Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie überlebt man auf Messen?


von Niewieder (Gast)


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Ich war heute zum ersten mal auf einer Fachmesse. Das ganze fand in 
Frankfurt statt. Es war zum kotzen! Alles voll mit Menschen, eng, dicht 
gedrängt. Tausend verschiedene Stände mit unsympathisch wirkendem 
Personal, was überhaupt nicht dazu einlädt, mit denen ins Gespräch zu 
kommen. An allen Stände wird dasselbe angeboten, nur mit unterschiedlich 
vielen Knöpfen und in anderen Farben. Eine Halle voll mit Asiaten, denen 
man besser nicht in die Augen schaut, weil sie einen sonst sofort 
anlabern. Erniedrigt wirkende Frauen in hautengen Kleidern verteilen 
Softeis an Messebesucher. Stundenlang rumrennen, bis einem die Füße und 
der Rücken weh tun. Nirgendwo eine Möglichkeit sich hinzusetzen...

Darum meine Frage an erfahrene Messebesucher: Wie steht man so etwas 
möglichst stressfrei durch?

von Käthe (Gast)


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Indem man sich die Absurdität bewusst macht... zB 
http://jakobschnetz.com/index.php/work/trade-show/

von Peter X. (peter_x)


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Niewieder schrieb:
> An allen Stände wird dasselbe angeboten

Den new-kids fällt nix neues mehr ein.

> Wie steht man so etwas möglichst stressfrei durch?
Nicht mehr zu/auf Messen gehen.

> Erniedrigt wirkende Frauen
Es soll BWL-Wixer geben, die immer noch denken: sex sells

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Niewieder schrieb:
> Ich war heute zum ersten mal auf einer Fachmesse. Das ganze fand in
> Frankfurt statt.

Euromold?
Da sind wir (ich und Frau) Freitag :-)

> Darum meine Frage an erfahrene Messebesucher: Wie steht man so etwas
> möglichst stressfrei durch?

1. Sich vorher überlegen, welche Firmen man besucht, dort dann auch 
Termine vereinbaren. Einfach nur drüberlaufen ist Unsinn. Dann sitzt man 
auch entsprechend oft ;-)

2. Maximal 4-5 Stunden pro Tag - mehr ist Stress. Besser den Besuch auf 
zwei Tage aufteilen

3. Bequeme Kleidung, Pilotenkoffer, gute Schuhe!

4. Eigenes Essen mitnehmen - leichte Sachen: Obst, Salat, genug zu 
trinken

5. Stände der "Großen" auslassen - die echten Innovationen finden sich 
in den 2x2m-Spanplattenbuden mit Inhaber am Tresen.

von Johannes M. (johannesm)


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Vorher einen Plan machen, welche Stände man besuchen möchte, dann 
ergeben sich oft die Laufwege von alleine. Gesprächstermine schon vorher 
organisieren, damit ist dann auch schon mal für Essen und Trinken 
gesorgt, wenn man sich zur Mittagszeit beim "richtigen" Kundenberater 
anmeldet.
Die Sitzplätze fallen dann auch gleich mit ab.
Große Firmen haben auch ihre eigenen Kundenbereiche, da wird man nicht 
so wie das gemeine Messevolk abgefertigt.
In den "Asiahallen" nicht zur Mittagszeit auftauchen, die kochen sich 
oft ihr essen am Stand mit nem Gaskocher. ;)
Nicht jeden Schrott mitnehmen, man muss alles durch die Gegend 
schleppen.
Natürlich bequemes Schuhwerk anziehen.
Vorbereitung ist alles, damit der Besuch sich lohnt.

von Herr Mueller (Gast)


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Niewieder schrieb:
> Darum meine Frage an erfahrene Messebesucher: Wie steht man so etwas
> möglichst stressfrei durch?

Auf schnöden Fachmessen ist manchmal recht unterhaltsam, sich den
Männern vom Zoll auf die Fersen zu heften und ihnen bei der Jagd auf
Produktfälscher zuzuschauen.

Gerade bei Chinesen & Co. ist ja diesbezüglich das Unrechtsbewusstsein
ihres Handelns vielfach nur marginal ausgeprägt. Es steckt oft nicht
einmal allzu grosse kriminelle Energie dahinter, sondern da schlägt
die chinesische Mentalität und Erziehung voll durch.

Um keinen Zweifel an ihrer Autorität aufkommen zu lassen, agieren die
Zöllner hier natürlich nicht in ihrer normalen Dienstbekleidung, sondern
in schwarzen Kampfanzügen mit Schusswaffe. Da schauen dann Mr. Wong
und Herr Li bisweilen recht dumm aus der Wäsche...  ;-)

von Manfred (Gast)


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Niewieder schrieb:
> Ich war heute zum ersten mal auf einer Fachmesse.
>
> Darum meine Frage an erfahrene Messebesucher: Wie steht man so etwas
> möglichst stressfrei durch?

Die Antworten hier sind bisher alle richtig.

Deswegen die eigenen Erfahrungen und die anderer vor dem naechsten 
Besuch bedenken.

Das kann auch heissen, nicht hinzugehen.
Solange es noch ein freies Internet gibt, findet man dort die meisten 
Informationen.
Und solange wir noch telefonieren duerfen, kann man in einem 
5min-Telefongespraech schnell herausfinden, ob ein Lieferant ueberhaupt 
in Frage kommt.

von Erniedriger (Gast)


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Niewieder schrieb:
> Eine Halle voll mit Asiaten, denen
> man besser nicht in die Augen schaut, weil sie einen sonst sofort
> anlabern. Erniedrigt wirkende Frauen in hautengen Kleidern verteilen
> Softeis an Messebesucher.

Bist du sicher, dass du nicht auf der falschen Art von Messe gelandet 
bist..?

von Alex (Gast)


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Moin,

Auf die Fachmesse geht man doch weil man geschäftlich an Fachbezogenen 
Themen interessiert ist, und dann kann man all diese anderen 
Nebensächlichkeiten doch gut ignorieren.
Wenn man nur von freundlichen Verkäufern in Apple-Elite-Atmosphäre 
umgarnt und bequatscht werden will, dann muss man halt daheim bleiben.

schönen Gruß,
Alex

von Georg A. (georga)


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Wenn du das als Besucher schon so schlimm findest, stell dir erstmal 
vor, wie das als Aussteller ist.

Kurz vor 9 auftauchen, teure bzw. kleine Sachen aus den Schränken holen 
und wieder aufbauen. Und wenn man in München ist, gibts jeden Tag in der 
früh auch noch "Guten Morgen Sonnenschein" von Nana Mouskuri.

Sich von ahnungslosen Idioten (aka Fachbesucher) blöd von der Seite 
anlabern lassen ("aber die Konkurrenz macht das viel besser", "sie sind 
aber teuer", ...).

1000mal dasselbe erklären. Am Ende der Messe hat man dann genau die 
Formulierung, die 99.9% der Leute verstehen.

Keine Zeit für vernünftiges Essen und Trinken (öffentlich am Stand ist 
eher ein NoGo). Gegen Ende des Tages wird man zum Zombie.

In Gesprächen höllisches Aufpassen, ob der Gegenüber echt so blöd tut 
oder von der Konkurrenz ist und nur Tricks erfahren will.

Auf jeder Messe gibts auch jeden Tag mindestens eine abgebrochene 
Existenz (Frührentner, etc.), der einem seine Leidensgeschichte erzählt.

Schauen, dass nichts Beine bekommt, gerade auf Endkundenmessen wird 
ALLES als Werbegeschenk angesehen.

Und wenns blöd läuft, kommt noch irgendein prominenter Politiker mit 
Gefolge vorbei, blockiert den Stand für eine halbe Stunde und stellt die 
blödsten Fragen überhaupt.

Deshalb gibt es die Standparties, damit man sich immer am Ende des Tages 
die Birne zudröhnen kann und bis zum nächsten Morgen wieder 
zurückgesetzt ist.

von Bernd K. (prof7bit)


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Erniedriger schrieb:

> Frauen in hautengen Kleidern verteilen
>> Softeis an Messebesucher.
>
> Bist du sicher, dass du nicht auf der falschen Art von Messe gelandet
> bist..?

Ich war neulich auf der Electronica und innerhalb von nur zwei Tagen bin 
ich von so vielen gutaussehenden Frauen angequatscht worden wie in den 
letzten 10 Jahren davor nicht. Und die wollten sich alle über 
irgendwelche hochtechnische Geek-Themen mit mir unterhalten... 
unglaublich.

von Nachtschwärmer (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Auf jeder Messe gibts auch jeden Tag mindestens eine abgebrochene
> Existenz (Frührentner, etc.), der einem seine Leidensgeschichte erzählt.
>

^^ habt ihr da spontan auch an einen bekannten Foristen gedacht? :-) ich 
denke da insbesondere an Messen in der Eifel.

von S. Freud (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Und die wollten sich alle über
> irgendwelche hochtechnische Geek-Themen mit mir unterhalten...
> unglaublich.

Was für eine billige Masche! Eigentlich wollten sie alle nur Sex mit 
dir.

von WehOhWeh (Gast)


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nicht hingehen :-)

Ich drücke mich jedes Jahr wieder - wir müssen nämlich danach eine 
Präsentation darüber halten. Wenn man sich dann mal klar macht, was man 
an Informationen von der Messe "mitnimmt", merkt man schnell, dass das 
mehr oder weniger Zeitverschwendung ist.

Und dann noch dieses "Maker"-Gelumpe die letzten Jahre oder diese 
Buzzwords wie "Industrie 4.0" oder "Internet of Things" - jeder möchte 
einem was dazu verkaufen. Dabei ist das eher Zeitverschwendung, wenn man 
nicht in der richtigen Branche ist.

Ich suche lieber zielgerichtet - man kann bei einem neuen Projekt mal 
einen Distrie oder Hersteller anschreiben oder einladen.

Und wer sagt, dann wäre man vom Geschehen abgekoppelt: Dafür gibt es:
- Das Internet
- Fachzeitschriften
- FAEs von Distributoren

Zu der tollen "Frauenwerbung":
Für mich ist es vorbei, wenn irgendwer für Elektronik mit halbnackten 
Frauen wirbt (Hallo PCB-Pool!). Vor Allem in der Elektronikbranche - das 
ist lächerlich, entwürdigend und unseriös

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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WehOhWeh schrieb:
> nicht hingehen :-)
>
> Ich drücke mich jedes Jahr wieder - wir müssen nämlich danach eine
> Präsentation darüber halten. Wenn man sich dann mal klar macht, was man
> an Informationen von der Messe "mitnimmt", merkt man schnell, dass das
> mehr oder weniger Zeitverschwendung ist.

Nur, "um jemanden da gehabt zu haben" würde ich auch niemanden dorthin 
schicken. Und dann auch noch so eine ätzende Präsentation anfertigen. 
Kein Wunder, dass man dann nichts mitnimmt :-)

Man muss sich schon gut vorbereiten. Ich rechne immer soviele Stunden 
Vor- und Nachbereitung wie reine Messezeit!

Und man sollte sich auch nicht zu viel vornehmen: lieber weniger 
Termine, die aber tiefgehend, also richtig mit hinsetzen, zusammen etwas 
trinken, auch noch über anderes reden als das eigentliche Geschäft.

Ich muss natürlich auch sagen, dass es mit einer (hübschen :-) Frau an 
der Seite einfacher ist, ein angenehmes Gespräch zu führen. Ist einfach 
so, wir sind eben auch nur Männer ;-)

> Und dann noch dieses "Maker"-Gelumpe die letzten Jahre oder diese
> Buzzwords wie "Industrie 4.0" oder "Internet of Things" - jeder möchte
> einem was dazu verkaufen. Dabei ist das eher Zeitverschwendung, wenn man
> nicht in der richtigen Branche ist.

Oh Gott - bloß weg :-)

> Ich suche lieber zielgerichtet - man kann bei einem neuen Projekt mal
> einen Distrie oder Hersteller anschreiben oder einladen.
>
> Und wer sagt, dann wäre man vom Geschehen abgekoppelt: Dafür gibt es:
> - Das Internet
> - Fachzeitschriften
> - FAEs von Distributoren

Alles richtig, aber auf der Messe hat man das deutlich konzentrierter 
und ich muss sagen, dass man viele Ideen und Technologien einfach nicht 
auf dem Schirm hat. Man kann eben zu hause nur zu den Technologien 
einladen, die man schon kennt und Google zeigt einem auch nur das an, 
was man sucht.

Messen haben bei mir fast immer den "Ich wusste gar nicht, dass es so 
etwas gibt!"-Effekt.

Und Papier ist mir da geduldig - auf Messen kann man die Sachen immer 
direkt sehen, anfassen, begutachten.

> Zu der tollen "Frauenwerbung":
> Für mich ist es vorbei, wenn irgendwer für Elektronik mit halbnackten
> Frauen wirbt (Hallo PCB-Pool!). Vor Allem in der Elektronikbranche - das
> ist lächerlich, entwürdigend und unseriös

Ja, das muss nicht sein und mir tun die immer etwas Leid.
Manche Firmen übertreiben es einfach mit dem Outfit.

Leckere Fruchtsalate und Popcorn nehmen wir aber trotzdem gerne von 
ihnen an :-)

von MaWin (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Sich vorher überlegen, welche Firmen man besucht, dort dann auch
> Termine vereinbaren.

Kommt drauf an, was man sucht.

Wenn es um Bekanntes geht, das man nur mal sehen will, dann weiß man 
vorher, auf welchem Stand es zu finden sein wird, und man kann den 
einplanen. Noch einfacher ist es aber dazu zu (MediaMarkt) zu gehen, 
dann weiß man auch gleich, was es kostet und kann es mitnehmen.

Wenn man aber auf eine Messe geht weil man wirklich NEUES sehen will, 
dann weiß man ja vorher noch nicht, daß es das gibt, es soll einen ja 
überraschen. Da bleibt nichts anderes übrig, als an allen Ständen 
vorbeizulaufen und wenigstens einen Blick auf das Angebotene zu werfen. 
Natürlich ist es selten, daß mal mal über was wirklich Neues stolpert, 
mit 1 pro Messe ist man gut bedient.

Dort bleibt man dann am Stand hängen und es ergeben sich meist 
interessante Gespräche. Den ganzen Rest einer Messe kann man vergessen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.eejournal.com/archives/articles/20140312-ew/
der hasst speziell Besucher die gleichzeitg Rollkoffer ziehen ("groß 
genug um eine Leiche damit zu schmuggeln") und mit der anderen Hand SMS 
schreiben.

von gagagaga (Gast)


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"Um 9:00 Uhr auftauchen", sowas sagt nur ein Verkäufer...

Als Techniker bist du schon 7:30 Uhr auf der Messe, deckst die Maschinen 
wieder ab, Unterhälst dich mit der Standwache (damit auch Nachts nichts 
einen Anhänger findet), ja nach Jahreszeit ist es entweder Scheißkalt 
oder
elendig Warm (München/Nürnberg). Wenn du Glück hast kommst du aber 
wenigstens in den genuß einer "Lauwarmen" Dusche da ja alle im Hotel 
genau zu dieser Messe wollen du aber dann doch etwas Früher als die 
"Herren Vertriebler" heraus mußt. Anzug ist Pflicht (Abgesehen von 
Cooperate Identy Messen) in Ungewohnter Haltung und nur stehend hast du 
dann am ersten Abend direkt Rückenschmerzen. Einige Kunden kommen nur 
zur Messe um noch mal Ausdrücklich darauf Hinzuweisen welche nicht 
eingehaltene Versprechen Ihres letzten Kaufes bei einer der früheren 
Messen immer noch nicht in die vom Vertrieb Versprochene Realität 
umgesetzt wurden.
Abends ist dann Gruppenmeeting für nicht Ausgelastete Vertriebler 
angesetzt, Essen gehen, Saufen bis zum Verlust der Muttersprache.
DU allerdings gehst erst wenn die Maschinen wieder Abgedeckt sind, die 
Messepflanzen (Leihgaben der Messe) in einem Abschließbaren Raum 
gebracht wurden, der ein mind. 3 Tägiges Überleben der Pflanzen 
gewährleistet.
Nun nur noch auf die Standwache warten und schon kann es zum Essen 
gehen, Trinken ist nicht, morgen Früh bist du ja wieder der erste am 
Stand.
Dann noch Wachsam vor der neusten Entwicklung deiner Firma die Asiaten 
mit Kamera unter den feuchten Achselhöhlen vom Stand treten! (Idee nicht 
von mir, O-Ton Oberster Manager). Dann noch die Nörglerfraktion "Boahh 
ist das Teuer" mit dem Standartsatz "Sorry, Preise bitte mit dem Swinger 
besprechen" abwimmeln und den Technikinteressierten die Schulung im 
Hause nahelegen da Ihre recht in die tiefe gehenden Fragen zwar bei mir 
wohlwollend auf Resonanz stoßen, aber den Verkauf behindern.

Ich bin froh nicht mehr auf die Produktronika oder der SMT gehen zu 
müßen!
Einziger Wehrmutstropfen ist das man Kollegen von anderen Firmen dann 
halt nur noch beim Kunden trifft, dort aber in Ruhe sich Austauschen 
kann.

Achso Messe Auf / Abbau habe ich noch vergessen, aber das wäre dann ein 
eigener Thread Wert....

von Niewieder (Gast)


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Chris D. schrieb:

> Euromold?

Ja.

> Da sind wir (ich und Frau) Freitag :-)

Da wirds dann bestimmt nochmal extra voll.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Niewieder schrieb:
> Darum meine Frage an erfahrene Messebesucher: Wie steht man so etwas
> möglichst stressfrei durch?

Gar nicht.
Aber spätestens nach der 2. Messe hat man verinnerlicht, das es eine 
sinnlose Veranstalltung ist, der man zukünftig fern bleibt.
Und allen anderen ist einfach nicht zu helfen.

von Marx W. (Gast)


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Wolfgang Erbes schrieb:
> Aber spätestens nach der 2. Messe hat man verinnerlicht, das es eine
> sinnlose Veranstalltung ist, der man zukünftig fern bleibt.
> Und allen anderen ist einfach nicht zu helfen.

Die meisten sind ja auch nur wg. den Weibern da.

von Andi (Gast)


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Also, wenn es die EUROMOLD war in Frankfurt: Die war am Dienstag auch 
schon überdurchschnittlich arg voll, im Vergleich zu anderen Messen. 
Eigentlich hätte ich mir den Besuch dort, wie nach intensiver 
Internetsuche im Vorfeld vermutet, sparen können: 3D-Druck ist noch 
nicht wirklich brauchbar, außer evt. für Komik- Figuren und 
Eifelturmminiaturnachbildungen, wenn man auf Details keinen großen Wert 
legt. Peinlich: Das Männergegaffe auf die Frau auf dem Drehteller, die 
sich für eine 3D- Reproduktion hat scannen lassen.

von Martin S. (sirnails)


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IAA NFZ ist auch super. 10 Tage Messemarathon, keine Chance als am Stand 
zu essen, dann wird man aber ständig von Laien angequatscht obwol die 
Pizza vor der Nase mehr als deutlich "verpiss dich" sagt. Die guten 
Kunden kommen an den ersten beide Tagen, die anderen nimmt man halt mit. 
Um 9 geht der Tag am Stand los, um 20 Uhr gehts nach hause. Zwischendrin 
hat man gut und gerne 90 Sekunden "Privatsphäre" während man seine Wurst 
auf übel stinkeden Scheißhäusern abdrückt.

Und dann immer wieder die totalen Volltrottel (Einkäufer mit 0 Komma Nix 
an Technikaffinität) die die immer gleichen dummen Fragen stellen. 
RTFM!!!

Am besten ist dann aber: Wenn dann mal tatsächlich richtige 
Interessenten kommen, dann 3 auf einmal. Und dann geht das Geruder los, 
weil gute Kunde zumeist nur 10-15 Minuten einplanen (die wollen selbst 
wieder ganz schnell weg).

Mit dem Abbau ist man dann bis 23-24 Uhr beschäftigt.Nicht, weil man 
will, sondern weil man nicht mit dem Auto rein darf.

Am schlimmsten war allerdings dieses Jahr die Elektronica. Die Müncner 
heizen wie die letzten deppen. Ich bin nach 10 Minuten gestorben! Und 
dann soll ma mit 3qm Schweißringen seriöse Gespräche führen. Gott sei 
dank war ich nur Fachbesucher dort.

Hilfreich ist, am letzten Tag zu gehen. Da sind die Hostessen schon so 
gut wie zu hause und nervennicht mehr so penetrant. Wichtig ist: Man 
darf niemals den Teppich eines Standes betreten, sonst sclägt der 
Wachhund an und beißt zu.

von Niewieder (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Wichtig ist: Man
> darf niemals den Teppich eines Standes betreten, sonst sclägt der
> Wachhund an und beißt zu.

Heißt?

von Messegast (Gast)


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Wie man da überlebt?
Einfach nicht hingehen. Ich war vor 20 Jahren zum letzen Mal auf einer 
Messe, und lebe immer noch ...
Wenn ich etwas brauche, dann informiere ich mich dediziert. Ich brauche 
keine überteuerten Messen.

von lächler (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Die meisten sind ja auch nur wg. den Weibern da.

Da halte ich geschlechtsneutral dagegen:
Kein intelligenzbewehrter Mensch, findet andere Menschen auf Messen 
attraktiv.
Aber gut - wenn das Blut aus dem Kopf in andere Organe gepumpt wird ...

von Angiemerkel (Gast)


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Auf spielemessen sind immer recht heiße Miezen unterwegs.
Oder cosplays :)

von klausi (Gast)


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Leute, mal ne Frage.

Hab nen ehem. Studienkollegen , der gab seinen IT Büro Job auf und ist 
nun sehr oft international unterwegs auf so Zahnmedizinmessen, die 
müssen den Stand aufbauen und Zahn-Software (3D Gebiss usw) herzeigen. 
Ist sicher auch ein gutes Geschäft für 3D Drucker.

Der prahlt immer so dermaßen dass es jetzt so super ist, reist 
international, immer unterwegs, postet fast jeden Tag Bilder in 
Facebook, wo er überall ist.. in welchen super Hotels usw

Wenn wer so prahlt da kann fast irgendwas nicht stimmen, was denkt ihr?

Und gemäß den posts hier sind Messen nicht gerade prickelnd..

von Muecke (Gast)


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klausi schrieb:
> international unterwegs auf so Zahnmedizinmessen

Merkst was?
Ist halt für Mediziner und nicht Ingenieure. Die lassen sich nicht in 
Karnickelhöhlen stecken.

von Niewieder (Gast)


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klausi schrieb:
> die
> müssen den Stand aufbauen und Zahn-Software (3D Gebiss usw) herzeigen.
> Ist sicher auch ein gutes Geschäft für 3D Drucker.

Da sind auf der Euromold auch jede Menge von. Irgendwo stand was von 
3.999$ für so ein Teil.

von lächler (Gast)


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klausi schrieb:
> Der prahlt immer so dermaßen dass es jetzt so super ist, reist
> international, immer unterwegs, postet fast jeden Tag Bilder in
> Facebook, wo er überall ist.. in welchen super Hotels usw
>
> Wenn wer so prahlt da kann fast irgendwas nicht stimmen, was denkt ihr?

Was soll da nicht stimmen?
Er bezieht sein Selbstwertgefühl offenbar aus dem Neid der Anderen und 
der Anzahl der Likes, die er auf Facebook erhält. Machen viele FB-User. 
Niemand postet dort irgendetwas negatives. Also, einfach nicht blenden 
lassen von so einem Poser.

von Martin S. (sirnails)


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Niewieder schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Wichtig ist: Man
>> darf niemals den Teppich eines Standes betreten, sonst sclägt der
>> Wachhund an und beißt zu.
>
> Heißt?

Naja, dass dann sofort die abgerichteten Hostessen auf einen zustürmen 
und sofort ihre Hilfe anbieten. Das sind aber noch die angenehmsten. 
Schlimm sind dann die Berufsvertreter, die noch fünf Meter weiter einen 
Geruch aus Alkohl und üblem Stuhlgang aus ihrem Mund verbreiten (oftmals 
auch Spucke in den Mundwinkeln haben, beim Reden einen Faden ziehen oder 
am Schlimmsten: Einen von oben nach unten wandernden Glibberboppel an 
der Lippe haben) und Dich nach allen Regeln der modernen Kunst zulabern, 
bis Dir Blut aus den Ohren läuft. Man will ja höflich sein und versucht 
das Gespräch elegant abzuwürgen. Diese Menschen sind allerdings absolute 
Autisten und nicht in der Lage, die ablehnsten Gestiken richtig zu 
interpretieren sodass Du heilfroh sein kannst, wenn Du nach 30-45 
Minuten endlich das Weite suchen kannst.

Deshalb: NIEMALS, wirklich NIEMALS auf den Teppich eines Standes treten.

von Bernd K. (prof7bit)


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Martin Schwaikert schrieb:

> Deshalb: NIEMALS, wirklich NIEMALS auf den Teppich eines Standes treten.

Wenn man Hunger bekommt oder der Koffeinspiegel bedrohlich niedrig ist 
oder einem die Füße weh tun dann kann man sich durch geschickte Auswahl 
der Stände (vorzugsweise solche mit Sitzgelegenheiten und 
Gesprächsthemen die man selbst vorgibt und gezielt steuert weil man 
bereits genau weiß das das was man angeblich dringend braucht von denen 
leider nicht geliefert werden kann) bis zur vollständigen Sättigung 
verköstigen und erholen während andere irgendwo Schlange stehen um sich 
für 9€ ne überteuerte Bratwust zu holen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Heiner schrieb im Beitrag #3903041:

>> Deshalb: NIEMALS, wirklich NIEMALS auf den Teppich eines Standes treten.
>
> Besser ist es, auf den Teppich des Standes zu SCHEISSEN!

Deshalb haben die Stände der Firmen die da schon etwas mehr Erfahrung 
haben meist keine Teppiche sondern Bodenplatten aus glatten abwaschbaren 
Materialien, vorzugsweise in dunklen Farben gehalten. Musst mal drauf 
achten.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


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IchGlaubeEsNicht schrieb im Beitrag #3903225:
>>Naja, dass dann sofort die abgerichteten Hostessen auf einen
> zustürmen
>>und sofort ihre Hilfe anbieten. Das sind aber noch die angenehmsten.
>>Schlimm sind dann die Berufsvertreter, die noch fünf Meter weiter einen
>>Geruch aus Alkohl und üblem Stuhlgang aus ihrem Mund verbreiten
>
> Frag mal die Hostessen, wie die Typen wie dich beschreiben.

Bisher hatten wir immer viel Spaß am Stand. Mit einigen teilt man sich 
noch WA Gruppen und schickt sich dämliche Videos und Bilder zu :)

von Martin S. (sirnails)


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Nix gibt's. Bei uns wird abends nicht gesoffen. Man geht nach dem Abbau 
noch auf firmenkosten essen und dann in die heier. Hillers in Hannover - 
sehr empfehlenswert.

von Martin S. (sirnails)


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Herr Mueller schrieb im Beitrag #3903834:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Nix gibt's. Bei uns wird abends nicht gesoffen. Man geht nach dem Abbau
>> noch auf firmenkosten essen und dann in die heier. Hillers in Hannover -
>> sehr empfehlenswert.
>
> Vorsicht: Nur für Körnerfresser! (Preiswert, schont die Firmenkasse.)
> Saufen kann man aber auch hier. Beispielsweise 'Bio-Prosecco'  ;-)
> 
http://www.restaurant-hiller.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4&Itemid=5

Ich War überrascht dass Essen ohne Fleisch so gut schmecken kann. Man 
muss sich halt auch darauf einlassen. Außerdem gibt's dort auch Buffet.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Niewieder schrieb:
> Ich war heute zum ersten mal auf einer Fachmesse. Das ganze fand in
> Frankfurt statt. Es war zum kotzen! Alles voll mit Menschen, eng, dicht
> gedrängt. Tausend verschiedene Stände mit unsympathisch wirkendem
> Personal, was überhaupt nicht dazu einlädt, mit denen ins Gespräch zu
> kommen.

> An allen Stände wird dasselbe angeboten, nur mit unterschiedlich
> vielen Knöpfen und in anderen Farben.

Kann ich nicht sagen - gerade die Stände mit den Hochschulkooperationen 
waren mal wieder richtig gut und innovativ. Wir haben dort viel an Ideen 
und interessanten Kontakten mitgenommen.

Bei Knarr gab es leckere frisch gebackene Lebkuchen, Kaffee, Saft und 
einen guten Kontakt. Bei Igus war es erfahrungsgemäß wieder 
hochinteressant, insbesondere die neuen mehrzügigen Spindeln. Die haben 
auch kein Problem damit, mir für einen Prototypen mal eben zwei Schienen 
mit Gleitschlitten und diverse temperaturfeste Buchsen (für unsere 
Damphphasenlötanlage) als Muster zu schicken. Teilenummern rausgesucht, 
notiert, sollten sich Montag im Briefkasten finden.
Es hat den netten Vertriebler auch nicht interessiert, dass das Ding 
wohl ein Einzelstück bleiben wird: "Egal - Sie werden dann auch für 
andere Gleitlagersachen zu uns kommen". Und da hat er Recht. (Nein, ich 
kriege nichts dafür - aber man muss solche Firmen einfach auch mal 
lobend erwähnen. Die produzieren hier in DE, sind hochinnovativ und 
beliefern Kleinkunden und Private genau so wie BMW. Ich hab noch keinen 
besseren Kundendienst erlebt.)

> Eine Halle voll mit Asiaten, denen
> man besser nicht in die Augen schaut, weil sie einen sonst sofort
> anlabern.

Stimmt, die sind mir auch zu direkt - das nervt. Ich möchte selbst 
bestimmen, an welchen Stand ich herantrete. Irgendwie haben die ein 
anderes Verständnis von "der besucher zeigt wirkliches Interesse und 
sucht das Gespräch" als wir :-)

Durch die Halle 9 sind wir nur durchgehuscht - so wie offenbar auch die 
meisten anderen ;-)

> Erniedrigt wirkende Frauen in hautengen Kleidern verteilen
> Softeis an Messebesucher. Stundenlang rumrennen, bis einem die Füße und
> der Rücken weh tun. Nirgendwo eine Möglichkeit sich hinzusetzen...

Das kann ich nicht bestätigen. Eigentlich war überall genug Platz zum 
Sitzen, gerade in der Halle 8 und den Vortragsbereichen. Soviel 
Sitzgelegenheiten habe ich sonst noch auf keiner Messe gehabt.

Übrigens war es gestern nicht sonderlich voll - hätte ich nicht vermutet 
(da letzter Tag), aber wir sind sonst auch immer am Anfang oder in der 
Mitte auf den Messen. War sehr angenehm.

Unser Fazit: mal wieder ein lohnender Besuch. Drei meiner aktuellen 
technischen Probleme sind quasi gelöst, dazu zwei neue Produktideen. Was 
will man mehr? :-)

von Derderskapierthat (Gast)


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Himbeerkuchen schrieb im Beitrag #3903873:
... Und wenn dann mal eine Kollegin im Raum ist, wird er zum
> grauen Mäuschen und man merkt, dass er gar nicht mit Frauen kann. Ist
> ein Überspielen seiner Unsicherheit.

Nennt sich dein Kollege manchmal Zocker_xy?

von pneis (Gast)


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Wackeldackel schrieb im Beitrag #3904790:
> Was machst du denn beruflich? Es würde helfen deine Erfahrungen
> einzuschätzen.

Chris D. ist selbstständig, hat Informatik studiert, macht jetzt aber 
Chemie-prozesstechnik, i.,e. durchflussmengenzähler.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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pneis schrieb:
> Wackeldackel schrieb im Beitrag #3904790:
>> Was machst du denn beruflich? Es würde helfen deine Erfahrungen
>> einzuschätzen.
>
> Chris D. ist selbstständig, hat Informatik studiert, macht jetzt aber
> Chemie-prozesstechnik, i.,e. durchflussmengenzähler.

Ja, so ungefähr - wobei ich mit den Zählern nur angefangen habe.

Mittlerweile haben wir ein recht breites Produktspektrum, aber praktisch 
immer Nischenlösungen im Bereich Prozesstechnik.

Wichtig ist für uns, dass sie unser Interesse erwecken. Ich entwickele 
nur noch das, was mir/uns Freude macht.

Da bietet sich eine Messe für Prototypenbau natürlich an, neue Ideen und 
Eindrücke zu gewinnen.

Aber: es gab bisher für mich eigentlich keine Messe, wo ich nicht 
irgendetwas Überraschendes und interessante Lösungen kennengelernt 
hätte.
Vieles davon, die Tricks und Kniffe, lernt man nur kennen, wenn man dort 
das Gespräch sucht - nicht in Glanzprospekten oder Internetseiten.

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