Hallo Allerseits, kann mir hier jemand einen (Literatur-)Tip geben bezüglich den Unterschieden von Zirkulator und Richtkoppler. Ganz konkret geht es bei der Anwendung um gleichzeitiges Senden und Empfangen über eine Antenne (UHF-RFID Monostatic). Ich verstehe bisher noch nicht ganz, weshalb in manchen RFID-Readern ein Zirkulator und in anderen ein Richtkoppler zum Einsatz kommt. Wo sind die wesentlichen Unterschiede bzw. Vor/Nachteile? Leider finde ich dazu im Netz nicht wirklich etwas. Gruß, Nikias
Schade. Sonst hättest Du vom Wikipedia-Artikel über Zirkulatoren profitieren können.
Soweit ich es noch in Erinnerung habe koppelt der Zirkulator die reflektierte Leistung aus, welche dann über z.B. einem Abschlusswiderstand verheizt wird. Richtkoppler haben meistens eine höhere Einfügedämpfung.
Hallo, Alex W. schrieb: > Richtkoppler haben meistens eine höhere Einfügedämpfung. was ist eine "höhere Einfügedämpfung" in deiner Betrachtung? 0,1dB, 3dB, 10dB ? Mein KW Richtkoppler: 100kHz - 30MHz hat 26dB Auskoppeldämpfung. Dort fallen die Dämpfungen der Steckverbindungen in's Gewicht. Meinen Zirkulator habe ich in diesen Beiträge vorgestellt: Beitrag "Re: 20MHz - 200MHz Isolator bzw. Zirkulator"
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Zirkulatoren sind "nicht reziproke" Bauteile, Richtkoppler nicht. Zirkulator ist wie Kreisverkehr, alle drei (oder mehr) Koaxanschlüsse müssen mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen sein, dann biegt die Hochfrequenz immer bei jeder Gelegenheit rechts ab (oder links , die Richtung ist aufgedruckt). Also zum einen Port rein und beim nächsten wieder raus, es sei denn dort besteht eine Reflexion, dann läuft ein Teil weiter zur nächsten Ausfahrt. Richtkoppler können nur Leistung aus der Hauptleitung auskoppeln, das geschieht allerdings auch richtungsabhängig.
@Walter Tarpan: Die Wikepedia-Artikel zu Richtkoppler und Zirkulator sind mir sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch bekannt. Allerdings kann ich meine Frage damit nicht beantworten - oder ich übersehe etwas. @Alex W: Soweit ich das verstehe, ist die Verwendung als "Isolator" nur eine spezielle Anwendung des Zirkulators um die PA-Stufe vor Reflektionen zu schützen. In meiner Anwendung geht es darum, dass bei 850-950MHz 33dBm an die Antenne geliefert werden müssen, gleichzeitig das Backscatter-Signal, welches ein paar 100kHz neben dem Träger zurück kommt, aber nur -80dBm haben kann. Das gilt es "raus zu fischen" - auch bei nicht optimal angepasster Antenne und deutlicher Reflektion. Gruß, Nikias
@Christoph Kessler: Soweit klar. Hast du einen Tip, weshalb sich die Designer von RFID Readern manchmal für Zirkulatoren und manchmal für Richtkoppler entscheiden? Gruß, Nikias
N. K. schrieb: > In meiner Anwendung geht es darum, dass bei 850-950MHz 33dBm an die > Antenne geliefert werden müssen, gleichzeitig das Backscatter-Signal, > welches ein paar 100kHz neben dem Träger zurück kommt, aber nur -80dBm > haben kann. Dann ist es vermutlich sinnvoll einen Zirkulator zu verwenden, und das trotzdem erhebliche Sendesignal gleich als LO für den Mischer zu nehmen. Die 1.ZF liegt dann eben bei jenen " paar 100kHz".
Die beiden genannten Komponenten haben auch weniger bekannte Kennzahlen. zB, die Isolation : Beim Zirkulator, wieviel kommt zum falschen Port raus. vielleicht -30dB, bei mehr Bandbreite mehr. Beim Richtkoppler, wieviel wird in die falsche Richtung gekoppelt, vielleicht -30dB, bei mehr Bandbreite mehr.
>Beim Zirkulator, wieviel kommt zum falschen Port raus. >vielleicht -30dB, bei mehr Bandbreite mehr. Vor allem kommt da und zwar völlig korrekt, die wegen Fehlanpassung von der Antenne reflektierte Leistung raus! Das trifft auch für Richtkoppler zu.
Am Rücklauf-Ausgang des Richtkopplers erhält man die Summe aus reflektiertem Sendesignal und Empfangssignal gedämpft um den Koppelfaktor. (Z.B. 20...30 dB.) Am passenden Zirkulatorport erhält man beides (fast) ungedämpft. Grundsätzlich ist der Filteraufwand in beiden Varianten gleich groß, da der Pegelabstand gleich groß ist. Allerdings ist bei der Zirkulatorvariante der Rauschabstand des Empfangssignals schon mal um den Koppelfaktor (20...30 dB!) besser. Also: Brauche ich den Rauschabstand? Wenn nicht, kann man die Trennung von Sende und Empfangssignal für kleinere Pegel bauen, was kleiner und billiger wird.
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