Forum: Haus & Smart Home EIB/KNX oder was?


von Ralf Liebau (Gast)


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MoinMoin,
ich habe vor mein neues Haus ein bisschen smarter zu machen :-)
Ist KNX noch stand der Technik oder gibt es schon was neues am Horizont?
Ethernet?
Was würdet ihr bei einem neuen Haus heute tun?
Bus oder herkömmlich?

vielen Dank

von somewhere (Gast)


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Nimm KNX, ist noch immer Standard und wird von vielen Herstellern 
angeboten. Es gibt natürlich auch Alternativen wie Busssysteme mit 
RS-485 (können leicht durch KNX ersetzt weden) oder Systeme die wie eine 
SPS fünktionieren (Sind halt immer propietär, dafür industrieerprobt, 
wenn Du die richtigen nimmst).
KNX mit einer guten Logik Engine, wie z.B. KNX LogicMachine oder 
ComfortClick BOS, und Du kannst alle Deine Wünsche realisieren.

von Oliver S. (phetty)


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Naja, beim Neubau würde ich drauf verzichten:

https://www.mark-semmler.de/blog/index.php?id=49

von Gästle (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Naja, beim Neubau würde ich drauf verzichten:
>
> https://www.mark-semmler.de/blog/index.php?id=49

Das mag im Objektbau mit Publikumsverkehr zwar relevant und zu 
berücksichtigen sein. Im Eigenheim ist das aber doch vollkommen aus der 
Luft gegriffen, solange ich meine EIB-Kabel nicht an der Außenwand 
entlang oder freiliegend über den Hof führe.

von Tom P. (booner)


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Hei,

also ich habe alle meine Kabel im Eigenheim auch mit einem Stahlmantel 
und Alarmmeldeleitungen versehen, damit da keiner von außen mein Licht 
im Sch###haus ausschalten kann! ;-)

nee, im Ernst: Man sollte das wissen, wenn man KNX/EIB einsetzt, damit 
man die Probleme abschätzen kann. Wenn z.B. einer KNX über Luft 
übertragen will und gleichzeitig seine Haustüre damit absichert, dann 
sollte er sich das ernsthaft überlegen...


Ich finde es auch gut, dass das einer mal an die Öffentlichkeit bringt.


Grüße,

Tom

von Gästle (Gast)


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Tom P. schrieb:
> nee, im Ernst: Man sollte das wissen, wenn man KNX/EIB einsetzt, damit
> man die Probleme abschätzen kann. Wenn z.B. einer KNX über Luft
> übertragen will

Soweit so richtig aber dann reden wir über KNX RF und nicht mehr über 
KNX im eigentlichen Sinne. Ist so als ob ich über Ethernet rede, aber 
auch WLAN damit meine. Das sind nunmal nicht das selbe.

Hab jetzt einfach unterstellt gehabt, dass wir hier von KNX only reden.

von Ralf Liebau (Gast)


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Ja, es geht mir um reines KNX.
(Grüne kabel in der Wand) Fachsprache Unterputz.
Aus diesem Grund hatte ich auch geplant, den Lichtschalter in der 
Gartenlaube herkömmlich zu betreiben.
Zugriff auf den Bus hat man später nur von innen - somit muss ein 
Angrefer schon im Haus sein um schaden Anzurichten.

Nicht dass ein Enbrecher durchs Fenster reinkommt, dann einen 
Lichtschalter öffnet - über den KNX die Haustüre und dort dann sachen 
rausträgt :-)

von Oliver S. (phetty)


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Gästle schrieb:
> Im Eigenheim ist das aber doch vollkommen aus der
> Luft gegriffen,

Man sollte aber nicht wider besseren Wissens sowas unterstützen, die 
Sachen sind ja schon eher hochpreisig und sollten deswegen auch 
entsprechend gesichert sein. Die Hersteller scheren sich aber nicht 
drum.

von Gästle (Gast)


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KNX besitzt - und das halte ich auch für ein Manko - keine 
Verschlüsselung der Kommunikation.
Aber auch aus meiner Sicht ist KNX trotzdem der einzige wirkliche 
Standard im Bereich Gebäudeautomatisierung. Klar gibts andere Systeme 
und ich habe für mich auch lange darüber nachgedacht, was denn an 
Alternativen, vor allem an günstigeren, vorhanden ist.
Wenns dann kein Bastelprojekt für immer sein soll bleiben nur große und 
verbreitete Systeme wie KNX, LCN, ...
Bei mir viel die Entscheidung für KNX und ich werde damit mein Haus 
automatisieren. Mann kann das denke ich auch mit KNX im bezahlbaren 
Preisrahmen machen, wenn man sich nicht darauf versteift jede Steckdose 
und jeden Hühnerfurz einzeln schalten zu können. Ich werde nur einige 
wenige Steckdosen schaltbar auslegen, für die meisten sehe ich da keine 
ausreichende Notwendigkeit, auch wenn man sich da immer ganz tolle 
Szenarien zusammenbasteln kann, weshalb man das dann doch braucht.

von MaWin (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Ist KNX noch stand der Technik

Es wird zu hundertausenden von weitaus preiswerteren Lösungen verdrängt, 
weil es schon immer einfach frech überteuert war und sich die Masse der 
Kundschaft lieber auf die günstigste Lösung einschliesst, auch wenn die 
vielleicht theoretisch irgendwelche Defizite haben sollte.

So ist die ganze Bedienung von Licht und Jalousien/Rollläden auf Funk 
ausgewichen, auch bei Alarmanlagen und Dunstabzugshauben/Kamin 
Steuerungen, wo KNX sowieso nie ein vernünftiges Angebot hatte.
Zur Haustür mit Video braucht man auch was anderes als KNX, es geht 
heute oft über UMTS, und Video zur Einbrecherüberwachung ging auch nie 
per KNX. Bleibt die Raumtemperatursteuerung, die meist von der 
Heizungsanlage abhängt.

Das einzig zukunftssichere sind Leerrohre und (ungeschaltete) 230V an 
allen Stellen wo man vielleicht mal was betrieben will.

von Knx user (Gast)


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Und um knx sicher zu machen baut man einfach einen knx guard ein und 
stellt den auf höchste Stufe, da kann der Draugr auch nichtmehr viel 
ausrichten.

von Oliver S. (phetty)


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Da fragt man Google mal nach diesem "knx guard" und bekommt einen 
uralten Beitrag aus diesem Forum!

Beitrag "EIB/KNX - Sicherheit?"

Und was hat sich in den 5 Jahren seitens der knx/eib-Anbieter getan?

von Ralf Liebau (Gast)


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Was ist denn eine gute preiswerte Lösung?

von Oliver S. (phetty)


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Ralf Liebau schrieb:
> Was ist denn eine gute preiswerte Lösung?

Eine Ehefrau ;-)

von chester (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Eine Ehefrau ;-)

preiswert?

Ich nehme an, du hast keine

von Ralf Liebau (Gast)


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MaWin schrieb:
> Es wird zu hundertausenden von weitaus preiswerteren Lösungen verdrängt,
> weil es schon immer einfach frech überteuert war und sich die Masse der
> Kundschaft lieber auf die günstigste Lösung einschliesst, auch wenn die
> vielleicht theoretisch irgendwelche Defizite haben sollte.


Deshalb Frage ich...

von Oliver S. (phetty)


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Knx user schrieb:
> Und um knx sicher zu machen baut man einfach einen knx guard ein und
> stellt den auf höchste Stufe, da kann der Draugr auch nichtmehr viel
> ausrichten.

Ich habe mir den guard jetzt mal durchgelesen. Der schützt doch nur vor 
Umprogrammierung. Das macht draugr doch gar nicht.
Draugr hört einfach geduldig zu was so über den Bus läuft. Und 
irgendwann rotzt er mal ein paar Pakete raus.

Und dann soll ein Guard in jeder Linie installiert werden. Das kleine 
Wunderkästchen kostet ja auch nur schlappe 500€.
Hier soll mit der Brechstange eine Sicherheit implementiert werden die 
schlichtweg nicht vorhanden ist.

von Jörg S. (joerg-s)


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Ähm na ja, das KNX keine Sicherheit auf Protokollebene hat mag ja sein, 
aber die Gefahr dadurch hält sich doch sehr sehr stark in Grenzen. Wie 
oben schon steht ist das doch im Privathaushalt im Grunde total egal 
(selbst wenn es KNX-RF wäre).

von Lars R. (lrs)


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Jede Bank, Kraftwerk, PC, Smartphone, Wireless-Router ist Ziel von 
Angriffen. Die Zahl der Einbrüche nimmt zu. Was genau heißt "die Gefahr 
hält sich in Grenzen?"
Dass es nur jemand ausnutzen kann, der es auch unbedingt will?

: Bearbeitet durch User
von Gästle (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Was genau heißt "die Gefahr
> hält sich in Grenzen?"
> Dass es nur jemand ausnutzen kann, der es auch unbedingt will?


Nein, das heißt, dass ein normaler Einbrecher, der nicht Zielgerichtet 
ein spezielles Objekt oder eine spezielle Person im Visier hat sicher 
nicht erst nach offen zugänglichen EIB-Kabeln sucht um dann die 
Buskommunikation abzuhören, um irgendwann damit eine Türöffenrfunktion 
oder sonstwas als Telegramm selbst zu senden, damit die Türe aufgeht.
Der sucht sich ein Haus aus mit ner alten und schlecht einsehbaren 
Terrassen- oder Kellertür oder auch Fenster und hebelt das mit 
Schraubendreher oder Brecheisen auf. Wenn er in zwei Minuten keinen 
Erfolg hat, geht er zum nächsten.

Ist da letztendlich auch nur eine Aufwands/Nutzen-Rechnung für den 
Einbrecher.
Oder anders formuliert: Bis eine von aussen zugängliche EIB-Leitung zum 
größten Risiko im Bezug auf Einbruch in einem Einfamilienhaus wird, muß 
an vielen anderen Stellen zuvor schon viel Geld in Sicherheit investiert 
worden sein.

von Lars R. (lrs)


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Du zählst für meinen Geschmack ganz schön viele Bedingen auf, die 
erfüllt sein müssen, damit es sicher ist. Ich bin aber auch eher 
sicherheitsbewusst und hab schnell Angst, sitzen gelassen zu werden. Wer 
weiß, was in ein paar Jahren ist.

: Bearbeitet durch User
von Jörg S. (joerg-s)


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Gästle schrieb:
> ...das heißt, dass ein normaler Einbrecher, der nicht Zielgerichtet
> ein spezielles Objekt oder eine spezielle Person im Visier hat sicher
> nicht erst nach offen zugänglichen EIB-Kabeln sucht um dann die
> Buskommunikation abzuhören, um irgendwann damit eine Türöffenrfunktion
> oder sonstwas als Telegramm selbst zu senden, damit die Türe aufgeht.
> Der sucht sich ein Haus aus mit ner alten und schlecht einsehbaren
> Terrassen- oder Kellertür oder auch Fenster und hebelt das mit
> Schraubendreher oder Brecheisen auf. Wenn er in zwei Minuten keinen
> Erfolg hat, geht er zum nächsten.
So ist es. Und selbst wenn es ein neueres Haus mit besseren Türen ist, 
ist es immer noch fernab jeder Realität das ein Einbrecher per KNX ins 
Haus kommen will.

> Die Zahl der Einbrüche nimmt zu. Was genau heißt "die Gefahr
> hält sich in Grenzen?"
Nenne mir die Zahl der Einbrüche die mit KNX begangen wurden, dann weißt 
du was das heißen soll :D



Als Bastler seh ich es im Gegenteil sogar als positiv an das bei KNX nix 
verschlüsselt ist :) Das macht Eigenbauprojekte erheblich einfacher.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Jörg S. schrieb:
> So ist es. Und selbst wenn es ein neueres Haus mit besseren Türen ist,
> ist es immer noch fernab jeder Realität das ein Einbrecher per KNX ins
> Haus kommen will.

Fernab jeder Realität: Computerviren in Kraftwerken, TAN-Trojaner auf 
dem Telefon, usw.

>> Die Zahl der Einbrüche nimmt zu. Was genau heißt "die Gefahr
>> hält sich in Grenzen?"
> Nenne mir die Zahl der Einbrüche die mit KNX begangen wurden, dann weißt
> du was das heißen soll :D

Mir sind 0 bekannt und das heisst genau das: bisher 0.

Ich attestiere einem jahrelang zu nutzenden System mit 
sicherheitsrelevanten Funktionen nicht eine ausreichende Sicherheit 
aufgrund der Tatsache, dass bisher noch nichts passiert ist. Dass bisher 
noch nichts passiert ist, hat nahezu Null Bedeutung. Da schau ich auf 
die Eigenschaften des Systems und mögliche Entwicklungen in ein paar 
Jahren. Die Argumentation „wird schon nicht“, „wäre zu umständlich“ und 
„unvorstellbar“ sind IMHO nicht tragfähig für Systeme mit geplanten 
Laufzeiten von vielen Jahren.


> Als Bastler seh ich es im Gegenteil sogar als positiv an das bei KNX nix
> verschlüsselt ist :) Das macht Eigenbauprojekte erheblich einfacher.

Ja, schon. Aber weit verbreitet, standardisiert und ohne 
Verschlüsselung.

von Tom P. (booner)


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Hei,

ihr schreibt immer von schlimmen Einbrechern.

Aber was ist mit folgender Situation:

Script-Kiddie im pubertierenden Alter entdeckt Lötkolben und 
Funkübertragungen und macht sich nun ne Gaudi daraus, Dir um 2 Uhr in 
der Nacht die Schlafzimmerbeleuchtung und den Deckenventilator 
einzuschalten.
(Ich weiß wie nervig das sein kann, weil selbst schon mit FS20 erlebt. 
Schuld war in dem Fall aber ein Softwarebug des FS20. Das habe ich zwei 
Mal mitgemacht, dann flog das FS20 raus)

DAS macht die ganze Installation doch praktisch unbrauchbar.

Eines noch: Ich hab keine Ahnung von KNX RF!

Beim FS20 konnte man auf jeden Fall problemlos die Funktelegramme 
abhören und selbst wieder senden.

Dennoch halte ich normales KNX im Gebäude für einsetzbar ohne dass man 
Sicherheitsprobleme bekommt.


Grüße,

Tom

von MaWin (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> MaWin schrieb:
> Es wird zu hundertausenden von weitaus preiswerteren Lösungen verdrängt,
> weil es schon immer einfach frech überteuert war und sich die Masse der
> Kundschaft lieber auf die günstigste Lösung einschliesst, auch wenn die
> vielleicht theoretisch irgendwelche Defizite haben sollte.
>
> Deshalb Frage ich...

MoxBus ist super!
Hat sogar Verschüsselung.

von Ralf Liebau (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ralf Liebau schrieb:
>> MaWin schrieb:
>> Es wird zu hundertausenden von weitaus preiswerteren Lösungen verdrängt,
>> weil es schon immer einfach frech überteuert war und sich die Masse der
>> Kundschaft lieber auf die günstigste Lösung einschliesst, auch wenn die
>> vielleicht theoretisch irgendwelche Defizite haben sollte.
>>
>> Deshalb Frage ich...
>
> MoxBus ist super!
> Hat sogar Verschüsselung.

Du meinst Modbus?

von Tom P. (booner)


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Hei,

Modbus ist definitiv nicht verschlüsselt.
Moxbus kenne ich nicht, ist das richtig geschrieben?


Grüße,

Tom

von Eduard A. (Firma: e-jam GmbH) (aed)


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Moxbus kenne ich auch nicht und Google spuckt dazu eine Buslinie in 
Miami aus.

Wenn Sicherheit in der eigenen Heimautomation so einen hohen Stellenwert 
einnimmt, gibt es 2 Möglichkeiten.

a) Eigenbau mit eigenem Protokol das keiner kennt (was keiner kennt kann 
keiner knacken - nur keine Standards verwenden)

b) HAI bei Leviton, eine Firma mit 30 Jahren Erfahrung in "Home and 
Building Automation". HAI verschlüsselt die komplette Kommunikation, 
abgesichert durch Eingabe von 2 Schlüssel.

von A. B. (funky)


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wenn sicherheit einen hohen stellenwert hat, dann sollte man tunlichst 
abstand von etwas selbstgestriktem nehmen.

von Jörg S. (joerg-s)


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Lars R. schrieb:
> Fernab jeder Realität: Computerviren in Kraftwerken,...
Und die sind eingespielt worden in dem jemand im Gebüsch neben dem 
Kraftwerk gesessen hat?

> Ich attestiere einem jahrelang zu nutzenden System mit
> sicherheitsrelevanten Funktionen...
In erster Linie ist es ein Hausbus. Dem würde ich nicht per se 
Sicherheitsrelevante Funktionen zugestehen.
Das ist optional und ich würde mal behaupten eher selten.

> Dass bisher noch nichts passiert ist, hat nahezu Null Bedeutung.
Da es das System schon so lange gibt, finde ich das schon bedeutsam. 
Wobei man sich aber auch selber schon im klaren darüber sein kann das 
ein Angriff darüber eben nur im speziellen Spezialfall relevant sein 
könnte.
Wenn man ein unverschlüsseltes Funk-System nutzt, die Tür Öffnung damit 
verkabelt hat und niemals einen Schlüssel zum abschließen benutzt, 
sollte man sich mal Gedanken machen, aber selbst dann weniger wegen 
Einbrüchen, sondern wegen Funkstörungen die das System lahmlegen können.

> Die Argumentation „wird schon nicht“, „wäre zu umständlich“ und
> „unvorstellbar“ sind IMHO nicht tragfähig für Systeme mit geplanten
> Laufzeiten von vielen Jahren.
Häuser stehen noch viel länger, werden aber auch nicht wie Fort-Knox 
aufgebaut. Und das obwohl dies wesentlich sinnvoller wäre, als ein 
verschlüsseltes Hausbus-System.

: Bearbeitet durch User
von Gästle (Gast)


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Jörg S. schrieb:
> Häuser stehen noch viel länger, werden aber auch nicht wie Fort-Knox
> aufgebaut. Und das obwohl dies wesentlich sinnvoller wäre, als ein
> verschlüsseltes Hausbus-System.

Und obwohl bekanntlich 98% aller Wohnungs-/ und Hauseinbrüche über 
Fenster und Balkontüren verübt werden, gibt es immer noch eine Vielzahl 
von Menschen, die sich so ein Sicherheitsrisiko in ihr Haus einbauen. 
Obwohl doch jeder die Gefahr dieser Sicherheitslücke, die seit Jahren 
aktiv ausgenutzt wird kennt.

von Lars R. (lrs)


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@Jörg S.
Mir fallen ca. ein dutzend Möglichkeiten ein, um einen prinzipiell 
inneliegenden Hausbus zu kompromittieren, insofern ich dessen 
Funktionalität kenne. Einige basieren darauf, dass Du mich in der 
Verganenheit zur Haustür herein gelassen hast.

IMHO gibt es Situationen, in denen der Hausbus sicherheitsrelevant wird 
(Information und Steuerung).

Wahrscheinlich kommst Du jedoch ohnehin zu der Einschätzung, dass dies 
keine realistischen Szenarien sind. Das kann ich nachvollziehen und gut 
akzeptieren. Wir beide haben eben am Ende einer Bewertung 
unterschiedliche Ergebnisse.

von Bad U. (bad_urban)


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Es muss wohl jeder selbst entscheiden wie hoch das Risiko ist bzw. ob er 
es eingeht. Der springende Punkt ist ja auch, ob man überhaupt die 
Zugangskontrolle in den Bus integriert. Wenn ein Angreifer nur 
Komfortfunktionen lahmlegen kann, ist das sicher als "Restrisiko" 
vertretbar.
Und um das zu erreicht braucht man sich garnicht mal einhacken. Einen 
kurzen auf dem Bus und, sofern nicht segmentiert, ist auch Ruhe.

PS: Ich persönlich hab auch den Eindruck, dass Diebe die sich so viel 
Mühe mit der Elektronik machen, eher Navis oder ganze Luxusschlitten 
klauen.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Es muss auch jeder selber entscheiden ob er dieses KNX mit seinen 
Premiumpreisen unterstützt. Wer so eine Anlage zu Hause hat wird wohl 
auch nicht sofort gehackt, zu 99,9998% auch in Zukunft nicht.
Aber wer die Chance hat, was neues aufzubauen sollte sich das gut 
überlegen so einen Dinosaurierkram zu finanzieren.

von Ralf Liebau (Gast)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Aber wer die Chance hat, was neues aufzubauen sollte sich das gut
> überlegen so einen Dinosaurierkram zu finanzieren.

Alternativen?
Herkömmlich will ich auch nicht - ich will schon die Flexibilität eines 
BUS-Sytemes

von Gästle (Gast)


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Ralf Liebau schrieb:
> Oliver Stellebaum schrieb:
>> Aber wer die Chance hat, was neues aufzubauen sollte sich das gut
>> überlegen so einen Dinosaurierkram zu finanzieren.
>
> Alternativen?

Die würden mich auch interessieren. Vor allem eine, die sowohl 
verbreitet als auch günstiger im Vergleich zu KNX ist, und bei der ich 
auch die Chance habe einen Elektriker zu finden, der mir mal was an der 
Anlage reparieren oder erweitern kann.

von Oliver S. (phetty)


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Sowas kann man erst entscheiden wenn man grundsätzlich definiert hat, 
was man mit DEM Hausbus eigentlich verwirklichen möchte.
Ein "bisschen" smarter hiess es ganz oben. Was kann das konkret sein?
Licht an im Wohnzimmer sobald man vor dem Haus parkt?

Ein ubiquitäres Kauf-System welches wirklich sinnvoll alles durchdringt 
ist mir noch nicht untergekommen.

von Marcus (Gast)


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Hallo,

Ich weiß dass der Beitrag schon was älter ist, aber da ich diese Frage 
beim googeln jetzt schon zig mal gesehen habe will ich mich jetzt auch 
mal melden.

Ich werde demnächst ein Haus bauen und etwas "nerdiges" muss natürlich 
rein.

Nach reiflicher Überlegung kam für die hauptsächlichen 
Steuerungsaufgaben für mich nur Modbus in Frage.

Die gesamte Elektroinstallation wird sternförmig verkabelt. Alles 
zentral in einen großen Schaltschrank.
Dort kann alles herkömmlich verdrahtet werden und bei Bedarf, oder 
gleich, automatisiert werden.

Da die Modbusgeräte keine eigene Intelligenz wie KNX-Geräte haben wird 
zusätzlich ein Steuer-PC notwendig.
Dort gibt es aktuell 2 kommerzielle Programme (die mir bekannt sind), 
die sich um die Logik und die Visualisierung kümmern: IP-Symcon und 
Comfortclick. Ich tendiere zu letzterem, da ich mit der Demo meine 
Anforderungen schon testen konnte. Einwandfrei!

Ein weiterer Vorteil, ich kann diverse preiswerte kommerzielle Lösungen 
miteinander verknüpfen ohne, dass es am Ende einen gebastelten Eindruck 
macht.

Meine Gründe für Modbus:
- einfacher gehts nicht!
- es gibt nen Haufen Zeug mit Modbus-Schnittstelle
- Meine Solaranlage unterstützt Modbus
- Meine Wärmepumpe kann es
- der Stromzähler kann es
- die Aktoren sind billig (in meinem Fall selbstgebaut)
- Modbus wird in 100 Jahren auch noch da sein

Und

Durch die Systemunabhängige Serverseitig eingesetzte Software hab ich 
alle Möglichkeiten mit anderen, auch proprietären Lösungen mein System 
günstig zu erweitern.

Auf der Visualisierung kann ich z.b. ausserdem das Yahoo-Wetter sehen, 
meinen Googlekalender, Nachrichten lesen, Mails checken und und und.

Und jetzt Ihr.

Grüsse

von Bad U. (bad_urban)


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Marcus schrieb:
> Die gesamte Elektroinstallation wird sternförmig verkabelt. Alles
> zentral in einen großen Schaltschrank.
> Dort kann alles herkömmlich verdrahtet werden und bei Bedarf, oder
> gleich, automatisiert werden.

Das finde ich den wichtigsten Punkt von allem. So werde ich das bei mir 
auch machen. Mit dieser Grundlage bist Du offen für alles weitere. Der 
Rest ist dann eigentlich nur Geschmackssache.

Was noch fehlt sind Leerrohre oder Buskabel. Um auch mal dezentrale 
Sensorik nachrüsten zu können.

von Georg A. (georga)


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> EIB/KNX ist wie Ware bei der Mafia kaufen.

Naja, die Aktoren in 8-16fach sind zwar nicht billig, aber es geht so 
halbwegs. Unverschämt sind aber die Preise für die Tasten mit 
integrierten Interfaces. So ab 4-5 Stück lohnt sich dann schon der 
Aufwand mit Selfbus-Geräten ;)

von Max B. (maxmb) Benutzerseite


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Marcus schrieb:
> Da die Modbusgeräte keine eigene Intelligenz wie KNX-Geräte haben wird
> zusätzlich ein Steuer-PC notwendig.

Du kannst es ihnen beibringen wenn du willst. Modbus ist da ja völlig 
offen - jeder kann in seinem Device Bits und Register belegen mit was 
auch immer er will. Die Spezifikation trifft da keinerlei Aussage.

Auch eine Beckhoffklemme mit Modbus ist schon relativ schlau, sie ist 
quasi eine kleine SPS, die im Falle eines Ausfall des Feldbusses zB 
selbst alles in einen definierten Zustand bringen kann.

Marcus schrieb:
> Dort gibt es aktuell 2 kommerzielle Programme (die mir bekannt sind),
> die sich um die Logik und die Visualisierung kümmern: IP-Symcon und
> Comfortclick. Ich tendiere zu letzterem, da ich mit der Demo meine
> Anforderungen schon testen konnte. Einwandfrei!

Schau dir mal http://www.openhab.org/ an. Es kann mit Modbus-Geräten 
über TCP und über seriell reden, auch gleichzeitig. Es ist so ziemlich 
das Open Source Hausautomations Projekt schlechthin.

Ich hab damit und mit Modbus über RS485 sowie selbst gebauten AVR 
basierten Modbus Slaves eine recht große Anlage hochgezogen, die sehr 
gut läuft.

Bei Allem was du machst solltest du so verkabeln, dass man auch auf 
KNX/EIB und Ethernet basierte Sachen umsteigen kann, soweit das leicht 
machbar ist (Leerrohre).

von Michael B. (laberkopp)


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Marcus schrieb:
> Ich werde demnächst ein Haus bauen und etwas "nerdiges" muss natürlich
> rein.

Offenkundig haben die Leute trotz exorbitant gestiegener Hauspreise 
immer noch zu viel Geld. Find ich gut. Verschenke es !

> Nach reiflicher Überlegung kam für die hauptsächlichen
> Steuerungsaufgaben für mich nur Modbus in Frage.

Du meinst, wenn der Master ausfällt, steht das ganze Haus.

> - es gibt nen Haufen Zeug mit Modbus-Schnittstelle

Glühlampen und Lichtschalter und Steckdosen ? Wie willst du denn die 
MODBUS Signale überhaupt übertragen ? Und warum willst du sie z.B. zu 
einer Deckenleuchte übertragen, wenn deren Stromleitung eh zentral zum 
Schaltkasten geht. Und woher bekommt der Empfänger seinen Strom um dann 
ggf. zu schalten, ein Netzteil mit Relais und 1W Dauerstromverbrauch 
oder empfindlich gegen Überspannung ?

Ja, MODBUS ist simpel und durchaus ok. Per Funk übertragen kommt man 
sogar an Geräte ran, die an einer Steckdose hängen. Aber zurücksenden 
können die nicht selbständig.

Die Sternverkabelung jedes Lichtschalters, jeder Steckdose, und jeden 
Deckenauslasses kostet nicht bloss kräftig Geld, sondern erfordert ganze 
Kabelschächte. Ich habe hier NUR Obergeschoss und Untergeschoss getrennt 
und Steckdose und Lichtstromkreise und trotzdem kommen die Kabel schon 
über die ganze Breite eines 3-reihigen Sicherungskastens rein.

Ich habe reichlich Kabel gelegt, und trotzdem fehlt bei jeder 
Nutzungsänderung die passende Zuleitung. Wasserboiler gegen DLE ersetzen 
-> 400V statt 230V, neue Leitung. Einbruchalarm ? Plötzlich braucht man 
Niederspannungskabel an Türen wo natürlich keines liegt. 
Videoüberwachung der Haustür ? Wie willst du das übertragen.

von Max B. (maxmb) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Die Sternverkabelung jedes Lichtschalters, jeder Steckdose, und jeden
> Deckenauslasses kostet nicht bloss kräftig Geld, sondern erfordert ganze
> Kabelschächte. Ich habe hier NUR Obergeschoss und Untergeschoss getrennt
> und Steckdose und Lichtstromkreise und trotzdem kommen die Kabel schon
> über die ganze Breite eines 3-reihigen Sicherungskastens rein.

Sternverkabelung in dem Maße würde ich auch gar nicht machen. Viel zu 
aufwendig.
Ich habe dafür folgende Lösung genommen: Man nehme eine konventionelle 
Elektroinstallation und sehe einige weitere UP-Dosen am richtigen Ort 
vor. In selbige setzt man Relais mit 24V Spule. Zu diesen Dosen legt man 
ein Ethernet Kabel (oder irgendwas anderes...). Die normalen 
Lichtschalter tauscht man entweder gegen was cooles smartes oder 
betreibt sie halt mit 24V an den Eingängen der Logik. Will man kein 
smartes Haus mehr baut man die Relais aus und überbrückt sie und erhält 
eine klassische Elektroinstallation - fertig.

Michael B. schrieb:
> Du meinst, wenn der Master ausfällt, steht das ganze Haus.

Siehe Posting oben. Failsafe Logik in den Clients implementieren und 
fertig.

Michael B. schrieb:
> Marcus schrieb:
>> Ich werde demnächst ein Haus bauen und etwas "nerdiges" muss natürlich
>> rein.
>
> Offenkundig haben die Leute trotz exorbitant gestiegener Hauspreise
> immer noch zu viel Geld. Find ich gut. Verschenke es !

Warum so zynisch? Im internationalen Vergleich sind Häuser in 
Deutschland spottbillig.

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