Hallo, ich bin gerade dabei meine TB6560 Schrittmotor-Steuerung zu verdrahten. Bein ausschlachten eines alten Showlasers fiel mir ein 120VA 2x22V Rinkerntrafo in die Hand. Den möchte ich verwenden. Zuerst wollte ich beide Wicklungen Parallel verdrahten um den nötigen Strom zu erhaltten (2x 2,73A). Doch bei der Beute war eine Platine angeklemmt die schon 2 Brückengleichrichter, Elkos und Schraubterminals drauf hat (Bild). Kann ich beide Wicklungen NACH dem gleichrichten/glätten Parallel schalten, oder sollte ich den Trafo vor dem Gleichrichten brücken? Muss ich trotzdem den Wicklungssinn beachten? Die Brückengleichrichter können 6A ab, also es geht NICHT darum Gleichrichter zu verdoppeln um den doppelten Strom durchzubringen oder ähnliche Sachen, wie in anderen Threads. Grüße, Dominik
>>also es geht NICHT darum >>Gleichrichter zu verdoppeln ? ISt schon klar dass du keinen Gleichrichter verdoppeln kannst, oder hast du einen Replikator? >>den doppelten Strom durchzubringen oder >>ähnliche Sachen, wie in anderen Threads Durchzubringen? http://www.duden.de/rechtschreibung/durchbringen Der Sinn der Parallelschaltung ist doch aber den doppelten Strom zu erhalten...? Gruß, Dennis
Dominik F. schrieb: > oder sollte ich den Trafo vor dem Gleichrichten brücken? Muss > ich trotzdem den Wicklungssinn beachten? Miss doch mal, ob die beiden Gleichspannungen mit guter Genauigkeit die gleiche Höhe haben. Wenn das mit höchstens ein paar 100mV Differenz gut übereinstimmt, schalte die Gleich- und nicht die Wechselspannungen parallel. Dann sind die Gleichrichter schön kräftig und beide Siebelkos werden benutzt. Wicklungssinn ist wurscht. Parallelschalten der Wicklungen direkt hängt sehr von der Qualität des Trafos ab. Wenn der sauber gewickelt wäre, könnte man da auch parallelschalten, lohnt aber die Mühe nicht, wenn du schon alle Teile für die erste Lösung da hast.
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Dominik F. schrieb: > Kann ich beide Wicklungen NACH dem gleichrichten/glätten Parallel > schalten, Am besten misst Du nach, ob es eine Differenzspannung gibt bzw. ob ein Ausgleichsstrom fliesst. Falls nicht, kannst Du beide Seiten parallel schalten. Gruss Harald
Danke Harald und Matthias. Die Differenz werde ich mal messen. Dennis,... was soll man dazu noch sagen? Jedenfalls hast du bei "durchzubringen" die Rhetorik nicht verstanden.
>>was soll man dazu noch sagen? Was genau man will, nicht was man nicht will und trotzdem 100 Fragen offen lassen... >>Jedenfalls hast du bei "durchzubringen" die Rhetorik nicht verstanden Was genau ist das Ziel wenn nicht eine höhere Strombelastbarkeit durch parallelschalten zu erreichen. >>kannst Du beide Seiten parallel schalten. Wenn du das vor den Gleichrichtern machst, also mit der Wechselspannung, dann ist der Wicklungssinn zu beachten. Da Trafos immer etwas Differenzspannung haben, ist es ab einer gewissen Differenz sinnvoll einen Ausgleichswiderstand mit entsprechender Leistung (1Ohm o.ä.) einzusetzen. Viel Erfolg Dennis
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Harald Wilhelms schrieb: > Am besten misst Du nach, ob es eine Differenzspannung gibt bzw. > ob ein Ausgleichsstrom fliesst. Da sollte gar kein Ausgleichsstrom fliessen, wenn die Gleichspannungen schon beim Einschalten parallel geschaltet sind, denn beide Seiten haben ja Gleichrichter, die einen Rückfluss in den Trafo verhindern. Es kann höchstens, bei grösserer Grunddifferenz beider Spannungen, so sein, das erst nur eine Wicklung aktiv ist und bei steigender Belastung die zweite 'mitarbeitet'. Das stört aber vermutlich kein bisschen.
Bei zwei Wicklungen bestehen fast immer Differenzen. Direktes Parallelschalten führt dann zu Ausgleichsstrom, der wegen des geringen Widerstands der Wicklungen recht kräftig sein kann. Wenn erst hinter zwei Gleichrichtern parallel geschaltet wird, verhindert deren Durchlassswiderstand diesen Ausgleichstrom bzw. verringert ihn wenigstens. Allerdings ist das problematisch, wie bei Parallelschaltung von Halbleitern, wenn die Brücken verschiedene Kühlung und verschiedene Durchlassspannung haben. Empfehlenswert ist es dabei, für gleiche Temperatur/Kühlung der Gleichrichter zu sorgen, sie also thermisch zu koppeln und zwei gleiche Brücken zu nehmen, möglichst aus der gleichen Charge.
Dominik F. schrieb: > Dennis,... was soll man dazu noch sagen? Jedenfalls hast du bei > "durchzubringen" die Rhetorik nicht verstanden. Rhetorik ist was für Germanisten, Juristen und sonstige Schwafelfächer. In der technischen Welt geht es um möglichst exakte Beschreibung die keinen Spielraum für Interpretationen zulässt.
Dominik F. schrieb: > Kann ich beide Wicklungen NACH dem gleichrichten/glätten Parallel > schalten Kann schon sein, können wir nicht ahnen, weil wir die Schaltung nicht kennen und du zu faul warst, die Verdrahtung dieser 5 Bauteile abzuzeichnen. Rein von der Anzahl und Art der Bauteilen her wäre es möglich daß eine dafür taugliche Schaltung vorliegt.
Danke für die guten Tipps die dabei waren. Ich habe den Trafo mal angeklemmt und wollte eine Wicklung mit der andern brücken um den Wicklungssinn ausfindig zu machen und vor allem die Spannungsdifferenz herauszufinden. Bis zum brücken kam ich nicht weil ich bei 4 offenen enden der Sekundärwicklungen zw. Wicklung 1 und Wicklung 2 eine Spannung von knapp 24V~ messen konnte. Ist das normal? Am besten ich schicke euch mal ein paar Fotos. Laut Aufdruck gehören gn-rt und bn-bl zusammen.
Sieht gut aus, zwischen braun und rot eine 22V Wicklung, zwischen blau und grün die andere. Du musst schon die Leiterbahnführung deiner Gleichrichterplatine abmalen wenn du schlauer werden willst. Derzeit tendiere ich wegen der Kabelfarben dazu, daß man deren Ausgänge NICHT parallel schalten kann weil auf ihr schon blau und grün verbunden sein werden.
MaWin schrieb: > Sieht gut aus, zwischen braun und rot eine 22V Wicklung, zwischen blau > und grün die andere. > Du musst schon die Leiterbahnführung deiner Gleichrichterplatine abmalen > wenn du schlauer werden willst. > Derzeit tendiere ich wegen der Kabelfarben dazu, daß man deren Ausgänge > NICHT parallel schalten kann weil auf ihr schon blau und grün verbunden > sein werden. Jein, eine Wicklung ist Grün-Rot und die andere Blau-Braun. Dort liegen jeweils die rund 24V~ an. Kann es sein dass beide Wicklungen intern schon verbunden sind (Mittelabgriff)? Ich fand's nur merkwürdig das ich eine Spannung der Leerlaufspannung entsprechend zwischen 2 galvanisch getrennten Spulen messen konnte. Ich messe dann mal die Widerstand der Wicklungen. Schaltplan der Platine oder Foto folgt.
Dominik F. schrieb: > Kann es sein dass beide Wicklungen intern > schon verbunden sind (Mittelabgriff)? Das solltest du mit einem Ohmmeter, sogar schon mit einem Durchgangsprüfer aus Batterie und Lämpchen, leicht herausfinden können. Vermutlich handelt es sich aber um zwei separate Wicklungen, die dereinst an zwei Brückengleichrichtern angeschlossen waren und eine symmetrische Gleichspannungsversorgung darstellten. Sind die Drähte denn wenigstens gleich dick? Die Spannungen stimmen hineichend gut für eine Parallelschaltung überein, aber so vorhanden würde ich es vorziehen zwei Gleichrichter zu verwenden und die Parallelschaltung erst auf der Gleichstromseite vorzunehmen. Das verringert die Leerlaufstromaufnahme, und es erleichtert die Kühlung der Gleichrichter, aber vor allem kann man deine keine Fehler bei der Zusammenschaltung der Wicklungen machen.
Das DMM kann bei der Spannungsmessung schon auf die Kapazitive Kopplung der Spulen ansprechen. Um zu sehen ob die Spulen verbunden sind macht man es besser ausgeschaltet und im Widerstandsbereich. Es spricht aber nichts wirklich dagegen die Verbindung hinter den Gleichrichtern zu machen. So kann man auch die 2 kleinen Gleichrichter statt eines großen nutzen. Die Widerstände der Spulen sollten ausreichen um den Strom einigermaßen gleichmäßig auf die beiden Gleichrichter zu verteilen. Der einzige Nachteil ist, dass man 2 Sicherungen vor den Gleichrichtern haben sollte, statt nur einer.
foo schrieb: > Sind die Drähte denn wenigstens gleich dick? Ja, sind Sekundär-seitig alle ca. 0,5mm² Draht. Ulrich H. schrieb: > Das DMM kann bei der Spannungsmessung schon auf die Kapazitive Kopplung > der Spulen ansprechen. Ja, das muss es wohl sein weil Sekundär habe ich jeweils 0,08Ω und zwischen beiden Wicklungen unendlich (Körperwiderstand weg gerechnet ;)) Ich war nur verwundert dass das gemessene ziemlich genau der Leerlaufspannung entsprach. Nun habe ich einmal einen Schaltplan zur Platine entworfen, und dabei fiel mir auf das eine Wicklung eine Negativspannung erzeugt - warum auch immer. Schaut euch am besten den Schaltplan an, und geht nicht so hart mit mir ins Gericht ;)
Dominik F. schrieb: > Nun habe ich einmal einen Schaltplan zur Platine entworfen, und dabei > fiel mir auf das eine Wicklung eine Negativspannung erzeugt - warum auch > immer. Spannung ist immer relativ zum Bezugspunkt. Wenn dein Schaltplan korrekt ist, dann ist bei der unteren "Hälfte" der Schaltung der positive Ausgang des Gleichrichters auf Masse geklemmt. Dadurch hat dann der negative Pol eine zur Masse bezogen negative Ausgangsspannung. Wenn der Trafo wirklich zwei gelvanisch getrennte Wicklungen hat, dann könntest du die beiden gleichgerichteten Spannungen auch parallel schalten, aber nur wenn nicht schon der untere Teil den Pluspol auf Masse geklemmt hat. Mit den oben genannten Einschränkungen der ungleichmäßigen Belastung, falls die Spannungen der Wicklungen nicht gleich sind.
Der Plan sieht nach +- Spannung aus. Direkt verbinden geht also noch nicht. Da müsste man noch die GND Leitung trennen. Bei den kleinen Kondensatoren ist vermutlich noch einiges im Argen mit dem Plan. Üblich ist je ein Kondensator parallel zu den Dioden in den Brückengleichrichtern.
Dominik F. schrieb: > Nun habe ich einmal einen Schaltplan zur Platine entworfen Abgezeihzcnet. Die Polarität von B2 ist vermutlich ebenso falsch wie die von LED1 und C12 und der zweite Kondensator C10 ist zumindest merkwürdig. Aber man kann schon sehen, daß die beiden Spannungen auf der PLatine miteinander verbunden sind, und zwar anders, als du es durch Parallelschaltung der Ausgänge machen willst. Du musst die platine also ändern, die Bauteile kannst du jedoch übernehmen (ohne LED und Funkentstörkondensatoren gezeichnet weil nicht nötig). o--+ +-----+-|>|-+---+-----+-- +22V | | | | | | S:S +--(-|>|-+ | | S:S | | C1 | S:S | +-|<|-+ | | S:| | | | | S:+--+----|<|-+---+--+ | S: | | S:+-----+-|>|-+---+--(--+ S:| | | | | S:S +--(-|>|-+ | | S:S | | C2 | S:S | +-|<|-+ | | | | | | | | o--+ +--+----|<|-+---+--+------
MaWin schrieb: > Abgezeihzcnet. Wenn du meinst ... MaWin schrieb: > Die Polarität von B2 ist vermutlich ebenso falsch wie die von LED1 und > C12 und der zweite Kondensator C10 ist zumindest merkwürdig. -Die Polarität von B2 und C12 ist wie auf der Platine. Sonst wäre die "Schaltung" ja fast symmetrisch und hätte sie auch so gezeichnet. -LED1 kann evtl. falsch sein wegen der Negativspannung. Es sind auch keine "normalen" LEDs. Haben eher was von Glühlämpchen. Polarität ist nicht ersichtlich. -Zugegeben, C10 ist seltsam. Kann damit zu tun haben das die Platine schon für Spannungsregler etc. vorbereitet ist. Ich habe den Schaltplan 100 mal geprüft bevor ich ihn hoch geladen habe. Bis auf evtl. LED1 ist alles richtig bzw. so wie auf der Platine. Ich werde dann mal B2 und C12 um löten, dann müsste es passen.
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Dominik F. schrieb: > und dabei > fiel mir auf das eine Wicklung eine Negativspannung erzeugt - warum auch > immer. Weil ich das längst geschrieben hatte: >Vermutlich handelt es sich aber um zwei separate >Wicklungen, die dereinst an zwei Brückengleichrichtern >angeschlossen waren und eine symmetrische >Gleichspannungsversorgung darstellten. Korrigiere zuerst die Fehler in deinem Schaltplan und dann trenne alle Verbindungen nach GND in dem für die negative Spannung zuständigen Zweig, also also B2, C12 usw., dann kannst du die Gleichspannungen parallelschalten.
Dominik F. schrieb: > Ich werde dann mal B2 und C12 um löten, dann müsste es passen. Denke ich auch. So wie ich das im ersten Foto erkenne, musst du nur einen Gleichrichter und den dazugehörigen Elko um 180° drehen, dann passt das.
So, das Layout war großzügig sodass ich nur B2, LED1 und C12 nur um 180° drehen musste. Gebrückt wird quasi erst auf der Ausgangsseite. Jetzt messe ich zwischen +1 und +2 ca. 15mV Differenz und ein Strom von ca. 0,3mA -- quasi nichts. Zum Abschluss noch ein paar Verständnisfragen: -Falls beim Parallelschalten ein (zu großer) Ausgleichsstrom fließt kann ich das verhindern indem ich die 2 Wicklungen erst nach dem Gleichrichten brücke? -Ich habe hier noch einen Trafo liegen der auf der Primärseite einen Brückengleichrichter hat. Warum macht man so etwas? Hat das irgendwelche Vorteile bzw. Anwendungsgebiete? Nochmals danke an alle die mich hier so gut beraten haben! Wollte mir schon ein Schaltnetzteil kaufen. Aber der Ringkerntrafo musste auch verbaut werden. Mit einer Schrittmotorsteuerung bei der die Motoren fast immer unter Strom stehen ist die Energieeffizienz sowieso zweitrangig. Grüße Dominik
Dominik F. schrieb: > der auf der Primärseite einen > Brückengleichrichter hat. Auf den ersten Blick ergibt das keinen Sinn, denn der Trafo kann Gleichstrom nicht übertragen bzw. kann ihn sogar überhaupt nicht leiden und magnetisiert dann nur auf, eine im allgemeinen unerwünschte Eigenart.
Dominik F. schrieb: > -Ich habe hier noch einen Trafo liegen der auf der Primärseite einen > Brückengleichrichter hat. Warum macht man so etwas? Hat das irgendwelche > Vorteile bzw. Anwendungsgebiete? z.B bei Schaltnetzteilen. Dann ist der Trafo aber deutlich kleiner und arbeitet bei wesentlich größeren Frequenzen als 50 Hz.
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