Laserthermometer gesucht Für den Handwerkerbereich suche ich ein Laserthermometer, um die Temperatur von Farben und Flüssigkeiten zu messen. Bis zu 100 EUR bin ich bereit auszugeben. Hat jemand Erfahrung mit einem zuverlässigen und preislich passenden Thermometer?
Was du suchst ist kein "Laserthermometer" sondern ein Infrarot-Thermometer (oder auch Pyrometer). Der Laser in den Dingern dient nur dem Zielen, gemessen wird damit nicht. /klugscheiß
Hab vor kurzem welche für um die 20 Euro beim Lebensmittelkistenschubser (Lidl ? Aldi-Süd ?) gesehen.
Das Problem mit den nicht matten Oberflächen haben grundsätzlich alle Pyrometer. Organische Verbindungen (auf die Lacke sollte das zutreffen) haben normalerweise einen Emissionsgrad von 0.95. Klare Flüssigkeiten sind denk ich eher problematisch. Ich hab mir vor ner weile das Turnigy Pyrometer von Hobbyking gekauft - wenn ich mich recht erinnere weil es dazu nen Thread hier im Forum gab und das Ding auch einstellbaren Emissionsgrad hat. Dieses Feature lassen sich die Hersteller normalerweise recht teuer bezahlen. Gebraucht hab ich einen andern Emissionsgrad bisher aber auch noch nie. Das größte Problem ist nämlich den Emissionsgrad von dem zu untersuchenden Medium zu kennen. Da gibt es zwar Tabellen, aber die hat man kaum gerade zur Hand wenn man sie braucht. Und eine Oxidschicht verändert auch gleich wieder alles...
jiro schrieb: > hab so ein alditeil 14,xx euro, mist aber mist auf nicht matten > oberflächen Dann kleb halt ein mattes Etikett definierter Emittivität drauf.
tempnick schrieb: > Klare Flüssigkeiten > sind denk ich eher problematisch. Nein, ausser ein paar Exoten, wie perfluorierte Kohlenwasserstoffe, machen auch die keine Schwierigkeiten. Elektrisch gut leitende Metalle, aus denen man Spiegel baut, wie Aluminium, Kupfer, Silber, Gold und überraschender Weise auch Edelstahl haben geringe bis sehr geringe Emissionskoeffizienten, sie "spiegeln", so daß man in unkontrollierter Weise die Temperatur der gespiegelten Gegenstände misst. Das Aufkleben eines Papieretiketts oder eines Stückchen Klebebands reicht aber schon aus, um diese Spiegelung (im mittleren IR(!) ) zu beseitigen und wieder brauchbare Meßwerte zu bekommen.
P.S.: Bei flüchtigen Flüssigkeiten kann es aber passieren, dass man nicht die Temperatur der Flüssigkeit misst, sondern die Temperatur des darüber befindlichen Dampfes, weil der für die IR-Strahlung fast völlig undurchlässig ist.
foo schrieb: > Bei flüchtigen Flüssigkeiten kann es aber passieren, dass man nicht die > Temperatur der Flüssigkeit misst, sondern die Temperatur des darüber > befindlichen Dampfes, weil der für die IR-Strahlung fast völlig > undurchlässig ist. Und warum sollte der Dampf kälter sein, als die Flüssigkeitsoberfläche, aus der er gerade rausdampft? Bei verdampfenden Flüssigkeiten, die nicht richtig sprudelnd kochen, besteht eher das Problem, dass die Flüssigkeit an der Oberfläche durch Verdunstungskälte gegenüber dem Hauptflüssigkeitsvolumen kälter ist.
Mike schrieb: > Und warum sollte der Dampf kälter sein, als die Flüssigkeitsoberfläche, > aus der er gerade rausdampft? Weil er z.B. mit Luft vermischt ist.
tempnick schrieb: > Gebraucht hab ich einen andern Emissionsgrad bisher aber auch noch nie. > Das größte Problem ist nämlich den Emissionsgrad von dem zu > untersuchenden Medium zu kennen. Da gibt es zwar Tabellen... ...oder bessere Infrarottheromoeter, die zwei verschiedene Wellenlängen messen und somit Temeratur und Emmissionsgrad bestimmen können.
Schreiber schrieb: > oder bessere Infrarottheromoeter, die zwei verschiedene Wellenlängen > messen und somit Temeratur und Emmissionsgrad bestimmen können. interessant! Das geht? Haste Link?
foo schrieb: > Elektrisch gut leitende Metalle Das hat aber nix mit der elektrischen Leitfähigkeit zu tun, sondern nur damit, daß die Oberflächen spiegeln. Ob du jetzt poliertes Alu (gut leitend) hast oder einen Glasspiegel (nicht leitend), ist für den Emissionsgrad ziemlich egal :-)
npn schrieb: > Das hat aber nix mit der elektrischen Leitfähigkeit zu tun, sondern nur > damit, daß die Oberflächen spiegeln. Und für die hohe Reflexion sind die vielen ungebundenen Elektronen in den Metallen verantwortlich, und in sofern hat das schon etwas mit der elektrischen Leitfähigkeit zu tun. >Ob du jetzt poliertes Alu (gut leitend) hast > oder einen Glasspiegel (nicht leitend), ist für den > Emissionsgrad ziemlich egal :-) Hier irrst du schon wieder. Leg mal ein Stück blankes Metall und einen Glasspiegel nebeneinander auf eine Kochplatte und miß deren Temperatur mit einem IR-Thermometer! Du wirst dich wundern...
npn schrieb: > Ob du jetzt poliertes Alu (gut > leitend) hast oder einen Glasspiegel (nicht leitend) Und ich dachte immer, Spiegel spiegeln wegen einer spiegelnden Metallschicht - so kann man sich täuschen. Wahrscheinlich ist ja mein Badezimmerspiegel mit nichtleitendem Silber beschichtet? Georg
Ein Spiegel verhält sich deshalb anders als eine (spiegelnde) Metalloberfläche weil die Reflexion hinter dem Glas erfolgt. Da Glas für Wellenlängen über ca. 5µm undurchlässig ist, misst man mit den üblichen 8 bis 14 µm Pyrometern die Oberflächentemperatur des Glases.
Karl Otto schrieb: > Schreiber schrieb: >> oder bessere Infrarottheromoeter, die zwei verschiedene Wellenlängen >> messen und somit Temeratur und Emmissionsgrad bestimmen können. > > interessant! Das geht? Haste Link? Ja, das findet man unter der Bezeichnung Quotientenpyrometer. Ist aber nicht ganz billig: http://www.mercateo.com/kw/quotientenpyrometer/quotientenpyrometer.html
Jens schrieb: > und preislich passenden Thermometer? Conrad hat so viele, daß er welche verkauft ab ca. 28€ Hat sich für meine Wachsmessungen u. Kühlkörperdiagnosen als ausreichend erwiesen. Ersatzbatterie 9V ist nach einigen Monaten zu beschaffen.
foo schrieb: > Und für die hohe Reflexion sind die vielen ungebundenen Elektronen in > den Metallen verantwortlich, und in sofern hat das schon etwas mit der > elektrischen Leitfähigkeit zu tun. Es sei angemerkt, dass keinesfalls nur Metalle spiegeln, denn es gibt ja auch dielektische Spiegel mit sehr hoher, aber oft stark winkel- und wellenlängenabhängiger Reflexion, elektrisch nicht leitend, siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Dielectric_mirror
und natürlich auch die Totalreflexion bei hinreichend flachem Einfallswinkel, etwa bei Glas.
> gibt ja auch dielektische Spiegel Du meinst "dielektrische Spiegel". Das weiß ich längst, aber an Farbeimern sind sie eher selten anzutreffen. >und natürlich auch die Totalreflexion bei hinreichend flachem >Einfallswinkel, etwa bei Glas. Nein, beim Übergang vom dünneren (Luft) ins optisch dichtere Medium (Glas) tritt keine Totalreflektion auf.
foo schrieb: >> gibt ja auch dielektische Spiegel > > Du meinst "dielektrische Spiegel". Ja. > Nein, beim Übergang vom dünneren (Luft) ins optisch dichtere Medium > (Glas) tritt keine Totalreflektion auf. Totalreflexion tritt beim Übergang vom optisch dichteren ins optisch dünnere Medium bei flachem Einfallswinkel auf. Oben hatte jemand irgendwie spiegelnde Oberflächen mit freien Eektronen im Metall in Zusammenhang gebracht -- so dass man denken könnte, nur Metalle könnten spiegeln. Wobei mir gerade einfällt -- Yalu hatte mal sein IR-Thermometer getestet, war wohl eher preiswert und nicht schlecht. Finde ich jetzt aber nicht wieder den Thread... So ein Ding wollte ich mir auch mal holen, nur: Immer wenn man es dann mal brauchen könnte ist die Batterie leer. Wie bei meinem el. Meßschieber.
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