Hallo, Kurz: Welche Schrauben (Material) kann man für einen Alu-Motorblock verwenden, hinsichtlich verbacken/Wärmeausdehnung etc. Lang: Ich fahre ein altes Moped mit Alu-Motorblock. Die Schrauben sind stet nach einmal rausdrehen kaputt. Es ist ein Kopf mit Schlitz und der Schlitz ist auch noch so rießig (von der Breite her), das man da keinen gescheiten Schraubenzieher für findet (Abschleifen wäre eventuell eine Alternative). Die Sets die man Nachbestellen kann sind von so minderwertiger Qualität (Schlitz nicht gleichmäßig etc.), das ich die gar nicht verwenden möchte. Ich möchte jetzt Schrauben mit Torx oder zumindest Innensechskantkopf verbauen. Leider werde ich aus den ganzen hitzigen Diskusionen im Internet nicht schlau, welches Material verwendet werden sollte. Es geht mir nicht um Optik, aber ich würde die Schraube gerne wieder rausbekommen. D.h. was verbackt nicht mit Alu und hat eine ausreichende Festtigkeit (die Schrauben werden schon vom anschauen krumm, würden aber reichen, wenn der Kopf nicht Schlitz wäre)? Vielen Dank. Johannes
Nimm normale Stahlschrauben mit Innensechskant oder Torx und bestreiche die Gewindegänge vor der Montage mit einem dieser Produkte: http://www.oks-germany.com/de/produkte/pasten/?page=2 Die Schrauben lassen sich später problemlos wieder lösen. Ich verwende die Produkte OKS 235 und OKS 241 schon seit Jahren. In deinem Fall wäre OKS 235 die richtige Wahl. Absolut prima!
Hallo Oldman, Danke für deine Antwort. Reicht da auch normale Kupferpaste? Mit normalen Stahlschrauben (werde irgendwelche mit hoher Festigkeit bestellen), sollten ja dann eh nicht so ein Problem sein. Dank und Gruß Johannes
Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Kupferpaste soll bei Alu auch nicht toll sein, es wird Keramikpaste empfohlen. Verzinkt, oder nicht verzinkt?
Johannes schrieb: > Die Schrauben sind > stet nach einmal rausdrehen kaputt. Hm....normalerweise sollten Stehbolzen und keine Schrauben in einen Motorblock geschraubt werden. Was für ein Moped ist es denn, und um welche Schrauben handelt es sich? Nicht vergessen: Besser Schrauben kaputt als im Motorblock festgefressen!
Hallo
ist eine Schwalbe Kr51/2 (M541-Motor) und es geht um die Schrauben für
den Getriebedeckel (also war Motorblock eventuell falsch).
> Nicht vergessen: Besser Schrauben kaputt als im Motorblock
festgefressen!
Ja das stimmt, aber raus muss sie trotzdem und ich habe jetzt schon
Angst die nicht mehr rauszubekommen (Schlagschrauber, ist der Kopf
sofort weg/da bleibt dann nur noch ein Linksausdreher).
Wenn ich recht überlege und mit die Spannungsreihe anschaue müssten doch
verzinkte Stahlschrauben am besten sein (außer Titan). Zink hat das
geringste Potential gegenüber Alu, was für bezahlbare
Schraubenmaterialien in Frage kommt.
Was haltet ihr von ganz normalen 8.8er verzinkten
Baumarktstahlschrauben?
Kupferpaste müsste das ja sogar noch schlechter machen.
Dank und Gruß
Johannes
Johannes schrieb: > müssten doch > verzinkte Stahlschrauben am besten sein Normalerweise sind da von "Natur aus" verzinkte M6 Stahlschrauben drin. Es gibt auch passende Schraubenzieher (oh, Verzeihung "Schraubendreher") für solche Schrauben, warum denn auch nicht. MfG Paul
Hallo, Nimm auf keinem Fall Kupferpaste. Da bringst du, noch das edelste Element der Spannungsreihe ein. Da kann es dir passieren, dass es mit der Korrosion erst richtig losgeht. Hierfür gibt es extra Pasten mit "keramischen" Füllstoffen. Siehe zum Beispiel Weicon Anti-Seize High-Tech (metallfrei). Solche Produkte gibts aber auch von diversen anderen Herstellern. Viele Grüße
Johannes schrieb: > normale Kupferpaste? Nein, damit macht Du noch mehr kaputt. Wie ich geschrieben hatte, nimm die OKS 235 Paste, das ist Alu-Paste. Und falls Du dieser nicht vertraust, dann kannst Du auch keramische Paste verwenden, wie die Pasten die für die Bremsklötze bei Scheibenbremsen verwendet werden, damit diese nicht am Koblen festbacken. Bekommt man in jedem guten Schraubenladen. Den Hersteller OKS habe ich nur als Beispiel genannt, es gibt auch andere Hersteller von entsprechenden Pasten. 8.8 er Schrauben sind zu weich für den Zylinder. 10.4 er sollten es schon sein. Kauf Dir die Schrauben im Fachhandel und die Paste gleich dazu. Dann hast Du etwas vernünftiges.
Johannes schrieb: > und es geht um die Schrauben für > den Getriebedeckel (also war Motorblock eventuell falsch). Leider zu spät gelesen, aber: Das ist dann ein ganz andere Baustelle. Für den Getriebedeckel kannst Edelstahlschrauben mit Innensechskant (V4A) und keramische Paste verwenden. Gibt es bspw. bei Louis als Set.
Also wenn du die Möglichkeit hast mit Helicoil Gewinde zu arbeiten , dann wäre dies das optimale. Da kannst ohne festbackerei eine x-beliebige Stahlschraube reinmachen.Außerdem ist das Gewinde dann auch belastbarer.
hier findest du alles. nicht zu teuer, extrem professionell http://www.loctite.de/produktsuche-29727.htm
Hallo zusammen und Danke für die vielen Antworten. Ich wusste nicht, dass dies so eine wissenschaft ist :-) Edalschrauben fallen für mich raus (verbacken ehr, Belastbarkeit nicht besser) Ich werde jetzt ganz normale 8.8 verzinkte Stahlschrauben mit einer Keramikpaste verwenden. Die Festigkeit ist mehr als ausreichend, Zink ist in der Spannungsreihe relativ nahe an Alu und die Paste macht den Rest (vorher waren ja Stahlschrauben drin, welche definitiv weicher waren und laut Spannungsreihe mehr korridieren müssten). Vielen Dank noch mal .... Grüße Johannes
Johannes schrieb: > Stahlschrauben drin Eine 8.8 Schraube ist nix Besonderes. So wird manche Gartenbank zusammengeschraubt. Es bleibt zu hoffen, daß sie Dir nicht nicht zufällig beim Anziehen abschert und Du sie ausbohren mußt. https://de.wikipedia.org/wiki/Schraube
Johannes schrieb: > Hallo > > ist eine Schwalbe Kr51/2 (M541-Motor) und es geht um die Schrauben für > den Getriebedeckel (also war Motorblock eventuell falsch). Irgendwas hast du da grundlegend falsch gemacht. In meiner MZ-Zeit gab es auch manches Problem, aber sowas nicht. Evtl. hast du die Schrauben gefettet, das sollte man an einem Motor nicht tun. Oder du hast den Deckel bei warmen Motor angezogen. Gehen die Schrauben bei warmen Motor da nicht besser raus? Sicher reichen da 8,8 Schrauben, außer das der Deckel nicht abfällt brauchen die ja nichts weiter zu halten. Hast du U-Scheiben untergelegt? Für schwierige Fälle hab ich ein Zurreisen genommen. Also ein Stück Flachstahl mit Schlitz, was man direkt an der Schraubenzieherklinge ansetzt.
Die originalen Schrauben waren der letzte Murks was den Schraubenkopf anging, wohl absichtlich gegen Selberschrauber optimiert. Mit den 8,8er verzinkten Schrauben sollte das völlig ausreichen, einen Federring und eine U-Scheibe drunter, und beim Anziehen nicht zu viel Drehmoment. Der Getriebedeckel muß aber schon einiges aushalten, das Teil hat doch noch den Kickstarter und die Kupplung darunter, der Schalthebel ist auch noch da durch geführt. Die gesamten Motorvibrationen übertragen sich auf den Deckel und eine Dichtung war glaube ich auch noch im Spiel? Das war damals schon eine ewige Baustelle an den S51 - / KR51 - Modellen. Mit Imbusschrauben wäre eine mögliche Änderung, aber sicher nicht Lösung zu erreichen.
Kauf auf jedenfall Schrauben von einem renommierten europäischen Schraubenhersteller. Vorsicht aber bei größeren Schraubenhändlern. Auch die haben oft Chinaqualität im Sortiment. Die Schraubenqualität und die Oberflächenbeschichtung der Baumarktschrauben dürfte den Originalschrauben recht nahe kommen. Dasselbe gilt für den Schraubendreher, egal ob Schlitz, Innensechskant oder Torx. Mit der billigen Baumarktschraubendrehern machst Du oft die Schlitze auch kaputt. Also auch hier Werkzeug von einem renomierten Hersteller. Ist aber durchaus billiger, einmal Qualitätswerkzeug zu kaufen wie 2 oder 3 mal die Baumarktqualität.
Also ich habe bestimmt 20-30 solche Simsonmotoren unterschiedlicher Baujahre auseinander und wieder zusammen geschraubt (SR2-S70). Das Problem des TO Kann ich hier absolut nicht nachvollziehen. Klar der Schraubendreher sollte passen, aber da gabs zu DDR Zeiten sogenannte Kraftschraubendreher mit Sechskant auf den man eine Ratsche auffädeln konnte, mit Hozlgriff und durch den Griff durchgehende Klinge so das man auch mit dem Hammer mal einen Schlag auf die Schraube geben konnte. Damit (richtige Größe) war das völlig problemlos. Wenn die Köpfe abreißen kann ich mir nur vorstellen das die Schrauben viel zu sehr angeknallt wurden, jedenfalls ist das nicht normal. In der DDR war 8.8 von ESKA der Standart (TGL) Schrauben mit der Festigkeit 4 sind mir erst nach der Wende an einer Suzuki GS750 das erste mal über den Weg gelaufen und davon hate ich einige abgedreht... Die Schrauben in den MZ Motoren waren von der Bauart her identisch und kamen garantiert vom selben Hersteller und aus meiner Sicht sind die gegenüber dem was sich in einem GS750 Motor an den Deckeln befindet völlig unproblematisch. (Linsenkopf mit Kreuzschlitz, ohne Schlagschrauber nicht zu öffnen). Mit Schalagschrauber meine ich hier übrigens dieses Handgerät in das man Bits einsetzen kann und mit dem Hammer hinten drauf klopfen, keinen Preßluftschrauber.. Inbusschrauben verbessern die Problematik eher nicht da die Schraubenköpfe meist nicht sauber gemacht werden und fragwürdige Drahthaken aus chinesischem Knackwursteisen aus dem Baumarkt zum Schrauben benutzt werden.. Gruß, Holm
Für Kreuzschlitz und Schlitzschrauben gibt es den Schlagschrauber. Damit ist garantiert, das die Schraube ein kleines Stück gedreht und gleichzeitig nichts abrutscht. Erst mal vorsichtig. Irgendwie ausbohren oder so, kann ich bei Alu nicht empfehlen, der Bohrer geht dann schnell ins Alu. Den Kopf bearbeiten, damit man irgendwie klemmen kann, kommt danach auch in Frage. Eine verzinkte Inbusschraube sieht fast aus wie Alu. Man kann eine Inbusschraube auch aussen anfasen, so das sie nicht mehr so eckig vorsteht. Dann evtl. Edelstahl. Eine neue Schraube muss leicht und sollte mit wenig Spiel bis zum Grund gehen. Ich nehme dann graphithaltiges Schmierfett oder Molykote, mit Molybdaensulfid bzw. gibts auch mit Teflon, fuer Aussenborder. Vorsicht mit Drehmoment, eine Schraube original mit Schraubendreher festzuziehen, braucht nicht so fest, als man mit Inbus koennte.
Holm Tiffe schrieb: > lar der > Schraubendreher sollte passen, aber da gabs zu DDR Zeiten sogenannte > Kraftschraubendreher mit Sechskant auf den man eine Ratsche auffädeln > konnte, mit Hozlgriff und durch den Griff durchgehende Klinge so das man > auch mit dem Hammer mal einen Schlag auf die Schraube geben konnte. > Damit (richtige Größe) war das völlig problemlos. Den Trick mit dem kurzen Schlag auf den Schraubenkopf muß man kennen. Dem TO fehlt es einfach an Erfahrung als Schrauber. Die Schrauben an dem dämlichen Deckel können doch kein Problem sein. Was will er erst mal machen, um einen abgebrochenen Stehbolzen aus dem Zylinder zu entfernen.
Johannes schrieb: > Lang: Ich fahre ein altes Moped mit Alu-Motorblock. Die Schrauben sind > stet nach einmal rausdrehen kaputt. Es ist ein Kopf mit Schlitz und der > Schlitz ist auch noch so rießig (von der Breite her), das man da keinen > gescheiten Schraubenzieher für findet (Abschleifen wäre eventuell eine > Alternative). Die Sets die man Nachbestellen kann sind von so > minderwertiger Qualität (Schlitz nicht gleichmäßig etc.), das ich die > gar nicht verwenden möchte. Ich möchte jetzt Schrauben mit Torx oder > zumindest Innensechskantkopf verbauen. Sorry! So etwas ist mir neu, und die Originalschrauben halten normalerweise ewig! Wie oft mußt Du die Schrauben rausdrehen im Jahr? Wegen Kolbenreiber und so? Wenn du keine "gescheiten" Werkzeuge dazu findest, solltest Du auch nicht herumschrauben. Abgesehen davon habe ich so einen Blödsinn noch nicht gelesen... Mani
Was ist denn ein Kolbenreiber? Ein Kolbenfresser? Gruß, Holm
Apropos Festfressen: Zu Weihnachten gibt es Entenbraten mit Klößen und Rotkraut. Das ist ein Festfressen! ;-) MfG Paul
michael_ schrieb: > em TO fehlt es einfach an Erfahrung als Schrauber. Wahrscheinlich hat TO auch noch nie einen Schraubenzieher passend geschliffen? Mit einer krummen Gruke kann man höchsten Farbe umrühren.
>höchsten Farbe umrühren.
Kaffee türkisch schwarz mit 4mal Zucker. Geht sehr gut zu rühren mit
sowas.
Schwalbe, Schlitzschraube, Getriebedeckel, SCHLAGSCHRAUBER? Hmm, ok...
Bei so nem Moped? damals gab es noch keine Schlagschrauber. Da nimmt man
also keine elektrischen Hilfsmittel, sondern passendes HAND-Werkzeug. :)
Ich hatte auch son Sch..Ding, noch mit Handschaltung. Der erste und der
zweite Gang war noch einlegbar, beim dritten musste man sich mächtig
krumm machen, um den einzulegen.
Axelr.
Axel R. schrieb: > Schwalbe, Schlitzschraube, Getriebedeckel, SCHLAGSCHRAUBER? Hmm, ok... > Bei so nem Moped? damals gab es noch keine Schlagschrauber. Da nimmt man > also keine elektrischen Hilfsmittel, sondern passendes HAND-Werkzeug. :) So ein Schlagschrauber ist ein Handwerkzeug. Mit der einen Hand den Schrauber festhalten, mit der anderen den Hammer (Schlosserhammer, betätigen und dem Schlagschrauber einen wohldosierten Schlag verpassen Schlagschrauber gibts nicht nur mit Druckluft- und Elektroantrieb...
schon klar ;) Ich asssoziiiere das immer mit Pressluft. IMMER
Axel R. schrieb: > Ich hatte auch son Sch..Ding, noch mit Handschaltung. Der erste und der > zweite Gang war noch einlegbar, beim dritten musste man sich mächtig > krumm machen, um den einzulegen. Ja, das war hakelig. Hättest du es heute noch wärest du jetzt reich :-).
Naja ... um das hier mal abzuschließen :-) War beim Schraubenhändler. Gelbverzinkte 12.9 mit OKS250. Ob das gut war, wird sich beim nächsten Wellendichtring wechseln zeigen :-)
Johannes schrieb: > Naja ... um das hier mal abzuschließen :-) > > War beim Schraubenhändler. > Gelbverzinkte 12.9 mit OKS250. > Ob das gut war, wird sich beim nächsten Wellendichtring wechseln zeigen > :-) Oh Gott, sie oft im Jahr wechselt man Wellendichtringe? Sowas habe ich 1x gemacht und bin dann Jahre mit gefahren. (S50 mit 4-Gang) Schrauben habe ich auch an den vielen Moppeds von Kumpels und Gedöhns nie abgerissen. Klar hatte ich keinen Baumarktdreher, damals gab es entweder richtiges Werkzeug (Schmalkalda) oder eben nüscht. Die Dinger habe ich noch heute und in den Kisten sicher noch diverse "S-50-Schrauben (oder MZ) Ein Satz Kraftdreher (zum draufschlagen) hatte ich auch (habe noch immer), wenns fest war, einen Schlag mit kleinem Hammer und die Krücke löste sich. Old-Papa
Old Papa schrieb: > Oh Gott, sie oft im Jahr wechselt man Wellendichtringe? Motorsportfreunde etwa alle 50 Betriebsstunden... ...zusammen mit Kolbenringen, -bolzen und Kurbelwellenlagern... ...bei einer normalen Schwalbe aber erst dann wenn man das Schmieröl vergessen hat...
Oder die Karre hat paar Jahre gestanden. Dann wird der Gummi hart und verformt sich unumkehrbar.
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