Zweilagige Platine, ganz ohne Tricks.
> 
http://s100computers.com/My%20System%20Pages/MSDOS%20Board/Printing%20S100_PC-AT%20V2-brd%20(Final).pdf

Also s100 von 1975 als intel8080 Busverlängerung mit 2x8bit und 2MHz 
passt in die Z80 Eigenbau Gewichtsklasse aber nicht in die angefragte 
386 Kategorie (32bit, 12 - 40 MHz, von 1985). Trotzdem ein schönes 
Projekt und imho praktikabler als ein i386 Fädelplatineversuch.

MfG,

von Erich (Gast)


Lesenswert?

>Da ist weder CPU noch RAM darauf. Grafik fehlt auch.
Ja, diese Aussage ist korrekt.

Liegt daran, daß der Ratgeber hier, Autor: Georg G. (df2au) , uns nur 
den Link auf das Schaltbild des "MSDOS PC-AT Style S-100 Support Board" 
benannt hat.
Dort sind drauf: Timer, Uhr, Tastaturcontroller, sonstiger Kleinkram.
Die Beschreibungsseite diese Boards ist 
http://s100computers.com/My%20System%20Pages/MSDOS%20Board/MSDOS%20Board.htm

Die CPU Platine ist hier (jedoch auch ohne Ram und ohne Grafik)
http://www.s100computers.com/My%20System%20Pages/80386%20Board/80386%20CPU%20Board.htm

Die notwendige Ramplatine ist hier 
http://www.s100computers.com/My%20System%20Pages/16M%20RAM%20Board/16MG%20RAM%20Board.htm

Und die Grafik 
http://www.s100computers.com/My%20System%20Pages/Console%20IO%20Board/Console%20IO%20Board.htm

Fehlt nur noch die Busplatine und ein nervenstarkes Netzteil.

@
Autor: Michael (Gast)

Viel Spaß bei nachfädeln!

Gruss

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?


von Andreas D. (rackandboneman)


Lesenswert?

@karadur bei S100 ist der Systembus auch der Speicherbus, daher kann das 
RAM auf einer anderen Karte stecken.

"Wenn der nur nicht im so absolut ekligen Gehäuse untergebracht wäre 
..."

TQFP/BQFP ist doch das beste zum Handverdrahten ... man kommt gut an die 
Groundplane bzw an eine daruntergeklebte VCC-Fläche...

PGA ist da VIEL fieser, man hat kaum eine Möglichkeit sich Masse und VCC 
leicht zugänglich zu halten (evtl alles umgedreht bauen und Masse/VCC in 
der Mitte aber dann muss man in der Praxis ca. 2 Zentimeter überbrücken 
bis man an der Haupt-Masse ist ... niärghh...), und unübersichtlich ist 
es auch... und wenn man ein Koax anschliessen will hat man auch wieder 
das Problem dass die nächste Masse soweit weg ist...
Gut, dafür hat man eher den Luxus eine Fassung nehmen zu können.

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Andy D. schrieb:

> "Wenn der nur nicht im so absolut ekligen Gehäuse untergebracht wäre
> ..."

Wieso, ein Altair 8080-Gehäuse wäre doch cool. Erst den Bootloader von 
Hand eintackern, und dann Windows 3.11 starten :-)

ROM braucht kein Mensch. Das BIOS passt auch auf 200 Meter Lochstreifen.

von Bastlers Albtraum (Gast)


Lesenswert?

@TO
Für die ersten Schritte solltest du dir ein Phytec MiniModul-386 
besorgen (gibts manchmal noch in Foren) und erst einmal versuchen, die 
Peripherie zu verstehen.  Die könntest du eventuell noch auf einlagig 
hinbekommen. Wenn das Verständnis für alles da ist, kannst du das Modul 
durch einen Eigenbau ersetzen (was aber vermutlich erst am 30. Februar 
2300 eintritt).

von stefanus (Gast)


Lesenswert?

> Da brauchts allerdings einen Bridge-Chip dazwischen, denn der
> ISA-Bus arbeitet mit 8,33MHz . Geht zwar theoretisch schneller,
> aber dann spielen die meisten Karten nicht mit.

Stimmt. Ich hatte damals auf meinem 386er den Bustakt auf 16Mhz erhöht 
(das war einfach im BIOS einstellbar). Zwei I/O karten hatte ich 
entfernt, die anderen konnte ich austauschen. Dafür war der Rechner 
danach "turbo" schnell, vor allem die Grafikausgabe.

Trident Grafikkarten kommen mit hohem Bustakt prima klar - falls jemand 
einen Kauftipp haben möche :-)

von Matthias I. (Gast)


Lesenswert?

Und sind Superlahm... da hilft auch ein Schneller Bus nicht

Lieber eine S3 für den ISA Bus :) die überholt bei Standart Takt noch 
jede Trident.

von Georg G. (df2au)


Lesenswert?

Hier ein Vorschlag für das Gehäuse:

http://www.computermuseum.org.uk/pictures/altair_8080_front_1.gif

Das Netzteil hatte 5V 30A (dazu 2 * 12V). Da Schaltnetzteile noch nicht 
erfunden waren, gab es einen richtig dicken und schweren Trafo, der 
zweistufig eingeschaltet werden musste, damit die 16A Sicherung nicht 
auslöste.

Für den ganz harten Fädler hätte ich noch einige S100 Prototypen Boards 
von Vero.

: Bearbeitet durch User
von stefanus (Gast)


Lesenswert?

> Lieber eine S3 die überholt bei Standart Takt noch jede Trident.

Ja, wenn man reich ist (bzw war). Jaja, früher war alles besser....

von Georg B. (diereinegier)


Lesenswert?

An den Threadstarter, falls er noch mitliest:

Ich habe mir neulich die Folgen der Ben Heck Show angesehen
(http://www.element14.com/tbhs), in denen er einen ZX Spectrum in ein 
neues Gehäuse einbaut.

Das ist ein auf dem Z80 basierender Rechner, der viel einfacher 
aufgebaut ist als ein PC.

Sich das anzusehen, sollte helfen, die Schwierigkeiten besser 
einschätzen zu können.

von G. O. (aminox86)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Karl Heinz schrieb:
> ...
> Den Rechner gibt es noch, er verstaubt vor
> sich hin. Leider bootet er nicht mehr, die 5 1/4 Zoll Floppy sind nicht
> mehr lesbar. Ich bring es aber auch nicht übers Herz ihn zu entsorgen..

Zeig das Ding doch 'mal. Damit es leichter fällt, gehe ich mit gutem 
Beispiel voran.
Also, anbei einige Bilder eines meiner DOS-SBCs:
CPU-Leiterplattengröße ca 100x70, doppelseitig. Prozessor 80188, 
Speicher 1Mb aufgeteilt in 500k Ram und 500k Eprom, zusätzlich 32k 
Eeprom.
Logischer Aufbau: Laufwerk A: im Eprom, FAT12, startfähig, Bios 
ebenfalls im Eprom. Im Eeprom Laufwerk B:, eigenes Dateisystem. 
Betriebssystem RxDos.
Urprünglich hatte ich eine Austeuerungsanzeige für einen Nf-Verstärker 
geplant, das Projekt hat sich dann irgendwie verselbständig und es ist 
eine modulare Ledanzeige dabei herausgekommen, die einen Webserver 
enthält und durch den PC-Browser bedient werden kann.
Bios und Eingriff ins Betriebssystem wurden mit MASM, Anwendungsprogramm 
dh der Anzeigetextcompiler und Webserver mit Borland C unter MS-DOS 
entworfen. HTML-Seiten bzw Dateien, Bilder und Javascript-Passagen 
wurden unter Win98 erstellt.
Ledanzeige und PC sind über die serielle Schnittstelle durch das 
SLIP-Protokoll miteinander verbunden.
Die Bilder zeigen 4 Module der Ledanzeige (8 Module wären möglich), 
nachdem ich mich vor einigen Jahren zum Einbau in Gehäuse aufgerafft 
hatte.
Das Video (ich habe es seinerzeit mit einem Fotoapparat! aufgenommen 
dessen Automatik ich nicht deaktivieren konnte) zeigt das Display in 
Aktion. Wegen der eingeschränkten Aufnahmezeit sind leider nicht alle 
(Anzeige)Möglichkeiten des Displays zu sehen.

von Matthias (Gast)


Lesenswert?

Hast du nun angefangen ? wie sieht dein bisheriger Entwurf aus ?

von Karl Klops (Gast)


Lesenswert?

'Das BIOS lädt überhaupt nichts von einem Filesystem, und damit
keine Dateien..'

Natürlich ist das BIOS auch für das Laden und schreiben von Dateien 
verantwortlich. Es markiert sogar einen Standard, den es mehreren 
Herstellern ermöglichte einen AT- bzw XT-Kompatibilität herzustellen, 
egal wie sie die sonstige Hardware zusammengeschustert hatten. 'Binary 
In Out System' beinhaltet auch den Zugriff auf externe Datenträger und 
den 'Standard' der das DOS (Diskette Operating System) erst ermöglichte.

von grobi (Gast)


Lesenswert?

Wow! Was für ein Geschwafel nach 6 Jahren! Vielleicht meldest du dich in 
2026 noch mal wieder, wenn du etwas konstruktives beizutragen hast!
WTF

von Rolf M. (rmagnus)


Lesenswert?

grobi schrieb:
> Vielleicht meldest du dich in 2026 noch mal wieder, wenn du etwas
> konstruktives beizutragen hast!

Dann sollte es aber wenigstens korrekt sein. Das BIOS kennt keine 
Dateien, sondern nur "rohe" Sektoren. Um das Dateisystem hat sich DOS 
gekümmert.

von franz joseph (Gast)


Lesenswert?

Hier, alles was du dir gewünscht hast:

https://www.youtube.com/user/eaterbc/videos

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Also in den 80-ern wurden ja durchaus Kleincomputer auf Lochraster 
gebaut mit Z-80 oder 6502.
Vielleicht sollte man mal die DDR-Literatur dazu abgrasen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Marek N. schrieb:
> Vielleicht sollte man mal die DDR-Literatur dazu abgrasen?

Der Thread ist sechs(!) Jahre alt.

Beitrag #6235251 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6235281 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6235307 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Heute würde man einen Raspberry Pi mit DosBox verwenden.

Beitrag #6235369 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.