Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brummen an Telefon mit Außenwecker


von Steven K. (steven011)


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Durch den Außenwecker ist ein leichtes Brummen (50Hz ?) auf dem analogen 
Telefon. Beim "Lauthören" auf dem Mobilteil schwankt die Lautstärke 
stark.

Im Zuge der Umstellung von Analog/DSL auf einen reinen IP Anschluss, 
habe ich die Telefonanlage umgebaut.

Ursrünglich war der Außenwecker auf den Splitter bei Anschluss 5 und 6 
?? geschalten. Also TAE Dose -> Splitter -> analog Telefon mit F Stecker 
 Fritzbox per Lan  Außenwecker per Klingeldraht direkt an Splitter, 
was einwandfrei funktionierte.
Jetzt ist es so geschalten, TAE Dose -> Fritzbox -> analog Telefon / 
parallel auf "a b Leitung" dazu der HDK Konverter mit Außenwecker 
dahinter. Ohne Außenwecker klingt das Panasonic Schnurlos hervorragend.

Das Brummen kommt wshl. vom Netzteil der HDK Konverters und die 
Lautstärke Schwankungen durch die daraufhin greifende 
Rauschunterdrückung des Telefons oder Fritzbox.

Die sauberste Lösung wäre ein Optokoppler zw. Konverter und Telefon, 
doch wie setze ich das um? Alternativ ein Bandpassfilter? Besseres 
Netzteil für den Konverter?

Geräte:
Fritzbox 7312
Telefon Panasonic KX TG 5511
HDK Konverter IWV in MFV mit Netzteil
Außenwecker / Glocke RFT

gelesen habe ich diese Forenbeiträge:
"Wecker aus Telefon mit 3-5V betreiben"
"Telefonleitung - Aussenglocke - Stützkondensator"
"Altes Drehscheibentelefon mit IWF"



Danke im Vorraus für eure Hilfe.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Kannst du den Außenwecker nicht an die Dose vor dem MFV-IWV Wandler 
anschließen? Theoretisch gehört der an 2-3 angeklemmt, aber bei vielen 
neueren Telefonen geht nur noch der Anschluß an 5-6.

von Steven K. (steven011)


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Der MFV-IWV Wandler soll den Wecker mit Strom versorgen. Der Wecker ohne 
Wandler und das Telefon an der Fritzbox, ich glaube das wird der Router 
nicht lange Überleben.

Das Signal vom neuen Provider ist ein reiner IP Anschluss(Bitstream) 
ohne analog Teil.
Das analoge Rufsignal entsteht erst am TAE Ausgang der Fritzbox.

Schaltung ist jetzt: TAE Dose der Telekom auf Router und weiter parallel 
auf einer Leitung(a b) Telefon und Wecker.

von Helge A. (besupreme)


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So eine Klingel ist doch keine extreme Last. Das kann jedet analoge 
Teleanschluß treiben. Wahrscheinlich sogar eher die Fritzbox als der 
Adapter, der betreibt ja zusätzlich noch das analoge Telefon.

von Oliver R. (orb)


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Steven Kunis schrieb:
> Der MFV-IWV Wandler soll den Wecker mit Strom versorgen.

Das macht der aber nicht. Der Wecker wird von der Rufwechselspannung 
betrieben, die wird aber von der Fritzbox und nicht von dem Wandler 
erzeugt.
Der setzt nur die Wahlimpulse vom angeschlossenen Telefon um. Dein 
Telefon kann aber MFV, somit ist der Wandler überflüssig.

Der Wecker wird auf Dauer eine zu große Last für die Fritzbox sein. 
Helfen würde ein Relais mit Kondensator davor zum Schalten beim Klingeln 
und ein Wechselspannungsnetzteil für den Wecker dahinter.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Wandler wäre sogar dann überflüssig, wenn das Telephon nur Pulswahl 
könnte -- Fritzboxen kommen durchaus damit zurecht (zumindest meine 
7390, an der ein W48 hängt).

von Martin S. (tungl)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Der Wandler wäre sogar dann überflüssig, wenn das Telephon nur Pulswahl
> könnte -- Fritzboxen kommen durchaus damit zurecht (zumindest meine
> 7390, an der ein W48 hängt).

Ist leider (mittlerweile) eher die Ausnahme. Meine letzten beiden 
FritzBoxen konnten es nicht mehr (darunter auch eine 7390). Eine Anfrage 
an AVM hat das bestaetigt.

von Skyper (Gast)


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Wenn man der Fritzbox den großen Außenwecker nicht auf Dauer zumuten 
möchte:

- Starkstromanschaltrelais (SAR) kaufen, Wechstromnetzteil für die 
Klingel dazu besorgen (z.B. altes Fritzbox oder TK-Anlagen Netzteil)

- Optokoppler / Relaisschaltung bauen (Stichwort "ring detector) --> 
https://www.velleman.eu/downloads/0/illustrated/illustrated_assembly_manual_k8086.pdf

von Peter D. (peda)


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Steven Kunis schrieb:
> analog Telefon /
> parallel auf "a b Leitung" dazu der HDK Konverter mit Außenwecker
> dahinter.

Dann muß es brummen. Der Wecker ist eine Spule, die induktiv die 50Hz 
von Netztrafos in der Nähe auffängt.

Die korrekte Beschaltung ist, den Wecker an den W2-Anschluß des 
Analog-Telefons zu hängen. Dieser wird beim Abheben getrennt.
Neuere Telefone haben vermutlich keinen W2-Anschluß mehr.

Man könnte sich was basteln:
Kondensator -> Grätzbrücke -> Opto-MOS, was dann den Wecker nur beim Ruf 
zuschaltet.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Meine letzten beiden FritzBoxen konnten es nicht mehr (darunter auch
> eine 7390). Eine Anfrage an AVM hat das bestaetigt.

Das ist sehr merkwürdig; was unterscheidet eine 7390 von einer 7390?

von Steven K. (steven011)


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@ Oliver R.:
Das hatte ich befürchtet, daß der Wecker trotz Konverters von der 
Fritzbox gespeist wird.

@Rufus Τ. Firefly
Der Wandler war als Stromspeisung für den Wecker gedacht.

@Martin S.
Ja, hatte ich bei der Recherche auch gelesen.

@Skyper
Genau sowas mit Optokoppler habe ich gesucht!

@Peter Dannegger
Der W2-Anschluß ist halt nicht mehr vorhanden. Die Lösung mit dem 
Opto-Mos find ich gut, jedoch keine Ahnung vom Schaltungsenwurf. Würde 
sonst später darauf zurückkommen.


Da ich weit weg wohne und nur alle 3 Wochen daran arbeiten kann, dachte 
ich mir folgendes:
- vorerst, fertig konfiguriert Fritzbox als Ersatz danebenstellen
- Umsetzung der Relaisschaltung von Oliver

Kondensator Bipolar 100uF 35V/AC, conrad Best.Nr 472808 - 62
DC Relais 48V,                    conrad Best.Nr 503245 - 62
Trafo sekundär 24V 63mA,          conrad Best.Nr 472808 - 62
Der Conrad Laden ist gleich um die Ecke ;)

- bei Bedarf, Umsetzung der Schaltung mit Opto Koppler (von Vellemann 
K8086 oder eigene Schaltung)

Danke für die vielen Anworten!

von Oliver R. (orb)


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Schalt zwischen Relais und Kondensator noch einen kleinen Gleichrichter, 
da haben die anderen Recht, den hatte ich vergessen zu erwähnen.
Der Kondensator muß nicht so groß sein, übliche Werte liegen zwischen 1 
und 3 µf allerdings darf der ruhig 400V abkönnen, also lieber Folie als 
Elko bip.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ein original Telefon-Wecker (25Hz) klingt an 50Hz nicht sonderlich. Der 
rasselt eher.

von Steven K. (steven011)


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@Oliver
OK, Gleichrichter und 400 V FolienKondensator in Reihe.

@Peter Dannegger
mein Fehler, ich nahm an der Außenwecker klingelt mit den 25Hz die das 
Relais einspeist. Würde der Wecker so mit den 50Hz des Trafos Klingeln ?


zu den 25 Hz hab ich den Beitrag "Wechselspannung 25Hz erzeugen" 
gefunden. Da hab ich noch nicht alles Verstanden.

Mein Conrad muss eh die Teile bestellen, so ist noch etwas Zeit zur 
Optimierung.

von Helge A. (besupreme)


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Peter Dannegger schrieb:
> Ein original Telefon-Wecker (25Hz)
läßt sich häufig (ob's immer geht, weiß ich nit) mechanisch so 
einstellen, daß das mit 50Hz ganz gut funktioniert. Das hab ich mit ein 
paar Zweitklingeln so gemacht. Auch ein Umbau einer Starktonklingel auf 
8V~ funktioniert: Beide Spulen gegenläufig und den Kondensator 
entfernen. Die Nachbarn meiner schwerhörigen Verwandten haben dann gern 
und freiwillig auch ihre Pakete angenommen ;)

: Bearbeitet durch User
von Steven K. (steven011)


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Helge A. schrieb:
> mechanisch so einstellen, daß das mit 50Hz ganz gut funktioniert

ah, am "Klöppel" biege oder gleichen ;)
Vielleicht bekomme ich das 50Hz Problem "mechanisch" gelöst.

ansonsten:
Kondensator Folie 3.3µF 400V,     conrad Best.Nr. 459966 - 62
DC Relais 48V,                    conrad Best.Nr. 503245 - 62
Trafo sekundär 24V 63mA,          conrad Best.Nr. 710419 - 62
Gleichrichter Diode 2A 400V       conrad Best.Nr. 164018 - 62

Ich werde dann in ca. 2 Wochen davon berichten.

Schönen Abend

von Peter D. (peda)


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Helge A. schrieb:
>> Ein original Telefon-Wecker (25Hz)
> läßt sich häufig (ob's immer geht, weiß ich nit) mechanisch so
> einstellen, daß das mit 50Hz ganz gut funktioniert.

Sagen wir mal so, daß er ein Geräusch abgibt.
Mit 25Hz klingt er aber deutlich sauberer.

Mechanisch stellt man den Wecker so ein, daß der Klöppel im Ruhezustand 
die Glocke(n) gerade noch nicht berührt.

von Helge A. (besupreme)


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.. und die beiden Anschläge der Doppelspule so, daß die mechanische 
Resonanz der Frequenz der angelegten Spannung entspricht. Dann klingts 
auch ;)

von Peter D. (peda)


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Helge A. schrieb:
> .. und die beiden Anschläge der Doppelspule so, daß die mechanische
> Resonanz der Frequenz der angelegten Spannung entspricht.

Eine solche Justiermöglichkeit ist mir zumindest nicht aufgefallen. Dazu 
müßte ja der Abstand Anker zu Spulenkern veränderbar sein.
Welcher Weckertyp hat denn sowas?

von Helge A. (besupreme)


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Zumindest bei mir bekannten Starktonklingeln gab es Einstellschrauben 
bzw. ließ sich der Spulensatz mechanisch einstellen. Bei den kleinen 
Zweitklingeln kenne ich nur die Einstellung durch die Position der 
Glocken, ähnlich wie man es in den alten W36-W48 hatte. Auch die ließen 
sich mit etwas Geduld einstellen, ich hatte mal eins auf Türsprechanlage 
umgebaut mit Klingelspannung 9V/50Hz.
--
Ich stell grad fest, ich werd alt. Das ist bald 40 Jahre her.. *gg

von Stefan F. (Gast)


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War das nicht so, dass man die Glocken durch Verdrehen justieren konnte? 
Ich meine mich entfernt daran zu erinnern.

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