Forum: Offtopic fotovoltaik in spanien


von Werner R. (katrin_r)


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Hallo ich bin neu hier und habe mit Interesse einige Beiträge gelesen 
und festgestellt, dass sich hier echte Profis rumtreiben. Ich bin 
übrigens kein Profi,  sondern nur Leihe aber mit vielen praktischen 
Erfahrungen.
Jetzt zu meinem Problem,  wozu ich aber erst etwas über die spanische 
Situation erklären muss.also ich lebe in Südspanien und habe dort eine 
photvoltaikanlage mit 2,9kwp in Betrieb.  In Spanien gibt es die 
Möglichkeit Strom für den Eigenverbrauch zu erzeugen, alles was man ins 
Netz einspeist wird wie Verbrauch berechnet. Wenn ich also mehr 
produziere wie ich verbrauche, also zum Beispiel 400 watt ins Netz 
einspeise, dann muss ich diese 400 Watt bezahlen. Die digitalen Zähler 
summieren also den Strom einfach als Verbrauch. Jetzt könnte man darüber 
diskutieren ob das rechtens ist, ist es natürlich nicht, aber die 
Situation ist halt mal so, hier ticken die Uhren halt anders, die 
Energiekonzerne haben hier noch mehr Macht als im Rest Europas.... 
nehmen wir es einfach mal als gegeben hin!!
Um jetzt eine Einspeisung ins Netz zu vermeiden gibt es Geräte 
(solarlog, em24din usw.) die den Verbrauch messen und über eine 
Schnittstelle dem wechselrichter sagen, was er zu produzieren hat, also 
nur soviel, wie im Moment verbraucht wird. Theoretisch funktioniert dies 
einwandfrei. Mit jeder dafür betriebenen Anlage, hatte schon zwei in 
Betrieb,  Wechselrichter von Ingeteam mit energiemesser em24din von 
gavazzi und nun aktuell den Wechselrichter von Fronius mit dem Solarlog 
300 meter.
die Situation ist mit beiden Lösungen identisch.
Beispiel:
PRODUKTION beträgt 1200 Watt Verbrauch 1200 Watt Einspeisung(laut 
em24din oder solarlog) ins netz ca. Null. Jetzt messe ich die Leitung 
zum Zähler und kontrolliere auch die Werte am Zähler und siehe da, es 
werden ca. 300 Watt zusätzlich in mein Hausnetz eingespeist.
Noch ein beispiel:
PV Anlage ausgeschaltet: P = 0, V = 80 watt, Zähler = 80 watt
schalte nun die Anlage an mit gleichen Verbrauchern
P = 80 ; V = 80 ; Messgerät ca. Null; Zähler = 200 Watt (P = 
Produktion;V = Verbrauch)
Warum wird hier Strom aus dem Netz entnommen, obwohl die Anlage ja 
eigentlich genauso viel produziert wie sie ja auch eigentlich soll. 
Verbrauche ich mehr, als die Anlage produzieren kann, dann stimmen die 
Werte der Messgeräte (Solarlog oder em24din) mit dem Wert am Zähler 
überein.
Beispiel:
P = 1000 Watt ; V = 1300 Watt; Energiemessgerät = 300 Watt ; Zähler = 
300 Watt.
Nach langem hin und her begründete man dies mit reaktivem Strom,  die 
anlage kann ja nur aktiven Strom erzeugen. Wie ist das aber wenn ich nur 
den Router und einpaar standby Geräte in Betrieb habe, in dem Beispiel 
mit den 80 Watt. Da wird ja wohl kein reaktiver Strom erzeugt/benötigt. 
Zudem habe ich jetzt ja einen Wechselrichter von fronuius der auch 
reaktiven Strom zur Verfügung stellt. Das ist auch der Grund,  warum die 
Anlage getauschtw wurde. Im übrigen ist die Lösung mit den solarlog 
Geräten noch miserabler, da diese Geräte mit einer Verzögerung von bis 
zu 20 Sekunden arbeiten. Schalte ich also einen Verbraucher ein, dann 
reagiert die Anlage mit einer Verzögerung von bis zu 20 Sekunden.  Das 
ist bei der Ingeteam/em24din Lösung nicht der Fall. Diese Lösung 
reagiert unmittelbar.
Ich hoffe ich landweile hier nicht so sehr, denn es ist nun doch sehr 
viel Text hier entstanden. Tortzdem möchte ich noch entwas anfügen.
Ein Freund von mir hat eine ähnliche Lösung,  jedoch mit 3 Phasen, mit 
einem wechselrichter mit 3 Phasen.  Hier entsteht jetzt in zusätzliches 
Problem.  Die Steuerung richtet sich immer an der Phase aus, mit dem 
niedrigsten Verbrauch. Werden auf einer Phase 1200 Watt benötigt und auf 
den anderen nur 200 Watt,  dann bekommt der wechselrichter das Kommando 
200 watt zu produzieren.  Kann er das nur umgehen, indem er jede Phase 
mit einem Wechselrichter steuert, oder gibt es auch Wechselrichter, die 
die einzelnen Phasen getrennt steuern können.  Die Anlage besteht aus 
6kwp, mit jeweils 2kw an einer Phase.

Vielen Dank erstmal. Wer bis hierhin gelesen hat, ist schon tapfer!

: Verschoben durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Werner R. schrieb:

> übrigens kein Profi,  sondern nur Leihe aber mit vielen praktischen
> Erfahrungen.

Was hast Du Dir denn geliehen? :-)

> Nach langem hin und her begründete man dies mit reaktivem Strom,

Was verstehst Du denn unter "reaktivem Strom"?

> Ein Freund von mir hat eine ähnliche Lösung,  jedoch mit 3 Phasen, mit
> einem wechselrichter mit 3 Phasen.  Hier entsteht jetzt in zusätzliches
> Problem.  Die Steuerung richtet sich immer an der Phase aus, mit dem
> niedrigsten Verbrauch. Werden auf einer Phase 1200 Watt benötigt und auf
> den anderen nur 200 Watt,  dann bekommt der wechselrichter das Kommando
> 200 watt zu produzieren.  Kann er das nur umgehen, indem er jede Phase
> mit einem Wechselrichter steuert,

Ja

> oder gibt es auch Wechselrichter, die
> die einzelnen Phasen getrennt steuern können.

Das scheint ein typisch spanisches Problem zu sein. Deshalb wird
man solche Spezialwechselrichter in D kaum bekommen.

Zusatzfrage: Amortisieren sich solche Solaranlagen denn in Spanien?
Hier in D amortisieren sie sich ja nur, weil eine hohe Zusatzsteuer
von allen Solaranlagen-Nichtbesitzern erhoben wird und an die Solar-
anlagenbesitzer ausgezahlt wird.
Gruss
Harald

von Werner R. (katrin_r)


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Ok danke für die Erkennung des Fehlers, Herr Lehrer, natürlich habe ich 
mir den Laien geliehen!
Bezüglich Amortisation: Ich habe einen Pool und im sommer läuft ca. 8 h 
eine Pumpe die 1,1 kw verbraucht,  dann wird eine Klimaanlage betrieben, 
die auch nicht wenig verbraucht.  Die laufen halt komplett über die 
Anlage, sodass ich im Sommer auf jeden Fall mindestens eine 
Selbstversorgung von 80-90 % habe. Nur deshalb amortisiert sich die 
Anlage auf jeden Fall relativ schnell.

von Helge A. (besupreme)


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Der dir in Rechnung gestellte Verbrauch dürfte daher kommen, daß 
Wechselrichter den genauen Verlauf deines Stromverbrauchs nit treffen.

Selbst wenn die Dinger einen reinen Sinus erzeugen, muß dein 
Stromerbrauch aus dem Stromnetz ja nit exakt genau so aussehen. Es gibt 
bei dir also Momente, da schießt du z.B. in einem Moment 100W ins Netz 
rein und ein paar Millisekunden später holst du die wieder zurück. Über 
die Zeit ist das zwar ausgeglichen, aber die im Zähler gemessenen 
Momentanwerte zeigen dann 2 mal kurz 100W an.

Beispielsweise wenn du einen Haufen kleine Steckernetzteile hast: Die 
holen sich viel Strom, wenn die Spannung ca. 300V erreicht. Sonst nicht. 
Betreibst du aber größere Verbraucher, haben die entweder prinzipiell 
einen sinusförmigen Stromverlauf oder eine PFC, die dafür sorgt.

von Werner R. (katrin_r)


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Das ist mir schon klar, dass der Bezug/die Einspeisung nie genau Null 
sein können. Laut solarlog sind das immer max. +50/-50 Watt. Aber 
darumging es ja nicht. Nochmal zum Beispiel:
Verbrauch 80 Watt Produktion 80 Watt und trotzdem werden aus dem Netz 
noch 200 Watt bezogen.

von Karl O. (knorke)


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Naja, das kann ja nun nicht sein. Da bescheisst Dich der Zähler, die 200 
Watt verschwinden ja nicht!

von Werner R. (katrin_r)


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Das habe ich mir auch schon gedacht, dann aber viele verschiedene Tests 
durchgeführt,  die mir letztendlich alle das Ergebnis bestätigen.  Lies 
nochmal genau meine ersten Ausführungen,  dort habe ich noch andere 
Beispiele aufgeführt. Ohne eingeschaltete Anlage stimmen ja dann auch 
alle Werte.

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