Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Audiosignal unverständlich - Einlesen in Atmega


von Rob (Gast)


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Hallo,

nach einigem Herumprobieren wende ich mich nun doch an die 
Forengemeinde, da ich allein wohl nicht weiter komme.

Ich habe vom Notebook (Kopfhörerausgang) ein Stereokabel in ein 
Mischpult gehen und von diesem dann an einen Verstärker+Lautsprecher. 
Ich wollte gern über den Kopfhörerausgang am Mischpult das Signal an 
einen Atmega senden. Dabei geht es mir nur darum, ob ein Signal anliegt 
oder nicht. Ich möchte Licht ein- und ausschalten sofern Musik 
abgespielt wird. Leider ist das Signal am Mischpult-Kopfhörerausgang 
immer ca. 0,14 Volt egal ob Musik läuft oder nicht. Am 
Notebook-Kopfhörerausgang genau das selbe. Egal welche Lautstärke ich 
abspiele.

Wie funktioniert das ganze denn? Wie könnte man das denn realisieren? 
Eine einfache verstärkung bringt mir ja nichts, da immer die gleiche 
Spannung anliegt, egal ob Musik läuft oder nicht.

Habt ihr einen Rat?

VG
Rob

von Helmut L. (helmi1)


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Rob schrieb:
> Leider ist das Signal am Mischpult-Kopfhörerausgang
> immer ca. 0,14 Volt egal ob Musik läuft oder nicht. Am
> Notebook-Kopfhörerausgang genau das selbe. Egal welche Lautstärke ich
> abspiele.

Wie und womit gemessen? Mit einem Oszillosope?
Kann sein das du eine DC Spannung an der Buchse anliegen hast die man 
mit einem Kondensator abtrennen muss.

von ?!? (Gast)


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Wie hast du das gemessen? Welche Einstellungen hattest du am Multimeter?
Ich vermute mal, du hast DC gemessen.
Wenn das so ist, schalte mal auf Volt AC. Da solltest du ohne Signal 
nichts messen, erst wenn wirklich Musik kommt.

von Rob (Gast)


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Habe einfach nur die Spannung an der Buchse gemessen mit einem 
Multimeter. AC hat nicht geklappt, kommt gar nichts. Multimeter zu 
schlecht?

von npn (Gast)


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Rob schrieb:
> Habe einfach nur die Spannung an der Buchse gemessen mit einem
> Multimeter. AC hat nicht geklappt, kommt gar nichts. Multimeter zu
> schlecht?

Wenn du das Multimeter auf einen niedrigen AC-Bereich (Volt, nicht 
Ampere!) einstellst, also z.B. 2V, dann solltest du was sehen, wenn 
Musik kommt. Wenn das der Kopfhörer-Ausgang vom Mischpult ist, kannst du 
den auch in der Lautstärke verändern (Schiebe- oder Drehregler). Prüfe 
auch mal mit einem Kopfhörer, ob da wirklich was rauskommt. Manchmal ist 
auch ein Taster gedrückt am Pult, der den Kopfhörer abschaltet. Wenn was 
kommt, solltest du mit dem Multimeter bei den angesprochenen 
Einstellungen auch was messen können.

von Ulrich F. (Gast)


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Rob schrieb:
> Habe einfach nur die Spannung an der Buchse gemessen mit einem
> Multimeter. AC hat nicht geklappt, kommt gar nichts. Multimeter zu
> schlecht?

Audiosignale sind Wechselspannungen.
Also machen nur AC Messungen Sinn.
DC wirst du nur Null, oder nahe Null, Werte messen.

Vielleicht ist dein Messgerät auch zu professionell und ist für 50Hz 
ausgelegt.

von Oldie (Gast)


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Am Kopfhörer Ausgang eines Laptops sollte man mit einem Voltmeter
im AC-Bereich schon einige 10...100 mV messen.
Das heißt, im 2-Volt-Bereich sollte sich was in der ersten, oder
zweiten Stelle hinterm Komma tun.
- Aber nur, WENN man mit einem Kopfhörer auch was hören kann!

Man wird wahrscheinlich auch kein AC-Messergebnis bekommen, wenn
man mit den Messspitzen nur blind in der Buchse rumstochert.

Ansonsten solltest du beim "Speakers"-Symbol in der Taskleiste
die Soundausgabe einschalten und die Lautstärke auf größer 50%
einstellen. - Und im Sound-Mixer auch die gewünschte Soundquelle
aktivieren...

Wenn bei DC-Messung was rauskommt, ist es uninteressant und
nur ein Zeichen dafür, wie "billig" die Sound-Ausgabe im PC
gebaut ist.

von Günter Lenz (Gast)


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Rob schrieb:
>Ich möchte Licht ein- und ausschalten sofern Musik
>abgespielt wird.
>Wie funktioniert das ganze denn? Wie könnte man das denn realisieren?

Zuerst eine NF-Verstärkerstufe, dann gleichrichten,
und damit ein Schalttransistor ansteuern der ein
Relais schaltet. Das Relais schaltet dann das Licht
ein und aus. Der Atmega ist dafür überflüssig, den
kannst du weglassen.

von Rob (Gast)


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Hallo,

also ich habe einen Klinenstecker dran, so ist es kein Blind stochern 
;), dass es AC ist wusste ich nicht. Mein Messgerät kann hier nur den 
Messbereich "200" also damit sehe ich leider keine 2 Volt. Mit dem 
Kopfhörer höre ich natürlich etwas. Deshalb werde ich wohl etwas blind 
bauen müssen solange mein neues Messgerät noch nicht da ist.

@Günter: Kannst du mir bitte eine etwas detailliertere Hilfe geben, was 
ich genau vor den Atmega bauen muss? Welchen NF Verstärker würdest du 
empfehlen? Ist es egal, was für einen Gleichrichter ich nehme?

VG
Rob

von Rob (Gast)


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von Günter Lenz (Gast)


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Rob schrieb:
>@Günter: Kannst du mir bitte eine etwas detailliertere Hilfe geben

Du brauchst kein Leistungsversterker von Pollin,
das geht einfacher. Diese Schaltung hier liefert
dir die Steuergleichspannung. R2 bestimmt den
Arbeitspunkt des Transistors, den must du so
bemessen, das am Kollektor ohne Ansteuerung
etwa 3V Gleichspannung anliegen.

von Rob (Gast)


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Okay Danke.

Ich kannte bisher nur einen Gleichrichter mit 4 Dioden.

von Rob (Gast)


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Würde das auch mit 6 Volt statt 9 funktionieren?

von Günter Lenz (Gast)


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Ja, aber die Spannung die die Schaltung dann
maximal liefern kann ist dann auch ensprechend
kleiner. Den Arbeitspunkt des Transistors
mußt du dann auf etwa 2V einstellen. Das
nächste Problem ist, die Dioden benötigen auch schon
mindestens 0,7 V damit ein Stromfluß zustande
kommen kann, oder du benutzt Germaniumdioden.
Die sind aber Heute kaum noch zu bekommen, es sei
denn du hast noch welche in der Bastelkiste
zu liegen. Als Ausweg kannst du auch Schotky verwenden.

von Rob (Gast)


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Hallo,

vielen vielen Dank für deine Hilfe. Kannst du mir noch sagen, was für 
einen Transistor du dir gedacht hast?

VG

von Ulrich F. (Gast)


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Rob schrieb:
> Hallo,
>
> vielen vielen Dank für deine Hilfe. Kannst du mir noch sagen, was für
> einen Transistor du dir gedacht hast?
>
> VG

Das kann ich dir auch sagen.....
(zumindest kann ich es ja mal versuchen)

Irgend ein NPN Kleinsignaltransistor.
z.B. BC547 , oder BC337

Falls du irgendwelche Tabellen(Bücher) finden solltest kannst du dir ja 
den schönsten aussuchen. Je nach Spannung, Strom und Verstärkung.

Grundlagen findest du bei Wikipedia: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bipolartransistor

von Günter Lenz (Gast)


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Irgend ein Universaltyp, NPN 200mW bis 500mW.
Ich benutze für solche Experimente meistens
SC236 aus DDR-Produktion weil ich davon
noch viel in mein Bastelvorrat habe.

von Rob (Gast)


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Hallo,

meine bestellten Teile sind heute angekommen aber leider klappt es 
nicht. Ich habe R2 so auf 61k gestellt sodass 3,02 V am Kollektor 
anliegen.

Leider schaltet der Transistor nicht :(

Verwendete Bauteile:
Transistor:  BC337 16 (Transistor NPN TO-92 45V 0,8A 0,625W)
Diode: 1N 4148 (Planar Epitaxial Schaltdiode, DO35, 100V, 0,15A)

Habe ich falsche Bauelemente?

Wie könnte ich am besten prüfen, an was es liegt?

VG
Rob

von Joachim B. (jar)


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Rob schrieb:
> Leider schaltet der Transistor nicht

als Schalter soll er doch nicht arbeiten, oder habe ich was falsch 
verstanden ?

Der Titel signalisiert anderes.

von Axelr. (Gast)


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Hallo,
sowas habe ich letzte Woche erst "gebastelt"

Kannst Du uns eine Skizze (Die Skizze entspricht der Schaltung oben?) 
und ein scharfes Foto deines Aufbaus posten?
Der Kollektowiderstand kann erheblich größer ausgelegt werden. der
Widerstand zur Gegenkopplung ebenfalls.
Ich verwende 4k7 im Kollektor und 820K über Basis/Kollektor.
Die Spannungsverdopplerschaltung sieht bei mir genauso aus. Allerdings 
nur mit 1µF. Der Ausgangsseitige Entladewiderstand ist bei mir mit 100k 
wesentlich größer und entlädt die Elkos wesentlich langsamer. Ein 
weiterer Transistor dort verstärkt das Signal nochmals, allerdings ohne 
Basisvorspannung. Hier ist dann eine LED im Kollektor mit passendem, 
Vorwiderstand. Zwecks Gegenkopplung und etwas "weicherem" ein-und 
Ausschalten der LED sind noch 100R im Emitter.
Ich habe ein Elektretmikrofon am Eingang. Dieses wird aus 5Volt mit 560R 
gespeist und liefert ca. 150mV.(eingebauter Vorverstärker)
Gruß
Axelr.

von Axelr. (Gast)


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Ich habe meinen Aufbau mal simuliert und mit 50mV Eingangsspannung 
angenommen.(mic_in)Grün der kleine "Balken" am unteren Rand.
Rot ist das verstärkte Signal am Kollektor Q1, blau ist "dann adc_out".
Funktioniert sehr gut!
Viel Erfolg.
Axelr.

Achja: der 22µF im Emitter Q1 fehlt bei meinem Aufbau. die 
Signalamplitude ist daher schwächer, war für meine Fälle aber besser 
passend.

von Rob (Gast)


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Super Danke. Ich werde es gleich mal nachbauen.

von Rob (Gast)


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Achso ich habe noch ein paar Fragen:
- Welche Spannung hast du verwendet?
- Was sind das für Bauelemente, die mit V bezeichnet sind?

von Rob (Gast)


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Kann es sein, dass C4 in der ersten Schaltung falsch gepolt ist?

Ist doch an der sleben Stelle wie C2 in der zweiten Schaltung oder?

Die zweite Schaltung kann ich leider mangels Bauteile nicht nachstellen.

von Rob (Gast)


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Hallo,

ich habe folgende Änderung der ersten Schaltung vollzogen:
- 92k Kollektorwiederstand
- statt dem 337er NPN einen 547er verwendet

Ergebnis: es funktioniert. Eventuell war der 337er ja kaputt.

Leider ist die Ausgangsspannung nicht sonderlich konstant. Schwankt 
zwischen 4,8 und 5,3 Volt. Ist das ein Problem für den Atmega? Der darf 
doch eigentlich nicht über 5V oder?

Reicht es, wenn ich nochmal einen 7805 zwischenschalte?

von Rob (Gast)


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Okay hin und wieder fällt die Spannung auch unter 3 V auf bspw. 1,5 V. 
Wahrscheinlich wenn der Song gerade "leise" ist keine Ahnung. Das Signal 
liest der Atmega ja dann als 0 richtig? Schade. Brauche eigentlich so 
etwas wie: Sobald die der Song los geht muss die Spannung so groß am 
Ausgang sein, dass der Atmega das als 1 erkennt.

von Rob (Gast)


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Hallo,

nach etwas suche im Forum und bei google komme ich leider nicht mehr 
weiter. Welche Schaltung kann ich dann noch dahinter klemmen, damit die 
Spannung vom Bereich 1,5 - 5,5 auf 3 bis 5 kommt, sodass der Atmega 
keine Probleme bei der Erkennung hat? Oder Sollte ich einfach nur den 
Analogeingang am Atmega nutzen?

VG

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