Forum: HF, Funk und Felder Steckernetzteil für selbstgebaute Funkempfänger


von Sammy (Gast)


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Hallo,

ich wollte mal allgemein in die Runde fragen, was man tun kann, um 
Steckernetzteile, die einen Netztrafo enthalten, für selbstgebaute 
Funkempfänger verwenden zu können.

Zunächst mal ist mir aufgefallen, dass Steckernetzteile, die eine 
pulsierende Gleichspannung ausgeben, auch einen starken Restbrumm 
behalten, wenn man große Kapazitäten parallel schaltet.
Woran liegt das?

von foo (Gast)


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>Woran liegt das?

Am fehlenden Spannungsregler.

Den solltest du allerdings in deinen Empfänger einbauen, damit der von 
Speisespannungschwankungen unabhängig wird.

von B e r n d W. (smiley46)


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Außerdem enthält die Stromimpulse des Brückengleichrichters Oberwellen 
bis in den Kurzwellen-Bereich. Deshalb sollte jede Diode des 
Brückengleichrichters mit einem Keramikkondensator mit 10-100 nF 
überbrückt werden.

Im Idealfall ist das Netzteil Schutisoliert. Das erkennt man an den zwei 
ineinanderliegenden Quadraten. Dies beugt Erdschleifen vor.

von Sammy (Gast)


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Irgendwo habe ich gelesen, dass es außerdem günstig sein soll, wenn man 
beim Trafo eingangsseitig einen Kondensator parallel schließt (ca. 47nF 
bis 220nF). Der muss dann aber auch die hohen Spannungen vertragen und 
sollte ein selbstheilender VDE-Typ sein.

B e r n d W. schrieb:
> Oberwellen
> bis in den Kurzwellen-Bereich. Deshalb sollte jede Diode des
> Brückengleichrichters mit einem Keramikkondensator mit 10-100 nF
> überbrückt werden.

Schade, dass viele Stecknetzteile verklebt sind. Sonst könnte man 
einfach nachsehen.

von Old-Papa (Gast)


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Gegen Verklebung hilft ein guter Schdaubstock! ;-)

Im Ernst, die Wandwarze diagonal einspannen und langsam zudrehen. 
Irgdndwann knacken die Klebestellen auf. Das Ganze mehrfach über kreuz 
wiederholen und nach dem ersten Knack mit einem dünnen Spachtel 
nachhelfen. Erst Vorgestern wieder an einem Mixer-Netzteil (Behringer) 
gemacht. Zukleben dann mit ein paar Tropfen Aceton.
Natürlich alles mit viel Gefühl (wie beim Se*)

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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Old-Papa schrieb:

> Zukleben dann mit ein paar Tropfen Aceton.

Zum Zukleben solcher Gehäuse nehme ich bewusst einfachen Alleskleber.
Der klebt zwar nicht besonders gut, aber ausreichend. Falls man aber
nochmal dran muss, geht das Gehäuse wesentlich besser auf.
Gruss
Harald

: Bearbeitet durch User
von HF-Werkler (Gast)


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Autsch, das tut weh.

Die Dinger sind nicht umsonst mit dem doppelten Quadrat gekennzeichnet 
(Schutzisoliert). Wenn die Verklebung/Gehäuse so verändert wird, kann es 
schnell passieren, dass Netzspannungsführende Teile offen liegen. Und 
das ist aus meiner Sicht einfach nur gefährlich.

Wie willst du verhindern, dass das z.B. beim Ausstecken passiert 
(Gehäuse hat nicht mehr die Kraft dem normalen Betrieb standzuhalten), 
wenn du "Alleskleber" verwendest?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sammy schrieb:
> B e r n d W. schrieb:
>> Oberwellen
>> bis in den Kurzwellen-Bereich. Deshalb sollte jede Diode des
>> Brückengleichrichters mit einem Keramikkondensator mit 10-100 nF
>> überbrückt werden.
>
> Schade, dass viele Stecknetzteile verklebt sind. Sonst könnte man
> einfach nachsehen.

Mach dir keine Hoffnung. In dutzenden von mir aufgeknackten Wandwarzen 
(Schraubstock! Daumen hoch!) mit Eisenblechtrafos waren nie irgendwelche 
Keramikondensatoren verbaut, sondern gerade noch ein mittel-dicker 
Siebelko. Da man die Dinger ja nicht aufbekommt (denkt der Hersteller) 
muss man da auch nichts einbauen, was nicht direkt zur Funktion 
beiträgt.

von foo (Gast)


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Sammy schrieb:
> für selbstgebaute
> Funkempfänger

Was für Empfänger sind das denn, welche Antenne, welche Erde verwendest 
du?

Wenn der Brumm nur während des Empfangs von schwachen AM-Sendern 
erscheint, kann es daran liegen, dass das Gerät nur während der 
Leitphase der Gleichrichterdioden HF-mäßig "geerdet" wird.
Ein Transformator dieser Größenordnung besitzt nämlich zwischen Primär- 
und Sekundärwicklung eine Streukapazität von einigen Dutzend pF.

Eine ordentliche Erdung des Empfängers, notfalls durch Verbinden mit dem 
Schutzkontakt der Steckdose, könnte den Spuk beseitigen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ein Transformator .. besitzt .. zwischen Primär- und Sekundär-
> wicklung eine Streukapazität von einigen Dutzend pF.

Meist hat so ein Trafo zwei getrennte Wickelkammern. Dann ist die 
Koppelkapazität gar nicht so groß (<10pF).

Gerade die Netztrennung erlaubt eine freie Erd-Wahl, das kann auch der 
Schutzleiter sein.

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