Forum: HF, Funk und Felder Feldlinienverlauf Induktionskochfeld Wirbelströme


von Daniel S. (supernova01)


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Hi,

ich möchte eine flache Spule bauen um eine Leistung von rund 800Watt aus 
einem Induktionskochfeld entnehmen zu können. Spannung: Ziel rund 230V, 
Frequenz muss nicht zwingend 50Hz sein. In den Kochfeldern geht es ja 
eher um 20-30Khz.

Der Aufbau des Kochfeldes ist klar, hier kann man das auch schön sehen:

http://www.design-inventar.com/blog/induktionskochfeld-aufbau-funktion-vorteile/

Ich bin mir zur Zeit nur noch nicht sicher, von wo nach wo die 
Wirbelströme im Metallboden fließen (prinzipiell) und wie ich Kern und 
Empfängerspule anordnen müsste. Physik ist länger her, rechte Hand Regel 
kenne ich wohl noch, aber an der stelle fällt es schwer sie einzusetzen.

Ich frage mich auch was an Stelle A im Querschnitt (pdf) passiert, 
eigentlich müsste sich das Feld dort doch aufheben, oder nicht?

Oder sieht das magnetische Feld ganz anders aus, wenn ja, wie verläuft 
es?

Danke.

Gruß,
Dennis

: Verschoben durch Moderator
von Max M. (jens2001)


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Vergiss es! Das wird nicht klapppen.
Induktionskochfelder haben eine "Topferkennung".
Ohne Topf kein Magnetfeld!
Und wenn du irgend was aus Eisen nimmst um die Topferkennung 
auszutricksen, dann zieht das Eisen das Feld auf sich und wird heiss. 
Aber für deine Spule bleibt nur ein wenig Streufeld übrig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie Dir in Deinem anderen Thread schon mitgeteilt wurde, solltest Du Dir 
den Aufbau der Spule im Induktionsherd selber ansehen - das könnte Dir 
Rückschlüsse auf den erforderlichen Aufbau Deiner selbszubastelnden 
Spule geben.

Und --die Frage wurde Dir bereits mehrfach gestellt-- welchen Sinn hat 
es, aus einem Induktionskochfeld auf diese Art und Weise elektrische 
Leistung (anderswo schriebst Du sogar, daß Du damit Wärme erzeugen 
möchtest) abzuführen?

: Bearbeitet durch User
von Daniel S. (supernova01)


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@Rufus

>>Du Dir den Aufbau der Spule im Induktionsherd selber ansehen

Habe ich schon, und wenn du dir mal durchlesen und ansehen würdest was 
ich schreibe dann wüsstest du das auch. Ausserdem gibts die an jeder 
Ecke:

http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Induktionskochfeld_Spule.jpg

@Max,

das stimmt, daran hatte ich im ersten Moment nicht gedacht. Aber 
vielleicht finde ich eine Lösung wenn ich das Magnetfeld verstehe.

Mit einer Bleckdose und 10 Windungen Kupfer darauf habe ich ein 12V 
Lämpchen schön leuchten lassen können, ist aber schon eine Weile her.Das 
ist dann genau der Fall von dem du schreibst, Blechdosenboden wird warm 
und der rest ist Streufeld...

Ich kann mir so eine Spule auch selber basteln, dann würden die Leiter 
der Senderspule parallel zu den Leitern der Empfängerspule liegen, ist 
das denn der richtige Ansatz? Mal abgesehen von der Topferkennung.

Bei der Spule unterm Kochfeld handelt es sich ja um einen 
schneckenförmig aufgewickelten Leiter, wie ich versucht habe oben im pdf 
anzudeuten.

Was ich nicht ganz verstehe ist wie das Magnetfeld sich ausbildet. Ich 
hatte immer die Vorstellung das durch die entgegengesetzten Felder 
kleine Stöme im Metall fließen, bin mir aber nicht sicher ob sie 
ringförmig fließen, oder eher von der Mitte des KF zum Rand und 
umgekehrt - also in einer rein Theoretischen betrachtung...


Gruß,
Dennis

von Paul H. (powl)


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Die Ströme fließen im Topfboden im Kreis herum. Im gesamten Topfboden. 
Die Spule im Kochfeld ist wie ein großer scheibenförmiger Magnet der 
seine Polarität mit einigen kHz wechselt.

Und ich würde auch gerne wissen: Was hast du vor?

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Dennis S. schrieb:
> Leiter
> der Senderspule parallel zu den Leitern der Empfängerspule liegen, ist
> das denn der richtige Ansatz?

Ja natürlich. Mal im Physikunterricht Trafo gehabt?

Dennis S. schrieb:
> Blechdosenboden wird warm
> und der rest ist Streufeld

Wie schon geschrieben: Wirbelströme minimieren? Also kein flacher 
Blechboden, sondern Trafoblechabschnitte, senkrecht gestellt, 
gegeneinander isoliert (die sind meist lackiert). Das Magnetfeld für die 
Topferkennung geht durch, die induzierten Wirbelströme werden 
verhindert. Die Menge sollte so gering wie möglich sein und zentriert 
liegen, um das Magnetfeld nicht zu sehr zu konzentrieren.

Die Spule auf einen Isolator (Stück KG-Rohr oder so) wickeln. Oder wie 
gesagt eine Spule aus einem Induktionsherd recyceln.

von Klaus (Gast)


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Max Mustermann schrieb:
> Induktionskochfelder haben eine "Topferkennung".
> Ohne Topf kein Magnetfeld!
> Und wenn du irgend was aus Eisen nimmst um die Topferkennung
> auszutricksen, dann zieht das Eisen das Feld auf sich und wird heiss.
> Aber für deine Spule bleibt nur ein wenig Streufeld übrig.

Das Feld soll das Eisen ja auf sich ziehen, einen induzierten Strom im 
Eisen darf man nicht zulassen. Das ist aber in jedem Trafo so. Nicht 
umsonst bestehen Trafokerne ja aus isolierten Blechen oder Ferriten, 
damit der induzierte Strom durchs Kupfer fließt.

Also einen Topf draufstelle und mit einer kleinen Spule, ein paar 
Windungen, die Frequenz messen. Dann ausreichend Ferrite-Streifen oder 
Kacheln auflegen, bis etwa die gleiche Frequenz erreicht ist. Damit ist 
die Topferkennung zufrieden. Und dann eine Spule zwischen Platte und 
Ferritte packen. Aber immer ausreichend Strom entnehmen, sonst schaltet 
das Kochfeld wegen "Unterlast" ab.

MfG Klaus

Seh gerade, Timm war schneller

von Timm T. (Gast)


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Wie arbeitet die Topferkennung? Wird da der Spulenstrom ausgewertet, 
oder die Beeinflussung der Induktivität durch den Topfboden, oder ist 
das ein eigener Sensor, so wie ein Näherungsschalter mit Magnet oder so?

Muss bei Gelegenheit mal auf dem Recyclinghof schauen, ob ich so ein 
Ding auseinandernehmen kann.

Btw: Wie lange braucht eigentlich so ein Iphone, um auf dem 
Induktionsherd aufgeladen zu werden? Das sollte doch etwas schneller 
gehen als am Steckerladegerät, oder?

von Paul H. (powl)


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Um ein iPhone aufzuladen würd ich eher nen Van-de-Graaff-Generator 
nehmen

von Klaus (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Wie arbeitet die Topferkennung? Wird da der Spulenstrom ausgewertet,
> oder die Beeinflussung der Induktivität durch den Topfboden,

Beides. Als erstes wird die Resonanzfrequenz des Sendekreises 
ausgewertet. Da gehts um die magnetische Qualität des Topfbodens. Und 
wenn dann trotzdem nicht genug Leistung entnommen wird, wird ebenfalls 
abgeschaltet. Das dauert aber etwas länger.

Timm Thaler schrieb:
> oder ist
> das ein eigener Sensor, so wie ein Näherungsschalter mit Magnet oder so?

Nein.
Meist ist aber ein Temperatusensor in der Mitte der Kochzone, jedenfalls 
bei den billigen Chinateilen.

MfG Klaus

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