Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Alternativen zu Arduino?


von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

wie vielleicht viele der "etwas" jüngeren Generation von 
Elektornikbastlern hab ich vor einiger Zeit mit dem Arduino gestartet. 
Vorher hatte ich mit Digitaler Elektronik so gut wie gar nichts zu tun.

Da ich aber auch gern abseits vom Arduinolager ein paar Erfahrungen 
sammeln würde, stellt sich die Frage wie und womit es weiter gehen 
soll...
Ich hab da grad ein wenig den Überblick verloren.

FPGA´s sind mir glaub ich noch ein paar Nummern zu groß und als 
Hobbybastler für mich etwas Overkill.

Wäre eventuell ein Einstieg in ARM Prozessoren hilfreich? Mit Pic 
Prozessoren habe ich auch noch keine Erfahrungen...

Bitte um hilfreiche Vorschläge.

Besten Dank.

von Nils Friess (Gast)


Lesenswert?

Hast du den Arduino auch mit den Arduino-C++-Libs benutzt? Oder den in 
"normalem" C/C++ programmiert?

Falls ersteres zutrifft: such dir geeignete Tutorials und programmier 
den Arduino einfach in normalem C/C++ (oder Bau diskret was auf nem 
Steckbrett auf).
Du kannst dir natürlich auch ein STM32 Discovery Board kaufen und damit 
weiter machen. Aber ich denke nicht, dass du den Arduino auch nur 
annähernd ausgereizt hast.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

wenn du schon Arduino Shields hast dann doch einen Arm mit Arduino 
kompatiblen Buchsen für Shields

http://arduino.cc/en/pmwiki.php?n=Main/ArduinoBoardDue

von Nils Friess (Gast)


Lesenswert?

Oder arbeite mal das Assembler-Tutorial auf der Seite hier durch: macht 
einfach Spaß und hilft enorm fürs Verständnis über Mikrocontroller und 
was auf unterster Ebene passiert, auch wenn man seine späteren Projekte 
nicht unbedingt in Assembler schreibt.

von Bastler (Gast)


Lesenswert?

Ich find die Discovery-Boards von ST auch super.
Vorallem sind sämtliche Leistungsklassen abgedeckt.

Ich habe vom STM8 bis zum 32F407 mehrere Varianten.
Für vieles reicht der STM8 gut aus und ist überschaubar...

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Tips.

Programmiert hab ich den Arduino großteils mit den Libraries, einfachere 
Dinge wie z.b. WS2812 LED´s hab ich auch probeweise mal direkt via 
AtmelStudio ausprobiert. Ein ICSP Programmer liegt hier auch noch 
irgendwo rum.

Shields hab ich fast keine, die sind bei den Steckboards eher 
unpraktisch. Ich bau mir die Sachen lieber so zusammen. Das wäre also 
kein Kriterium.

Ich denke ich werde erstmal beim AtmelStudio und "reinem" C bleiben. Der 
Rest ergibt sich dann vermutlich von Alleine.

Besten Dank.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Weshalb soll es denn anderswo weitergehen ?
-mehr Leistung ?
-mehr IO
-mehr ..

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Kein besonderer Grund, gesunde Neugierde und Bastlertrieb würd ich mal 
sagen.
Mal ein wenig den Horizont erweitern..

Oft werden einem die Nachteile vom aktuellen System erst bewusst, wenn 
man ein anderes sieht.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe in meiner Jugend noch Digitaltechnik "zu Fuß" als TTL-Gräber 
aufgebaut und bin vor 2 jahren zum Arduino gewechselt.
Du kannst dir z.B. auch die Controller im DIL-Gehäuse holen und baust 
dir deine Schaltungen auf Lochraster oder selbst erstellten 
Leiterplatten auf. Da du einen ISP Programmer bereits hast, würde sich 
das doch anbieten. Außerdem kannst du für jedes Projekt einen 
maßgeschneiderten Controller raussuchen. Auf dem Arduino-Board sitzt der 
ATMEGA 328, aber wenn du nicht so viele I/O's brauchst, dann tut es oft 
auch ein Tinny. Oder wenn du mehr I/O's brauchst, dann einen ATMEGA 1284 
;-)
Es gibt fast endlos Hardware, die du da ranhängen kannst. Diverse 
Sensorik, Luftdruck, Feuchtigkeit, Kompass, Kreisel, GPS, LED's Displays 
(Siebensegmet, Punktmatrix, LCD alphanumerisch, LCD Punktmatrix...)
Es ist quasi nur deiner Phantasie und deinem Fleiß überlassen, was du 
daraus machst. Hardware kostet (fast) nichts mehr :-)

Gruß Gerald

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Hallo Gerald,

Hardware hab ich genug. 2 Uno, 6x Nano, 3x Mini Pro und 1x Mega2560.
Den Uno verwende ich allerdings selten, ich mag die Nanos, die lassen 
sich gut direkt ins Steckbrett verpflanzen.
Sensoren und so Kram hab ich mir vor schon vor längerer Zeit mal beim 
freundlichen Chinesen zugelegt. Daran mangelt es im Moment nicht.

Das ganze war eher als allgemeine Frage gedacht in welche Richtung ich 
weitermachen soll.

Die Idee es mal mit direktem C Code und/oder Assembler zu probieren 
gefällt mir schonmal ganz gut. Ich denke, da wäre dann ein Umstieg auf 
andere Platformen das kleinere Problem. Ein ST32 Board merk ich mir mal 
vor.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Kein besonderer Grund, gesunde Neugierde und Bastlertrieb würd ich mal
> sagen.
> Mal ein wenig den Horizont erweitern..

dann den Raspberry Pi nur nimmt der am GPIO schneller übel als der 
Arduino, Strom begrenzt mehr als 2-3mA sollte man nicht, Spannung auch 
gibt nur 3,3V aus, AD Wandler hat er keine und timing ist auch nie 
einzuhalten wie beim Arduino z.B. wegen WS2811/12/b.

Ich habe meinem PI einen AVR zur Seite gestellt für 1w und ADC und mehr

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Vom Pi hab ich schon zwei Stück, Linux kenn ich auch schon ganz gut. 
Aber danke für den Vorschlag.

Meine Frage hat noch einen anderen Hintergrund:

Ich hab oft irgendwelche Geräte hier zur Reparatur. Dabei fällt mir oft 
auf, dass in "normalen" Consumergeräten nie ein Pic oder Avr drinsteckt. 
Das sind meistens Exoten von ST, Cypress, NXP oder Freescale. Oft mit 
ARM Core drin.
Das muss ja irgendwo einen Grund haben, warum genau solche Chips drin 
stecken.

von Felix L. (flex)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Ich denke ich werde erstmal beim AtmelStudio und "reinem" C bleiben. Der
> Rest ergibt sich dann vermutlich von Alleine.

Dann schau dir mal die Atmel SAM Reihe an. Da gibt es auch eine ganze 
Reihe schöner Eval Boards.

Wenn du mit C++ weitermachen möchtest dann schau dir mal www.mbed.org 
an.

Gruß

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Tja, da siehst du schon, was persönliche Vorlieben ausmachen. Du hast 
Interessen in eine andere Richtung, als ich weiter zu machen und jeder 
hier wird dir was anderes vorschlagen :-)
Zu den unterschiedlichen Prozessoren, Herstellern und Familien in 
Geräten:
Nach der Leistung geht es ums Geld - und das um Bruchteile von Cent!
Guck dir mal die Preise der ATMEGAs an und die Preise von kleinen ARM 
Controllern! Der ARM ist um ein vielfaches leistungsfähiger, kostet aber 
weniger. Was wird dann wohl verbaut werden? ;-)
Nicht ohne Grund ist ein Nucleus oder ARM Board von STM billiger, wie 
ein Arduino.
Als Bastler bist du dagegen auf eine gute Dokumentation angewiesen.
Eine Firma dagegen unterschreibt auch ein NDA, wenn der Controller 1 
Cent 70 billiger ist... gg
Außerdem willst du dich als Bastler nicht durch zig Datenblätter wühlen 
und das Fahrrad neu erfinden. Da greift man dann schon gerne mal auf 
eine Lib, die schon jemand geschrieben hat, zurück.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Ich hab oft irgendwelche Geräte hier zur Reparatur. Dabei fällt mir oft
> auf, dass in "normalen" Consumergeräten nie ein Pic oder Avr drinsteckt.

wie bitte?

in meiner BSH Küchenmaschine MUM44 war ein PIC CMOS drin und natürlich 
kaputt, die Ersatzplatine war dann wieder keine CMOS Variante vom PIC, 
die (Tro)Tell haben einfach 3 Ausgänge zusammengeschaltet um den 
Thyristor zu treiben, offensichtlich konnte der CMOS PIC das nicht so 
gut so das sie wieder auf die "normale" Version umschwenkten.

: Bearbeitet durch User
von Egbert (Gast)


Lesenswert?

Du könntest Dich ein wenig mit einem Multi-Tasking System wie Tiny-OS 
beschäftigen. Das wäre schon mal eine nächste Stufe.
Dann vielleicht mit dem Parallax-Propeller, da lernt man viel über 
alternative Prozessorstrukturen.
Was auch immer wichtiger wird: graphische Programmierung.
Da kannst Du Matlab zusammen mit einem Arduino verwenden. Mit der Art 
der graphischen Matlab-Programmmierung lernt man wieder völlig andere 
Denkweisen.

von Mathias (Gast)


Lesenswert?

Womit du weitermachen sollst, musst du dir im Prinzip selber überlegen. 
Optionen sind:
- (mehr) Schaltungen mit (arduino-kompatiblen) Microcontroller 
selberbauen
- Arduino Hardwarenäher programmieren:
-- libraries weglassen und Protokolle wie I2C, SPI usw. lernen,
-- Mit C/C++ die Register usw. selber setzen
-- Assembler
- Echtzeitbetriebssystem einsetzen, dafür dann threading und so lernen
- oder eben gleich auf ARM (o.ä.) wechseln

Du musst im Prinzip selber wissen, was dich mehr reizt. Elektronik, 
Praktische Dinge erstellen/kombinieren, Effizienz (auch 
Energieeffizienz), Programmierkenntnisse... das können wir dir nicht 
verraten, was dich interessiert.
Für mich waren als erstes Echtzeitbetriebssysteme interessant...

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Daniel schrieb:

> Das muss ja irgendwo einen Grund haben, warum genau solche Chips drin
> stecken.

Vermutlich der Preis. :-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.