Forum: HF, Funk und Felder Leuchtstoffröhre im Bereich MW Sender


von Hummer (Gast)


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In den 70 er Jahren sendeter der Sender des Saarländischen Rundfunks mit 
1200 kW auf Mittelwelle. Im Bereich der Umzäunung des Betriebsgeländes 
konnte man eine ca 1 Meter lange Leuchtstoffröhre durch einfaches 
Hochhalten, ganz ohne sonstige Hilfsmittel, in Betrieb nehmen. Nachdem 
die Röhre gezündet hatte, konnte man sich mit der hochgehaltenen Röhre 
ca. 100m Meter entfernen. Dann erlosch die Röhre. Das Ganze war sehr 
geheimnisvoll und machte viel Spaß.

In dem mehrer km entfernten Göttelborn konnte man eine Leuchtdiode in 
Betrieb setzen, indem man sie anstelle des Kopfhöhrers an einen 
einfachen Detektoremfänger (Erdung an Heizung - ca 10m Antennendraht) 
anschloss.

Es würde mich mal interessieren, ob das auch bei dem Großsender Berus 
(Langwelle) funktioniert.

: Gesperrt durch Moderator
von DeEsPe (Gast)


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Probiers doch einfach aus.

von foo (Gast)


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Wird wohl, es sei denn, dass dort der Zaun weiter von der Sendeantenne 
entfernt ist.
Schließlich gibt es mittlerweile Vorschriften und Grenzwerte für 
nichtionisierende Strahlung.
Damals hat man das vermutlich lockerer gesehen.

von Michael_ (Gast)


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Hummer schrieb:
> Es würde mich mal interessieren, ob das auch bei dem Großsender Berus
> (Langwelle) funktioniert.

Ist aber verboten!
Wo ist der Großsender Berus?

von foo (Gast)


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von Michael_ (Gast)


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foo schrieb:
> Michael_ schrieb:
>> Wo ist der Großsender Berus?
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Felsberg-Berus

Natürlich hätte ich es auch selbst suchen können. Aber der TE knallt uns 
hier einen Großsender ohne Hinweis vor, da es in D sowas wohl nicht mehr 
gibt.
Und wir sollen raten, in welcher Ecke der Welt er Zaun an Zaun mit so 
einem Sender wohnt.

von Ham (Gast)


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foo schrieb:
> Wird wohl, es sei denn, dass dort der Zaun weiter von der Sendeantenne
> entfernt ist.
> Schließlich gibt es mittlerweile Vorschriften und Grenzwerte für
> nichtionisierende Strahlung.
> Damals hat man das vermutlich lockerer gesehen.

Unter der Sendeantenne - zwischen zwei Masten -
verläuft heute die (öffentliche) Landstrasse L351.  ;-)

Hier ist die Lage der Antennen und des Sendergebäudes
präzise eingezeichnet:   http://map.openseamap.org/

von foo (Gast)


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Ham schrieb:
> Unter der Sendeantenne - zwischen zwei Masten -
> verläuft heute die (öffentliche) Landstrasse L351.  ;-)

Ei!
Wann da wohl der erste Schrittmacher Patient den Löffel abgibt...

von Rainer V. (rudi994)


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DeEsPe schrieb:
> Probiers doch einfach aus.

Geht ja nicht, weil laut dem o.g. Wiki der Sendemast einen Unfall hatte, 
abgebrochen ist und daraufhin auch der Rest der Anlage gesprengt wurde.

foo schrieb:
> Wann da wohl der erste Schrittmacher Patient den Löffel abgibt...

Der Erste ist doch schon mit dem Wagen gegen den Sendemast gekracht.

von ?!? (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Geht ja nicht, weil laut dem o.g. Wiki der Sendemast einen Unfall hatte,
> abgebrochen ist und daraufhin auch der Rest der Anlage gesprengt wurde.

Da steht aber auch, daß der Sendebetrieb zwischenzeitlich mit der 
Reserveantenne weitergeführt wurde und mittlerweile mit 2 Masten der 
Hauptantenne weiterläuft.
Es ist lediglich ein Mast abgeknickt, und dieser wurde dann gesprengt. 
Nicht "der Rest der Anlage".

von John Wayne seine Sendetriode (Gast)


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Foo schrieb:
>Ei!
>Wann da wohl der erste Schrittmacher Patient den Löffel abgibt...

Da kann überhaupt Nichts passieren!
Gleich kommen die Spezialisten und erklären Dir, daß solche Sachen
auf den menschlichen Körper aber sowas von GAR KEINEN Einfluß haben...
"Wer da die Musik auch ohne Radio hört, ist Esoteriker", wirst Du gleich
lesen können.

von wrdlbrmft (Gast)


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John Wayne seine Sendetriode schrieb:
> Foo schrieb:
>>Ei!
>>Wann da wohl der erste Schrittmacher Patient den Löffel abgibt...
>
> Da kann überhaupt Nichts passieren!
> Gleich kommen die Spezialisten und erklären Dir, daß solche Sachen
> auf den menschlichen Körper aber sowas von GAR KEINEN Einfluß haben...
> "Wer da die Musik auch ohne Radio hört, ist Esoteriker", wirst Du gleich
> lesen können.

Ihm ging es aber nicht um den Einfluß auf den menschlichen Körper, 
sondern um den Herzschrittmacher. Und die Herzschrittmacher sind 
heutzutage dermaßen resistent gegen HF-Einstrahlung, daß du sie sogar in 
die Mikrowelle legen könntest und sie gehen nicht kaputt. Die vertragen 
enorme Feldstärken, die selbst direkt unter einer Sendeantenne nicht mal 
annähernd erreicht werden.

von Rainer V. (rudi994)


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Ham schrieb:
> Unter der Sendeantenne - zwischen zwei Masten -
> verläuft heute die (öffentliche) Landstrasse L351.  ;-)
>
> Hier ist die Lage der Antennen und des Sendergebäudes
> präzise eingezeichnet:   http://map.openseamap.org/

Keine Karte zu sehen, es dürfte wg. dem Link auch eine Seekarte sein. 
Dann ist L351 also eine Wasserstraße und der Sender steht jetzt weit 
draußen auf einem ausgemusterten Feuerschiff, wie damals Radio Nordsee.

wrdlbrmft schrieb:
> Herzschrittmacher... resistent gegen HF-Einstrahlung, daß du sie sogar
> in die Mikrowelle legen könntest und sie gehen nicht kaputt.

Es geht nicht darum, ob sie kaputt gehen, sondern darum, ob Fehlfunktion 
auftritt. Kaputt und funktionslos wäre sicher besser, als Fehlfunktion.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer V. schrieb:
> Es geht nicht darum, ob sie kaputt gehen, sondern darum, ob Fehlfunktion
> auftritt.

Machen sie trotzdem nicht.

Deutschland hatte sich mal eine eigene Norm geleistet, die für
Herzschrittmacher andere Grenzwerte festgelegt hat, als allgemein
in Europa als zulässige Feldstärkebelastung gelten.  Der Grund war
angeblich, dass es einige wenige „schwarze Schafe“ gegeben haben
soll, die etwas empfindlicher reagierten als die meisten.

War nur dahingegehend Kokolorus, dass es einen gemeinsamen europäischen
Markt gibt, dessen Produktkriterien sich an den allgemeinen Grenzwerten
festmachen.  Schließlich sollten ja deutsche Herzschrittmacher auch in
Frankreich funktionieren und umgekehrt.

Mittlerweile ist die Sonderregelung vom Tisch.  Wenn man da unter den
Antennen durchfahren kann, dann müssen die Feldstärken dort gering
genug sein, dass es weder „normalen“ Menschen noch
Herzschrittmacherträgern gefährlich ist, sich an dieser Stelle
dauerhaft aufzuhalten.  Das hat mal jemand von der BNEtzA gemessen,
bevor er dem Senderbetreiber die Standortbescheinigung ausstellen
konnte.

Von einem Mitarbeiter des Wilsdruffer Mittelwellensenders hier (zu
Zeiten, da er noch nicht abgeschaltet war), haben wir mal gehört,
dass die Leuchtstofflampe im Antennenhaus (2 m von der offenen
Antennenzuleitung entfernt) nur zündete, wenn man sie an einem Ende
dabei angefasst hat.  Fiel der Sender zwischendurch ab (bspw. wegen
eines Blitzeinschlags), blieb sie danach dunkel.  Das war dann aber
schon zu Zeiten, da der Sender „nur“ mit 20 kW gefahren worden ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von wrdlbrmft (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Es geht nicht darum, ob sie kaputt gehen, sondern darum, ob Fehlfunktion
> auftritt. Kaputt und funktionslos wäre sicher besser, als Fehlfunktion.

Mit Kaputt meinte ich in diesem Falle auch die Fehlfunktion. Die wäre in 
der Tat noch schlimmer. Aber die werden wie gesagt von den Herstellern 
mit Feldstärken traktiert, die man sich gar nicht vorstellen kann, 
selbst direkt unter der Sendeantenne nicht. Und da gibt es keinerlei 
Störungen. Nicht umsonst hat man die Herzschrittmacher-Grenzwerte schon 
2013 aufgehoben. Wenn man auch nur den kleinsten Anhaltspunkt hätte, daß 
sich HF auf die Geräte schädlich auswirkt, hätte man die Grenzwert eher 
noch strenger gemacht.

von npn (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Von einem Mitarbeiter des Wilsdruffer Mittelwellensenders hier (zu
> Zeiten, da er noch nicht abgeschaltet war), haben wir mal gehört,
> dass die Leuchtstofflampe im Antennenhaus (2 m von der offenen
> Antennenzuleitung entfernt) nur zündete, wenn man sie an einem Ende
> dabei angefasst hat.  Fiel der Sender zwischendurch ab (bspw. wegen
> eines Blitzeinschlags), blieb sie danach dunkel.  Das war dann aber
> schon zu Zeiten, da der Sender „nur“ mit 20 kW gefahren worden ist.

Ich kann ganz stolz sagen, daß ich in der letzten Woche, bevor der 
250kW-Röhrensender abgeschaltet wurde, noch alles besichtigen konnte. 
Die Leuchtstoffröhre war auch im eigentlichen Senderaum immer 
griffbereit. Sie hong an der Plexiglastrennwand, die den Sender (bzw. 
die Endstufe mit Anpassung) vom restlichen Raum trennte. Und in der Nähe 
der Senderöhren leuchtete sie ebenfalls. Aber auch da mußte ein Ende mit 
der Hand angefaßt werden. Einfach so freischwebend leuchtete da gar nix.
Es war einfach ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn man dort ist und der 
Sender "lebt" richtig. Aus allen Bauteilen hört man das 
Rundfunkprogramm, im Senderaum ziemlich stark höhenbetont, viel 
"Zischeln". Auch im Abstimmhaus, auf dem der "Bleistift" steht. Nur im 
Modulationstrafo, der sich in einem gesonderten Rausm im Keller befand, 
klang es ganz sauber und klar. Schade, daß es den nicht mehr gibt...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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npn schrieb:
> Es war einfach ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn man dort ist und der
> Sender "lebt" richtig.

War mir leider nicht mehr vergönnt.  Ich habe ihn zwar noch komplett
gesehen, als wir das erste Mal dort waren, aber da war er schon
kalt. :(

von Rainer V. (rudi994)


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Den Neonlampen-Trick und Lärm aus dem Modulationstrafo konnte man auch 
bei der DW in Jülich bewundern, bevor alles plattgemacht wurde. Das 
Monstrum von Sendeantenne stand fernab auf freiem Feld, Aufenthalt war 
da sicher verboten bzw. unerwünscht und auf eigene Gefahr.

von HF Freund (Gast)


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Hallo,

wird ja alles nicht mehr gebraucht. Das überall, kostenlose, mit sehr 
wenig technischen und energetischen Aufwand zu empfangene Internetradio 
ist ja der einzig sinnvolle Verbreitungsweg.
(Strom- und Datennetze können ja laut Naturgesetz nicht ausfallen, 
Netzzugang ist immer, kostenlos und anonym gegeben und Audiostreams 
können auch nicht geblockt werden. Das Server keine Energie benötigen 
ist ja auch bekannt).
Jetzt mal ohne Ironie:

Internetradio ist eine hervorragende Sache, aber kein Grund eine andere 
Technik mit einzigartigen Eigenschaften und Vorteilen flächendeckend 
abzuschalten (Besonders Reichweitenstarke MW und KW Sender).

HF Freund

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