Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg 605-2 kein Strahl mehr nach Elko tausch


von Paul S. (paul-so)


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Hallo Gemeinde,

Vorgeschichte:
Ich habe vor einigen Wochen einen defekten Hameg 605-2 im internet 
Auktionshaus erworben. Channel 1 wurde auf dem Schirm nicht dargestellt, 
Overscan zeigte nach unten, bei invertierung nach oben. Meine Vermutung 
ein Problem in der Y-Verstärkung. -> drei Widerstände waren durch. Die 
fünf Elkos 3 x 1000µ 25v & 2 x 220µ 100v habe ich direkt mitgetauscht.

Nach dem Einschalten kein Bild mehr...,

Zum eigentlichen Problem:
An der Testleiste messe ich nicht die Vorgegebenen 68v & 140v, sondern 
50v und 110v.
Hat jemand eine Idee wie ich weiter verfahren soll?


Mit freundlichen Gruß
Paul

von Paul B. (paul_baumann)


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Paul So schrieb:
> An der Testleiste messe ich nicht die Vorgegebenen 68v & 140v, sondern
> 50v und 110v.
> Hat jemand eine Idee wie ich weiter verfahren soll?

Ja, nicht so viele Sachen in einem Zug wechseln, immer nach jedem 
gewechselten Teil ausprobieren.

Sind die Elkos richtig herum drin?
(Nein, ich halte Dich nicht für blöde, nur -das ist das, was Du 
gewechselt
hast)

mFG Paul

von Paul S. (paul-so)


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laut Bestückungsplan schon, hatte auch die alten Elkos wieder eingelötet 
-> selbe Problem.

Gruß
Paul

von Paul B. (paul_baumann)


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Dann mache mal Alles ab, was an den beiden Schienen dran hängt, um zu
sehen, ob die nachfolgende Schaltung zu hohen Strom aufnimmt und das
Netzteil in die Knie zwingt, oder ob es "von sich aus" schon nicht
die normal hohen Spannungen liefert.

(Ich kann jetzt nicht weiter mitmachen, weil ich fort muß)

MfG Paul

von Mladen G. (mgira)


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Welche Widerstände waren denn durch und vor allem weswegen?
Als passive Bauelemente sind sie selten die Ursache.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Mladen G. schrieb:
> Welche Widerstände waren denn durch und vor allem weswegen?
> Als passive Bauelemente sind sie selten die Ursache.

Warum auch immer, bei Strahlverschiebungen waren es bei mir auch immer 
die Widerstände in den Endstufen. Immer hochohmig! DDR-Oszis.....

Old-Papa

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nachdem du die Folgeschaltung abgetrennt hast, kannst du mal über den 
beiden Elkos messen, da sollten nach Adam Riese ja ziemlich genau 100V 
über jedem stehen (bisschen drunter).
Ok, dann bleiben über dem BD232 etwa 30V hängen (nachmessen) und über 
dem BF458(?) nochmal so etwa 30-40V. Wenn das stark abweicht, ist in 
einer der beiden Stabilisierschaltungen was faul.

Wenn die o.a. Transistoren recht warm werden, spricht das für

Paul Baumann schrieb:
> um zu
> sehen, ob die nachfolgende Schaltung zu hohen Strom aufnimmt

Die durchgebrannten Originalwiderstände sind ja evtl. nicht ohne Grund 
putt gegangen, könnte also durchaus noch ein Schluss in der Endstufe 
vorliegen, vor allem, wenn die neuen Widerstände auch wieder braten.

von Max M. (jens2001)


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Ich versteh das nicht...

Du sagst das Cannal 1 nicht dargestellt wird.
Heisst dass das Cannal 2 funktioniert?

Wenn Cannal 2 funktioniert und bei Cannal 2 der Overscann auf die 
Invertierung reagiert, wie kommst du dann auf die Vermutung das es an 
dem Y-Verstärker liegt?

Wenn tatsächlich der Y-Verstärker defekt ist (was ich nicht glaube), 
warum wechselst du dann Teile in der Stromversorgung aus?

Bisst du sicher das du den richtigen Schaltplan hast?
Find auf der Seite von Hameg nur einen für HM605.
Weiss nicht in wieweit das HM605-2 abweicht oder identisch ist.

von Paul S. (paul-so)


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Hallo, bin endlich aus der FH zurück...

Also unterschiede zwischen dem HM 605 / 605-2 gibts wohl keine,
habe beide Schaltpläne da.(Bei Hameg angefragt)
Getauscht wurden folgende drei Widerstände: R257;R258 und R259,
(Waren deutlich verkohlt).

Meine Schlussfolgerung war es nicht direkt.
Ich hatte es nur vermutet, bestätigt wurde es durch einen Laboringenieur 
an meiner FH.


Bezüglich der Messergebnisse melde ich mich heute Abend nochmal.

Mit freundlichen Gruß
Paul

von Paul S. (paul-so)


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Guten Abend zusammen,
folgendes konnte ich feststellen.

Wenn alles angeschlossen bleibt wird nach einigen Minuten der T2503 
(BD323)
sehr warm. Gemessen habe ich um die ~70°c.

Anschließend habe ich alles abgeklemmt.

Temp. am BD323 30°c ?

An der Testleiste liegen dieselben Spannungen an(50v&110v).
Am Elko C2500 110v und am C2501 100v gemessen.

An den Transistoren BD323 UBE 40v und am BF468 UBE 50v.

mfg

von Flow (Gast)


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Hat der Trimmer VR2500 noch einen Einfluss auf IC2500 (TL430)?

von Paul S. (paul-so)


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Ja, Spannungen lassen sich mit dem programmierbaren Spannungsregler 
einstellen.

von foo (Gast)


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Paul So schrieb:
> Getauscht wurden folgende drei Widerstände: R257;R258 und R259,
> (Waren deutlich verkohlt).

Achte auf Tantal Elkos!
Anders als Aluminium-Elkos, die meist lediglich vertrocknen und 
unwirksam werden, fallen Tantal-Elkos gerne mit Kurzschluß aus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul So schrieb:
> An den Transistoren BD323 UBE 40v und am BF468 UBE 50v.

Das muss ein Messfehler sein. Die Spannung bei einem Transistor zwischen 
Basis und Emitter sollte um die 0,6-0,7 V sein. Ich vermute aber, du 
meinst UCE.
> Ja, Spannungen lassen sich mit dem programmierbaren Spannungsregler
> einstellen.

Das heisst? Also welche Spannungen kannst du über dem TL430 messen, wenn 
du am Trimmer drehst und ihn von Anschlag zu Anschlag drehst? Welche 
Spannungen misst du dabei am Ausgang?

Wird BD232 auch warm, wenn keine Folgeschaltung angeschlossen ist?
Was für Leitungen verschwinden in dem ersten Bild der Stabilisierung vom 
Kollektor des BD232 nach unten aus dem Bild?

von Paul S. (paul-so)


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Hallo,

wenn ich den Trimmer von Anschlag zu Anschlag drehe messe ich 14v & 
16,5v.
(habe an Kathode & Masse gemessen, bin mir nicht sicher ob es richtig 
ist)

Der BD232 wird nicht warm.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul So schrieb:
> (habe an Kathode & Masse gemessen, bin mir nicht sicher ob es richtig
> ist)

Leider nicht. Der Tl430 wird probieren, an seinem ADJ Eingang etwa 2,75V 
zu halten, indem er zwischen Anode und Kathode niederohmig wird.
Am ADJ Eingang sollte also immer 2,75V stehen.
Entscheidend ist da der Spannungsteiler R2510 und R2511+R2516.

Überschlägig kommen nach der Formel im DB 70V raus, stimmt also.
Die Schaltung mit den Transistoren verstärkt die Regelung mit dem TL430, 
der kann nämlich nur 30V an A und K vertragen.
Wenn die 2,75V da nicht stehen, ist der TL430 verdächtig. Wenn die 2,75 
V da sind, solltest du die Widerstände um den Spannungsteiler 
untersuchen(messen).

: Bearbeitet durch User
von Paul S. (paul-so)


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Hallo zusammen,

nach einer längeren Suche habe ich beide Fehler gefunden.
Am Spannungsteiler war ein Widerstand durch.
Dann noch der Spannungsregler welcher -12v liefert
hatte Kontakt mit der Masse.
Nur leider funktioniert Channel-1 immer noch nicht.
Wie sollte ich da am besten vorgehen.

Vielen dank
Gruß
Paul

von Peter R. (pnu)


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Paul So schrieb:
> Nur leider funktioniert Channel-1 immer noch nicht.
> Wie sollte ich da am besten vorgehen.

Da hast Du ja als Referenz den Kanal 2. Mit dem Vergleich der Spannungen 
an den beiden Kanälen fängt man da erst einmal an.

Es gibt aber zwei Fehlerorte: erstmal den Kanal selbst, zum Zweiten den 
Umschalter alternate/chopped, der die beiden Kanäle abwechselnd an die 
Y-Endstufe weiterleitet.

Erstmal an den Eingang von Kanal 1 ein Rechtecksignal anlegen und per 
Tastkopf am Kanal2 verfolgen, wie das Signal in Kanal 1 weitergeführt 
wird.

(sog. Selbstuntersuchung mit dem Scope)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Paul So schrieb:
> Die
> fünf Elkos 3 x 1000µ 25v & 2 x 220µ 100v habe ich direkt mitgetauscht.

und wenn einer nicht passt? das findet man doch raus mit systematischem 
Rücktausch wo ist das Problem?

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