Forum: Offtopic Ohne Raumanzug im All


von Prog R. (daniel_v)


Lesenswert?

In vielen Filmen sieht man unteschiedliche Szenarien, was passiert, wenn 
man ohne Raumanzug im All ausgesetzt wird - da gibt es dann 
unterschiedliche Interpretationen, vom Erfrieren bis zum 
Zerrissenwerden.

Mit ein bisschen Googeln findet man schnell ein (angebliches) Statement 
der NASA, die sagen, dass man auf keinen Fall erfriert, da ja die Wärme 
im leeren Raum nirgendswohin abgegeben werden kann - macht meiner 
Meinung nach auch Sinn.
Zum Explodieren sagen sie, dass im Fall einer voll beatmeten Lunge 
Gefäße platzen - wenn man aber nichts eingeatmet hat, man durchaus kurz 
(solange man eben ohne Luft auskommt) überleben kann.

Nun habe ich aber beruflich schon öfters gesehen, dass Dinge im Vakuum 
(techn. Hochvakuum, ca. 10^-10 bar), die nicht richtig dicht und innen 
wassergekühlt sind, im Vakuumbereich total vereisen. Das habe ich mir so 
erklärt, dass Wasser aufgrund des geringen (praktisch 0!) Drucks sofort 
verdampft und die Energie dazu aus der Wärme des "Teils" nimmt.
Ist das soweit richtig?

Und wenn ja: Würde man als Mensch dann im All nicht auch starke 
Erfrierungen aufgrund der kondensierten Oberflächenfeuchte bekommen? 
Speziell die Augen würden mir da jetzt einfallen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Es ist aber im freien Raum ziemlich "frisch" mit ca. -270 Grad Celsius.
Da bleibt kein Auge trocken...
;-)
MfG Paul

von Bülent C. (mirki)


Lesenswert?

Stellt sich die Frage was zuerst passiert..erfrieren oder zerplatzen?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Es ist aber im freien Raum ziemlich "frisch" mit ca. -270 Grad Celsius.
> Da bleibt kein Auge trocken...

und wie klappt dann gefriertrocknen?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Paul Baumann schrieb:
> Es ist aber im freien Raum ziemlich "frisch" mit ca. -270 Grad Celsius.

Es ist aber kein kühlendes Medium vorhanden. Also besteht keine 
Konventionskühlung, nur Strahlungskühlung und Verdunstungskühlung.

: Bearbeitet durch User
von Marc (gierig) Benutzerseite


Lesenswert?

Prog Rammer schrieb:
> Mit ein bisschen Googeln findet man schnell ein (angebliches) Statement
> der NASA, die sagen, dass man auf keinen Fall erfriert, da ja die Wärme
> im leeren Raum nirgendswohin abgegeben werden kann - macht meiner
> Meinung nach auch Sinn.

Wärme ist Strahlung und hat keine Probleme mit dem leeren Raum.
Sonst hätten wir auch keine Wärme von der Sonne.

von Prog R. (daniel_v)


Lesenswert?

Marc D. schrieb:
> Prog Rammer schrieb:
>> Mit ein bisschen Googeln findet man schnell ein (angebliches) Statement
>> der NASA, die sagen, dass man auf keinen Fall erfriert, da ja die Wärme
>> im leeren Raum nirgendswohin abgegeben werden kann - macht meiner
>> Meinung nach auch Sinn.
>
> Wärme ist Strahlung und hat keine Probleme mit dem leeren Raum.
> Sonst hätten wir auch keine Wärme von der Sonne.

Und wieviel % seiner Körperwärme gibt der Mensch in Form von Strahlung 
ab?
Die realitve Luftfeuchte in Kombination mit Außentemperaturen lassen 
unser Wäremempfinden ja stark schwanken, was nicht auf reine Abstrahlung 
hindeutet. Oder?

von Prog R. (daniel_v)


Lesenswert?


von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Eines der grossen Probleme von Satelliten ist die Kühlung!
Wärme loszuwerden ist gar nicht so einfach, weil das (auf lange Sicht) 
nur über Strahlung geht und das ist recht ineffektiv.

Bei der Nasa gibt es einen Präzedenzfall. Im Zuge der Entwicklungen zu 
Apollo, wurden auch Anzüge und sonstiges Gerät auf Verhalten im Vakuum 
(was man halt so in einer Vakuumkammer ein Vakuum nennt) untersucht. 
Dabei gab es bei einem Versuch einen Unfall und der Tester ist 
unfreiwillig dem Vakuum ausgesetzt worden, bis die Kammer wieder mit 
Luft geflutet werden konnte. Er hat es überlebt.

Edit:
https://www.youtube.com/watch?v=KO8L9tKR4CY

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Ich weiß gar nicht, warum die Leute immer ohne Raumanzug in's All 
wollen, aber auf der Erde nicht mal nackig in die Sauna.
;-)

MfG Paul

von Chr. M. (snowfly)


Lesenswert?

Noch ein Problem:
Bei singendem Druck sinkt auch der Siedepunkt von Flüssigkeiten.

Blubberndes Blut im Körper dürfte der Gesundheit abträglich sein.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Chr. Messener schrieb:
> Blubberndes Blut im Körper dürfte der Gesundheit abträglich sein.

Das bringt den Kreislauf in Wallung...
Herz, was willst Du mehr?
;-)
MfG Paul

von Da D. (dieter)


Lesenswert?

Boa, ganz ehrlich Paul, ich habe noch nie einen sinnvollen Beitrag von 
dir in irgendeinem Thread gesehen...

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Da Dieter schrieb:
> Boa, ganz ehrlich Paul, ich habe noch nie einen sinnvollen Beitrag
> von dir in irgendeinem Thread gesehen...

Pauls Familie besteht schon seit Generationen aus Hofnarren.

mfg.

von Keiner N. (nichtgast)


Lesenswert?

Chr. Messener schrieb:
> Noch ein Problem:
> Bei singendem Druck sinkt auch der Siedepunkt von Flüssigkeiten.
>
> Blubberndes Blut im Körper dürfte der Gesundheit abträglich sein.

Moin,

nun ja, aber der Blutdruck ist so ziemlich Unabhängig vom 
Umgebungsdruck.

Es ist richtig, dass Taucher ja langsam auftauchen müssen, weil sonst 
Blasen im Blut entstehen. Aber da geht es um ganz andere 
Druckunterschiede. Im Weltall ist es nur ein Bar.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Da Dieter schrieb:
> Boa, ganz ehrlich Paul, ich habe noch nie einen sinnvollen Beitrag von
> dir in irgendeinem Thread gesehen...

Mit Dir geht's mir aber genauso.

Da gibt es doch nur Eins: Ich ignoriere Deine Beiträge und Du meine.

Ab dafür
Paul

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Probieren geht über studieren.

Wieso schickt man da nicht einfach einen raus zu wissenschaftlichen 
Zwecken?

Selbstmordattentäter oder Soldaten die gerne in den Krieg gehen um sich 
erschießen zu lassen gibt es ja Millionenweise. Da wird doch sicher 
einer drunter sein der der Wissenschaft einen guten Dienst erweisen 
möchte.

Wenn sich mehrere melden könnte man auch Versuche machen, mit 10 
Sekunden draußen, 20 Sekunden, ... usw.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Markus Müller schrieb:
> Da wird doch sicher
> einer drunter sein der der Wissenschaft einen guten Dienst erweisen
> möchte.

Da schätzt du die aber völlig falsch ein -- die wollen der Wissenschaft 
keinen Dienst leisten, schon gar nicht einen guten, sondern ihren 
Gespenstern mit Gewalt zur Herrschaft verhelfen.

Wissenschaft und Gespenster sind inkompatibel.

> Wenn sich mehrere melden könnte man auch Versuche machen, mit 10
> Sekunden draußen, 20 Sekunden, ... usw.

Sowas wurde längst gemacht und ist dokumentiert: im KZ Dachau an 
Häftlingen. Vorwand für die Quälereien war, zu erforschen, wie man 
Piloten von hoch fliegenden Flugzeugen beim Absturz retten kann.

von Tex A. (tex)


Lesenswert?

Die Rettungssanitäter der örtlichen Kliniken können sehr detaillierte, 
praxisnahe Auskünfte darüber geben, welche Folgen es hat, wenn einzelne 
Körperteile einem Unterdruck ausgesetzt sind. Ich denke das diese 
Erkenntnisse ausreichend sein sollten, um sich die Folgen eines noch 
massiveren Druckabfalls vorstellen zu können.
Sicherlich wird es noch Unterschiede geben, abhängig von der Zeit, in 
welcher der Druck von MSL auf Vakuumniveau abfällt, ebenso wie die Frage 
wie lange der zustand des Vakuums andauert.
Zusammenfassend läßt sich aber sicherlich folgendes feststellen:
Ausgehend von den klimatischen Bedingungen auf dem Mond, wird ein 
menschlicher Körper im Weltraum einfrieren, wenn er sich weit genug von 
einer Sonne entfernt befindet und verbrennen, wenn er einer Sonnen zu 
nahe ist. Im erdnahen Orbit ist er der Sonnen zu nah und wird 
verbrennen, in der Nähe von Neptun ehr einfrieren.
Je nach Geschwindigkeit, mit der das Vakuum auf den Körper einwirkt, 
wird es Zell- und Gefäßschäden geben und Schäden in der äußeren Struktur 
sind nicht auszuschließen.
Der Tod durch Ersticken wird garantiert vor dem verbluten und der 
wiederum vor dem erfrieren eintreten. Je nach Nähe zum nächsten Stern 
kann die Verbrennung des Körpers noch vor der Erstickung eintreten.
Auf Grund der Blasenbildung im Blut, der Schmerzen durch zerplatzende 
Gefäße und der Kopfschmerzen, welche der Überdruck im Schädel 
verursacht, wird der
Erstickungstod vermutlich nicht mehr bewusst wahrgenommen.
Darum merke: Gehst Du ohne Raumanzug in den Weltraum, nimm immer ein 
Päckchen Aspirin gegen die Kopfschmerzen mit!

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


Lesenswert?

Da Dieter schrieb:
> Boa, ganz ehrlich Paul, ich habe noch nie einen sinnvollen Beitrag von
> dir in irgendeinem Thread gesehen...

Na, hoffentlich bleibt das so. Pauls Beiträge sind meist die Besten.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


Lesenswert?

geht mal logisch an die Sache ran!

Der maximale Druckunterschied zum perfektem Vakuum ist gleich dem 
Umgebungsdruck, das wären hier auf der Erde so rund 1bar im Flugzeug und 
Raumschiff meistens schon weniger, da da der Druck ein wenig abgesenkt 
wird, soweit ich weiß. Und ob das Vakuum 1mbar (Membranpumpe) oder 
10e-16mbar (Weltraum) hat, die Auswirkungen für unseren Körpe sind 
gleich.
Was passiert also im Vakuum:
Der Druck wird plötzlich um 1 bar gesenkt, einige Gefäse zerreißen 
dadurch.
Man bekommt keine Luft mehr, ist ja keine mehr da, ich denke mir zudem, 
dass es schwierig sein wird, den Magen- und Lungeninhalt im Körper zu 
behalten.
Alles was einen hohen Dampfdruck hat, wie z.B. Wasser, und sich nicht im 
festen Körpergewebe halten kann, wird sich langsam verflüchtigen und 
auch die Wärme mitnehmen. Man trocknet also aus und erfriert, aber ich 
glaube vorher ist man schon erstickt, und hat Gefäßschäden. (Sonne und 
Strahlungshaushalt unberücksichtigt)


Lustig sind auch immer die Filmszenen in denen die Luftschleusen zum 
Vakuum geöffnet werden, und minutenlang ein Sturm weht ;)
Das sollte doch ein abfallender Druckstoß sein, der zu beginn etwa 1 bar 
Druck hat, und die Dauer hängt ab von der Öffnungsgröße und Volumen.

von Jeffrey L. (the_dude)


Lesenswert?

Tex Avery schrieb:
> Darum merke: Gehst Du ohne Raumanzug in den Weltraum, nimm immer ein
> Päckchen Aspirin gegen die Kopfschmerzen mit!

YMMD! :-)
Ich werde es als Gedächnisstütze in mein schlaues Büchlein schreiben!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Michael m. schrieb:
> Der Druck wird plötzlich um 1 bar gesenkt, einige Gefäse zerreißen
> dadurch.

Der Aussendruck sinkt zwar, aber der Körper besteht nicht nur aus Gas 
oder Wasser, sondern auch aus stabilisierendem Bindegewebe.

> Man bekommt keine Luft mehr,

Eben. Man kühlt zwar aus und trocknet aus, anfangs oberflächlich. Nur 
interessiert beides allenfalls den Pathologen, weil vorher erstickt.

http://www.newscientist.com/blog/space/2008/06/how-long-can-you-survive-in-vacuum-of.html

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

>Man bekommt keine Luft mehr, ist ja keine mehr da, ich denke mir zudem,
dass es schwierig sein wird, den Magen- und Lungeninhalt im Körper zu
behalten.

Bedenke, dass nichts von aussen auf Lunge und Magen drueckt. Es ist 
nicht wie unter Wasser. Solange man also Mund und Nase zuhalten kann...


>Lustig sind auch immer die Filmszenen in denen die Luftschleusen zum
Vakuum geöffnet werden, und minutenlang ein Sturm weht

Damit zeigt man die Groesse des Raumschiffes. Ein Stausee ist auch nicht 
nach 3 Sekunden Ventil oeffnen leer.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
>>Lustig sind auch immer die Filmszenen in denen die Luftschleusen zum
> Vakuum geöffnet werden, und minutenlang ein Sturm weht
>
> Damit zeigt man die Groesse des Raumschiffes. Ein Stausee ist auch nicht
> nach 3 Sekunden Ventil oeffnen leer.

Es geht nur um das Volumen der Luftschleuse.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Bedenke, dass nichts von aussen auf Lunge und Magen drueckt. Es ist
> nicht wie unter Wasser. Solange man also Mund und Nase zuhalten kann...

Doch, es ist vergleichbar mit einem Aufstieg im Wasser aus der Tiefe. 
Wenn Du bei 40m Tiefe einen Schluck aus der Gasflasche nimmst, hast Du 
ein Vielfaches Deines eigenen Lungenvolumens - gemessen zum Normaldruck 
an der Oberfläche - intus.

Bei einem etwaigen Notaufstieg musst Du also ständig ausatmen, sonst 
platzt Deine Lunge. Das geht einige Minuten gut, da Du Dir dabei das 
ansteigende Luftvolumen sogar einteilen kannst.

Ähnlich wird es sein, wenn der Druck im Weltraum von 1bar auf 0bar 
sinkt. Auch da wird das Luftvolumen extrem ansteigen. Also: ausatmen ist 
angesagt! :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


Lesenswert?

Beim Tauchen gibt es vile größere Druckunterschiede.
Beim Vakuum kommt das Zeug raus, wenn man nicht immer aktiv versucht den 
Mund und andere Öffnungen geschlossen zu halten, deswegen schrieb ich, 
das es schwierig sei, es drin zu lassen, und es drückt mit 1 bar nach 
außen ;)

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Nee. Das Volumen, das von innen auf die Brust drueckt ist 1 Bar. Und 
nicht N Bar wie beim Tauchen. Beim Tauchen ist es wegen dem Nachher 
gefaehrlich, wenn man druckausgleicht beginnt das Blut zu sieden.
Im Vakuum kommt das Volumen mit dem kleinen Restdruck, aequivalent mit 
den obersten cm im Wasser.
Im Weltraum muss man vorher wieder rein. Also Luft anhalten und in die 
Schleuse. Die Schleuse muss natuerlich schnell genug sein, wie eine 
Bustuere, nicht wie ein Schott mit 10 Gewindestangen

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael m. schrieb:
> Beim Tauchen gibt es vile größere Druckunterschiede.

Da bin ich mir nicht so sicher, ob man da einfach die Differenzen 
zwischen

     Druck(vorher) - Druck(nachher)

betrachten kann oder vielmehr das Verhältnis von


     Druck(vorher)
     --------------
     Druck(nachher)

Im letzteren Fall sieht es nämlich bei Luftdruck -> 0 bar ziemlich fatal 
aus.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Frank M. schrieb:
> Michael m. schrieb:
>> Beim Tauchen gibt es vile größere Druckunterschiede.
>
> Da bin ich mir nicht so sicher, ob man da einfach die Differenzen
> zwischen
>
>      Druck(vorher) - Druck(nachher)
>
> betrachten kann oder vielmehr das Verhältnis von

Deine Haut, die letzten Endes alles zusammenhält, ist auch nur eine 
Membrane. Für eine Membrane ist es unerheblich, ob du auf der einen 
Seite 4 Bar und auf der anderen Seite 3 Bar hast, oder auf der einen 
Seite 1 bar und auf der anderen 0 Bar. Die Kraft, mit der Material von 
der Seite des höheren Drucks gegen die Membrane drückt, ist in beiden 
Fällen dieselbe.

Und es geht auch nicht um vorher/nachher, sondern um innen/aussen.

Wenn es nach dir ginge, hätte wohl jeder, der in einem Sportbecken mal 
bis zum Boden runtertaucht, ein enormes Problem.

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Karl Heinz schrieb:
> Deine Haut, die letzten Endes alles zusammenhält, ist auch nur eine
> Membrane. Für eine Membrane ist es unerheblich, ob du auf der einen
> Seite 4 Bar und auf der anderen Seite 3 Bar hast, oder auf der einen
> Seite 1 bar und auf der anderen 0 Bar. Die Kraft, mit der Material von
> der Seite des höheren Drucks gegen die Membrane drückt, ist in beiden
> Fällen dieselbe.

Okay, das spricht für die Differenz.

> Und es geht auch nicht um vorher/nachher, sondern um innen/aussen.

Mit vorher meinte ich: Einatmen vorher, dann Druckänderung, dann Druck 
nachher. Damit ist die Formulierung vorher/nachher mit innen/aussen 
identisch.

> Wenn es nach dir ginge, hätte wohl jeder, der in einem Sportbecken mal
> bis zum Boden runtertaucht, ein enormes Problem.

Nein. Wieso? Beim Abstieg um 5 Meter wächst der Druck doch nur um 
lächerliche 0,5 bar. Da sieht das Verhältnis 1,5/1 ja noch harmloser als 
die Differenz aus. ;-)

25 Meter Abstieg ohne Tauchausrüstung war zu meinen besten Zeiten auch 
kein Problem... heute würde ich das allerdings nicht mehr machen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


Lesenswert?

hier gibts auch ein wenig dazu:
http://www.geoffreylandis.com/vacuum.html

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Siebzehn Für Fuenfzehn schrieb:
> Beim Tauchen ist es wegen dem Nachher gefaehrlich, wenn man
> druckausgleicht beginnt das Blut zu sieden.

Das Blut sieded beim Tauchen nicht. Das Sprudeln, das die
Tauscherkrankheit verursacht, entsteht durch durch den im Blut zuviel
gelösten Stickstoff.

> Im Weltraum muss man vorher wieder rein. Also Luft anhalten und in die
> Schleuse.

Beim Übergang von 2 bar auf 1 bar Außendruck (also bspw. beim Auftauchen
aus 10 m Tiefe) ist ohne Ausatmen ein Lungenriss wahrscheinlich:

  http://de.wikipedia.org/wiki/Barotrauma

Beim Übergang von 1 bar auf 0 bar Außendruck wie im Weltraum dürfte
diese Wahrscheinlichkeit fast zur Sicherheit werden.

Also lieber doch ausatmen und dafür umso schneller zurück in die
Schleuse (solange noch genügend Sauerstoff im Blut enthalten ist).

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.