Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Akku Aufladung


von hreim (Gast)


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Hallo. Hab eig eine ganz simple Frage: Wird zum Aufladen eines Akkus 
eine bestimmte Mindestspannung benötigt? Oder gibt es da Unterschiede je 
nach Akku-Typ?
Hoffe mir kann jemand weiterhelfen! Danke

von Marek W. (ma_wa)


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Die Lade- und Entladeschlussspannung ist abhängig vom Akkutyp und der 
verwendeten Chemie. Auch die Ladeverfahren unterscheiden sich.

Mit den Verfahren CC/CV (constant current / constant voltage) macht man 
bei den wenigsten Akkus etwas falsch. Hierbei wird der Akku mit einem 
konstanten Ladestrom von 1C bis xC geladen, wobei der Ladestrom der 
Kapazitätsangabe entspricht. Mit dem erreichen der Ladeschlussspannung 
liegt dann nur noch eine konstante Spannung an und der Ladestrom sinkt 
auf <1mA. Dieses Verfahren kann mit jedem Labornetzgerät mit 
Strombegrenzung oder Netzteil ICs nachgebildet werden.

Verwende ich seit langem erfolgreich Akkus mit einer recht hohen 
Selbstentladung oder Blei Gel Akkus. Die Akkus der betreffenden Geräte 
sind damit immer voll und die Lebensdauer der Akkus liegt dabei zwischen 
4 und 6 Jahren.

Bei Lithium-Akkus wird nach dem erreichen der Ladeschlussspannung die 
Ladung vollständig beendet und es wird erst wieder nachgeladen, wenn 
eine Sollspannung von ca. 3,9 bis 4V pro Zelle unterschritten wird. LIOs 
haben eine recht niedrige Selbstentladung, aber ein Alterungsproblem bei 
hochen Zellenspannungen. Daher wird hier nach dem Erreichen der 
Ladeschlussspannung die konstante Spannungsladung beendet.

von MaWin (Gast)


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hreim schrieb:
> Wird zum Aufladen eines Akkus
> eine bestimmte Mindestspannung benötigt?

Jein.

Ja weil:

Die Spannung, die das Ladegerät erzeugt, muss grösser sein als die 
Spannung des Akkus, damit überhaupt Strom in den Akku fliessen kann.

Nein weil:

Aber das Ladegerät kann auch aus einer geringeren Versorgungsspannung, 
beispielsweise 12V, erst eine höhere Spannung erzeugen, beispielsweise 
24V, durch hochtransformieren.

So wie es sonst aus 230V erst runtertransformiert um in die Nähe der 
Akkuspannung zu kommen.

von batman (Gast)


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Also nein, die Spannung muß nur >0 sein.

von ?!? (Gast)


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batman schrieb:
> Also nein, die Spannung muß nur >0 sein.

Das würde bedeuten, daß man mit einer Spannung von 0.1V
( ist ja eindeutig >0 ) einen 12V-Akku aufladen kann.

Denk nochmal drüber nach! ;-)

von hreim (Gast)


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Danke erstmal! Sind ein paar hilfreiche Antworten dabei...
Mein Problem ist, dass ich mit einer sehr geringen Spannung einen Akku 
aufladen will. Gibt es da von eurer Seite eine Empfehlung, welcher Akku/ 
welche Ladeschaltung dafür besonders geeignet ist?
Zum Thema Hochtransformieren: Welches Bauteil benötige ich dafür? Ist es 
korrekt, dass ich für Wechselspannungen einen Transformator brauche und 
für Gleichspannungen einen DC DC Wandler? (habe ich so gelesen)

von chris (Gast)


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Schreib doch mal, welche Spannung dir zur Verfügung steht und welchen 
Akkutyp du laden möchtest. Sonst artet das hier nur in Raterei aus. Oder 
meinst du evtl. sogar Ladestrom statt Ladespannung?

von npn (Gast)


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hreim schrieb:
> Danke erstmal! Sind ein paar hilfreiche Antworten dabei...
> Mein Problem ist, dass ich mit einer sehr geringen Spannung einen Akku
> aufladen will. Gibt es da von eurer Seite eine Empfehlung, welcher Akku/
> welche Ladeschaltung dafür besonders geeignet ist?
> Zum Thema Hochtransformieren: Welches Bauteil benötige ich dafür? Ist es
> korrekt, dass ich für Wechselspannungen einen Transformator brauche und
> für Gleichspannungen einen DC DC Wandler? (habe ich so gelesen)

Was ist für dich eine sehr geringe Spannung?
Was ist das für ein Akku? 1,2V Mignon oder 12V-Kfz-Akku? Oder was ganz 
anderes (LiIon oder ähnliches). Wieviel Zellen, also wieviel 
gesamtspannung des Akkus?

Das Thema Hochtransformieren hast du im Prinzip richtig erkannt. Wichtig 
wäre nur, daß deine "sehr geringe Spannung" auch einen DC-Wandler 
erfordert, der mit dieser geringen Spannung arbeiten kann. Aber da gibt 
es schon Wandler, die ab 0,7V bereits arbeiten.

Also schreib mal bitte noch paar genauere Angaben. Nicht nur "sehr 
gering", sondern konkret wie viel und wo kommt die Spannung her. Wie 
hoch ist sie belastbar?
Und was für einen Akku hast du dir vorgestellt? Er soll doch bestimmt 
irgendwas versorgen?
Beschreib mal bitte dein Vorhaben, damit man helfen kann, ok? :-)

von hreim (Gast)


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Es handelt sich um eine Induktionsspannung...Magnet bewegt sich durch 
ein Spule! Da ich mich noch nicht für eine Windungszahl der Spule bzw. 
die Stärke des Magneten entschieden habe, kann ich euch leider keine 
Werte angeben. Das eine hängt von dem andern ab. In Sachen Windungszahl 
und Magnet bin ich relativ frei...Ich weiß, dass das jz alles ein wenig 
theoretisch ist, aber hoffe, dass ihr mir td weiterhelfen könnt. 
Eigentlich soll ein Handyakku geladen werden, wobei ich mir mittlerweile 
kaum vorstellen kann, dass das möglich ist.

von npn (Gast)


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hreim schrieb:
> Eigentlich soll ein Handyakku geladen werden, wobei ich mir mittlerweile
> kaum vorstellen kann, dass das möglich ist.

Da mußt du aber den Magneten ziemlich oft durch die Spule werfen! :-))
Die Spannung wird ja nur kurz beim Vorbeigehen des Magneten an der Spule 
in dieser induziert und hängt von der Spule, dem Magneten und der 
Geschwindigkeit des Verbeibewegens ab. Wenn du das Prinzip einer 
"Schütteltaschenlampe" meinst, dort wird meist nur ein Kondensator 
geladen (Goldcap), der für ein paar Minuten die Energie für eine kleine 
LED liefert. Ein Handyakku ist damit keinesfalls vergleichbar.
Was du machen kannst: Es gibt auch Taschenlampen mit Kurbel. Die bringen 
etwas mehr Energie als die "Schüttler". Die könntest du verwenden. Aber 
unterschätze nicht, was in einen Handyakku reinpasst. Da mußt du schon 
einen halben Tag lang kurbeln - pausenlos! (grob geschätzt nach 
Bauchgefühl, kann auch noch mehr sein)

von hreim (Gast)


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Genau! Das Prinzip der Schütteltaschenlampe meine ich...Aber ich will 
die Energie länger speichern deshalb der Akku!

von npn (Gast)


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hreim schrieb:
> Genau! Das Prinzip der Schütteltaschenlampe meine ich...Aber ich
> will
> die Energie länger speichern deshalb der Akku!

Wie ich schon schrieb: Für einen Handyakku wirst du ewig schütteln 
müssen. Das wird nix, da kommt zu wenig...

von hreim (Gast)


Angehängte Dateien:

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Das ich dafür lange schütteln muss, war mir schon bewusst. Das ist auch 
nicht das Problem. Aber generell müsste es doch möglich sein...
Aber zunächst werde ich es auf jeden Fall mal mit einem anderen Akku 
versuchen!
Im Anhang habe ich mal 2 Bilder vom Spannungsverlauf bei der 
Schütteltaschenlampe angehängt. (Quelle: 
http://primas.ph-freiburg.de/materialien/nationale-materialsammlung/physik/206-schuettellampe 
)

Habe ich Recht, wenn ich sage, dass ich zum Laden eines Akkus einen 
Gleichrichter benötige?

Also benötige ich folgende Bauteile:
1. Schütteltaschenlampe (Spule, Magnet)
2. Gleichrichter
3. DC DC Wandler zum Hochtransformieren
4. Geeigneter Akku

Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege!

von MaWin (Gast)


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hreim schrieb:
> Es handelt sich um eine Induktionsspannung...Magnet bewegt sich durch
> ein Spule! Da ich mich noch nicht für eine Windungszahl der Spule bzw.
> die Stärke des Magneten entschieden habe, kann ich euch leider keine
> Werte angeben. Das eine hängt von dem andern ab. In Sachen Windungszahl
> und Magnet bin ich relativ frei...

Na dann mach halt so viele Windungen drauf, daß es mit einer Diode bzw. 
Brückengleichrichter zur Gleichrichtung ausreicht, um den Akku zu laden, 
also bei üblicher Benutzung ausreichend Spannung erzeugt.
Das SPART den Trafo, den DC/DC Wandler, und jede Ladeschaltung die nur 
weitere VERLUSTE bringen würde.

Deine 30V Spule reicht doch locker.

Die Frage ist halt, wie viel millionen mal man den Magneten durch die 
Spule fallen lassen muss, bis der Akku voll ist, und ob man überhaupt 
schafft, mehr hineinzupumpen als in der gleichen zeit durch 
Selbstentladung verloren geht.

Denn die Energie jedes einzelnen Impulses ist doch SEHR KLEIN, gerade 
mal freier Fall, und wird oft überschätzt.

von hreim (Gast)


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Welcher Akku ist denn am einfachsten zu laden? Ein einfacher Nickel 
Metallhydrid Akku?

von Harald W. (wilhelms)


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hreim schrieb:

> Welcher Akku ist denn am einfachsten zu laden?

M.E. ist hier ein kleiner Li-Akku. z.B. aus nem Handy, am besten
geeignet. Man muss natürlich die Ladespannung mit einer parallelen
Power-Z-Diode, gebaut z.B. mit einem TL431A auf präzise 4,2V
begrenzen.
Gruss
Harald

von Marek W. (ma_wa)


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Ich würde hier etwas anders vorgeben.

Bei dieser Anwendung kommt es darauf an, möglichst wenig der kostbaren 
Energie zu verschwenden. Die maximale Spannung der Spule ist hierbei 
weniger wichtig.

Eventuell über eine B4 Gleichrichterschaltung aus SK-Diode­n einen 
Goldcap aufladen. Hier einmal schauen,  Du eine Varianteo mit> = 12V 
bekommst und eine passende Z-Diode parallel schalten. Dahinter eine 
Ladeschaltung für einen kleinen NIMH laden. Die Ladeschaltung muss dabei 
getaktet der Ladestrom dynamisch der Eingangsspannung an­gepasst werden.

Das Stichwort ist hier leistungs­anpassung, Deine Stromsenke (die 
Ladeschaltung) soll hierbei die gleiche Impedanz haben, wie deine 
Stromquelle (die Spule). Da diese dynamisch ist muss die Ladeschaltung 
darauf regeln.

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