Hallo zusammen, in meiner Einstiegsposition möchte mein Vorgesetzter mich fördern und für ein unternehmensinternes Förderprogramm vorschlagen. Nach meinen Informationen legt man sich mit der Teilnahme an dem Programm fest, dass man grundsätzlich eine Führungsposition übernehmen möchte. Genau diese Frage versuche ich daher für mich zu beantworten. Ich bin ehrgeizig und engagiert, bin aber auch froh, wenn ich nach der Arbeit abschalten kann und Zeit für Freizeit bleibt. In jedem Fall (ob mit oder ohne dieses Programm) werde erst noch einige Zeit fachlich arbeiten, schon um ein berufliches Auffangnetz für den Fall der Fälle zu haben. Mittelfristig möchte ich mir die Möglichkeit offenhalten, (auf der fachlichen, projektbezogenen oder auf der disziplinarischen Schiene) Führungsverantwortung zu übernehmen. Nicht, um Vorstand zu werden, aber um - eventuell - eines Tages einen Sprung zu machen. Aus dem Bauch heraus hätte ich dabei erst einmal eine fachliche Leitung anvisiert. Unklar ist noch, ob das Programm hauptsächlich das Feld diszipliniarische Führung abdeckt. Für die Teilnahme spricht: - Die Chance, dieses Angebot zu bekommen, ist ein Wert, den man vielleicht nicht ablehnen sollte. - Sollte ich mich für einen Karrieresprung entscheiden, würde sich mir die Option mit diesem Programm eventuell früher anbieten. - In jedem Fall bekomme ich bei der Bewerbung für das Programm wertvolles Feedback. Eher gegen die Teilnahme spricht: - Gesundheit und Freizeit sind durchaus auch Werte für mich; großer Druck und mögliche Ellenbogenmentalität ist nichts, wonach ich mich sehne Was ist Eure Einschätzung zu diesen Überlegungen? Und vor allem: Wer von Euch hat eine Führungsposition übernommen und wie bewertet Ihr diese Entscheidung im Nachhinein (insbesondere was Zufriedenheit und psychisches Wohlbefinden, Druck, Zeiteinsatz, Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit (auch im Alter) angeht)?
Verstehe ich nicht: Was willst Du denn an einer Führungsschiene einschlagen? Die wird einfach nur nach Zeichnung montiert. Einschlagen kann man einen Zaunpfahl oder die Scheibe eines Feuermelders. https://sites.google.com/a/deutsches-treppenlift-institut.de/dti/treppenlift-lexikon/treppenlift-fuehrungsschiene/Treppenlift-Institut_Antrieb-und-F%C3%BChrschiene.jpg
Paul Baumann schrieb: > Verstehe ich nicht: Was willst Du denn an einer Führungsschiene > einschlagen? Paul hat völlig recht, einer Schiene kann man höchstens folgen oder diese befahren, sie aber nicht einschlagen. Chapeau! Wie will jemand eine Führungspersönlichkeit werden, wenn er noch nicht einmal seine Sprache beherrscht?
Paul Baumann schrieb: > Verstehe ich nicht: Was willst Du denn an einer Führungsschiene > einschlagen? Die wird einfach nur nach Zeichnung montiert. > Einschlagen kann man einen Zaunpfahl oder die Scheibe eines > Feuermelders. Herrlich!!!!
Dandü schrieb: > In jedem Fall (ob > mit oder ohne dieses Programm) werde erst noch einige Zeit fachlich > arbeiten, schon um ein berufliches Auffangnetz für den Fall der Fälle zu > haben. Das ist falsch rum gedacht. Die, die bei richtiger Arbeit versagen werden normalerweise befördert. Wenn du selbst für Führungsaufgaben nicht taugst bleibt dir höchstens noch Fensterputzen. ;-)
Dandü schrieb: > Was ist Eure Einschätzung zu diesen Überlegungen? Die Entscheidung musst du ganz alleine treffen. Wenn du dafür Anregungen aus diesem Forum brauchst, bist du für eine Führungsposition nicht geeignet. Die Entscheidungen, die in so einer Position auf dich warten, stellen deine jetzigen Überlegungen um einiges in den Schatten. Beispiel gefällig: Du hast 10 Mitarbeiter und musst dreien davon in die Augen schauen und klar machen, dass sie ihren Job verlieren. Wen wählst du aus? Kannst du dann noch gut schlafen? M.E. sind solche firmeninternen Förderprogramme eine Auswahlveranstaltung, damit der Arbeitgeber genau die Aufstiegsaspiranten findet, bei denen eine Gehirnwäsche zur Führungsposition mit anschließender Gewissensentfernung am einfachsten geht.
Richi schrieb im Beitrag #3837247: > oh man wie kann man nur so links sein. Wir leben nun mal in so einem > System wo man sich durchsetzen muss. > Für Manager > sind Ingenieure nix anderes als Bauern aufm Schachbrett, sowas wie ein > Schiffscontainer was man sich mieten kann solang man es braucht, > weltweit zu günstigen Preisen. Menschen sind aber keine Gegenstände. Wir sind soziale Wesen mit einer Seele und gegenseitig aufeinander angewiesen. Du hast leider ziemlich asoziale Ansichten, Heiner! Immerhin erkennt man dich sofort nach den ersten zwei Sätzen, die du in einem Forum von dir gibst.
Dandü schrieb: > Eher gegen die Teilnahme spricht: > - Gesundheit und Freizeit sind durchaus auch Werte für mich; großer > Druck und mögliche Ellenbogenmentalität ist nichts, wonach ich mich > sehne Das ist doch nur ein Spiel! Es gibt in der sozialen Marktwirtschaft kein Verlieren! Du kannst entweder nicht verlieren: d. h. eine gute Gesundheitsversorgung, kostenfreie Bildung, eine Wohnung mit allen Annehmlichkeiten und mehr mit Hartz 4 bekommen... ... oder gewinnen: Geld wie Heu, Nutten und Koks Rauswerfen ist nichts schlimmes. Keiner wird durch den Jobverlust verhungern. chris schrieb: > Beispiel gefällig: Du hast 10 Mitarbeiter und musst dreien davon in die > Augen schauen und klar machen, dass sie ihren Job verlieren. Wen wählst > du aus? Kannst du dann noch gut schlafen? Das ist Nonsens. Ich sag ganz klar: Die Kohle reicht nicht. Jeder wird auf Teilzeit gesetzt. Jeder hat die Wahl: Teilzeit oder Freizeit! Rate mal wie viele mit Teilzeit zufrieden sind. Die Ingenieure mit Teilzeit verdienen immer noch deutlich mehr als Bäcker in Vollzeit. Die meisten nach kurzer Zeit weg. Die wollen nur Kohle! Freizeit? Familie? Und trotzdem ein gutes Einkommen? Was, kein neuer 7er BMW und das alles 2 Jahre? Nein Danke! "Existenz vernichtend" - Das ist nur eine Ausrede! Hartzer leben in Deutschland besser als Fachkräfte in Entwicklungsländern. Richi schrieb im Beitrag #3837247: > Für Manager > sind Ingenieure nix anderes als Bauern aufm Schachbrett, sowas wie ein > Schiffscontainer was man sich mieten kann solang man es braucht, > weltweit zu günstigen Preisen. So ist es. Alle Resourcen, auch Menschen sind in unseren Dimensionen unbegrenzt verfügbar. Fachkräftemangel gibt es nicht, man muss nur genügend Kohle bieten. Mit genügend Geld existieren keine Kriesen.
Dandü schrieb: > > Was ist Eure Einschätzung zu diesen Überlegungen? > > Und vor allem: Wer von Euch hat eine Führungsposition übernommen und wie > bewertet Ihr diese Entscheidung im Nachhinein (insbesondere was > Zufriedenheit und psychisches Wohlbefinden, Druck, Zeiteinsatz, Gehalt, > Arbeitsplatzsicherheit (auch im Alter) angeht)? Zunächst: was für ein Führungsprogramm ist das genau? - Musst du dich dafür qualifizieren, z.B. über ein Assessment Center? Gibt es Vorbereitungskurse dafür? - Beihnaltet es Seminare/Workshops zum Thema Menschenführung, Arbeitsrecht etc.? Abgesehen davon und ganz allgemein: Ich finde es gut, dass dein Unternehmen so etwas anbietet. Es ist sinnvoll wenn Leute auf Führung vernünftig vorbereitet werden. Im Interesse beider Seiten, denn bei manch einem stellt sich heraus, dass er nicht der Führungsaufgabe gewachsen ist. Es ist besser, dies im Vorfeld zu erkennen, als hinterher. Wenn Du dich z.B. in einem Vorbereitungskurs in einem Rollenspiel schon nicht wohl fühlst, weil du z.b. deinem Mitarbeiter den Urlaub streichen musst, dann wird dir sowas "in Echt" eher noch schwieriger fallen. Hier solltest du ehrlich zu dir selbst sein und dann lieber (noch) nicht Führungskraft werden. Führung ist grundsätzlich verschieden von Sachbearbeitung. Es werden andere Qualitäten verlangt. Dessen solltest Du dir bewusst sein. Dein Arbeitstag wird anders aussehen. Du musst im Zweifel für dein Abteilungsergebnis einstehen. Das klingt erstmal nicht wild, aber das kann schon nicht ohne sein. Du wirst zwangsläufig in Situationen kommen, in denen dich deine Mitarbeiter sehr fordern werden, sei es mit privaten Problem (Mutter, Mann, Kind, Hund krank oder gestorben) oder eben mit beruflichen Dingen (Nachbarabteilung ist blöd, Kollege stinkt etc.). Bei solchen Konflikten gibt es sellten richtig oder falsch sondern es geht nur darum, ob und wie du an sie herangehst. Dies unterscheidet eine gute von einer schlechten Führungskraft. Ein Trainer hat mir mal gesagt, man kann als Führungskraft nicht motivieren sondern maximal alle Faktoren der Demotivation ausschalten. Da ist z.B. einiges dran. Es ist, wenn man zu sich ehrlich ist, dann auch normal, dass man solche Themen "mit nach Hause nimmt". Das ist aber normal - zumindest wenn es nur punktuell ist. Wachst du bereits morgens mit Bauchschmerzen, Kopfschmerzen o.ä. auf, dann solltest Du dringend etwas ändern. Auf der Haben Seite hast du allerdings höheres Gehalt, du kannst bestimmte Themen entscheiden und das Unternehmen voranbringen. Wenn du jemand bist, der gerne entscheidet, der für ein Teamergebnis gerade steht und der auch auf die unterschiedlichsten Typen von Menschen zugehen kann, dann solltest du den Weg einschlagen, wenn er dir schon angeboten wird.
@Peter Schmidt: Vielen Dank für Deinen Beitrag! Ich sehe das ganz ähnlich. Konstruktives Feedback zu bekommen ist in jedem Fall wertvoll. Auch Deine anderen Punkte kann ich nachvollziehen. Und bei einigen Aspekten frage ich mich tatsächlich, wie sehr ich diese erfülle. Sind Dir die gegannten Aufgaben schon immer leichter gefallen als anderen, hattest Du die entsprechenden Persönlichkeitsmerkmale schon immer? Ja, für das Programm muss man sich erst qualifizieren. Zum einen durch die Nominierung, zum anderen durch eine Bewerbung. Wie der Bewerbungsprozess genau aussieht, weiß ich noch nicht. In jedem Fall führt man auch Gespräche mit Psychologen. Und ja, ein wichtiger Teil des Programms sind Seminare. Außerdem möchte ich noch herausfinden, in welche Richtung das Programm genau führt. Wenn es auch in Richtung fachliche Führung (leitender Entwickler o.ä.) oder evtl. Projektleitung führen kann, dann werde ich wohl daran teilnehmen. Wenn es ausschließlich Gruppen- / Abteilungsleitung umfasst, dann bin ich mir noch nicht sicher.
Ich muss mich den Vorrednern da durchaus teilweise anschließen. Habe beim Threadtitel auch erst gedacht "Wozu soll ich eine Schiene einschlagen? Die verschraubt man doch." Nach dem Eröffnugnspost würde ich sagen: Eine Führungspersönlichkeit, die nicht in der Lage ist Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen wird entweder - komplett versagen und nie Entscheidungen treffena ber den Papierkram zur Rückversicherung weiter ausbauen oder - Versuchen durch den "Erfolg" in den jeweiligen Projekten und Projektabschnitten die eigene Unsicherheit zu kompensieren. Dir fehlt dafür eindeutig etwas - die richtige Einstellung. Dazu braucht man keinen Psychologen. "Außerdem möchte ich noch herausfinden, in welche Richtung das Programm genau führt. Wenn es auch in Richtung fachliche Führung (leitender Entwickler o.ä.) oder evtl. Projektleitung führen kann, dann werde ich wohl daran teilnehmen. Wenn es ausschließlich Gruppen- / Abteilungsleitung umfasst, dann bin ich mir noch nicht sicher." Na dann find das doch mal raus! Für eine fachliche Führung wirst du aber auch Entscheidungs- und Sozialkompetenz dazu eben noch Wissen und Verständnis für den Betrieb brauchen. Ggf noch eher sinnbefreite Eigenschaften wie "Erfolgsorientierung" und Betriebswirtschaftliches. Von Reportings und ständigem Papierkrieg, den Anliegen deiner Kollegen bzw. Untergebenen mal ganz abgesehen. Überleg es dir also gut denn Führungskraft zu sein, ohne es auch charakterlich zu sein, endet in einem gesundheitlichem Overkill und das hast du wenigstens schon erkannt!
Manche Beiträge hier klingen als dürfe eine "richtige" Führungskraft nie nach Meinungen und Erfahrungen anderer Personen fragen. Was nicht gerade geschickt wäre, gerade bei weitreichenden Entscheidungen.
Dandü schrieb: > Manche Beiträge hier klingen als dürfe eine "richtige" Führungskraft nie > nach Meinungen und Erfahrungen anderer Personen fragen. Was nicht gerade > geschickt wäre, gerade bei weitreichenden Entscheidungen. Was eine "gute" oder "richtige" Führungskraft ist, dazu gibt es mannigfaltige Meinungen. Um den Bogen zu deinen Fragen an mich zu schlagen: Ich habe auch vor ein paar Jahren eine Reihe von Führungsseminaren mitgemacht und bei ähnlichen Themen gab es ja nach Referent sehr unterschiedliche Aussagen. Man muss da für sich das mitnehmen, das am besten zu einem passt. Wenn Du zum jetzigen Zeitpunkt selber Zweifel an deiner Eignung hast, dann ist das gut, denn a) du solltest diese Zweifel ernst nehmen und b) kannst du unter Umständen an den Punkten arbeiten, die dich im Moment noch zweifeln lassen. Ich behaupte: die wenigsten sind die "geborenen" Führungskräfte. Es gibt für jeden einen Zeitpunkt an dem sich durch eigene Erfahrungen eine Tedenz zum "ja" oder "nein" entwickelt. Für dich ist dieser vielleicht noch nicht gekommen, dir fehlt noch Erfahrung mit anderen, mit konkreten Führungsaufgaben und auch mit dir selbst. Nur ein weiteres Beispiel was man als Führungskraft so tut: google mal "performance and potential matrix". Das ist eine (!) Möglichkeit der Einordnung von Mitarbeitern und Führungskräften. Könntest Du deine aktuellen Kollegen dort einordnen und dir auch vorstellen mit Ihnen darüber zu sprechen? Falls ja, gut, falls nein: kannst Du dir vorstellen, dies in einem Jahr zu können? Falls ja, was muss bis dahin passieren? Falls nein, was hindert dich? Kannst du daran arbeiten? Wenn ich auch bei weitem nicht mit allem übereinstimme, was As_I_Roved_Out geschrieben hat, so hat er Recht, dass deine Mitarbeiter es ausnutzen werden, wenn Du "schwach" bist. Das kannst Du in extremer Form in der Politik beobachten, Stichwort "Lame Duck". Oder im Sport wenn die Fussballspieler gegen den Trainer spielen. Du willst eine Führungspersönlichkeit sein. Das geht nur, wenn Du Persönlichkeit hast. Und da fällt dir in der Tat kein Zacken aus der Krone, wenn Du andere um Meinung bzw. Entscheidungsvorlagen fragst - solange Du dir die Entscheidungshoheit behälst. Gerade weil Du als Führungskraft eben NICHT der beste Sachbearbeiter sein sollst (ich schätze, spätestens jetzt bring ich das Forum gegen mich auf), kann das geradezu essentiell sein. Und natürlich gibt es andere Themen, da wird nicht gefragt sondern entschieden. Der Mix macht es.
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