Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie 75A in einen Spannungswert wandeln?


von Schlaumy W. (schlaumy)


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Hallo!

Ein Bekannter möchte für ein Gerät 75A gepulst schalten, Frequenz 1-5Hz, 
Tastverhältnis 30%, verstellbar zwischen 10%-90%. Die 75A sollen auch in 
einem gewissen Rahmen einstellbar sein.

Ich dachte an einen MOSFET und nach dem Mosfet den Strom mit einem Shunt 
messen, aber bei 0.1Ohm und 75A wird der Shunt viel zu heiß. Gibt es 
vielleicht einen Hallsensor für solche hohen Ströme?

Ich würde den MOSFET über einen OPV ansteuern, der den MOSFET so regelt, 
daß die Spannung am Stromwandler einer einstellbaren Referenzspannung 
entspricht.

Mfg,
Schlaumy

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Z.B. Allegro baut so etwas:
http://www.allegromicro.com/en/Products/Current-Sensor-ICs.aspx
Bis zu 200A sollten kein Problem sein.

Der Hersteller empfiehlt einen kleinen Tiefpass am Sensorausgang, aber 
1-5Hz kommen da bestens durch.

Schlaumy Woswasi schrieb:
> Ich würde den MOSFET über einen OPV ansteuern, der den MOSFET so regelt,
> daß die Spannung am Stromwandler einer einstellbaren Referenzspannung
> entspricht.

Bedenke, das der MOSFet im ungünstigen Fall die ganze Leistung in Wätrme 
umsetzen muss, er sollte besser im Schaltbetrieb (PWM) arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Doofus waswosi (Gast)


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>bei 0.1Ohm und 75A wird der Shunt viel zu heiß

Ach? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Sind doch bloß 562,5 Watt, die 
da am Shunt verbraten werden.

Das ohmsche Gesetz ist wohl zu altmodisch, um hier sinnvoll angewandt zu 
werden?

von Christoph K (Gast)


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>>bei 0.1Ohm und 75A wird der Shunt viel zu heiß

>Ach? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Sind doch bloß 562,5 Watt, die
>da am Shunt verbraten werden.

>Das ohmsche Gesetz ist wohl zu altmodisch, um hier sinnvoll angewandt zu
>werden?


Warum muss es eigentlich immer gleich so ein asozialer Tonfall sein, vor 
allem wenn man aus den Fragen schon rauslesen kann dass der TO kein 
Vollzeitentwickler / Analogdesigner ist. Total daneben.


Du musst bedenken dass im Linearbetrieb (Regelschleife mit OPV) im 
Zweifelsfall viel Leistung im FET verbraten werden muss. Letztlich 
Ändert sich während der Regelung nicht nur der Strom durch den FET, 
sondern bei Konstanter Versorgungsspannung eben auch der Spannungsabfall 
über dem FET. Eine PWM Regelung bzw. ein Buck-Regulator mit 
Stromfeedback wäre sicher aus Sicht der Verlustleistung das Mittel der 
Wahl. Allerdings sind 75A dann schon sportlich

von Stefan F. (Gast)


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75A sind nichts für Bastler. Lass bitte die Finger davon, das ist zu 
gefährlich. Wenn Dir ein Halbleiter bei solchen Strömen um die Ohren 
fliegt, erblindest Du vielleicht.

Ich meine das ernst, ich hätte beinahe ein Auge verloren und da waren es 
nur 5 Ampere.

von Thomas (Gast)


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Bei solchen Strömen wäre villeicht ein Stromwandler von nöten.
Der könnte den Strom in kleine Ströme umsetzen.

von Ivan Kuznec (Gast)


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Schlaumy Woswasi schrieb:
> Ein Bekannter möchte für ein Gerät 75A gepulst schalten, Frequenz 1-5Hz,
> Tastverhältnis 30%, verstellbar zwischen 10%-90%. Die 75A sollen auch in
> einem gewissen Rahmen einstellbar sein.
> Schlaumy

Moin, warum solch eine niedrige Frequenz? damit fistest du den MOSFET 
kaputt ;-))

von Helge A. (besupreme)


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Wenn eine grobe Schätzung des Stroms reicht, den Spannungsabfall über 
dem Mosfet auswerten.

Sonst sowas wie ACS759, wie schon vorgeschlagen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ivan Kuznec schrieb:
> Moin, warum solch eine niedrige Frequenz? damit fistest du den MOSFET
> kaputt ;-))

Stimmt natürlich nicht. Es sind hohe Schaltfrequenzen und zu weiche 
Gateimpulse mit langen Umschaltzeiten, die MOSFet in die Knie zwingen 
und nicht langsame Schaltfrequenzen. Je länger ein MOSFet komplett 
sperrt oder leitet, desto geringer ist die Verlustleistung, die er 
verbraten muss.
Viele HF-Oszillatoren in Induktionsherden werden übrigens mit solch 
niedrigen PWM Frequenzen getaktet, den der Topf hat genügend 
Wärmeträgheit, um daraus den Mittelwert zu bilden. Und ja, das macht 
dann auch ein MOSFet.

von Schlaumy W. (schlaumy)


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Hallo!

Danke für Eure zahlreichen und tollen Hinweise! :-)

Doofus waswosi schrieb:
> Ach? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Sind doch bloß 562,5 Watt, die
> da am Shunt verbraten werden.
> Das ohmsche Gesetz ist wohl zu altmodisch, um hier sinnvoll angewandt zu
> werden?
Darüber hab ich mir ja gerade Gedanken gemacht - mir war bewußt, daß das 
so nicht funktionieren kann. Keine Sorge, diese Kritik halte ich schon 
aus - mir ist bewußt, daß hier viele Profis sitzen, die manchmal von 
dummen Fragen der Noobs geplagt und genervt sind.

Mir ist auch klar geworden, daß ein Regelbetrieb auf die 75A keine gute 
Idee ist, wegen Uds*Id - ich wollte eine Stromsenke gestalten, damit das 
Dings, was mein Kumpel vorhat (ein Experiment in der Natur), von 75A mit 
eben 3Hz und 30% Tastverhältnis (1s ein, 2s aus) durchflossen wird. Es 
sollen 10x 7,5A=75A sein. Fragt mich nicht warum.

Mittlerweile habe ich allerdings die Info bekommen, daß er sich mit 7,5A 
begnügen würde.

Danke auch für den Tipp mit Erblinden- daran dachte ich noch garnicht.

PWM wäre eine Möglichkeit - das ist sogar eine fabelhafte Idee!!! 
grins

Danke auch für den Link der Firma Allegro - super Bauteile haben die - 
das ist vielleicht eine gute Lösung. Wenn ich jetzt in der 1 Sekunde, in 
der 7,5A oder 75A fliessen sollen, den MOSFET mit einem PWM-Signal 
ansteuern soll, habe ich Fragen:

Mit welcher Frequenz würdet Ihr einen MOSFET ansteuern?
Und würde ein PWM-geschalteter Strom den Allegro-Sensor stören?

OK - Reglerdesign:
Ich bilde vom Ausgangsignal des Sensors und einer Vergleichsspannung 
eine Regeldifferenz - diese Regeldifferenz steuert das Tastverhältnis, 
das den MOSFET PWM-moduliert schaltet, wenn Strom fließen soll. Die 
Vergleichsspannung könnte das Stromprofil darstellen.
Gibt es schon fertige Bauteile, mit denen man so ein PWM-Signal für 
MOSFETs erzeugen kann? Oder muß ich das zu Fuß mit NE555 etc. gehen?
Ich denke mir, die PWM-Schaltfrequenz des MOSFETs wird vom 
Allegro-Sensor weggemittelt...

Was denkt Ihr? Reicht ein P-Regler oder muß ich mir auch die Parameter 
für einen PID-Regler überlegen? Ich würde auf P-Regler tippen...

MfG,
Schlaumy

von Helge A. (besupreme)


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Vielleicht ist es einfacher, du nimmst einen LM3409 LED-Treiber. Der 
kann die Stromregelung schon selber. Dem kannst du einen analogen 
Stromwert vorgeben und der hat einen enable-Eingang für die geforderten 
Impulse.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schlaumy Woswasi schrieb:
> Ich denke mir, die PWM-Schaltfrequenz des MOSFETs wird vom
> Allegro-Sensor weggemittelt...

Über den Frequenzgang der Allegros steht ein wenig im Datenblatt. Die 
dicke Brücke wird mittels Hallsensor abgefragt, verstärkt und dann auf 
den Ausgang geschickt. Der interne Verstärker rauscht ein wenig, hat 
aber (zumindest bei meiner BLDC/18kHz Anwendung) eine Frequnezgang, der 
bis etwa 20kHz reicht. Du kannst aber nach Belieben am Ausgang den o.a. 
Tiefpass setzen mit einer von dir wählbaren Grenzfrequenz.

Schlaumy Woswasi schrieb:
> OK - Reglerdesign:
> Ich bilde vom Ausgangsignal des Sensors und einer Vergleichsspannung
> eine Regeldifferenz - diese Regeldifferenz steuert das Tastverhältnis,
> das den MOSFET PWM-moduliert schaltet, wenn Strom fließen soll. Die
> Vergleichsspannung könnte das Stromprofil darstellen.

Ich sehe da eigentlich 2 PWMs (korrigier mich, wenn ichs falsch 
verstanden habe): Zum einen willst du zur Regelung der absoluten 
Stromstärke den MOSFet (besser schaltest du ein paar parallel) selbst 
mit schneller PWM pulsen, zum anderen soll das auch noch langsam 
getaktet werden, oder?
Sowas lässt sich entweder mittels Mikrocontroller bauen (das wäre meine 
Variante), oder natürlich auch auf die klassische Art mit 
Dreieck/Sägezahngeneratoren und Komparatoren, wobei die langsame Tastung 
die schnelle PWM freigibt oder sperrt.

von Schlaumy W. (schlaumy)


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Hallo!

Erstmal Danke für die tollen Beiträge.

OK, Tiefpaß werd ich setzen - klingt sinnvoll.

@Stromprofil:
Die 75A bzw. 7,5A sollen bei 3Hz Periodendauer 0,1s fließen, also 
Tastverhältnis ca. 30%.

Last ist ein Gitter aus 75 Stäben, und durch jeden Stab sollen 100mA 
fließen. Und bis zu 10 Gitter sollen angeschlossen werden. Was auch 
immer das bringen soll...

Das Ding soll an einer Autobatterie hängen - wenn der Mosfet als 
Schalter arbeitet, ist nicht wirklich eruierbar, welcher Strom fließen 
wird, weil ja nur die Gitter an der Batterie hängen, und sich dann der 
Innenwiderstand der Batterie auswirken wird, bzw. die Form der Gitter, 
Kontaktwiderstände etc.

Damit der Strom wirklich kontrolliert wird, möchte ich eine Regelung 
einbauen.

Das Ansteuersignal besteht also aus zwei Rechtecken, die multipliziert 
bzw. per UND verknüpft sind.

Rechteck 1 hat also irgendwas zwischen 1-5 Hz mit Tastverhältnis 
zwischen 10% und 90% und gibt den Sollwert für die Stromhöhe vor (7,5A 
bzw. 75A, je nach Aufbau), Rechteck 2 hat 50kHz (?) mit veränderlichen 
Tastverhältnis. Das Tastverhältnis von Rechteck 2 soll so eingestellt 
werden, daß der Strom dem Rechteck 1 entspricht (je nach Auslegung des 
Aufbaus).

Jetzt sollte alles klar sein.

LG,
Schlaumy

von Mani W. (e-doc)


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Hallo zusammen!

Es ist erstaunlich, wie hier die Schlaumaier glauben, ein simples
Gerät für einen unbekannten Zweck zu entwickeln, ohne notwendige
Grundlagen zu besitzen...

Ohne Info, ob das Gerät (eingesteckte Erdspieße ? ) vielleicht ein 
Regenwurmaustreiber sein soll.

0,1 R  x 75 A  = 7,5 V  =   562,5 W  Heizung !

0,01 R x 75 A  = 0,75 V =    56,25 W

Geht auch anders  I x I x R

Es gibt auch niederohmige Shunts !



Das ganze in einfachster PWM-Steuerung, geht auch ohne Spezial-IC,
und wie ja schon erwähnt wurde - 75 A !!!
Ob 1 Hz oder mehrere hundert ist einem geeigneten Mosfet egal, so
lange er mit ordentlichen PWM-Signalen und Unterspannungsabschaltung
(Gatespannung )betrieben wird.
Außerdem frage ich mich, wenn durch jeden Stab 100 mA fliessen sollen,
wie soll das aufgeteil werden bei trockenem oder nassen Erdreich.

Die Beschreibung läßt in mir "Eh so därrisch" vermuten


Gruß
Mani

: Bearbeitet durch User
von MiWi (Gast)


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Schlaumy Woswasi schrieb:
> Hallo!
>
> Erstmal Danke für die tollen Beiträge.
>
> OK, Tiefpaß werd ich setzen - klingt sinnvoll.
>
> @Stromprofil:
> Die 75A bzw. 7,5A sollen bei 3Hz Periodendauer 0,1s fließen, also
> Tastverhältnis ca. 30%.
>
> Last ist ein Gitter aus 75 Stäben, und durch jeden Stab sollen 100mA
> fließen. Und bis zu 10 Gitter sollen angeschlossen werden. Was auch
> immer das bringen soll...
>
> Das Ding soll an einer Autobatterie hängen - wenn der Mosfet als
> Schalter arbeitet, ist nicht wirklich eruierbar, welcher Strom fließen
> wird, weil ja nur die Gitter an der Batterie hängen, und sich dann der
> Innenwiderstand der Batterie auswirken wird, bzw. die Form der Gitter,
> Kontaktwiderstände etc.
>
> Damit der Strom wirklich kontrolliert wird, möchte ich eine Regelung
> einbauen.
>
> Das Ansteuersignal besteht also aus zwei Rechtecken, die multipliziert
> bzw. per UND verknüpft sind.
>
> Rechteck 1 hat also irgendwas zwischen 1-5 Hz mit Tastverhältnis
> zwischen 10% und 90% und gibt den Sollwert für die Stromhöhe vor (7,5A
> bzw. 75A, je nach Aufbau), Rechteck 2 hat 50kHz (?) mit veränderlichen
> Tastverhältnis. Das Tastverhältnis von Rechteck 2 soll so eingestellt
> werden, daß der Strom dem Rechteck 1 entspricht (je nach Auslegung des
> Aufbaus).
>
> Jetzt sollte alles klar sein.
>
> LG,
> Schlaumy

Nachdem alles klar ist:

Kauf Deinem Kumpel ein Netzteil, daß bei 12V 80A liefern kann und über 
Ethernet oder was auch immer einstellbar ist. Dann leifert Dir ein 
Steuer-PC die Sollwerte für`s Netzteil und gut ist es und mit einem 
langen Ethernetkabel bist Du oder er auch aus der Gefahrenzohne.

Und wenn er meint, er will das in der Landschaft ohne Steckdose in 
Reichweite machen... dann bau ihm einen soliden Buck-wandler, der aus 
12V einer Autobatterie diese Ströme "erzeugen" kann. 75A sind nicht die 
Welt, ist alles nur ein bischen größer, teurer und schwerer und macht 
mehr Rumms wenn was schiefläuft.

Wenn Dir auch 75A zuviel sind - einfach mehrere 7,5A oder 5A 
Buck-wandler parallel schalten und entsprechend steuern....

Bei Deinem bisher vermitteltem Wissensstand rechne bei Selbstbau mit 
laaaaaaager Bastelzeit und durchaus hohen Kosten (Material, Lebenszeit 
etc)

Und nein, das ist nicht zynisch oder ironisch gemeint.

Grüße

MiWi


Du siehst - so mirnix dirnix ist`s nicht aber - es geht.

G

von Schlaumy W. (schlaumy)


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> Es ist erstaunlich, wie hier die Schlaumaier glauben, ein simples
> Gerät für einen unbekannten Zweck zu entwickeln, ohne notwendige
> Grundlagen zu besitzen...
1. Wer mit dem Finger auf wen anderen zeigt, zeigt mit 4 Fingern auf 
sich selbst
2. Die Grundlagen sind bereits vorhanden, Danke.
3. Ich bin nur Auftragsentwickler - der Kunde wünscht ein Ufo, dann 
versuch ich ihm ein Ufo zu bauen - er bekommt eh vorher einen 
Kostenvoranschlag grins
4. Stimmt, ich bin in Leistungselektronik nicht so versiert, aber ich 
stelle mich der Herausforderung - deswegen bin ich ja hier.
5. Die Idee mit dem Ethernet-Netzteil im Strombegrenzungsmodus finde ich 
sehr gut - werde mich in die Richtung schlau machen.
6. Ein stinknormaler Shunt, der auf die Stromstärke angepaßt ist, wäre 
eh ok - nur: Wieviel kurzfristigen Spitzenstrom verträgt eine 
Autobatterie? Aber die Frage wäre auch bei der Verwendung eines 
Allegro-Sensors wichtig. Ich glaube, daß sehr nichtlinear sein wird, 
weil es ja ein chemischer Prozess ist... bei hohen Stromstößen wird es 
sich chemisch abspielen.

Mittlerweile hat der Kumpel das Problem anders gelöst - er wird einen 
Motor mit einem rotierenden Kontakt bauen (wie er das auch immer macht) 
- den Motor auf 3Hz Drehfrequenz einstellen und mit dem Kontakt seine 
Anordnung steuern. Bin neugierig, was da rauskommt - ich hoffe, er 
fackelt keinen Wald oder seine Wohnung ab, aber davor hab ich ihn 
gewarnt. Wenn das Ding mal läuft, werd ich ihm eine Messung aufbauen.

It's a long way to Tipperary... Bis ich eine Elektronik aufbaue, wird 
noch einige Zeit vergehen...

von Mani W. (e-doc)


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Hallo Schlaumy!

75 A bei 12 Volt (900 W) über einen Schalter 3 mal pro sek schalten
ist eine Herausforderung an den Schalter, der mit einem Motor und
offensichtlich über eine Nockenwelle betätigt wird.

Einfacher wäre es, ein PKW-Leistungsrelais bzw. einen Schütz für
12 VDC zu verwenden und eine einfache Timerschaltung (555) oder noch
einfacher, ein Invertergatter-Schmitt-Trigger (4093) zu nutzen - das 
braucht nur mehr
einen Widerstand und einen Kondensator sowie einen Basisvorwiderstand, 
NPN-
Transistor und eine Freilaufdiode für das Relais.

Eine Funkenlöschung mittels Kondensator parallel zum Schaltkontakt wäre
sinnvoll und mindert den Kontaktabbrand durch den Lichtbogen.

Lieben Gruß

Mani

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Schlaumy Woswasi schrieb:
> Mittlerweile hat der Kumpel das Problem anders gelöst
Naja, einigen wir uns auf er "will"...
BTW: es gibt auch Shunts mit deutlich weniger als 100mOhm. Und: warum 
will er denn eigentlich den Strom messen?

> er wird einen Motor mit einem rotierenden Kontakt bauen
> (wie er das auch immer macht)
Mach doch mal ein Video vom Schaltkontakt unter Vollast.

: Bearbeitet durch Moderator
von Senner auf der Heidi (Gast)


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funky

von Schlaumy W. (schlaumy)


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Hallo!

Funken... warum eigentlich? Die Anordnung hat kein induktives Verhalten. 
Dort gibt's nichts, was den Strom konstant halten will. Unterbrechung = 
Unterbrechung. Denke ich zumindest. Aber ich kann mich erinnern, daß 
sich bei starken Strömen ein Lichtbogen bildet, wenn man einen 
Schaltkontakt öffnet. Kann mir jemand die Ursache erklären.

Elektronik will der Kollege nicht nutzen, weil er kein Elektroniker ist 
sondern Maschinenbauer. Daher auch seine Idee mit Schalter und Motor. 
Nockenwelle klingt logisch.

Aber den Schalter/Schütz muß er ordentlich dimensionsieren... Relais aus 
dem PKW-Bereich sind auch nur für begrenzte Stromanzahl geeignet, z.B. 
20A. Ich kann noch immer nicht sagen, wie groß der Spitzenstrom seiner 
Anordnung sein wird - das wird streng vom Zustand und der Art der 
Batterie abhängen, denke ich.

Ja, ein Video von seiner Anordnung werde ich machen :-)

von Senner auf der Heidi (Gast)


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Mechaniker ?
Quecksilberschalter aus dem Museum!

von Bernd K. (bmk)


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Besser wäre es schon, einen kräftigen MOSFET zu nehmen:

http://www.infineon.com/dgdl?folderId=5546d4694909da4801490a07012f053b&fileId=db3a30433e9d5d11013e9e0f382600c2

der braucht selbst bei 75A kaum Kühlung (2,25W Verlustleistung)

von Schlaumy (Gast)


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von Senner auf der Heidi (Gast)


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now shake it ! three times a second

von Mani W. (e-doc)


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Hallo Schlaumy!

Schlaumy Woswasi schrieb:
> Funken... warum eigentlich? Die Anordnung hat kein induktives Verhalten.
> Dort gibt's nichts, was den Strom konstant halten will. Unterbrechung =
> Unterbrechung. Denke ich zumindest. Aber ich kann mich erinnern, daß
> sich bei starken Strömen ein Lichtbogen bildet, wenn man einen
> Schaltkontakt öffnet. Kann mir jemand die Ursache erklären.

12 V Relais für Autoelektrik gibt es bis 70 A, die Frage ist nur, wie 
lange
die Kontakte eine 3Hz Belastung ohne Funkenlöschkondensator aushalten...

12 V geht ja noch! Schlimmer wird es bei 24 V, ganz kritisch bei 48 V.
Der Lichtbogen reißt erst dann ab, wenn die Kontakte "weg" sind.

Grundlagen der Gleichstromtechnik sind nicht uninteressant!

Schönen Gruß
Mani

von Schlaumy (Gast)


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Mani W. schrieb:
> 12 V Relais für Autoelektrik gibt es bis 70 A, die Frage ist nur, wie
> lange
> die Kontakte eine 3Hz Belastung ohne Funkenlöschkondensator aushalten...
Ich verstehe noch immer nicht - wofür bei einer reinen 
Gleichstrom-Aufgabe einen Funkenlösch-Kondensator?

3Hz-Belastung: Das ist eher ein mechanisches Problem, richtig?

> Grundlagen der Gleichstromtechnik sind nicht uninteressant!
Ich weiß :-)

von Mani W. (e-doc)


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Hallo Schlaumy!

Sieh Dir einmal ein Gleichstrom-Schweißgerät an oder nimm die Kohlestäbe
von Batterien heraus, schließe + und - an, führe diese zusammen und 
ziehe
dann die Kohlenstifte langsam auseinander.

Früher (so vor 60 Jahren und mehr) hatte man dieses Prinzip bei 
Kinofilmen
angewandt, wobei die Kohlenstäbe ständig nachgestellt werden mußten.
Daher auch das Flackern und ungleiche Lichtmengen auf der Leinwand.

Ein Abreissen des Lichtbogens führte zur Dunkelheit im Kinosaal.

Aber Google wird Dir die Info geben.

Gruß
Mani

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> 12 V geht ja noch! Schlimmer wird es bei 24 V, ganz kritisch bei 48 V.

Kritisch wirds oberhalb 30V. Darunter geht man davon aus, das kein
dauerhafter Lichtbogen entsteht. Deshalb sind die meisten Schalter
und Relais bis 30v gleichspannung spezifiziert.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> wobei die Kohlenstäbe ständig nachgestellt werden mußten.

Auch "vor 60 Jahren und mehr" konnte man Regler bauen. :-)

von Schlaumy @ Night (Gast)


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@Funkenlöschung (Info eines Kollegen):
Bei Gleichstrom ist der Effekt eines Lichtbogens stärker als bei 
Wechselstrom, weil der Stromfluß nicht abreißt. Beim Öffnen des 
Kontaktes bildet sich als letzte Verbindung eine Stelle am Kontakt, die 
von Strom durchflossen wird - diese wird irrsinnig heiß - es kommt zu 
einer Plasmabildung im Lichtbogen und einem Durchschlag der Luft durch 
Stoßionisation.

Daher soll man einen Kondensator parallel einbauen - wenn der Kontakt 
geschlossen ist, ist der Kondensator entladen und der gesamte Strom 
fließt über den Kontakt - beim Öffnen des Kontakts fließt dann 
kurzzeitig Strom nicht über den Kontakt, sondern durch den Kondensator, 
der im ersten Moment ein Kurzschluß ist. Diese Zeitspanne, bis der 
Kondensator voll aufgeladen ist, reicht aus, um die Lichtbogenbildung zu 
unterbrechen.

Im Internet hab ich (wieder mal) nichts gscheites gefunden - die 
Erklärung hat mir sehr geholfen.

Der Kollege, für den ich die Anordnung plane, ist über jede Nachricht 
auf's Neue erstaunt :-)

von Erich (Gast)


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>12 V Relais für Autoelektrik gibt es bis 70 A
Toll.

Demnach dürfte also GOOGLE keine Treffer liefern, wenn man eingibt
    KFZ Relais 180A

Gruss.

von Harald W. (wilhelms)


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Schlaumy @ Night schrieb:

> Daher soll man einen Kondensator parallel einbauen
> Im Internet hab ich (wieder mal) nichts gscheites gefunden

Wenn Du jetzt noch einen Widerstand zur Begrenzung des Ladestroms
in Reihe schaltest, hast Du den seit Jahrzehnten bekannten Snubber
neu erfunden. :-)

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