Ich habe aus einer 10 Euro Digitalküchenwaage vier dreiadrige DMS ausgebaut, und versuche gerade einen davon als Halbbrücke über einen INA332 zu verstärken. Der INA hat einen Gain von 100, über REF/RG gesetzt. Wenn ich den Testaufbau mit 5V versorge und am Ausgang messe, dann sehe ich unbelastet 3,1640V. Bei Belastung des DMS mit 10 Gr ist es ~1mV mehr, bei 60 Gr ~7mV mehr. 1 Kg macht dann etwa 85 mV aus. Frage, sind so kleine Unterschiede der Messwerte ein normaler Bereich oder habe ich bei der Schaltung einen Denkfehler? (Wie machen die Chinesen das in ihrer Waage?) Hatte mir alternativ Instrumentenverstärker mit einem Gain von 1000 angesehen, aber die scheinen dann schon recht teuer zu werden. Mein Ziel ist es, die vier DMS per 10 Bit Analogeingang vom Atmega auszulesen, um in der Summe 4gr-4Kg wiegen zu können.
Was hat denn die Waage für eine Nennlast? 2mV/V sind normal bei Nennlast
Die Waage hat eine Nennlast von 5KG bei einer angeblichen Auflösung von 1 gr. Demnach 1,25kg Nennlast pro DMS?
Linearisieren macht Freude ! aehnlich: Kinder bringen Sonne ins Haus ;-)
HX711 aus eBay für 3€ ist direkt dafür - 24-bit ADC für eine Messbrücke.
Hab gerade das Datenblatt vom HX711 gefunden, sieht ziemlich gut aus, danke! Leider finde ich gerade keinen Distributor für den Chip, scheint nur diesen kleinen Breakout Platinen zu geben? Gibt es dazu vielleicht noch eine (gängigere) Alternative?
SCR schrieb: > Leider finde ich gerade keinen Distributor für den Chip Funktioniert die im Datenblatt angegebene E-Mail Adresse nicht? AVIA Semiconductor EMAIL:market@aviaic.com
Das probiere ich gleich mal, hatte nur bei Farnell/Digikey/Mouser gesucht.
Gerade entdeckt, wenn man nach "Weigh Scale ADC" sucht, findet man eine ganze Reihe von Chips inklusive App Note. Die scheinen alle etwas teurer zu sein, weiss jemand wie das in den Lowcost Digitalwaagen der diversen chinesischen Hersteller gelöst wird?
SCR schrieb: > weiss jemand wie das in den Lowcost Digitalwaagen der diversen chinesischen Hersteller gelöst wird? Wie war das denn in Deiner Küchenwaage gelöst. Ansonsten gibt es hier etliche Beiträge mit Bildern und sonstigen Infos dazu. SCR schrieb: > Ich habe aus einer 10 Euro Digitalküchenwaage vier dreiadrige DMS ausgebaut Du meinst damit aber hoffentlich nicht den DMS selber, sondern die Messzelle ? Arsenico schrieb: > Linearisieren macht Freude ! Nein. So unlinear ist das ganze gar nicht, da das d R/R viel kleiner ist wie das R. siehe z.B. hier: www.digikey.com/Web%20Export/Supplier%20Content/Micro-Measurements_1033/ PDF/MicroMeasurement-wheatstone-bridge.pdf gk
SCR schrieb: > Ich habe aus einer 10 Euro Digitalküchenwaage vier dreiadrige DMS > ausgebaut kannst du das näher erläutern? Kannst du uns ein Bild von den ausgebauten DMS zeigen? Vier einzelne DMS ausgebaut... Ich habe auch schon Waagen auseinander gebaut, da waren die DMS auf einem Alubalken montiert, der in der Mitte eine Art "Doppelloch" hatte. Sah das bei dir auch so aus? Hast du die DMS darauf gelassen oder hast du sie runtergepellt?
Anbei ein Foto von der Waage (ebay €10) und vom PCB. Die Waage hat auf der Oberseite ein LCD,das ist auf dem Foto als weisse Fläche zu sehen. Auf beiden Seiten ist jeweils ein Metallprofil installiert, das aber ausser Gewicht/Verstärkung keine Funktion hat
Da handelt es sich um vier Messzellen, die intern zwei DMS haben. und ist heute die gängige Lösung bei Einfach-Waagen. Jede Messzelle erfasst die vertikale Kraft an ihrer Ecke der Wiegeplatte. Dadurch entfällt die recht trickreiche Aufhängung, die bei normalen Waagen das Messergebnis unabhängig von den Ort auf der Waageschale macht, auf den die Last gestellt ist. (z.B. den Trägerblock für eine DMS-Brücke mit den "komischen" Bohrungen bzw. Doppellöchern) Das Auswerte-IC summiert die Ausgangsspannungen der vier Zellen und wertet sie mit einem AD-Wandler aus. Da kein Dauerbetrieb gefordert ist, nur einschalten per Taste-abwarten der Nullpunkteinstellung-ablesen- nach Wartezeit wieder ausschalten, braucht es nicht viel Aufwand für geringe Drift, Spannungskonstanz usw. Mit einen Stern aus 4 Widerständen auf den Eingang eines AD-Wandlers ist es dann schon getan. Der AD-Wandler besteht dann meist aus einem Komparator im Kontroller, der zusammen mit einem PWM-Mechanismus die Summenkraft der vier Sensoren ermittelt.
D.h. die DMS werden zusammen mit den Ausgängen an den ADC Eingang angeschlossen (der dann auch nur einen Kanal braucht und nicht vier), oder stelle ich mir das gerade zu einfach vor?
Für die Summe reicht schon 1 Kanal. Man muss dabei aber nicht unbedingt die Summe bzw. Mittelwert aller 4 Sensoren bilden. Besser ist es je 2 Sensoren zusammen zu schalten und dann die 2 anderen anders herum zu polen, so dass man eine (bzw. 2 parallel) Brücke bekommt. Es reicht dann ADC Eingang, aber mit Differenzeingang und Verstärkung. Die speziellen ADCs für Waagen (bzw. die µCs mit dem passenden AD) bieten die Funktion. Mit einem mehr normalen µC, bietet es sich an die Brücke mit Wechselspannung zu betreiben, und so die Gleichspannungsdrift zu vermeiden. Durch die vielen verteilten Abtastpunkte bekommt man auch aus einem 10-12 Bit AD noch eine gute Auflösung per Oversampling.
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