Hallo ich hätte mal eine Frage, es geht darum die Energieflussrichtung in einem Drehstromnetz mittles einem µC zu messen. Hat da von euch schon jemand Erfahrungen gesammelt oder kennt eine Methode dafür? Ich habe mir bereits gedacht mittels Hallsensoren den Strom in den Leitern zu messen und dann die Drehfeldrichtung des Stromes zu bestimmen, also wenn er "normal" dreht, nehme ich Strom aus dem Netz auf, wenn er entgegengesetzt dreht speise ich Strom ein, wäre das eine denkbare Methode? Bzw gibt es hierfür auch effektivere Methoden? Zu erwähnen wäre noch dass es mir hier mehr um die Theorie und das selbst messen und programmieren geht, also wenn es schon Vorschläge zu fertigen Lösungen gibt, dann bitte nur zu ICs oder ähnlichem und nicht ganze Stromzähler etc.
Peter Kremsner schrieb: > also wenn er "normal" dreht, nehme ich Strom aus dem Netz > auf, wenn er entgegengesetzt dreht speise ich Strom ein, wäre das eine > denkbare Methode? So ist das aber nicht. Würdest du bei der Einspeisung die Drehfeldrichtung drehen, sässest du sofort im Dunkeln, denn du kannst das Kraftwerk am anderen Ende ja nicht dazu bringen, das sich die Turbinen andersrum drehen. Du könntest das Prinzip eines Ferraris Zählers (das sind die Dinger mit der Aluscheibe) kopieren. https://de.wikipedia.org/wiki/Ferraris-Z%C3%A4hler
Peter Kremsner schrieb: > Ich habe mir bereits gedacht mittels Hallsensoren den Strom in den > Leitern zu messen und dann die Drehfeldrichtung des Stromes zu > bestimmen Du musst die Stromrichtung in Bezug zur Netzspannung bestimmen. Dazu kannst du einen Widerstand in den Stromkreis hängen und die Phasen- verschiebung von (Ux) ermitteln. (siehe Bild)
Der Ferraris Zähler dreht ja auch mit dem Drehfeld des Stromes wenn ich rückeinspeise dreht er sich in die andere Richtung somit muss das Drehfeld auch in die andere Richtung drehen.
Peter Kremsner schrieb: > Der Ferraris Zähler dreht ja auch mit dem Drehfeld des Stromes wenn ich > rückeinspeise dreht er sich in die andere Richtung somit muss das > Drehfeld auch in die andere Richtung drehen. Alles Unsinn. Das Drehfeld hat mit der Richtung des Energieflusses nichts zu tun. Der Ferraris Zähler ist kein Drehstrommotor.
Der Ferrariszähler arbeitet wie ein Asynchronmotor Woran erkenne ich dann den Ebergiefluss wenn nicht am Drehfeld, Phasenverschiebung wird ja auch durch ein Überlagertes Gegensystem zum Mitsystem erzeugt
Peter Kremsner schrieb: > Der Ferrariszähler arbeitet wie ein Asynchronmotor > Dann müßte ja ein Asynchronmotor ebenfalls Strom- und auch Spannungsspulen haben. Hm... Was ein Zähler und ein Asynchronmotor gemeinsam haben, ist die Tatsache, daß beide durch ein Drehfeld angetrieben werden. Aber dadurch, daß der Zähler Strom- und auch Spannungsspulen hat, wird sein Antrieb das Produkt aus Strom und Spannung darstellen. Er läuft definiert in eine Richtung. Und wenn sich der Stromfluß umkehrt (bei einer Rückspeisung ins Netz) läuft er rückwärts, ohne daß das Drehfeld seine Richtung geändert hat. Das Rückwärtslaufen wird allerdings meist durch eine mechanische Sperre verhindert.
Ja stimmt allerdings, Das bedeutet wenn ich einen Asychronmotor hernehme alle Spulen anschlüsse herausführe dann ist die Drehrichtung egal ob ich von der "positiven" zu negativen Spulenseite den Energiefluss oder umgekehrt habe? Die Phasen bleiben an den selben Spulen. Weil wenn ich das Drehfeld so berechne dreht es anders herum oder habe ich einen Fehler in der Berechnung?
Noch kurz ich Rechne das erste Drehfeld mit Ich rechne hier mit Strom damit es Proportional zum Fluss ist L1 = sin (0.02 *t) L2 = sin (0.02 *t + 120) L3 = sin (0.02 *t - 120) Für die andere Spulenrichtung nehm ich L1 = -sin (0.02 *t) usw. Weil ich ja jetzt gegen die Spulenorientierung anschließe
Peter Kremsner schrieb: > Hat da von euch schon jemand Erfahrungen gesammelt oder kennt eine > Methode dafür? Jeder Energiekostenzähler macht das, es gibt billige ICs dafür oder fertig der Perry Netzanalysator http://www.pollin.de/shop/dt/NDAwOTQ0OTk-/Messtechnik/Messtechnik/Sonstige_Messgeraete/Netzanalysator_PERRY_1SDSD31AR_4.html übrigens mit Hallsensoren. > Ich habe mir bereits gedacht mittels Hallsensoren den Strom in den > Leitern zu messen und dann die Drehfeldrichtung des Stromes zu > bestimmen, also wenn er "normal" dreht, nehme ich Strom aus dem Netz > auf, wenn er entgegengesetzt dreht speise ich Strom ein, wäre das eine > denkbare Methode? Mit Drehfreld hat das nichts zu tun sondern mit Phasenverschiebung.
Das wird vermutlich nicht funktionieren, denn ein Drehstrommotor hat nur 3 Spulen, aber ein Drehstromzähler hat 6 (3x Strom und 3x Spannung). Es nützt dir also nichts, wenn du alle Anschlüsse rausführst, du hast trotzdem nur 3 Spulen. Und durch die Anordnung der Spulen entsteht dann ein Drehfeld, das dem Produkt aus Spannung und Strom entspricht. Läßt man eins von beiden weg, dreht sich nichts.
?!? schrieb: > Und durch die Anordnung der Spulen entsteht dann > ein Drehfeld, das dem Produkt aus Spannung und Strom entspricht. Läßt > man eins von beiden weg, dreht sich nichts. Das ist mir schon klar, ich kenne auch den Pointing Vektor der den Energiefluss angibt usw. Aber das Drehfeld hängt sicher nur indirekt von der Spannung ab, das Drehfeld ergibt sich nur durch den Strom. Ich meine jetzt nur ob die beiden Schaltungen in meinem Bild wirklich das selbe Drehfeld erzeugen oder nicht. Weil nach der Berechnung müsste sich die Drehrichtung umkehren. MaWin schrieb: > es gibt billige ICs Könntest du mir vielleicht einen Link zu so einem senden, eine fertige Lösung möchte ich wie gesagt nicht. MaWin schrieb: > Mit Drehfreld hat das nichts zu tun sondern mit Phasenverschiebung. Ja Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung und wenn die mehr als 90° Grad ist speise ich ein oder? Nur wenn mein Drehfeld selbst sich nur aus dem Strom in den Spulen aufbaut, muss ja irgendwann die Richtungsumkehr sein, oder? Ich meine wenn ich 2 Phasen vertausche mache ich ja auch nichts anderes.
Peter Kremsner schrieb: > Ja Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung und wenn die mehr als > 90° Grad ist speise ich ein oder? So langsam kommst du dahinter! Schau dir bitte noch mal meinen ersten Beitrag an (zweiter von oben) und vergiss endlich das Drehfeld.
Reinhard ## schrieb: > So langsam kommst du dahinter! > Schau dir bitte noch mal meinen > ersten Beitrag an (zweiter von oben) > und vergiss endlich das Drehfeld. Wie die Messung funktioniert weiß ich schon, es funktioniert eh so wie ich es mir Gedacht habe (mit etwas hilfe natürlich), hab es auch simuliert usw. Ich habe mich mit dem Drehfeld vielleicht etwas falsch ausgedrückt, aber eigentlich eh das gemeint. Danke für die Antworten.
>Peter Kremsner schrieb: > Ich habe mir bereits gedacht mittels Hallsensoren den Strom in den > Leitern zu messen und dann die Drehfeldrichtung des Stromes zu > bestimmen, also wenn er "normal" dreht, nehme ich Strom aus dem Netz > auf, wenn er entgegengesetzt dreht speise ich Strom ein, wäre das eine > denkbare Methode? > Bzw gibt es hierfür auch effektivere Methoden? Servus, wie der Herr ... o. schrieb, funtzt so das nicht, guck dir die Synchronmaschine mit 4 quadranten betrieb an, dann verstehst du wie das mit erzeugen und verbrauchen fnktioniert ;-)) drehfeldrichtung sagt nix über dem Lastfluss ;-)) Durch Polradwinkel kannst du den Lastfluss festlegen oder bestimmen ;-)) https://www.ea.tu-berlin.de/fileadmin/fg239/elektrische_energiesysteme_uebung/betriebsarten.pdf
Peter Kremsner schrieb: > Könntest du mir vielleicht einen Link zu so einem senden, eine fertige > Lösung möchte ich wie gesagt nicht. http://www.analog.com/en/analog-to-digital-converters/energy-measurement/ade7878/products/product.html http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?baseLiteratureNumber=slaa409 http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/51643b.pdf
Hallo zusammen! Ich kann Peter nur empfehlen, sich mit den Grundlagen der Wechselstrom- Technik auseinander zu setzen... Beste Grüsse Mani
Mani W. schrieb: > Hallo zusammen! > > Ich kann Peter nur empfehlen, sich mit den Grundlagen der Wechselstrom- > Technik auseinander zu setzen... > > Beste Grüsse > > Mani Boah! Das ist mit Abstand der wertvollste Tipp des Tages. Und so nützlich!
Ich kenn mich mit Wechselstromtechnik aus, ich habe mich denk ich mal nur falsch ausgedrückt und mir gings darum die beste Methode zu finden um das zu messen. Ich habs mittels Matrizenrechnung jetzt nochmals durchgerechnet und das Gegensystem wird bei Rückeinspeisung dominant gegen das Mitsystem. Das Gegensystem dreht gegen das Drehfeld des Netzes und das Mitsystem mit dem Drehfeld, überlagert man beide ergibt sich dadurch die Phasenverschiebung und das meinte ich mit Drehsinnumkehr. Ich hab auch mal eine Asynchronmaschine in Serie zu einem Synchromotor/Generator gehängt in Simulink und siehe da bei Rückeinspeisung dreht sich das Drehfeld in der Asynchronmaschine um. In dem Fall hat day Modell der Asynchronmaschine keinen Rotor es sind also mehr oder weniger nur Spulen da ich mich ja nur für das erzeugt Drehfeld interessiere
>Ich kenn mich mit Wechselstromtechnik aus .. aha. >In dem Fall hat das Modell der Asynchronmaschine keinen Rotor es sind also mehr oder weniger nur Spulen da ich mich ja nur für das erzeugt Drehfeld interessiere aha. Wie auch immer. Miss den Strom (LEM), eine Phase genuegt hier, sowie die Spannung(Trafo) derselben Phase, multiplizierte kontinuierlich und mittle ueber eine Periode.
Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb: > Wie auch immer. Miss den Strom (LEM), eine Phase genuegt hier, sowie die > Spannung(Trafo) derselben Phase, multiplizierte kontinuierlich und > mittle ueber eine Periode. Außer bei asymmetrischer Last. Deshalb mach ich es über alle 3 Phasen. Warum asymmetrisch? Vor dem "Netzanschluss" wo ich das messen will gibt es Einphasige Verbraucher und der Gesammtverbauch ist nicht bekannt, oder abschätzbar, es muss also sowohl für asymmetrischen als auch symmetrischen Betrieb geeignet sein. Übrigens wollte ich keine Leistung messen sondern einfach nur die Richtung des Energieflusses berechnen und wollte dafür die Effektivste Lösung finden. Jedenfalls danke für die Antworten
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