Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Innenwiderstand Mignon (AA) bestimmen


von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Hallo,

ich wollte die Martinslaterne meiner Tochter etwas Aufmotzen und mit 
LEDs ausstatten. Als entsprechendes Modul hatte ich eine Platine aus 
einer Bauhauslampe mit 24 parallel geschalteten LEDs gewählt, nur wurde 
dieses durch 3 * AAA Zellen gespeist. Da der übliche Laternenstab aber 
nur 2 * AA Zellen hat, bekam ich ein Problem beim Dimensionieren des 
Vorwiderstandes da die Zellen in Reihe nur 3V lieferten aber die LEDs in 
Weiß typisch und gemessen bei ~3,4V betrieben werden.

Darum hatte ich die Idee auf den extra Vorwiderstand zu verzichten und 
mich auf den Innenwiderstand der Primärzellen zu verlassen; aber zuvor 
wollte ich erstmal deren Innenwiderstand bestimmen.

Gemessen wurde von mir also die Leerlaufspannung der Primärzellen 
(Ansmann) in Reihe (3,07V) und unter Last (2,96V) bei einem Laststrom 
von 40mA.
Dann noch schnell Rg = delta_U/delta_I = (3,07V-2,96V) / (0,040A - 0A) = 
0,11V / 0,04A gebildet und einen Innenwiderstand von 2,75 Ohm 
rausbekommen, demnach hätte eine Zelle über 1,3 Ohm Innenwiderstand.

Nach kurzer Konsultation von Google sollte eine solche Zelle jedoch als 
Alkali-Mangan einen Innenwiderstand von 0,15 Ohm und selbst als 
Zink-Kohle nur 0,5 Ohm haben.

Also wurde von mir eine Andere Zellenkombination (Golden Power) gemessen 
und hier lag der Innenwiderstand einer Zelle sogar bei 2 Ohm.

Daraufhin habe ich die Genauigkeit des Messgerätes (Fluke Multimeter) an 
verschiedenen Quellen getestet und es lag sowohl bei Strom als auch bei 
Spannung innerhalb der Toleranz von 0,4% bzw. 0,1%.

Jetzt zweifel ich etwas und frage mich ob entweder die Zellen wirklich 
so schlecht sind oder meine Grundkenntnisse aus dem Studium für die 
Tonne sind.

Kann jemand meine Ergebnisse bestätigen? Sind die Batterien wirklich so 
schecht?

PS: Bitte keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Parallelschaltung 
der LEDs, fakt ist das ein baugleiches Modul bei mir schon über Jahre 
läuft und die Bauteilstreuung nicht so kritisch sein kann.

von foo (Gast)


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Tim T. schrieb:
> und unter Last (2,96V) bei einem Laststrom
> von 40mA.

Hast du das mit zwei Meßgeräten gleichzeitig gemessen?

Andernfalls ist der gemessene Strom zu gering, da das Amperemeter + 
Meßstrippen als Vorwiderstand wirkt.

von Sigint 112 (sigint)


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Ich kann zwar nicht helfen, mich interessiert diese Frage aber auch. Ich 
meine mal gelesen zu haben, daß der Innenwiderstand stark Lastabhängig 
ist. Deshalb gabs diese speziellen Foto-Batterien.

von Udo S. (urschmitt)


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Tim T. schrieb:
> ich wollte die Martinslaterne meiner Tochter etwas Aufmotzen

Wenn man das weiterdenkt, dann kommt der SanktMartin mit dem Porsche, 
hat statt einem Schwert einen Laser und statt dem Mantel...

Man muss echt nicht überall Leds reinbauen.

von Joe (Gast)


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Für die Messung des Innenwiderstandes gibt es spezielle Bedingungen.
D.h. Grundstromstärken und dI sind abhängig von der Gesamtkapazität der 
Zelle, deren Ri zu bestimmen ist.
Ein einfaches delta_U/delta_I ist dabei immer falsch und liefert immer 
zu große Werte.

Das Grundprinzip ist, dass z.B. bei einer 1Ah-Zelle bei einem Strom von 
1A ein dI=0,1A addiert wird. Dann wird dU bestimmt und Ri berechnet.

Genaueres ist bei mir mehr als 30 Jahre her, bitte Google fragen.

von Joe (Gast)


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Ergänzung: Es gab auch noch Messzeiten die eingehalten werden müssen.
Z.B. die Batterie zuerst 10s mit 1A betreiben dann dI für 10s anlegen, 
dann messen .....

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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foo schrieb:

> Hast du das mit zwei Meßgeräten gleichzeitig gemessen?
Natürlich, zwei Baugleiche auch getauscht (V/A). Bis auf 2. 
Nachkommastelle gleiches Ergabnis.

> Andernfalls ist der gemessene Strom zu gering, da das Amperemeter +
> Meßstrippen als Vorwiderstand wirkt.
Shunt ist mir schon klar.


Sigint 112 schrieb:
> Ich kann zwar nicht helfen, mich interessiert diese Frage aber auch. Ich
> meine mal gelesen zu haben, daß der Innenwiderstand stark Lastabhängig
> ist. Deshalb gabs diese speziellen Foto-Batterien.
Mich auch, die Laterne läuft schon mit den LEDs, geht mir nur noch um 
den typischen Innenwiderstand. Muss wohl mal eine Messreihe mit 
verschiedenen Belastungen machen...

Udo Schmitt schrieb:
> Wenn man das weiterdenkt, dann kommt der SanktMartin mit dem Porsche,
> hat statt einem Schwert einen Laser und statt dem Mantel...
Ein Laserschwert wäre auch noch was... Porsche ist oft unter 7 Grad ein 
Problem weil man schwer Winterreifen bekommt, für manche zumindest.

> Man muss echt nicht überall Leds reinbauen.
Gasdrucklampe wird wohl zu heiß...

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Joe schrieb:
> Für die Messung des Innenwiderstandes gibt es spezielle Bedingungen.
> D.h. Grundstromstärken und dI sind abhängig von der Gesamtkapazität der
> Zelle, deren Ri zu bestimmen ist.
> Ein einfaches delta_U/delta_I ist dabei immer falsch und liefert immer
> zu große Werte.
>
> Das Grundprinzip ist, dass z.B. bei einer 1Ah-Zelle bei einem Strom von
> 1A ein dI=0,1A addiert wird. Dann wird dU bestimmt und Ri berechnet.
>
> Genaueres ist bei mir mehr als 30 Jahre her, bitte Google fragen.

Also, ist die Angabe der 0,15 oder 0,5 Ohm falsch bzw. an Bedingungen 
geknüpft. Die Widerstandsgerade durch Deltamessungen zu erzeugen kann 
per Definition ja nicht falsch sein.

von Sigint 112 (sigint)


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Sowas wäre doch ne nette Beleuchtung für die Laterne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwefellampe

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