Hallo, mein Name ist Stefan und ich habe mich heute hier angemeldet, da ich auf eure Hilfe hoffe. Durch einen eine Umbaumaßnahme im laufenden Betrieb habe ich gestern auf der PCB Platine meiner Samsung Festplatte einen Kurzschluss verursacht. Konkret hatte der Motor-Controller IC offensichtlich eine Fehl- oder Überspannung und ist nun in Rauch aufgegangen. Da sich ein Platinentausch ja als schwierig darstellt habe ich die Hoffnung, dass man lediglich den IC für die Motoransteuerung tauschen kann. Falls ich einen solchen - aus einer Ersatzelektronik bekäme stellt sich mir allerdings die Frage, ob die mit Heimwerkermitteln zu realisieren ist, oder wo man dies alternativ erledigen lassen könnte (Radio- Fernsehtechniker?). Ist es außerdem wahrscheinlich, dass der Motor bei der Aktion auch gelitten hat und wie kann ich dies messen (Multimeter ist vorhanden)? Über eure Einschätzungen, oder alternative Ideen um an die Daten zu kommen würde ich mich freuen. Ein Bild mit der defekten Platine ist angehängt. Danke und einen Gruß in die Runde, Stefan.
Suche auf ebay eine defekte Version dieser Festplatte. Achte dabei auf gleiche PCB Revision/Modell/etc. Der Defekt von der sollte natürlich nicht die Steuer-PCB betreffen. Istklar.png Von dieser Festplatte schlachtest du die defekte PCB aus und "verpflanzt" sie in deine. Danach sollte sie wieder anspringen und du kannst die Daten wieder lesen/recovern.
Danke für die schnelle erste Antwort. Das Problem ist aber, dass man in den verschiedenen Foren zur reinen "Verpflanzung" liest, dass die nicht mehr funktionieren soll, da die Firmware und weitere für den Gebrauch relevanten Daten sich auf die Festplatte und die Steuerelektronik aufteilen und somit fehlerhafte Daten im Eprom der alternativen Elektronik stünden.
Stefan Kaiser schrieb: > Durch einen eine Umbaumaßnahme im laufenden Betrieb habe ich gestern auf > der PCB Platine meiner Samsung Festplatte einen Kurzschluss verursacht. Das ist zumindest mal ein anderer Defekt als der übliche (Verwendung in USB-Gehäuse mit falschem Netzteil). Daß der defekte Baustein selbst als Ersatzteil aufzutreiben ist, ist eher unwahrscheinlich, also bleibt nur der Platinentausch, wie von "Hm" angeraten. Selber tauschen mit "Heimwerkermitteln" ist für ungeübte eher ausgeschlossen, das bedarf einiger Erfahrung im Löten, die man sich nicht unbedingt gerade mit dieser Reparatur aneignen sollte. Da die Platte auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat (wenn ich die Datecodes richtig interpretiere, ist die Anfang 2010 produziert worden), sollte es nicht schwer sein, eine gebrauchte Ersatzplatte für nicht allzuviel Geld aufzutreiben, die die Platine liefern kann. Sollte bei der "Umbaumaßnahme" der Motor selbst Schaden genommen haben, hilft nur noch eine professionelle Datenrettungsfirma, den kann man selber nicht austauschen (auch wenn hier gelegentlich irgendwelche sehr von sich überzeugten Zeitgenossen auftauchen, die das Gegenteil behaupten). Überhaupt: Wenn auf der Festplatte wirklich wichtige Daten drauf sind (von denen Du natürlich kein Backup hast), dann solltest Du auch weitere Basteleien sein lassen und in den sauren Apfel des Datenretters beißen. Ist das alles nicht so wichtig, weil wiederbesorgbar, oder es nur ums Prinzip der Plattenreparatur an sich geht (so als Lötübung), dann Halali und viel Erfolg.
Da würde ich es mal drauf ankommen lassen, kostet nicht die Welt: http://www.ebay.de/itm/1-piece-New-TI-SH6125B-TQFP64-IC-Chip-/400413815670 Den alten Chip Ablöten und den neuen Draufpacken ist eine Fingerübung, die hier im Forum viele beherrschen. Wie hast Du denn den Schaden herbeigeführt? Das bzw. ob auf der Platine noch mehr hopps gegangen ist, müsste man vor dem IC-Tausch natürlich abklären, damit es nicht gleich wieder kracht.
Du hast wirklich im laufenden Betrieb an einer Festplatte gebastelt, auf der sich wichtige und unwiederbringliche Daten befinden? Nicht gerade schlau. Wenn wichtig dann ab zum Datenretter. Für die sollte eine defekte Elektronik ja kein Problem sein. Sonst machst du mit der nächsten tollen Idee die Platte ganz platt.
Stefan Kaiser schrieb: > Danke für die schnelle erste Antwort. Das Problem ist aber, dass man in > den verschiedenen Foren zur reinen "Verpflanzung" liest, dass die nicht > mehr funktionieren soll, da die Firmware und weitere für den Gebrauch > relevanten Daten sich auf die Festplatte und die Steuerelektronik > aufteilen und somit fehlerhafte Daten im Eprom der alternativen > Elektronik stünden. Das ist korrekt. Die ganze Rettungsaktion ist eh als "heikle frickelei" anzusehen. Wie von Rufus angedeutet würde ich mir jegliche Maßnahme an der defekten HDD sehr gut überlegen, wenn wirklich wichtige Daten gespeichert sind und du kein Backup hast. Wenn auf der HDD aber nur deine pr0n Sammlung und raupkopierte BluRays sind, dann würde ich das aber mal probieren. Ich würde den PCB Tausch einem Auslöten vorziehen. Auslöten würde ohnehin nur mit Reflow-Heizlüfterpistole oder dergleichen gut funktionieren. Ist aber für jemanden, der das zum ersten Mal macht nicht so zu empfehlen. Du könntest das natürlich vorher auf ner anderen "Opfer"-PCB üben. Falls du das Board tauschen willst, würde ich nach dem Einbau von einem Live-Linux USB Stick booten und als allererstes per dd eine 1:1 Kopie des lesbaren Inhalts anlegen. Irgendwelche Recover Aktionen dann von diesem Image aus durchführen. Danach kannst du immer noch den Chip tauschen...
Progger schrieb: > auf der sich wichtige und unwiederbringliche Daten befinden? vielleicht sind es ja völlig unwichtige und leicht wiederbringliche Daten, und er möchte einfach nur, daß seine alte Spiele- oder Video-Platte wieder läuft? Hm. schrieb: > Wenn auf der HDD aber nur deine pr0n Sammlung und > raupkopierte BluRays sind so kann man es auch sagen ;-)
Achso. Bezüglich der EEPROM Daten, die dann bei dem neuen Board fehlen: Keine Ahnung ;) Vielleicht findest sich durch weiteres Rumsuchen in Google noch was dazu. Ich kann mir aber vorstellen, dass du mit Hilfe von dd wenigstens die HDD sektorweise auslesen kannst und mit Hilfe von Recovery-Programmen Daten wiederherstellen könntest.
Ja, es klingt schon sehr dümmlich, dass im laufenden Betrieb jemand an seinen Festplatten "bastelt". Ganz so war es auch nicht. Tatsächlich war diese in einem Carrier verbaut und ich wollte zwecks Neuinstallationsvorbereitung nachschauen, welche Bezeichnung sie genau hat. Also schnell die Schrauben gelöst, Festplatte herausgezogen und auf dem Carrier abgestellt. Leider hatte ich übersehen, dass dort eine Metallnase hervorstand, die dann mit der Elektronik in Kontakt kam. Nun habe ich ja verschiedene Ansätze. Für einen Datenretter sind die Daten nicht wichtig genug - also für einen 4 stelligen Betrag. Schade wäre es dennoch um sie - zum Teil sind es alte Grafikdateien und Publikationen. Ich werde nun also versuchen, mir eine passende PCB zu beschaffen. Falls diese die Platte nicht anspricht wäre da ja dann immer noch ein passender IC zum Austausch drauf. Da ich aber auch verstanden habe, dass ich dieses nicht selbst machen kann stellt sich mir die Frage, wo man dieses (kommerziell) erledigen lassen könnte. Habt ihr da Tipps für mich - vielleicht im Großraum Ruhrgebiet?
Hm. schrieb: > Achso. Bezüglich der EEPROM Daten, die dann bei dem neuen Board fehlen Hm, also genau deshalb würde ich, wenn es meine Platte wäre, eindeutig den Chiptausch vorziehen. Ist ja nur ein Motortreiber. Und das Ding umzulöten ist für einen Geübten mit der dazugehörigen Ausrüstung ja nun wirklich ein Klacks. Stefan Kaiser schrieb: > wo man dieses (kommerziell) erledigen lassen könnte Wenn es soweit ist, dann einfach hier im Forum eine diesbezügliche Anfrage stellen. Mit etwas Glück geht das dann sogar ziemlich unkommerziell. Kommt halt drauf an, wer gerade "Dienst" hat.
Flinte-aus-dem-Korn-Holer schrieb: > Hm. schrieb: >> Wenn auf der HDD aber nur deine pr0n Sammlung und >> raupkopierte BluRays sind > > so kann man es auch sagen ;-) Hey, das kann auch wichtig sein! ;)
Flinte-aus-dem-Korn-Holer schrieb: > Wenn es soweit ist, dann einfach hier im Forum eine diesbezügliche > Anfrage stellen. Mit etwas Glück geht das dann sogar ziemlich > unkommerziell. Sehe ich auch so. Wenn man das eindeutig als „auf gut Glück“ vereinbart, also jegliche Erfolgsgarantie von vornherein ausgeschlossen wird, ist das sicher für die Versandkosten zu machen. EEPROM sehe ich da erstmal keinen. Es ist ein Atmel-Flash drauf, aber der kann erstens gut und gern nur die Boot-Firmware enthalten, zweitens lässt er sich mit seinem SO8-Gehäuse auf jeden Fall zwischen den Platinen viel einfacher hin und her tauschen als das TQFP64 der Motorsteuerung.
Vielen Dank schon einmal für die Einschätzungen und das latente Angebote dieser Forumgemeinde mein Anliegen auch handwerklich zu unterstützen. Grundsätzlich habe ich über die bloße Instandsetzung der Festplatte hinaus auch ein laienhaftes Interesse an elektronischen Dingen und dem Reparieren statt Neukauf. Ohne Ausbildung in dem Bereich gehen meine theoretischen und praktischen Erfahrungen leider nicht über die Reparatur von Thyristoren in alten Lichtorgeln hinaus. Von daher hätte ich schon gar nicht einzuschätzen gewusst, dass evtl. die veränderbaren Infos lediglich auf dem Flashbaustein abgelegt zu sein scheinen. Nachvollziehbar ist dann schon, dass es technisch einfacher wäre dieses Teil zu tauschen. Damit wäre auch ausgeschlossen, dass irgendwelche weiteren Bauteile die bei der Aktion was abbekommen haben könnten Ärger machen können. Wie auch immer, Grundvoraussetzung scheint nun zu sein, dass ich eine baugleich Platine auftreibe. Dies werde ich nun als erstes in Angriff nehmen. Mit dieser könnte dann der Austausch in die eine oder andere Richtung laufen, oder man sie eben zunächst ohne Tausch testen. Da stellt sich mir noch die Frage, ob der Einsatz der Alternativen Elektronik dazu führen kann, dass auch weitere Versuche unmöglich werden? Falls jemand dazu noch eine Meinung hat würde ich mich freuen, diese zu hören, da dies ja relevant für mein weiteres Vorgehen ist. MfG Stefan.
Hatte genau so ein Problem auch schon einmal, nachdem ich Orangensaft in den Laptop geschüttet hatte und dabei folgende Erfahrungen gemacht: 1. Bei ebay Platte mit gleicher Verkaufsbezeichnung geschossen, hatte dann allerdings eine andere Revisionssnummer auf der Platine und nicht alle Bauteile waren gleich. Diese Platine habe ich gar nicht erst versucht... 2. Zweite Platte bei ebay geschossen, diesmal genauestens die Bilder angeschaut und Versionssnummern verglichen. Bekam dann eine, die nur ein paar Seriennummern neben meiner defekten lag... 3. Platine von der Spenderplatte eingebaut, Laufwerk lief an, ratterte und schaltete sich dann wieder ab. Hörte sich an wie "keine Synchronisationsspur gefunden". 4. Forum befragt und die Information erhalten, dass Kalibierdaten auf einem EEPROM liegen und die kopiert werden müssen, geht nur mit speziellem Herstellertool, können nur professionelle Datenretter, warum spielst du nicht dein Backup ein etc. pp. 5. Habe dann den EEPROM (BGA) mittels Heißluft von meiner alten Platte auf die Spenderplatine verpflanzt. Lief -> Daten kopiert -> fabrikneue Platte besorgt -> Daten eingespielt -> fertig.
>Habe dann den EEPROM (BGA) mittels Heißluft von meiner alten Platte >auf die Spenderplatine verpflanzt. Lief das glaub ich jetzt erst mal nicht EEPRom und BGA.... Thomas
+++ Update +++ Nach den verschiedenen Ratschlägen hier im Forum habe ich inzwischen eine "Schwesterfestplatte" in der Bucht gefunden. Gestern geliefert habe ich die verschiedenen Bausteine genauestens verglichen. Die Platine hat ein 100% identisches Layout und auch allen "großen" ICs tragen die gleichen Typenbezeichnungen. Bei dem Atmel-Chip folgt allerdings 1009 statt 1003 in der Typenbezeichnung. Heute habe ich die Spenderplatine dann auf die defekte HDD gesetzt - mit dem Ergebnis, dass man zwar hört, dass die Platte anläuft, diese aber noch nicht einmal im Bios erkannt wird. --> ein einfacher Platinentausch ist also, trotz sehr enger Verwandschaft (die Seriennummer ist bis auf die 10. Stelle identisch) ergebnislos. An den Motorcontroller habe ich mich mit dem heimischen Lötkolben nicht rangetraut. Also blieb noch die Flash-Verpflanzung, wie Jörg W. sie vorgeschlagen hatte (8 Beinchen, dachte ich, kann ich auch selbst probieren). Das Entlöten mit dem Lötkolben ist mir nicht gelungen, deshalb habe ich zum Heißluftföhn aus dem Baumarkt gegriffen. Die anderen Bauteile habe ich versucht etwas abzudecken um ihnen die Hitze zu ersparen. Beide Speicherchips lösten sich auf diese Weise also von der Platine. Habe diese dann ein wenig gesäubert und den AtmelChip der defekten auf die Spenderplatine gelötet. Dann die Platine auf die Platte geschraubt, angeschlossen und tatsächlich sie wird sofort erkannt und selbst in Windows sind ALLE Dateien wieder verfügbar. --> Ersatzplatine und Atmeltausch bringt ERFOLG. Bei meiner Platte handelte es sich übrigens um eine Samsung HD322GJ. Vielen Dank an alle fleißigen Berater und vor allem an Jörg W. für den entscheidenen Tipp!! Stefan.
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Bearbeitet durch User
Stefan Kaiser schrieb: > Dann die Platine auf die Platte geschraubt, > angeschlossen und tatsächlich sie wird sofort erkannt und selbst in > Windows sind ALLE Dateien wieder verfügbar. > --> Ersatzplatine und Atmeltausch bringt ERFOLG. Da kann man nur Thomas Gottschalk zitieren: "Das ist ja....Mein Lieber...RESPEKT...Da- schaut ihn Euch an: So sehen Sieger aus!" Glückwunsch zur gelungenen Transplantation. ;-) MfG Paul
Stefan Kaiser schrieb: > --> Ersatzplatine und Atmeltausch bringt ERFOLG. Freut mich zu hören, Glückwunsch!
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