Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik [Anfänger] Erster Versuch mit Mosfet - Schaltet immer durch?


von Sebastian B. (sebastian_b56)


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Hallo!

Ich habe hier das erste mal Versucht, einen kleinen Spielzeug-Motor mit 
einem Mikrocontroller anzusteuern. Dazu hab ich mich an der angehängten 
einfachen Schaltung von Zabex' Website orientiert.
Ich wusste nicht genau, welche Bauteile ich da konkret benutzen sollte, 
ich habe "einfach mal" folgende gekauft und benutzt: Als Mosfet den 
IRLZ24N 
(http://support.technologicalarts.ca/docs/Components/irlz24n.pdf), als 
Diode eine 1N4001 50V/1A, als Elko einen 47µF/100V-Elko und als 
Induktivität eine 460µH-Drossel.
Als ich alles aufgebaut hatte, stellte ich fest, dass der Motor sich 
immer dreht, auch wenn der PWM-Duty-Cycle des µC bei 0% war. Also habe 
ich nach einigem verwirrtem Softwaredebugge den µC mal komplett 
rausgenommen, und den Pin auf GND gelegt. Trotzdem drehte sich der Motor 
noch. (Wenn auch etwas langsamer als bei Pin auf VCC)
Zwischen Source und Drain habe ich - wenn der Gate auf GND war einen 
Widerstand von 700 Ohm gemessen, und bei Gate auf VCC einen Widerstand 
von 3-5 Ohm.
Ich vermute mal, ich hab einfach falsche Teile gekauft - Liegt's am 
Mosfet? Auf was hätte ich da achten müssen?
Sehe ich das richtig, dass die Diode davor schützt, dass der Motor beim 
stoppen als Generator funktioniert und Strom einspeist? Und dass der 
ElKo nur die PWM glättet und ein bisschen puffert um einen sanften 
Geschwindigkeitswechsel zu haben? Was macht die Induktivität? Ist an der 
etwas falsch?
Über Hinweise würde ich mich freuen!

von Helge A. (besupreme)


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Vermutlich hast du deinen Mosfet beim ersten Ausschalten beschädigt. Die 
1N4001 ist für diese Aufgabe viel zu langsam: Die braucht so lange um 
leitend zu werden, daß an dem Transistor eine sehr hohe Spannungsspitze 
entsteht. An der Stelle ist eine Schottkydiode viel besser geeignet. 
Beispiele sind 1N5817, SB130. Induktivität und Elko brauchst du nur, 
wenn du variable Geschwindigkeiten haben willst.

Die Induktivität sollte allermindestens den Motorstrom überleben. Elko 
und Induktivität zusammen erzeugen aus den PWM-Impulsen einen 
gleichmäßigeren Motorstrom.

Falls du auf einem Steckbrett experimentierst oder größere 
Leitungslängen hast, kannst du Spannungsspitzen durch schlechten Aufbau 
haben. Für kleine Basteleien kannst du das dämpfen mit z.B. 330Ω statt 
der verwendeten 33Ω. Das erzeugt zwar Verluste im Mosfet beim 
Umschalten, aber es stirbt so schnell nix.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Mach doch mal einen Pulldown ans Gate.

: Bearbeitet durch User
von Ahab (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Vermutlich hast du deinen Mosfet beim ersten Ausschalten beschädigt. Die
> 1N4001 ist für diese Aufgabe viel zu langsam: Die braucht so lange um
> leitend zu werden, daß an dem Transistor eine sehr hohe Spannungsspitze
> entsteht

Das sollte den FET nicht stören.
der IRLZ24 ist "fully Avalanche rated" und schluckt problemlos 68 mJ 
(Single Pulse / 4.5 mJ Repetitive).

Mit einem
Sebastian B. schrieb:
> kleinen Spielzeug-Motor

Kriegt man den nicht kaputt.


Meine Vermutung, da beliebter "Mosfet-Anfänger"-Fehler:
Zwar µC-PWM-Ausgang an Gate verbunden, aber µC GND nicht mit Source.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian B. schrieb:
> Ich vermute mal, ich hab einfach falsche Teile gekauft - Liegt's am
> Mosfet? Auf was hätte ich da achten müssen?
Ich vermute, du hast den Mosfet falsch eingebaut. Oder die aufgebaute 
Schaltung entspricht sonstwie nicht dem Plan.
Zeig mal ein brauchbares Foto (300kB reichen dafür völlig) von deinem 
Aufbau.

> als Induktivität eine 460µH-Drossel.
Wenn du sowieso einen Motor dran hast, dann kannst du dir die Drossel 
(und auch den Kondensator) sparen. Der Motor hat eine zigfach höhere 
Induktivität.

von Sebastian B. (sebastian_b56)


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Lothar Miller schrieb:
> Ich vermute, du hast den Mosfet falsch eingebaut. Oder die aufgebaute
> Schaltung entspricht sonstwie nicht dem Plan.
> Zeig mal ein brauchbares Foto (300kB reichen dafür völlig) von deinem
> Aufbau.

Okay, das habe ich schon befürchtet :)
Die Schaltung ist mir zwar ein bisschen peinlich, aber ich habe zwei 
Bilder angehängt. Sind zwei Boards, Das Board mit dem µC ist eigentlich 
komplett raus, der wird nur noch von dem anderen Board mit Strom 
versorgt.
Bei den Widerständen war ich mir nicht sicher, wie kritisch die 30 Ohm 
sind, daher selbst "gebastelt".
Den Motor sieht man nicht, der ist in einem Plastik-Spielzeuggehäuse. Es 
ist ein Motor etwa 2cm Durchmesser, 3cm lang und ohne Beschriftung. So 
ein Grauer 08/15 Spielzeugmotor.


> Wenn du sowieso einen Motor dran hast, dann kannst du dir die Drossel
> (und auch den Kondensator) sparen.

Okay, und zum Verständnis: Was machen die auf dem ursprünglichen 
Schaltplan? Ich weiß noch ganz schwach aus Schulzeiten, dass man mit L-C 
einen Schwingkreis baut? Hat es damit was zu tun? Ich vermute mal eher 
nicht.

F. Fo schrieb:
> Mach doch mal einen Pulldown ans Gate.

Naja, da es ja auch nicht funktioniert, wenn ich das Kabel direkt an 
GND halte, wird ein Pulldown ja an dem Verhalten nichts ändern, oder?

Ahab schrieb:
> Meine Vermutung, da beliebter "Mosfet-Anfänger"-Fehler:
> Zwar µC-PWM-Ausgang an Gate verbunden, aber µC GND nicht mit Source.

Auch wenn ich Source direkt auf GND lege, hört der Motor nicht auf zu 
drehen. Ansonsten ist der GND, der zum µC geht direkt mit dem GND der 
Schaltung verbunden.

von Helmut S. (helmuts)


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Du hast bestimmt Drain und Source vertauscht. Da leitet dann automatisch 
die im Mosfet immer vorhandene Bulk-Diode. Zeig mal ein Bild von unten 
damit man die Verdrahtung sieht.

von uwe (Gast)


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Ource muß direkt mit GND verbunden werden.

von Helmut S. (helmuts)


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Ich sehe gerade in deinem Bild dass du Drain auf Masse gelegt hast. Das 
ist falsch. Du musst Source auf Masse legen.

von Sebastian B. (sebastian_b56)


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Helmut S. schrieb:
> Du hast bestimmt Drain und Source vertauscht. Da leitet dann
> automatisch
> die im Mosfet immer vorhandene Bulk-Diode. Zeig mal ein Bild von unten
> damit man die Verdrahtung sieht.

Das erste Bild ist von unten :)

Wenn das Schema, das ich angehängt habe stimmt, dann hab ich sie meiner 
Ansicht nach nicht verwechselt. Aber schau doch kurz mal drüber, kann ja 
immer sein, dass ich mich irre [.. sonst würd's ja funktionieren :)]
(das ist bei TO-220 im Datenblatt mM. nach immer ein bisschen 
verwirrend, da das Teil in 2D dargestellt wird, und ich nie weiß, ob der 
Kühlkörper jetzt vorne oder hinten ist)

uwe schrieb:
> Ource muß direkt mit GND verbunden werden.

Sorry, mein Fehler. Source ist mit GND verbunden. In meiner vorherigen 
Antwort habe ich (die Begriffe) Source und Gate verwechselt. Source ist 
an GND, aber wenn ich Gate an GND halte, fließt durch Drain immer noch 
Strom.

von Helmut S. (helmuts)


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Dann schau dir mal das richtige Datenblatt an.

http://www.vishay.com/docs/91326/sihlz24.pdf

von Sebastian B. (sebastian_b56)


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Helmut S. schrieb:
> Ich sehe gerade in deinem Bild dass du Drain auf Masse gelegt
> hast. Das
> ist falsch. Du musst Source auf Masse legen.

Okay, scheinbar habe ich da wirklich grob was verwechselt. Da kann ich 
mich nicht mal mit der Darstellung im Datenblatt rausreden. Selbst da 
ist Drain immer in der Mitte. Da hab ich wohl gehörig was vergeigt...
Ich werde die Schaltung dann wohl noch einmal 'in Richtig' aufbauen 
müssen. Kann ich die Teile wiederverwenden oder haben die evtl. durch 
die falsche Beschaltung Schaden genommen?
Ist die Reihenfolge Gate-Drain-Source [auf der Darstelung vom Bild oben] 
denn richtig?

von Helmut S. (helmuts)


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Das macht dem Mosfet nichts aus. Der hat bestimmt überlebt.

von Sebastian B. (sebastian_b56)


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Helmut S. schrieb:
> Das macht dem Mosfet nichts aus. Der hat bestimmt überlebt.

Okay :)
Danke für die kompetente Hilfe! Allen anderen natürlich auch!

von Conny G. (conny_g)


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Sebastian B. schrieb:
>> Wenn du sowieso einen Motor dran hast, dann kannst du dir die Drossel
>> (und auch den Kondensator) sparen.
>
> Okay, und zum Verständnis: Was machen die auf dem ursprünglichen
> Schaltplan? Ich weiß noch ganz schwach aus Schulzeiten, dass man mit L-C
> einen Schwingkreis baut? Hat es damit was zu tun? Ich vermute mal eher
> nicht.

Das L-C in Deiner Schaltung ist ein Tiefpass. Den kann man dazu 
verwenden eine via PWM erzeugte Spannung zu glätten um damit eine 
analoge Leistungsregelung zu erzielen.
Im Prinzip wandelt der LC-Filder er durch seine "Trägheit" das 
Rechteckssignal des PWM in eine Spannung mit dem Effektivwert des 
Rechtecks um, wenn ich das mal so Lax ausdrücken darf.
Google mal nach Tiefpass, LC-Tiefpass, Glätten von PWM-Signal etc.

von Thomas (kosmos)


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und die diode sollte ganz nach rechts wandern also direkt parallel zum 
Motor

von hinz (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Die
> 1N4001 ist für diese Aufgabe viel zu langsam: Die braucht so lange um
> leitend zu werden,

Nein, die braucht nur recht lange um zu sperren.

von hinz (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> und die diode sollte ganz nach rechts wandern also direkt parallel
> zum
> Motor

Nein, bloß nicht!

von Sven B. (scummos)


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Sebastian B. schrieb:
> Kann ich die Teile wiederverwenden oder haben die evtl. durch
> die falsche Beschaltung Schaden genommen?
Ich würde im Zweifel immer empfehlen mal ein neues Bauteil zu nehmen und 
das alte aufzuheben. Wenn sich dann herausstellt, dass es nicht am 
Bauteil lag, hat man das alte ja immer noch. Alles ist besser, als 3 
Stunden an einer Schaltung zu debuggen, und nacher war der 
20-Cent-Transistor kaputt.

von Conny G. (conny_g)


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hinz schrieb:
> Thomas O. schrieb:
>> und die diode sollte ganz nach rechts wandern also direkt parallel
>> zum
>> Motor
>
> Nein, bloß nicht!

Aber sicher, wohin denn sonst?

von hinz (Gast)


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Conny G. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Thomas O. schrieb:
>>> und die diode sollte ganz nach rechts wandern also direkt parallel
>>> zum
>>> Motor
>>
>> Nein, bloß nicht!
>
> Aber sicher, wohin denn sonst?

So wie gezeichnet am Transistor.

von npn (Gast)


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hinz schrieb:
> So wie gezeichnet am Transistor.

Nein, auf jeden Fall am Motor. So eine Diskussion hatten wir vor einer 
Weile schon mal. Das Fazit daraus war: Störungen werden immer an deren 
Quelle bekämpft.

von Conny G. (conny_g)


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hinz schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> hinz schrieb:
>>> Thomas O. schrieb:
>>>> und die diode sollte ganz nach rechts wandern also direkt parallel
>>>> zum
>>>> Motor
>>>
>>> Nein, bloß nicht!
>>
>> Aber sicher, wohin denn sonst?
>
> So wie gezeichnet am Transistor.

Mja. Die Aufgabe einer Freilaufdiode ist es die gegenläufigen 
Ausschaltspannungspitzen einer angeschlossenen Induktivität aufzunehmen.
Also muss sie vor der Induktivität und dem Motor sitzen, wobei die 
Induktivität ja eh unnötig ist.
Wenn man die rausnimmt, kann die Diode auch beim Motor sitzen. Auf 
keinen Fall muss sie beim Transistor sitzen. Unbedingt aber aus Sicht 
des Transistors vor allen Induktivitäten.

von hinz (Gast)


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npn schrieb:
> hinz schrieb:
>> So wie gezeichnet am Transistor.
>
> Nein, auf jeden Fall am Motor. So eine Diskussion hatten wir vor einer
> Weile schon mal. Das Fazit daraus war: Störungen werden immer an deren
> Quelle bekämpft.

Es geht da gar nicht um Störungen, aber auch dann wäre die Diode am 
Motor ungünstig.


Conny G. schrieb:

> Mja. Die Aufgabe einer Freilaufdiode ist es die gegenläufigen
> Ausschaltspannungspitzen einer angeschlossenen Induktivität aufzunehmen.

Nein, sie lässt den Strom weiter fließen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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npn schrieb:
> hinz schrieb:
>> So wie gezeichnet am Transistor.
> Nein, auf jeden Fall am Motor. So eine Diskussion hatten wir vor einer
> Weile schon mal. Das Fazit daraus war: Störungen werden immer an deren
> Quelle bekämpft.
Das ist eine Freilaufdiode, keine "Entstördiode"...

Conny G. schrieb:
> Die Aufgabe einer Freilaufdiode ist es die gegenläufigen
> Ausschaltspannungspitzen einer angeschlossenen Induktivität aufzunehmen.
Diese Diode sorgt dafür, dass der Strom durch die Induktivität 
(bestehend aus Spule, Motor und Leitung) beim Abschalten des Transistors 
weiterfließen kann. Denn sonst sucht sich dieser Strom irgend einen 
anderen Weg...

: Bearbeitet durch Moderator
von npn (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Das ist eine Freilaufdiode, keine "Entstördiode"...

Das weiß ich, Lothar. Unter Störungen verstehe ich nicht nur 
Funkstörungen, sondern auch störende Spannungen, die gefährlich für die 
Halbleiter sind, mal allgemein gesprochen. Und genau darum ging es auch 
vor einer Weile in einem Thread. Am Schluß waren sich die meisten einig, 
daß die Diode an den Motor gehört. Vorausgesetzt, in der Zuleitung ist 
keine Induktivität. Dann natürlich zwischen diese und dem Halbleiter. 
Die Motorinduktivität ist die Quelle der Spitzen, und wenn du die Diode 
an den Halbleiter machst, machst du die Motorzuleitung zur Sendeantenne. 
Denn das Bürstenfeuer (bei einem DC-Motor) hat genügend Spitzen, die 
auch durch die Freilaufdiode kurzgeschlossen werden. Und wenn das nicht 
so dicht wie möglich am Motor passiert, strahlt die Motorzuleitung diese 
ab.

von Conny G. (conny_g)


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Lothar Miller schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Die Aufgabe einer Freilaufdiode ist es die gegenläufigen
>> Ausschaltspannungspitzen einer angeschlossenen Induktivität aufzunehmen.
> Diese Diode sorgt dafür, dass der Strom durch die Induktivität
> (bestehend aus Spule, Motor und Leitung) beim Abschalten des Transistors
> weiterfließen kann. Denn sonst sucht sich dieser Strom irgend einen
> anderen Weg...

Stimmt, tschuldigung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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npn schrieb:
> Vorausgesetzt, in der Zuleitung ist keine Induktivität.
Wie der Angelsachse so schön sagt: Each mm has its nH.
Man muss also beachten, dass die Leitung selber schon eine Induktivität 
ist, die bei steilen Flanken ganz hübsch klingen kann...

von hinz (Gast)


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npn schrieb:
> Am Schluß waren sich die meisten einig,

Ah, man stimmt über Naturgesetze ab.

von npn (Gast)


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hinz schrieb:
> Ah, man stimmt über Naturgesetze ab.

Das ist keine Abstimmung, sondern das nennt man "Diskussion" und ist 
Sinn und Zweck eines Forums. Und am Ende einer Diskussion ist es meist 
so, daß man auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Auch wenn es manche 
anders sehen...

von Helge A. (besupreme)


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Die Diode hier gehört genau so nah wie möglich an den Transistor und 
nirgendwo anders hin. Schaut euch mal die Funktion der Induktivität an. 
Eine "Abstimmung über Naturgesetze" ist echt lustig, half aber zuletzt 
vor ein paar hundert Jahren ;)

Und zwischen USB+ und USB- bei diesem Experiment gehört ein guter Elko.

von Thomas (kosmos)


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Ich habe hier die Spule außer acht gelassen, man kann aber gerne auch 
der Spule eine Doofe abprallen Spendieren. Mir ging es darum das die 
Freilaufdiode möglichst nach an den Motor kommt um nicht eine Riesen 
Stromschleife zu bilden .

Weiterhin verstehe ich es so das die Elektronen weiterbewegen wollen und 
das am Transistor alles abrupt endet und dort der Impuls entsteht den 
man dann durch die Diode gleich wieder durch den Verbraucher schickt. 
Deswegen also Verbraucher, Transistor und Diode möglichst zusammenlegen 
und auf kurze Leitungen achten.

von F. F. (foldi)


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hinz schrieb:
> Conny G. schrieb:
>
>> Mja. Die Aufgabe einer Freilaufdiode ist es die gegenläufigen
>> Ausschaltspannungspitzen einer angeschlossenen Induktivität aufzunehmen.
>
> Nein, sie lässt den Strom weiter fließen.

Im Grunde läuft so der Strom immer im Kreis, bis er sich tot gelaufen 
hat.

von Jürgen (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> der Spule eine Doofe abprallen Spendieren. Mir ging es darum das die
> Freilaufdiode möglichst nach an den Motor kommt um nicht eine Riesen
> Stromschleife zu bilden .

Bin mit leichten Kopfschmerzen aufgewacht und muß deshalb diesen Post 
ganz schnell wieder zu machen.

von Thomas (kosmos)


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man was hab ich da geschrieben, kann mit dem Handy mal passieren, sollte 
heißen.

"man kann aber gerne auch der Spule eine Diode anti parallel spendieren"

Ich sehe da aber keinen Sinn drin weil der Impuls vom Schaltelement aus 
beginnt und dann möglichst über kurze Wege wieder durch den Verbraucher 
soll damit dieser abgebaut wird.

Dieser Impuls entsteht doch am Schaltelement weil die Elektronen sich 
dort nicht mehr weiterbewegen können und auflaufen.

Vergleichbar eines Druckschlages es fließt eine große Menge Wasser und 
plötzlich mach ein Magnetventil zu aus dem 1bar gibts plötzlich einen 
Druckschlag der den vielfachen Druck erzeugt und dieser Schlag bewegt 
sich vom Magnetventil wieder zurück also sollte Ausgleichsmaßnahmen 
direkt am Magnetventil schaffen entweder langsamer abschalten oder den 
Druck wo anderst hinleiten z.B. auf ein Membran...

Habe im Moment leider kein Oszi mehr sonst hätte ich mal schauen können 
ob man diese kurzen Laufzeiten detektieren kann also wo der Impuls 
beginnt.

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:
> npn schrieb:
>> Am Schluß waren sich die meisten einig,
>
> Ah, man stimmt über Naturgesetze ab.

Genau, wann ist denn die nächste Diskussion und Abstimmung über
das Ohmsche Gesetz dran? Das ist doch schliesslich völlig veraltet.
Gruss
Harald
PS zum Thema: In den meisten Fällen wird es völlig egal sein,
an welcher Stelle die Diode sitzt, Hauptsache, sie ist überhaupt da.
Technisch eleganter und sinnvoller ist es aber direkt am Motor.

von hinz (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Technisch eleganter und sinnvoller ist es aber direkt am Motor.

Nein.

von Jürgen (Gast)


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hinz schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Technisch eleganter und sinnvoller ist es aber direkt am Motor.
>
> Nein.

Also echt ... Als wenn Dioden so teuer wären, daß man nur eine hier 
hernehmen könnte. Mit Abblockkondensatoren wird doch auch nicht gegeizt. 
Ich wäre für Zentimeterabstände mit einer direkt am zu schützenden 
Halbleiter und einer direkt am Motor.

von Harald W. (wilhelms)


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Jürgen schrieb:

> Ich wäre für Zentimeterabstände

Genau, für jeden cm Leitungslänge eine Diode. :-)

von Induktor (Gast)


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hinz schrieb:
> Nein.

Doch.

Warum? Weil man den Impuls am Besten so nah wie möglich an der Quelle
unterdrückt.

Und jetzt bringe mal Dein Naturgesetz, was dem entgegensteht.

von hinz (Gast)


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Induktor schrieb:
> Weil man den Impuls am Besten so nah wie möglich an der Quelle
> unterdrückt.

Also am Transistor.


> Und jetzt bringe mal Dein Naturgesetz, was dem entgegensteht.

Du nennst dich Induktor und kennst das Induktionsgesetz nicht?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jürgen schrieb:
> Ich wäre für Zentimeterabstände mit einer direkt am zu schützenden
> Halbleiter und einer direkt am Motor.
Also doch wieder abstimmen?

Die Diode am Motor ist sinnlos, denn mal angenimmen, der Strom fließt 
jetzt gerade wegen des eingeschalteten Transistors gerade von + über die 
Leitung zum Motor über die Letung zum Transistor nach Masse über den 
Block-/Ladekondensator/ bzw. "die Quelle" wieder nach +. Damit ist der 
Stromkreis geschlossen und alle sind zufrieden.

Eine µs später wird dieser Stromkreis unterbrochen. Dann fließt der 
Strom wegen der Induktivität (incl. derjenigen der Leitung) einfach 
weiter und findet direkt statt des Transistors (der ja gerade 
abgeschaltet hat) die Diode. Damit fließt der Strom vom Motor durch die 
Leitung über die Diode nach + und durch die Leitung zurück zum Motor. 
Und schon wieder ist der Stromkreis geschlossen und alle sind glücklich.

Sie ist nicht wirklich schwierig, die Sache mit den Stromkreisen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas (kosmos)


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man sollte halt diesen Ersatzstromkreis möglichst kurz halten und 
deswegen die Diode richtig setzten.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas O. schrieb:
> man sollte halt diesen Ersatzstromkreis möglichst kurz halten und
> deswegen die Diode richtig setzten.

und das willst du ausgerechnet Lothar erklären :-)
Siehe
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler

von ?!? (Gast)


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Wenn ich mich da mal einklinken darf. Ich sehe hier ein Mißverständnis. 
Weiter oben wurde von den meisten empfohlen, die Zusatz-Induktivität in 
der Motorleitung wegzulassen, weil der Motor durch seine Induktivität 
schon genügend Glättung für die PWM bringt. Und jetzt in Bezug auf die 
Diode diskutiert man, indem man diese Zusatz-Induktivität wieder mit 
berücksichtigt. Wenn man sie wegläßt, dann ist doch die 
Motorinduktivität der Grund für die Induktionsspitzen beim Abschalten 
(in dem PWM-Pausen). Andererseits gilt doch der Grundsatz, daß die 
Bekämpfung so nahe wie möglich an der Quelle stattfinden soll, um die 
Leitungslängen so kurz wie möglich zu halten, in denen der 
Kurzschlußstrom fließt. Wie passt das jetzt zusammen mit der Aussage:

Helge A. schrieb:
> Die Diode hier gehört genau so nah wie möglich an den Transistor und
> nirgendwo anders hin.

Damit hat man doch die maximal mögliche Enfernung der Diode von der 
Ursache, der Motorinduktivität. Und die Induktionsspannung des Motors 
kann durch die Leitungslänge und die Induktivität der Zuleitung frisch 
und munter schwingen und abgestrahlt werden (und natürlich woanders auch 
wieder einstrahlen). Wenn ich jetzt die Induktionsspannung da 
kurzschließe, wo sie entsteht, also beim Motor, kann sie auf der 
Zuleitung auch nicht mehr wirksam werden.

von Induktor (Gast)


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?!? schrieb:
> Andererseits gilt doch der Grundsatz, daß die
> Bekämpfung so nahe wie möglich an der Quelle stattfinden soll, um die
> Leitungslängen so kurz wie möglich zu halten, in denen der
> Kurzschlußstrom fließt.

So ist es.

?!? schrieb:
> Wie passt das jetzt zusammen mit der Aussage:
>
> Helge A. schrieb:
>> Die Diode hier gehört genau so nah wie möglich an den Transistor und
>> nirgendwo anders hin.

Überhaupt nicht.

?!? schrieb:
> Damit hat man doch die maximal mögliche Enfernung der Diode von der
> Ursache, der Motorinduktivität. Und die Induktionsspannung des Motors
> kann durch die Leitungslänge und die Induktivität der Zuleitung frisch
> und munter schwingen und abgestrahlt werden (und natürlich woanders auch
> wieder einstrahlen).

Richtig.

?!? schrieb:
> Wenn ich jetzt die Induktionsspannung da
> kurzschließe, wo sie entsteht, also beim Motor, kann sie auf der
> Zuleitung auch nicht mehr wirksam werden.

Genau so.

Aber: Gib Dir keine Mühe -die "Spezialisten" werden Recht behalten
wollen und ihren Irrtum nicht zugeben.

Gruß Induktor.

von Ahab (Gast)


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Induktor schrieb:
> Überhaupt nicht.

Genau! Schließlich ist das ein großer, starker Mosfet und nur ein 
kleiner Spielzeug-Motor.

Flugs ein paar Werte für "Spielzeug" ermittelt, dabei die 
Motor-Induktivität erraten, PWM-Frequenz erdichtet, so die 
"Induktor-Energie" erraten und mit den Avalance-Ratings des FETs 
verglichen: Geht auch ohne Freilaufdiode.

von Falk B. (falk)


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@ Induktor (Gast)

>> Leitungslängen so kurz wie möglich zu halten, in denen der
>> Kurzschlußstrom fließt.

>So ist es.

jaja. Nur das ein KEINERLEI Kurzschluss gibt.


>>> Die Diode hier gehört genau so nah wie möglich an den Transistor und
>>> nirgendwo anders hin.

>Überhaupt nicht.

Und ob!

>> Damit hat man doch die maximal mögliche Enfernung der Diode von der
>> Ursache, der Motorinduktivität. Und die Induktionsspannung des Motors
>> kann durch die Leitungslänge und die Induktivität der Zuleitung frisch
>> und munter schwingen und abgestrahlt werden (und natürlich woanders auch
>> wieder einstrahlen).

>Richtig.

Falsch! Der Motorstrom ist bei PWM so oder so dreieckförmig. In der ON 
Zeit steigt er, in der OFF Zeit fällt er wieder ab. Das Steigen ist 
genauso EMV-kritisch oder auch nicht wie das Fallen.

>> Wenn ich jetzt die Induktionsspannung da
>> kurzschließe, wo sie entsteht,

Was schon mal eine schwammige bis falsche Formulierung ist. 
Kurzgeschlossen wird da nicht wirklich was, man emöglicht nur dem Strom, 
auf anderen Wegen weiter zu fließen. Der Strom kommutiert vom Transistor 
auf die Diode.

>>also beim Motor, kann sie auf der
>> Zuleitung auch nicht mehr wirksam werden.

>Genau so.

Und was ist mit dem Strom in der Zuleitung und deren Induktivität?

>Aber: Gib Dir keine Mühe -die "Spezialisten" werden Recht behalten
>wollen und ihren Irrtum nicht zugeben.

Was natürlich ein überaus überzeugendes Argument eines anonymen 
Teilnehmers mit dem Namen Induktor ist!!!!

>Gruß Induktor.

Der schief gewickelt ist.

von Induktor (Gast)


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Ahab schrieb:
> Genau! Schließlich ist das ein großer, starker Mosfet und nur ein
> kleiner Spielzeug-Motor.

Wenn ich Dir den Text nocheinmal umformulieren soll, damit auch Du ihn
verstehst, dann gib Bescheid!

Ahab schrieb:
> Flugs ein paar Werte für "Spielzeug" ermittelt, dabei die
> Motor-Induktivität erraten, PWM-Frequenz erdichtet, so die
> "Induktor-Energie" erraten und mit den Avalance-Ratings des FETs
> verglichen: Geht auch ohne Freilaufdiode.

Davon war und ist nicht die Rede.

Es geht generell darum WO sich die Freilaufdiode befinden muß, um ihrem
Zweck am Besten gerecht zu werden. Dieser Platz ist so nah wie möglich
an der Induktivität. Das mag Dich wundern, ist aber so.

von Helge A. (besupreme)


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?!? schrieb:
> Damit hat man doch die maximal mögliche Enfernung der Diode von der
> Ursache, der Motorinduktivität.

Für Schaltspitzen ist die Ursache der Transistor.

Daß der Motor selber Störungen produzierten kann, ist klar. Hier ging es 
aber um die Schaltung, die sich möglichst nit selbst zerstören sollte.

von ?!? (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> jaja. Nur das ein KEINERLEI Kurzschluss gibt.

Und ich dachte immer, die Induktionsspannung beim Abschalten einer 
Induktivität hat die entgegengesetzte Polarität wie die vorher angelegte 
Spannung. Und die Diode am Motor sollte ja normal in Sperrichtung 
angeschlossen sein. Was macht die Diode denn bei entgegengesetzter 
Spannung? Ich würde doch meinen, sie leitet, oder? Wo ist der 
Denkfehler?

Falk Brunner schrieb:
> Und was ist mit dem Strom in der Zuleitung und deren Induktivität?

Willst du wirklich die Induktivität eines Stückes Draht mit der 
Induktivität einer Motorwicklung vergleichen? Da müßte der Draht schon 
seeeehr lang sein.

von Ahab (Gast)


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Induktor schrieb:
> Wenn ich Dir den Text nocheinmal umformulieren soll, damit auch Du ihn
> verstehst, dann gib Bescheid!

Das würdest du für mich tun? Das wär ja super-nett!

Induktor schrieb:
> [...] um ihrem Zweck am Besten gerecht zu werden

Vielleicht könntest du den Zweck der Freilauf-Diode dabei genauer 
beleuchten, dann müsste ich mich nicht mehr wundern...

von Induktor (Gast)


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Ahab schrieb:
> Vielleicht könntest du den Zweck der Freilauf-Diode dabei genauer
> beleuchten, dann müsste ich mich nicht mehr wundern...

Hm, ich verweise Dich mal an diese Seite, denn anders als dort 
beschrieben
würde ich es auch nicht erklären wollen:

http://et-tutorials.de/721/wozu-benotigt-man-eine-freilaufdiode/

Eine Anregung habe ich noch für Dich: Warum gibt es Relais mit
bereits integrierter Freilaufdiode überhaupt?

von ?!? (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Für Schaltspitzen ist die Ursache der Transistor.

Ich würde sagen, der Transistor schaltet zwar die Induktivität ab und 
ist damit Auslöser, aber nicht die Quelle der Spitzen. Die Quelle ist 
das zusammenbrechende Magnetfeld der Motorinduktivität. Sonst würde ja 
ein Transistor, der eine Glühlampe schaltet, auch Induktionsspitzen 
erzeugen, wenn er für die Spitzen ursächlich wäre.
Und warum ist in fast allen Steckern, die auf Magnetventilen stecken, 
eine Diode direkt über den Wicklungsanschlüssen? Und bei vielen Relais 
auch. Oft ist sie sogar ins Relais eingebaut oder in den Sockel.
Also du merkst schon, so richtig hast du mich nicht überzeugt... :-))

von Conny G. (conny_g)


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Helge A. schrieb:
> ?!? schrieb:
>> Damit hat man doch die maximal mögliche Enfernung der Diode von der
>> Ursache, der Motorinduktivität.
>
> Für Schaltspitzen ist die Ursache der Transistor.
>
> Daß der Motor selber Störungen produzierten kann, ist klar. Hier ging es
> aber um die Schaltung, die sich möglichst nit selbst zerstören sollte.

Es ging hier m.E. die ganze Zeit um die Freilaufdiode für die 
Induktivität des Motors.
Was sollen diese Schaltspitzen überhaupt sein?
Eventuelle "Schaltspitzen" des Transistors sind m.E. in diesem Szenario 
vernachlässigbar, der Effekt der Induktivität des Motors ist hier viel 
viel größer.
Ich hab auch noch keine Schaltun ggesehen, wo jemand am Transistor eine 
Diode einsetzt, weil er Angst vor dessen Schaltspitzen hat.

von Ahab (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Ich hab auch noch keine Schaltun ggesehen, wo jemand am Transistor eine
> Diode einsetzt,

Es gibt sogar Fabriken, die mehrere Transistoren mit Freilaufdioden 
zusammen in ein Gehäuse packen, und das ganze als z.B. ULN2003 
verkaufen.

Wie krieg ich die Diode nun aus dem DIL-Gehäuse raus, um sie näher an 
den Motor zu bekommen?

Induktor schrieb:
> Eine Anregung habe ich noch für Dich: Warum gibt es Relais mit
> bereits integrierter Freilaufdiode überhaupt?

Lass mich raten: Das sind alles welche für Print-Montage / Sockel? Und 
deshalb üblicherweise mit sehr kurzen Leitungen zu ihrem 
Schalt-Transistor gesegnet?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ihr dreht euch doch alle im Kreise.

Je nach dem was man bei der Schaltung berücksichtigt oder vernachlässigt 
hat mal der eine oder der andere mehr oder weniger Recht.
1
 Vcc--+------L(Leitung)---+------+
2
      |                   |      |
3
      -                   -   L(Motor)
4
 D(T) ^              D(M) ^      | 
5
      |                   |      |
6
      +------L(Leitung)---+------+
7
      |
8
  Transistor
9
      |
10
     GND

Ich sehe das so:
- Ist die Leitung kurz, ist es wurscht, ob die Diode am Transistor D(T) 
oder am Motor D(M) sitzt (es ist ja so gut wie der selbe Ort).
- Ist die Leitung lang und seine Induktivität nicht zu 
vernachlässigen, braucht man die Diode D(T), um den Transistor zu 
schützen.
=> Bei beliebiger Leitungslänge passt also immer der Ort von D(T) (oder 
man baut beide Dioden ein ...).

Gruß Dietrich

von Conny G. (conny_g)


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Ahab schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Ich hab auch noch keine Schaltun ggesehen, wo jemand am Transistor eine
>> Diode einsetzt,
>
> Es gibt sogar Fabriken, die mehrere Transistoren mit Freilaufdioden
> zusammen in ein Gehäuse packen, und das ganze als z.B. ULN2003
> verkaufen.
>
> Wie krieg ich die Diode nun aus dem DIL-Gehäuse raus, um sie näher an
> den Motor zu bekommen?

Ich sprach hier nicht von der Freilaufdiode, die ist ja jetzt abgehakt. 
Ich meinte die ominöse Diode am Transistor wegen dessen "Schaltspitzen". 
:-)
Es könnte natürlich einfach sein, dass mit diesen Schaltspitzen genau 
das gemeint war, was die Freilaufdiode übernehmen soll. Was aber eben 
nichts mit dem Transistor zu tun hat, sondern mit der Induktivität des 
Motors.
D.h. der falsche wurde beschuldigt der Sender der "Störungen" zu sein.

von Conny G. (conny_g)


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Dietrich L. schrieb:
> Ihr dreht euch doch alle im Kreise.
>
> Je nach dem was man bei der Schaltung berücksichtigt oder vernachlässigt
> hat mal der eine oder der andere mehr oder weniger Recht.
>
>
1
> 
2
>  Vcc--+------L(Leitung)---+------+
3
>       |                   |      |
4
>       -                   -   L(Motor)
5
>  D(T) ^              D(M) ^      |
6
>       |                   |      |
7
>       +------L(Leitung)---+------+
8
>       |
9
>   Transistor
10
>       |
11
>      GND
12
>
>
> Ich sehe das so:
> - Ist die Leitung kurz, ist es wurscht, ob die Diode am Transistor D(T)
> oder am Motor D(M) sitzt (es ist ja so gut wie der selbe Ort).
> - Ist die Leitung lang und seine Induktivität nicht zu
> vernachlässigen, braucht man die Diode D(T), um den Transistor zu
> schützen.
> => Bei beliebiger Leitungslänge passt also immer der Ort von D(T) (oder
> man baut beide Dioden ein ...).
>
> Gruß Dietrich

Ich hab ja keine große Erfahrung, aber das riecht mir jetzt nach 
unnötiger Panik vor der Leitungsinduktivität.
Und hätte das gerne klargestellt, für mich und alle anderen Anfänger :-)
Wie lange müsste die Leitung denn sein, dass die Energie aus ihrer 
Induktivität irgendwo in den Bereich kommt, dass sie einen Transistor 
gefährden könnte?

Folgende Überlegung:
Der Motor hat bestimmt mindestens soviel Induktivität wie ein 
Printrelais, dafür hab ich beim kurz googeln irgendwas 4H an 
Induktivität gefunden.
Jetzt sagen wir mal, wir wollen den Transistor extra nochmal schützen, 
wenn wir nur ein Zehntel davon an Induktivität der Leitung erwarten, das 
wären dann 400mH.

Dann brauchen wir eine Berechnung für Leitungslänge und deren 
Induktivität.
Ich habe hier
http://www.electronicdeveloper.de/InduktivitaetLeitungen.aspx
gerade eingegeben:
- Doppelleitung
- 1mm Durchmesser
- Abstand 10mm
- Länge 100 Meter
Das ergibt: 120uH, also nichtmal ein Tausendstel von dem was ich oben 
zugrundegelegt hätte.
D.h. die Induktivität so einer Leitung wäre 1/10.000stel von der des 
Motors oder eines Relais.

Ich würde sagen: das braucht immer noch keine extra Freilaufdiode am 
Transistor. Bei 1.000 Metern Leitung sind wir dann mal bei 1mH....

von hinz (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> oder man baut beide Dioden ein ...

Und fällt prompt durch die EMV-Prüfung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> man sollte halt diesen Ersatzstromkreis möglichst kurz halten und
> deswegen die Diode richtig setzten.
Mal angenommen, der Transistor würde gar nicht abschalten. Dann wäre EMV 
technisch gesehen alles erst mal optimal (so gut es mit diesem Motor 
mitsamt seinen Störungen wie Bürstenfeuer usw eben geht). Am 
allerwenigsten an diesem "optimalen" Zustand ändert sich doch dann, wenn 
in dem Augenblick, wo der Transistor abschaltet, an genau der Stelle, wo 
die Änderung stattfindet, etwas getan wird. Und dann ist klar, wohin die 
Diode gehört: dorthin, wo die Änderung durch den schaltenden  Transistor 
auftritt, denn im Abschaltaugenblick muss die Diode den Strom des 
Transistors übernehmen.

Dass der Motor an sich schon stört, ist ein direkt am Motor zu 
lösendes Teilproblem. Das hat rein gar nicht mit der Freilaufdiode zu 
tun.

Conny G. schrieb:
> Ich hab ja keine große Erfahrung, aber das riecht mir jetzt nach
> unnötiger Panik vor der Leitungsinduktivität.
Du wirst damit den Transistor nicht kaputt bekommen, aber es gibt ein 
hässliches "Klingeln" (=hochfrequente Schwingungen) auf der Leitung. Und 
bei passender Länge schleichen sich diese Schwingungen ab in die Luft...

: Bearbeitet durch Moderator
von Conny G. (conny_g)


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Lothar Miller schrieb:
> die Änderung stattfindet, etwas getan wird. Und dann ist klar, wohin die
> Diode gehört: dorthin, wo die Änderung durch den schaltenden  Transistor
> auftritt, denn im Abschaltaugenblick muss die Diode den Strom des
> Transistors übernehmen.

Es ist doch so, dass im Augenblick des Abschaltens der Transistor 
hochohmig wird, dem Motor den Saft abdreht. Aber die Spule hat ein 
Magnetfeld, dass im Zusammenbruch nochmal den Strom ankurbelt. D.h. die 
Spule des Motors wird zur Stromquelle. Der Strom muss irgendwohin. Die 
Spannung der Spule drückt also in die Leitung, wo der Transistor jetzt 
hochohmig ist. Ohne Diode muss der Transistor halten und tut es 
möglicherweise nicht oder nicht für immer.
Zum Glück ist die Diode da, die die Spule im Motor kurzschliesst.
Da ist es doch besser, dies geschieht gleich an der Spule, muss ja 
überhaupt nicht sein, dass der Strom noch bis vor den Transistor geht 
und von dort wieder zurück.

von Volker (Gast)


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Hallo,

bin auch der Meinung, dass die Diode an den Transitor gehört, hier meine 
Begründung:

Angenommen die Diode befndet sich über dem Motor, der Fet ist 
geschlossen und es fließt ein Motorstrom,  dann wird der Fet geöffnet, 
und was passiert?

1. Die Motorinduktivität lässt den Strom weiter durch die Diode fließen.

2. Durch die Zuleitungen vom Fet zum Motor möchte die 
Leitungsinduktivität den Stromfluss ebenfalls aufrecht erhalten und 
induziert eine hohe Spannung über dem Fet, da hilft die Diode am Motor 
gar nichts, sie leitet nur den Strom mit einem Spannungsabfall von 0,7V. 
Das Verhältnis zwischen Leitungsinduktivität und Motorinduktivität ist 
egal.

Fazit: Beide Induktivitäten bekommt man mit der Diode am Fet in den 
Griff.

Gruß

Volker

von Conny G. (conny_g)


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Volker schrieb:
> Das Verhältnis zwischen Leitungsinduktivität und Motorinduktivität ist
> egal.

Das ist die elementare Fehlannahme. Wo soll denn "eine hohe Spannung 
über dem FET" herkommen, wenn die Leitung auf jeden Fall eine kleine 
Induktivität hat.

von Volker (Gast)


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Uind = -L * Delta I / Delta t

Die Spannung geht also bei einem schnellen Ausschalten des Stroms hoch, 
und dies ist der Strom, der zuvor durch die Leitungen geflossen ist.
Und es ist nur die Leitungsinduktivität vorhanden, diese ist zwar klein 
aber nicht unbedingt vernachlässigbar.

Volker

von Volker (Gast)


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Die Spannung geht auf jedenfall so hoch, bis der Stromfluss aufrecht 
erhalten werden kann.

Angenommen die Letung hat 10µH, der Strom war vor dem Ausschalten 10A,
dann ist in der Leitung eine Energie von 0,5mJ gespeichert. Diese 
Energie muss irgendwo hin, entweder wirkt der Fet als Avalanche... oder 
es wird eine
Parallelkapazität der Drain Source Strecke aufgeladen.



Gruß

Volker

von F. F. (foldi)


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Induktor schrieb:
> hinz schrieb:
>> Nein.
>
> Doch.
>
> Warum? Weil man den Impuls am Besten so nah wie möglich an der Quelle
> unterdrückt.
>
> Und jetzt bringe mal Dein Naturgesetz, was dem entgegensteht.

Bei unseren alten Fahrzeugen mit Gleichstrom sind da einige Meter Kabel 
zwischen Motor und Diode.
Funktionierte alles sehr robust.

von Falk B. (falk)


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@ Conny G. (conny_g)

>Spannung der Spule drückt also in die Leitung, wo der Transistor jetzt
>hochohmig ist. Ohne Diode muss der Transistor halten und tut es
>möglicherweise nicht oder nicht für immer.

Soweit alles richtig.

>Zum Glück ist die Diode da, die die Spule im Motor kurzschliesst.

Diese Formulierung ist ungünstig. Denn sie erzeugt bei vielen Anfängern 
eine falsche Vorstellung. Beim Kurzschluss denken viele an eine 
Kondensator, der knallhart entladen wird und damit sehr hohe Ströme 
fließen. Das isr hier eben NICHT der Fall. Der Strom fließ in exakt 
gleicher Höhe weiter, wie  kurz vor dem Abschalten des Transistors.

>Da ist es doch besser, dies geschieht gleich an der Spule, muss ja
>überhaupt nicht sein, dass der Strom noch bis vor den Transistor geht
>und von dort wieder zurück.

Genau das ist falsch. Denn es gibt immer einen gesamten Stromkreis. Und 
wer es schafft, über seinen Bastlertellerand mal hinauszublicken, wird 
feststellen, dass z.B. in allen Leistungsendstufen in der Industrie 
(kW-MW Antriebe etc.) KEINERLEI Freilaufdioden an irgendwelchen Motoren 
zu finden sind, sondern ALLES zusammen kompakt in einem Block (FET + 
Diode) und dazu noch gut gekühlt. Warum ist das wohl so? Weil die Diode 
vor allem die Aufgabe hat, den Stromfluss beim Abschalten zu übernehmen 
(Kommutierung) und somit das Ansteigen der Induktionsspannung recht 
harmonisch zu begrenzen, eben WEIL der Strom NICHT knallhart 
abgeschaltet wird, sondern über einen anderen Weg (Diode) weiter fließen 
kann. Und wie Lothar schon sehr treffend bemerkte, sollte das man besten 
dort passieren, wo die "Störung" bzw. der Schaltvorgang verursacht wird. 
Und das ist am Transistor!

Bei einem MOSFET hat der gemeine Bastler Glück, dass der wie eine 
Z-Diode Überspannungen verträgt und dadurch nicht kaputt geht. Ein 
Bipolartransistor macht das nicht lange mit, wenn die Energie groß genug 
ist exakt einmal, dann ist er im Eimer!

von hinz (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Bei unseren alten Fahrzeugen mit Gleichstrom sind da einige Meter Kabel
> zwischen Motor und Diode.
> Funktionierte alles sehr robust.

Und sogar ohne unnötige Funkstörungen.

von Induktor (Gast)


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@Conny

Laß es. Es hat keinen Sinn.

Mache es so, wie es sinnvoll ist. Man muß einsehen, daß gegen soviel
geballtes "Rechthabenwollen" keine Argumente zählen.

Gruß

von Falk B. (falk)


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@Induktor (Gast)

>Laß es. Es hat keinen Sinn.

In der Tat!

>Mache es so, wie es sinnvoll ist. Man muß einsehen, daß gegen soviel
>geballtes "Rechthabenwollen" keine Argumente zählen.

Das sagt genau der Richtige!

von Conny G. (conny_g)


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@falk:
die erste und einzige wirklich gute Erklärung, vielen Dank.
Jetzt ist es klar.

von Stefan Schulz (Gast)


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Lässt sich der Motor jetzt steuern ? ...

von Induktor (Gast)


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Nachtrag:

Selbst die Firma "Phönix Kontakt" gibt die Eurer Ansicht nach falsche
Empfehlung, die Ursache an der Quelle zu bekämpfen:
https://www.phoenixcontact.com/assets/downloads_ed/global/web_dwl_technical_info/105396_de_00.pdf

Auf Seite 5

von Dietrich L. (dietrichl)


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"Und täglich grüßt das Murmeltier" ...

Induktor schrieb:
> die Ursache an der Quelle zu bekämpfen

... und die Quelle ist die Induktivität der Last + Leitung.

: Bearbeitet durch User
von hinz (Gast)


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Induktor schrieb:
> Nachtrag:
>
> Selbst die Firma "Phönix Kontakt" gibt die Eurer Ansicht nach falsche
> Empfehlung, die Ursache an der Quelle zu bekämpfen:
> https://www.phoenixcontact.com/assets/downloads_ed...
>
> Auf Seite 5

Da hat einer vergleichbare Scheuklappen wie du.

von Induktor (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ein Ausschnitt aus der Datei in Bildform im Anhang.
Ich setze meine Hoffnung darein, daß Bilder von den Spezialisten hier
besser als Texte verstanden werden.

von Jürgen (Gast)


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Induktor schrieb:
> Ein Ausschnitt aus der Datei in Bildform im Anhang.
> Ich setze meine Hoffnung darein, daß Bilder von den Spezialisten hier
> besser als Texte verstanden werden.

Bedeutet das jetzt, daß die Freilaufdiode an Source-Drain muß (quasi den 
Schaltkontakt) oder wie soll man diesen Einwurf jetzt verstehen?

von Induktor (Gast)


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Jürgen schrieb:
> Bedeutet das jetzt, daß die Freilaufdiode an Source-Drain muß (quasi den
> Schaltkontakt) oder wie soll man diesen Einwurf jetzt verstehen?

Nein, das bedeutet nur, daß Du nicht in der Lage bist, den Text zu
verstehen. So, wie ich das bis jetzt erlebt habe, wirst Du nicht der
Einzige bleiben.

von F. F. (foldi)


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Induktor schrieb:
> Ein Ausschnitt aus der Datei in Bildform im Anhang.
> Ich setze meine Hoffnung darein, daß Bilder von den Spezialisten hier
> besser als Texte verstanden werden.

Wenn du ein bisschen Ahnung hättest und das Bild richtig (!) lesen 
könntest, dann würdest du dich jetzt selbst in die Ecke stellen und 
schämen.

von Induktor (Gast)


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Induktor schrieb:
> So, wie ich das bis jetzt erlebt habe, wirst Du nicht der
> Einzige bleiben.

...und ich sag's noch...

Gut, von Dir habe es nicht anders erwartet.

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