Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Welcher Filter für digitale Frequenzweiche


von Tobi (Gast)


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Hallo,

ich Plane eine digitale Frequenzweiche zu bauen. Ich habe schon ein paar 
Simulationen mit einen FIR filter durchgeführt. Leider braucht man für 
eine hohe Frequenzauflösung (nötig für Subwoofer) sehr viele 
Multiplikatoren. Gibt es einen digitalen Filter mit einer logaritmischen 
Frequenzauflösung?

MfG
Tobi

von ... (Gast)


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für wenig Geld bekommst du alles fertig aus dem Kfz-Hi-Fi-Bereich. Du 
machst es billiger, aber sicherlich nicht besser!

http://www.thomann.de/de/behringer_cx3400_super_x_pro.htm?offid=1&affid=42&subid=-diy-text-104-25237-1-0-ev1--

115.-!!!

von ... (Gast)


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das hier meinte ich

http://www.gladen.de/

von Tobi (Gast)


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Die Behringer habe ich zufällig. Ich möchte mich aber ein wenig mit 
digitaler Signalverarbeitung beschäftigen. Wenn ich ein Signal mit 96000 
Samples pro Sekunde verarbeite kann ich bei 1000 Multiplikationen pro 
Sample die untere trennfrequenz auf 96Hz legen.

Liege ich da richtig?

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Tobi schrieb:
> Liege ich da richtig?

Naja, nicht so 100%. Klar, prinzipiell brauchst du bei einem FIR 
Tiefpass-Filter mit einer niedrigeren Grenzfrequenz mehr Taps fuer eine 
gegebene Sperrdaempfung und einen gegebenen Passbandripple. Aber auf so 
eine ganz simple Formel runterbrechen, haut dann doch nicht hin.
Speziell fuer den Fall, dass du sehr niedrige Grenzfrequenzen hast, kann 
ich mir denken, dass du mit einem komplexeren Ansatz spaeter weniger 
Rechenleistung brauchst:
zB. kannst du erstmal mit einem relativ "schlechten" (d.h. nicht 
besonders steilflankigen) Tiefpassfilter irgendwo "weiter oben" 
vorfiltern, dann dezimieren und dann erst die eigentliche 
Tiefpassfilterung (dann steilflankig, aber mit niedrigerer Abtastrate) 
vornehmen. Danach dann wieder hochinterpolieren, wenns sein muss.

Gruss
WK

von W.S. (Gast)


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Tobi schrieb:
> Leider braucht man für
> eine hohe Frequenzauflösung (nötig für Subwoofer) sehr viele
> Multiplikatoren.

Was verstehst du unter "sehr viele" ?
Mein Tip: für den Subwoofer erstmal die Datenrate dezimieren und dann 
das Tiefpaßfilter dahinter.

W.S.

von Praxismensch (Gast)


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Bist du denn unbedingt auf einen FIR Filter festgelegt??? Und müssen es 
wirklich 96 khz sein?
Klar werden FIR Filter und 96khz bei den professionellen Geräten ab 
einem bestimmten Preisniveau auch eingesetzt, aber normalerweise tut's 
da ein stinknormaler IIR-Filter und 44100 Khz.

Dafür brauchts nur paar Multiplikationen und Additionen.

Mit einem FIR Filter kanns je nach Anzahl der Ordnung zu einem 
ordentlichen Delay kommen und dann musst du erstmal den Rest der Anlage 
zeitlich zu deinem Sub anpassen..

von Erklärbärin (Gast)


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Auch bei einem FIR benötigt man nur eine Multiplikation je Stufe. Der 
DSP hat ja ausreichend Zeit, diese durchzuführen, sonst täten auch die 
preisgünstigen Behringers mit ihrem preisggünstigen Aufbau nicht 
funktionieren.

FIR sind IIR in dem Punkt überlegen, dass sich echte phasenlineare 
Filter bauen lassen. IIR werden in den preisgünstigen Geräten und 
Software natürlich gerne bevorzugt.

Zu der Grenzfrequenz: Je grösser die Zahl der TAPs, desto mehr nähert 
sich das digitale Filter dem idealen Filter an. In hochpreisigen Geräten 
wird daher mit einer entsprechenden Rechenleistung gearbeitet. Z.B. 
192kHz Abtastrate mit Eingangskonverter 44,48,96,88 ... die mit Faktor 
1024facher Überabtastung läuft (CIC-Filter-Chip) und dann ein 
Kaskadenfilter mit bis zu 32768 TAPS, d.h. es werden mehrere Hundert ms 
eingeschlossen.

Das Filter ist so präzise, dass man die Ausgänge der Weichen addieren 
kann und bekommt wieder den Eingang und dies mit >120dB SFDR. Sowas geht 
ansonsten nur offline z.B. mit SOX.

von Hanns-Jürgen M. (yogy)


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@W.S.

Zunächst Datenrate dezimieren und dann filtern geht natürlich nicht. 
Onkel Nyquist würde sich fürchterlich rächen. Ich vermute aber, Du 
meinst das Richtige

Also: Zunächst das Signal zwar gemäß der gewünschten Durchlaßkurve 
tiefpassfiltern, aber eben nicht sooo steilflankig.

Dann dezimieren und dann nochmals "richtig" nachfiltern...

Anschließend Gesamtdurchlaßbereich und Sperrbereich checken...

Die Fausregel besagt, daß nach der ersten Folterung die Ferquenzbereich 
durch Dezimierung wegfallen können, in denen die theoretische 
Restsignalstärke unter einem Bit liegt.

Ich hoffe, ich habe mir einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Und noch etwas: Für HiFi-Zwecke sind FIR Filter die richtige Wahl. IIR 
Filter neigen insb. bei steilflankigen Anwendungen im Gegensatz zu 
FIR-Filtern zu sog. Grenzzyklen, die ziemlich häßlich sein können..

von ... (Gast)


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... schrieb:
> das hier meinte ich
>
> http://www.gladen.de/

HighRes download, Soundkarten mit 24bit 192kHz usw. alles vorhanden.
Studio Master: 24-Bit/ 176.4kHz, 192kHz, 352.8kHz usw. ist mittlerweile 
"normal" und nichts außergewöhnliches mehr. Ob man es hört ist eine 
anderes Sache.

Aber dann ein DSP, angeblich Top Aktuell mit max. 24bit 96Hz? Ein neues 
Gerät anschaffen das jetzt schon "veraltet" ist?

Dazu das Problem mit der Spannung, das bekannte 12V-Drama ... Ob die 
Idee gut ist wage ich zu bezweifeln.

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