Hallo, habe leider keine Erfahrung im Antennenbau. Mich würde aber mal interessieren, wie breitbandig ist denn ein einfacher Dipol - aufgebaut einfach aus einem Stück Koaxleitung, an dem am Innen- und Aussenleiter dann zwei Drahtstücke gelötet sind um 180° versetzt. Die Antenne soll als "Schnüffelantenne" funktionieren für den Bereich GSM, WLAN und sonstige Dienste. Daher die Frage, welche f-Bereiche bekomme ich denn noch mit meinem Speki auf 50 Ohm angezeigt? Pegelgenauigkeit spielt weniger eine Rolle, wenn dann eher relativ gesehen. Natürlich wäre z.B. LogPer-Antenne gescheiter, aber ich möchte es hier möglichst einfach halten... Danke euch, Marten
Hallo Marten, schau dir bitte mal das PDF an http://www.sat-schneider.de/download/datade.pdf dort findest Du breitband E- und H-Feld Antennen und kannst Dich über deren Bauforum informieren.
>einfach aus einem Stück Koaxleitung, an dem am Innen- und Aussenleiter >dann zwei Drahtstücke gelötet sind um 180° versetzt. Symmetrieren solltest Du schon noch, damit eine halbwegs brauchbare Charakteristik kriegst, sonnst kanns genausogut ein x-beliebiges Stück Draht an den Innenleter schliessen
>schau dir bitte mal das PDF an
Was sind denn das für Münzen auf den Fotos? Sind das 5 Taler?
hix_teilchen schrieb: > Was sind denn das für Münzen auf den Fotos? Sind das 5 Taler? Für die Menschen, die vor 2001 noch zu klein waren: Das ist ein Heiermann (5 DM)
Marten Mcgonahy schrieb: > ein einfacher Dipol - aufgebaut > einfach aus einem Stück Koaxleitung, an dem am Innen- und Aussenleiter > dann zwei Drahtstücke gelötet sind Das ist kein Dipol. Du kommst mit einer unsymmtrischen Leitung und möchtest was symmetrisches anschliessen. Da müsste mindestens ein Balun dazuwischen. Oder du nimmst eine symmetrische Leitung "240 Ohm Antennenkabel" oder eine unsymmetrische Antenne (lambda/4 Stab).
Die Bandbreite hängt zu großen Teilen von den ohmschen Verlusten ab. Je schlechter der Draht leitet, desto höher ist die Bandbreite - jedoch steigen damit eben auch die Verluste. Außerdem wird die Bandbreite mit zunehmenden Verhältnis von Leiterstärke zu Länge größer. Formeln dafür kenne ich nicht, aber aus Erfahrung würde ich sagen bei hinreichend dünnem Kupferdraht bekommst du eine Bandbreite (SWR < 2) von ca. f/50. Wohlgemerkt hat ein 50 Ohm Dipol nicht lambda/2. Da muss man einen Verkürzungsfaktor einrechnen! Und meine Vorrednern schon sagen: Du solltest symmetrieren, sonst isses kein Dipol.
hallo, sorry dass ich mich da einmische. Die Aussage: "Wohlgemerkt hat ein 50 Ohm Dipol nicht lambda/2. Da muss man einen Verkürzungsfaktor einrechnen! Und meine Vorrednern schon sagen: Du solltest symmetrieren, sonst isses kein Dipol." ist so nicht richtig! Erstens hat ein langestreckter Draht im Freiraum einen Verkürzungsfaktor von 0.96, hier also fast zu vernachlässigen. Und es hängt nicht davon ab ob es ein Dipol ist. Zweitens: Ein Dipol ist und bleibt ein Dipol,egal was für eine Speisseleitung angeschlossen ist. Ein Koaxkabel direkt am Dipol ist nichts unredliches, das machen wir Funkamateure häufig. Es ist dann nur im Sendefall eine Mantelwellensperre anzuraten, da es sonst sein kann dass aufgrund von Gleichtaktströmen der Mantel der Speiseleitung strahlt. Im Empfangsfall ist das schlicht egal. Elegant ist eine sog. Bazooka Antenne also ein Koaxdipol. Suche mal bei Google da findest Du auch Berechnungstools um diese einache und doch effektive Antenne nachzubauen. Wenn Du aber Wert auf Breitbandigkeit legst und ein wenig bastelmäßig fit bist, bau Dir eine Discone Antenne, auch für die findest Du Berechnungstools die von Funkamateuren geschrieben wurden. Diese Antenne ist für den Empfangsfall seeeehr breitbandig und für die von Dir angestrebte Frequenz WLAN = 2.4 GHz recht niedlich und handlich. Ich habe eine die für das 2m Band berechnet ist (145MHz) und sendeseitig auf 2m, 70cm und 23 cm funktioniert. Vielleicht ist Dir damit besser gedient als mit einem Dipol. Viele Grüße DL4GAO -Ralf-
Marten Mcgonahy schrieb: > Hallo, > > habe leider keine Erfahrung im Antennenbau. Mich würde aber mal > interessieren, wie breitbandig ist denn ein einfacher Dipol - aufgebaut > einfach aus einem Stück Koaxleitung, an dem am Innen- und Aussenleiter > dann zwei Drahtstücke gelötet sind um 180° versetzt. > > Die Antenne soll als "Schnüffelantenne" funktionieren für den Bereich > GSM, WLAN und sonstige Dienste. Für den Zweck ist es eigentlich wurscht, du kriegst da immer was rein. Eine einfache Stabantenne geht da sicher auch. Bei 2,4GHz kannst du durch die Reflektionen sowieso schlecht orten. Ich hab das mal mit so einem Wanzenfinder getestet. Das ging da nur über die Entfernung. Erklär mal "Schnüffelantenne".
DL4GAO schrieb: > Es ist dann nur im Sendefall eine Mantelwellensperre anzuraten, da es > sonst sein kann dass aufgrund von Gleichtaktströmen der Mantel der > Speiseleitung strahlt. Im Empfangsfall ist das schlicht egal. Kommt drauf an: die Sache ist reziprok, was bedeutet, dass im Empfangsfall dann eben auch die Speiseleitung mit als Antenne wirkt. Das kann in Ordnung sein, muss es aber nicht, je nachdem, was man so empfangen will.
Stefan schrieb: > Die Bandbreite hängt zu großen Teilen von den ohmschen Verlusten ab. Je > schlechter der Draht leitet, desto höher ist die Bandbreite - Uuiii, das ist eine ganz neue Physik der Antenne. Wo kann man das nachlesen? Aber irgendwie logisch: eine Dummy Load hat eine sehr große Bandbreite. > UDu solltest symmetrieren, sonst isses > kein Dipol. Ein Dipol bleibt auch ein Dipol, wenn man ihn unsymmetrisch speist. Er wäre auch ein Dipol, wenn man ihn an einem Ende speist. Ein Balun wird bei einem mittengespeisten Dipol zur Zwangssymmetrierung verwendet, wenn der Dipol durch äußere Einflüsse Unsymmetrien im Strahlungsfeld aufweist und dadurch Ausgleichsströme gegen Erde auf dem Außenmantel des unsymmetrischen Koaxkabels induziert werden können, die das Messergebnis verfälschen.
Kelvin Klein schrieb: > Ein Dipol bleibt auch ein Dipol, wenn man ihn unsymmetrisch speist. Er > wäre auch ein Dipol, wenn man ihn an einem Ende speist. Es bleibt eine lambda/2-Antenne, aber ein Dipol ist es (zumindest im Wortsinn) dann nicht mehr, denn das Wort bedeutet ja weiter nichts, als dass es zwei Stäbe sind.
Jörg Wunsch schrieb: > Es bleibt eine lambda/2-Antenne, aber ein Dipol ist es (zumindest > im Wortsinn) dann nicht mehr, denn das Wort bedeutet ja weiter nichts, > als dass es zwei Stäbe sind. Nö. Es bedeutet dass es sich um ein Anennen-Element mit zwei(Di) elektrischen Polen handelt. Eine außermittige Einspeisung hat vom Prinzip her keine Auswirkung auf die Strahlungseigenschaften eines lambda/2 Dipols. Die Strom- und Spannungsverteilung auf dem Dipol bleibt gleich - egal wo ich ihn speise.
@ Jörg Du schriebst: "Kommt drauf an: die Sache ist reziprok, was bedeutet, dass im Empfangsfall dann eben auch die Speiseleitung mit als Antenne wirkt. Das kann in Ordnung sein, muss es aber nicht, je nachdem, was man so empfangen will." Nein, das ist nicht so, auch wenn man sich das vereinfacht so vorstellen möchte. Im Sendefall treten Assymetrien gegen Erde auf, die bewirken dass Ausgleichströme über den Koaxmantel fließen, der dann strahlt. Üblicherweise verhält sich so ein Dipol wie ein Schwingkreis, d.h. nur der Teil der Resonant ist empfängt wirklich. Viele Funkamateure haben mehrere Dipole für verschiedene Bänder an einer Speiseleitung hängen und es ist automatisch nur der resonante Dipol wirksam. Die Ausgleichströme über den Schirm kommen hier überhaupt nicht zum tragen. Aber ich möchte nicht offtopic werden, die Frage des Kollegen oben war ja eine andere. Danke für die kleine Diskussion..., wir können uns gerne weiter über Antennen unterhalten, nur vielleicht in einem eigenen Topic. Antennenbau kann sehr viel Spaß machen.
DL4GAO schrieb: > @ Jörg > Du schriebst:"Kommt drauf an: die Sache ist reziprok, was bedeutet, dass im > Empfangsfall dann eben auch die Speiseleitung mit als Antenne wirkt. > > Das kann in Ordnung sein, muss es aber nicht, je nachdem, was man so > empfangen will." > > Nein, das ist nicht so, auch wenn man sich das vereinfacht so vorstellen > möchte. Im Sendefall treten Assymetrien gegen Erde auf, die bewirken > dass Ausgleichströme über den Koaxmantel fließen, der dann strahlt. Da hat Jörg vollkommen Recht. Das Reziprozitätstheorem sagt, dass sich eine Antenne auf Sende- und Empfangsweg gleich verhält. Asymmetrien wirken sich im Sendefall genauso aus, wie im Empfangsfall. Das heißt: wenn beim Senden die Speiseleitung strahlt, wird sie auch im Empfangsbetrieb Einstrahlungen auffangen. Mantelwellen sind nicht auf Sendung beschränkt. Das ist mit ein Grund, warum eine Symmetrierung durch einen Balun auch die Störfestigkeit verbessern kann, wenn es induzierte Störungen auf dem Kabelmantel gab.
@Kelvin Klein Du schiebst "Das Reziprozitätstheorem sagt, dass sich eine Antenne auf Sende- und Empfangsweg gleich verhält." Das stimmt natürlich, da muß ich Dir recht geben. Ich habe mich da auch undeutlich ausgedrückt. Was bleibt ist jedoch dass auch hier der Resonanzfall bevorzugt bleibt, aber die Lage des Kabelmantels natürlich das Strahlungsdiagramm enorm beeinflusst. Eine Vorselektion durch die Resonanzlage macht die Antenne trotzdem, den Rest sollten die Eingangsfilter bzw. ZF- Filter der Anlage machen. Aber wie Du bereits sagtest, das Reziprozitätstheorem wird dadurch nicht aufgehoben, es spielt beim Empfang eben keine solche Rolle wie vagabundierende HF aus einer 500W PA an einer strahlenden Speiseleitung.
DL4GAO schrieb: > es spielt beim Empfang eben keine solche Rolle wie > vagabundierende HF aus einer 500W PA an einer strahlenden Speiseleitung. Da bin ich etwas anderer Ansicht. Es hängt davon ab, worauf man Wert legt. Wer nur möglchst viel Power in die Welt blasen will ohne gut hören zu wollen, für den spielt es in der Tat keine Rolle. Wer Wert darauf legt, auch schwache Signale aufnehmen zu können, ohne dass eingeschleppte Gleichtaktstärungen dies unmöglich machen, der achtet auch für beim Empfang auf Symmetrierung. Um Letzeres geht es in diesem Thread. Die Antenne soll als breitbandige Mess- bwz. Schnüffelantenne zur Ermittlung von Störungen verwendet werden. Da sollte man schon Wert darauf legen, das das Empfangssignal von der Antenne stammt und nicht über den Kabelmantel eingeschleppt wird.
Reichlich Information über Messdipole und ihre Bandbreite findet man bei Schwarzbeck Messelektronik. Einem renommierten Hersteller von EMV Messeinrichtungen. http://www.schwarzbeck.de/index.php/de/antennen-de/dipol-antennen.html
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