Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeitszeugnis-Geheimcode für "oft gefehlt"


von Paranoiker (Gast)


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Hallo,

man hört ja oft von diesen "Floskeln", die im Arbeitszeugnis stehen und 
die oft was ganz anderes bedeuten, als man zunächst annimmt.
Frage an die Experten: Gibt es eine Floskel für "war häufig krank", "hat 
oft gefehlt" oder so was.
Mir ist zwar klar, dass der AG solche Informationen nicht ins Zeugnis 
schreiben darf, es könnte aber trotzdem sein, dass sowas dem einen oder 
anderen hier schon unter gekommen ist ...

von Mirko (Gast)


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xyz blieb der Arbeit nie unentschuldigt fern.

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn dir im Zeugnis für deine Zukunft Gesundheit gewünscht wird.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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XY erschien regelmäßig voll einsatzfähig am Arbeitsplatz.

von Zocker_42 (Gast)


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> Re: Arbeitszeugnis-Geheimcode für "oft gefehlt"

Mensch Junge, was im Arbeitszeugnis steht interessiert doch keinen.

Es geht darum das die wissen wo du vorher warst und dann rufen die dort 
an.

Und dann bekommst du dein Fett weg.

Möglicherweise spielen die beiden Personaler noch im selben verein 
Tennis oder Golf.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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A. K. schrieb:
> Wenn dir im Zeugnis für deine Zukunft Gesundheit gewünscht wird.

wünschen XY .... und viel Gesundheit außerhalb unseres Unternehmens.

von Siegfried Siemens (Gast)


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Paranoiker schrieb:
> man hört ja oft von diesen "Floskeln", die im Arbeitszeugnis stehen und
> die oft was ganz anderes bedeuten, als man zunächst annimmt.
> Frage an die Experten: Gibt es eine Floskel für "war häufig krank",

Da brauchst keinen Geheimcode, da fragen Firmen direkt nach bekannten 
chronischen Krankheiten und den allgemeinen Gesundheitszustand oder 
schicken Dich vor der Vertragsunterzeichnung zum Amtsarzt.

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/einige-chefs-verlangen-gesundheitstests-von-ihren-kuenftigen-angestellten--in-manchen-berufen-sind-sie-sogar-pflicht-vorstellungsgespraech-beim-arzt,10810590,10739116.html

Am besten du sorgst dich mehr um deine Gesundheit als um deinen 
Arbeitsplatz dann hast Du mehr vom Leben.

MfG,

von MaWan (Gast)


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Zocker_42 schrieb:
> Es geht darum das die wissen wo du vorher warst und dann rufen die dort
> an.
>
> Und dann bekommst du dein Fett weg.

Aber ist es denn erlaubt für einen Personalchef von Firma A einem 
anderen Personalchef aus Firma B etwas über einen Mitarbeiter XYZ zu 
erzählen? Oder würde der sich nicht eher strafbar machen, wenn er 
Firmeninternas weiterplaudert? Ich könnte ja dann im Gegenzug auch die 
Personalakte des Chefs veröffentlichen, wäre ja dann das gleiche.

Wichtig ist bei der Vormulierung, dass es wohlwollend klingt:

MoD - Master of Desaster schrieb:
> wünschen XY .... und viel Gesundheit außerhalb unseres Unternehmens.

Das klingt z.B. wohlwollend und positiv.

Das hier klingt auch sehr schön:

> Herr M. N. war stets bemüht, pünktlich, gut gekleidet und in vollem
> Umfang seiner körperlichen Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu erscheinen.

von Berthold (Gast)


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Zocker_42 schrieb:
> Möglicherweise spielen die beiden Personaler noch im selben verein
> Tennis oder Golf.

oder waren zusammen auf IBN im Knast ;-)

von MaD - Mister Desaster (Gast)


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MaWan schrieb:
>> Herr M. N. war stets bemüht, pünktlich, gut gekleidet und in vollem
>> Umfang seiner körperlichen Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Das ist ja eine außerordentlich hübsche Satzkombination in einem 
Arbeitszeugnis. Die werde ich mir gut einprägen. Du scheinst sehr klug 
zu sein und Dich gut in der Materie auszukennen.

von MaWan (Gast)


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MaD - Mister  Desaster schrieb:
> MaWan schrieb:
>>> Herr M. N. war stets bemüht, pünktlich, gut gekleidet und in vollem
>>> Umfang seiner körperlichen Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu erscheinen.
>
> Das ist ja eine außerordentlich hübsche Satzkombination in einem
> Arbeitszeugnis. Die werde ich mir gut einprägen. Du scheinst sehr klug
> zu sein und Dich gut in der Materie auszukennen.

Ja, ich habe schon mehrere Arbeitszeugnisse geschrieben und habe sehr 
viel  Ahnung von der Materie. Wenn Du gerne noch mehr wissen möchtest, 
kannst Du mich jederzeit fragen.

von Der Bärtige (Gast)


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MaWan schrieb:
> Ja, ich habe schon mehrere Arbeitszeugnisse geschrieben und habe sehr
> viel  Ahnung von der Materie. Wenn Du gerne noch mehr wissen möchtest,
> kannst Du mich jederzeit fragen.

Ich finde es wunderschön, wenn Leute vom Fach hier drinnen anderen Usern 
ihr Wissen zu Verfügung stellen. Das bereichert dieses Forum auf so 
reizende und angenehme Weisen.

von Berthold (Gast)


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MaD - Mister  Desaster schrieb:
>>> Herr M. N. war stets bemüht, pünktlich, gut gekleidet und in vollem
>>> Umfang seiner körperlichen Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu erscheinen.
>
> Das ist ja eine außerordentlich hübsche Satzkombination in einem
> Arbeitszeugnis. Die werde ich mir gut einprägen. Du scheinst sehr klug
> zu sein und Dich gut in der Materie auszukennen.
>


so ne Kombination wie oben schreibt heute keiner mehr, das wird von 
jedem Gericht sofort kassiert. Vor 10-15 Jahren wäre das noch als 
Geheimcode durchgegangen, aber nicht mehr heute. Man hat heute schon ein 
Anrecht auf ein Zeugnis mit der Note "befriedigend", außer der AG kann 
vor Gericht beweisen, dass die Leistungen erheblich unter dem 
Durchschnitt waren, was für die meisten AGs vor Gericht zu viel Aufwand 
bedeutet. Meist schon ohne Gericht wird daher, um Verfahren aus dem Weg 
zu gehen, auf sowas verzichtet. Das ist quasi ein Katz und Maus Rennen 
zwischen Personalern und Bewerbern. Immer wenn Codes schon fast jedem 
BILD Leser bekannt sind, kommen neue Codes in Umlauf.

Heute schreibt man obiges anders. Viel subtiler. Man baut doppelte 
Verneinungen ein oder betont gezielt Nichtigkeiten. Wie z.B. bei einem 
Entwickler, dass er stets sehr angemessen gekleidet war => er war sehr 
schlecht un unangemessen gekleidet. Oder man schreibt mit doppelter 
Verneinung: "Herr/Frau XY war stets nie unpünktlich" und meint damit, 
Frau/Herr XY war ziemlich unpünktlich.

Wobei auch sowas ist mittlerweile schon sehr bekannt. Viele lesen heute 
Arbeitszeugnisse von hinten und achten auf die Schlußformel oder wie 
Zuckerle es sagte, man bedient sich anderer Quellen.

Selbst Personalberater und Personaler können heute kaum noch alle Codes 
entschlüsseln bzw. interpretieren diese teils sehr unterschiedlich. Was 
der eine mit 2+ bewerten würde, ist beim anderen schon eine 5-.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Berthold schrieb:
> "Herr/Frau XY war stets nie unpünktlich" und meint damit,
> Frau/Herr XY war ziemlich unpünktlich.

NEIN!
stets nie unpünktlich ist fast sowas wie stets pünktlich.

Eine Eigenschaft, die nicht besonders in einem Zeugnis erwähnt werden 
muss.
Außer der stets Pünktlichkeit, war sonst nicht viel zu erwähnen, was man 
mit "STETS" bezeichnen könnte, zB.: die STETS positive Leistung.

von Berthold (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> NEIN!
> stets nie unpünktlich ist fast sowas wie stets pünktlich.

das Instrument der doppelten Verneinung ist auch noch nicht so alt bei 
Arbeitszeugnissen, wird aber so angewandt, wie beschrieben. Weil man 
nicht rein schreiben darf "war unpünktlich" oder "war selten/nie 
pünktlich" verneint man es doppelt. Normale Aussagen werden dagegen 
nicht mit doppelter Verneinung ausgedrückt in Arbeitszeugnissen. Was ich 
weiter oben sagte: Katz und Maus Spiel. Du z.B. würdest das "war stets 
nie unpünktlich" auch nicht verstehen sondern würdest dich über die 
Formulierung noch freuen und sie nicht anfechten. Ziel aus Personaler 
Sicht erreicht.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Welches Interesse hat denn ein AG überhaupt am Ausstellen eines 
Arbeitszeugnisses?

Wenn es gut ist und der Folge-AG stellt fest, dass der Bewerber doch 
nicht geeignet ist, kann es ja an den geänderten Umständen, der anderen 
Aufgabe usw. liegen.

Warum sollte der AG telefonisch Auskunft geben? Eine Gefälligkeit 
zwischen Kumpels oder Geschäftspartner? Und dabei ein Risiko eingehen, 
wegen Datenschutz? - Oder weil der Auskunftsersuchende sehr viel Geld 
bietet?

Eigentlich ist es doch so: AG hat ihn rausgehauen, vmtl. war der AN 
schlecht. AN ist von selbst gegangen, vmtl. war der AG schlecht.

von Thomas (Gast)


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MaWan schrieb:
> Aber ist es denn erlaubt für einen Personalchef von Firma A einem
> anderen Personalchef aus Firma B etwas über einen Mitarbeiter XYZ zu
> erzählen?

Beweise dies ertmal!

von Zocker_42 (Gast)


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> Autor: MaWan (Gast)
> Datum: 08.12.2014 17:49

> Aber ist es denn erlaubt für einen Personalchef von Firma A einem
> anderen Personalchef aus Firma B etwas über einen Mitarbeiter XYZ zu
> erzählen? Oder würde der sich nicht eher strafbar machen, wenn er
> Firmeninternas weiterplaudert? Ich könnte ja dann im Gegenzug auch die
> Personalakte des Chefs veröffentlichen, wäre ja dann das gleiche.

Mensch Kindchen, bist du naiv. Was glaubst du was es interessiert was 
man darf oder nicht darf. Glaubst du den Ulli von Bayern hat es 
interessiert was man darf oder nicht darf, Steuern und so.

Und das der Schäff so doof ist und alle seine Schandtaten bei Facebook 
reinstellt kann ich mir nicht vorstellen. Das traue ich eher dir zu.

> Autor: Berthold (Gast)
> Datum: 08.12.2014 17:51

> oder waren zusammen auf IBN im Knast ;-)

oder waren zusammen auf IBN ODER im Knast.

Beides gleichzeitig hat nicht mal Zuckerle fertig gebracht. Alles immer 
schön nacheinander, alles zu seiner Zeit.

von Schreiber (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Warum sollte der AG telefonisch Auskunft geben? Eine Gefälligkeit
> zwischen Kumpels oder Geschäftspartner? Und dabei ein Risiko eingehen,
> wegen Datenschutz?

Ein gemütliches Gespräch bei einer Runde Golf, ist meist kein Gespräch 
bei dem man danach erstmal ein Gesprächsprotokoll schreibt und 
verteilt...

...da hat man sich, wenn einer dumm fragen sollte, sicher nur über die 
eigene Familie unterhalten!

von pete (Gast)


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personaler sollten interesse haben das flaschen weg kommen.
sie täten gut diese bei anruf hoch zu loben.
würden die die den wechselwilligen schlecht machen, bliebe der nur 
länger im verein.
die flasche soll ruhig zur konkurrenz gehen.
--> flaschen gehören gelobt und gute auch.


könnte ich einen kollegen nicht leiden und der wäre fachlich nicht 
sonderlich und jemand von einer anderen firma tät mich fagen wie der so 
ist, würde ich sagen, weltklasse.

von Flo (Gast)


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Arbeitszeugnisse sind eine Mischung aus Kaffeesatzleserei und 
Deutschaufsatz bewerten.
1 Zeugnis, 2 Personaler, 3 Meinungen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Schreiber schrieb:
> Ein gemütliches Gespräch bei einer Runde Golf, ist meist kein Gespräch
> bei dem man danach erstmal ein Gesprächsprotokoll schreibt und
> verteilt...

Anders: Angenommen, du wärst selbst Unternehmer, gehst in deiner 
Freizeit mit anderen Menschen - auch Unternehmern - Golf spielen. 
Angenommen, die löchern dich dann mit Fragen zu internen 
Angelegenheiten, DEINES Unternehmens. Was schlussfolgerst du dann?

Mir wäre es irgendwann zu blöd. Über geschäftliches reden: ja. Über 
Politik, Gesellschaft, Technik: ja. "Datenerhebungen", "Nachbohren" 
würde ich nervig finden. Das sind so Leute, die überall einen unlauteren 
wirtschaftlichen/finanziellen Vorteil herausziehen wollen. Die 
interessieren sich nicht für Golf oder ähnliches. Für die ist es wichtig 
sich überall einzuklinken und überall nachzuforschen. Meisten leiden sie 
an einem Verfolgungswahn, beschuldigen dich dann noch, dass deine 
Auskunft vorsätzlich falsch war. Sie fragen datenschutzrelevante Inhalte 
und drohen anschließend mit Anzeige.

von S. K. (hauspapa)


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>oder waren zusammen auf IBN ODER im Knast.

Warum soll man im Knast keine Inbetriebnahme machen können?
Kamerasystem, Schliesssystem, Fernsehanlage, Alarmanlage, 
Notbeleuchtung.
Gibt schon Möglichkeiten...

guten Morgen
Hauspapa

von Schreiber (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Anders: Angenommen, du wärst selbst Unternehmer, gehst in deiner
> Freizeit mit anderen Menschen - auch Unternehmern - Golf spielen.
> Angenommen, die löchern dich dann mit Fragen zu internen
> Angelegenheiten, DEINES Unternehmens. Was schlussfolgerst du dann?

Löchern nicht, aber wenn man auf diesem Wege erfährt, dass der Müller 
sich fleißig bei anderen Firmen bewirbt, dann ist ein Austausch im 
beidseitigen Interesse:

1. man erfährt, der Müller will bald gehen => bei 
Projektplanung+Fortbildungen berücksichtigen, Nachfolger suchen und 
einarbeiten

2. der andere erfährt, ob Müller brauchbar ist und was er verdient. 
Somit fällt das Lohnangebot nicht zu hoch aus...

3. mit einem Gentlemens Agreement könnte man, etwas Kreativität 
vorrausgesetzt, zum gegenseitigen Nutzen...

von Paul B. (Gast)


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MaWan schrieb:
> Aber ist es denn erlaubt für einen Personalchef von Firma A einem
> anderen Personalchef aus Firma B etwas über einen Mitarbeiter XYZ zu
> erzählen?
Das ist ganz eindeutig nicht erlaubt, weil er personenbezogene Daten, 
die er durch seine Tätigkeit gewonnen hat, nämlich zumindest Deinen 
Namen, an Drittpersonen ohne Dein Wissen weitergibt.

Leider kümmert das keinen und die Herren halten sich daran genauso, wie 
an die deutschen Steuergesetze.

Es ist schon absurd: Auf der einen Seite dürfen Abteilungsleiter keine 
Listen mit An und Abwesenheiten führen, weil sie sonst Krankenstände 
dokumentieren und der BR ihnen aufs Dach steigt, auf der anderen Seite 
werden Mitarbeiter förmlich niederträchtig geschädigt und niemand 
schreitet ein.

Dagegen ist aber am Ende nichts zu machen. Daher nochmal:

*******************************************************
MACHT EUCH SELBSTÄNDIG!

Niemand wird es mehr wagen, eure Arbeit irgendwo schlechtzureden, weil 
er dann wegen Geschäftsschädigung verklagt werden kann. Ich kenne Fälle, 
da haben Einzelunternehmer 6stellig Summen eingeklagt, weil ein 
Abteilungsleiter hintenrum einen Dienstleister niedergemacht hat und das 
zufällig einer mitbekommen hat, der den kannte und das dann bezeugt hat.

*******************************************************

von ing. (Gast)


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Ich finde diese Zeugnisse völlig daneben. Hab noch nie eines verlangt 
und bin auch strickt dagegen. Es sollte verboten werden.

von Linker (Gast)


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> Ich finde diese Zeugnisse völlig daneben.

Ja, aber das Schul-, Ausbildungs-, Arbeitsstellen-Vergabe-System baut 
darauf auf!
Je "rechter" ein System, desto mehr Bedeutung haben diese Zeugnisse.

von Zocker_42 (Gast)


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> Autor: ing. (Gast)
> Datum: 09.12.2014 12:14

> Ich finde diese Zeugnisse völlig daneben. Hab noch nie eines verlangt
> und bin auch strickt dagegen. Es sollte verboten werden.

Sehe ich genau so.

Wer unselbstständig ist und nichts drauf hat sollte sich mit derartigem 
Kinderkram befassen.

Zuckerle hat 35 Jahre lang diesen Unsinn nicht mitgemacht. Bestenfalls 
Zockerbuden verlangen solchen Kinderkram, da sie mit ihren 
Sachbearbeiterinnen, welche auch noch mit Zeitvertrag ausgeliehen sind, 
sich nicht in der Lage sehen das Ganze im Ansatz zu beurteilen.

Ist übrigens ein guter Indikator um Zockerbuden auszufiltern.

von Bernd (Gast)


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Linker schrieb:
> Je "rechter" ein System, desto mehr Bedeutung haben diese Zeugnisse.

das hat wenig mit klassischem Links-Rechts Schematismus zu tun. Auch und 
gerade im Sozialismus oder Kommunismus zählte um so mehr die "Aktenlage" 
ob jemand für eine Stelle genommen wurde oder nicht. Eher ist es so, je 
bürokratischer ein System, je mehr zählen Zettel. Ob das nun linker oder 
rechter Bürokratismus ist, ist egal.

von Rick M. (rick-nrw)


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Das Geschwurbel in Arbeitszeugnissen über Pünktlichkeit, "Stets" Vollen 
Vollsten Übervollen Zufriedenheit ist fürn Arxxx.

Interessant sind die Aufgaben

Herr/Frau XY war verantwortlich für ......

Weitere Aufgaben waren ...

Da kann oft das Verhältnis zu Chefs, Kollegen und Mitarbeitern nicht 
stets gut sein und das ist gut so.

von Linker (Gast)


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Bernd schrieb:
> Linker schrieb:
>> Je "rechter" ein System, desto mehr Bedeutung haben diese Zeugnisse.
>
> das hat wenig mit klassischem Links-Rechts Schematismus zu tun. Auch und
> gerade im Sozialismus oder Kommunismus zählte um so mehr die "Aktenlage"

Das sehe ich anders:
Z.B. die BRD. Wenn man da die typisch rechts regierten Länder anschaut, 
sieht man keine Bereitschaft bei den Bildungsministerien vom 
Kopf-Notensystem abzukehren.
Links-regierte Ländern waren schon immer moderner im Bildungswesen.

von Klaro (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Das Geschwurbel in Arbeitszeugnissen über Pünktlichkeit, "Stets" Vollen
> Vollsten Übervollen Zufriedenheit ist fürn Arxxx

Zustimmung

> Interessant sind die Aufgaben

Ja, aber ob man den Anforderungen entsprach, hängt ja nun auch davon
ab, ob man darin geschult wurde und Erfahrung hat und der Betrieb
die erforderlichen Mittel in Quantität und Qualität zur Verfügung
gestellt hat. Unterstützung im Betrieb muss ja auch vorhanden sein
und da läuft das auch nicht immer so rund wie es für beide Seiten 
vorteilhaft wäre. Quasi eine innerbetriebliche Ellenbogenmentalität
die es zu meistern gilt.

> Herr/Frau XY war verantwortlich für ......

Sobald das mit Urheberangaben dokumentiert ist, ist die Sache schon
wieder manipulierbar und gelaufen. Firmen setzen sich da gern ins
rechte Licht, haben aber selbst häufig Mängel im betrieblichen Ablauf.

> Da kann oft das Verhältnis zu Chefs, Kollegen und Mitarbeitern nicht
> stets gut sein und das ist gut so.

Leute die sich auf ihre Betriebszugehörigkeit weiß Gott was einbilden
gibts doch überall und da sind Konflikte vorprogrammiert, sofern man
als Newbie nicht alles weg steckt. Hab selbst genug davon erlebt und
zwar in JEDEM Laden wo ich mal war.

Auf Arbeitszeugnisse sollte man verzichten können. Es spricht ja
eigentlich nichts dagegen seinen beruflichen Werdegang selbst zu
dokumentieren ohne Angaben des Arbeitgebers. Ob man sich damit
dann nicht selbst aus dem Rennen wirft, ist dann die Frage.
Die meisten Firmen verlangen wie Juristen Beweise, auch wenn dafür
die rechtliche, insbesondere die hoheitliche Kompetenz fehlt.
Durch die fehlende Verantwortung von Arbeitgebern können die es sich
leicht machen und jede Auswahl nach belieben zu leben wie sie wollen.
Die Gleichbehandlung stirbt dann zuerst und die Hoffnung zuletzt.
Perspektive für so machen Arbeitnehmer => Hartz4.

von thomas s (Gast)


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Hier ein Zeugnis, dass der MA damals verdient gehabt hätte. (Bekommen 
hat er natürlich was anderes, aber das Formulieren hat Spaß gemacht.)

"Er war ein geselliger Mitarbeiter mit großem Einfühlungsvermögen - 
nicht nur für die Belange der Belegschaft. In einigen Fällen war er bei 
intensiver Nachfrage sogar bemüht, sich an seine als amüsant und 
unverbindlich empfundenen persönlichen Ziele zu erinnern. Er handelte 
stets nach Gutdünken sowie bestem Wissen und Gewissen und gestaltete 
seinen Tagesablauf individuell. Sein Gefühl für Zeitmanagement und seine 
persönliche Ausrichtung an Geschäftsprozessen waren geradezu legendär. 
Auch gelang es ihm wiederholt, seinen Urlaub mit erfrischender 
Spontanität zu planen. Im kommunikativen Bereich entwickelte der 
Mitarbeiter unglaubliche Fähigkeiten – speziell im Umgang mit dem 
Telefon zeigte er enorme Ausdauer und im Internet entdeckte er sogar 
Seiten, die anderen bislang verborgen geblieben waren. Sein besonderes 
Verständnis für die Bedienung von Geräten erlangte immer wieder 
ungeteilte Aufmerksamkeit und generierte unvergessliche, emotionale 
Momente bei Kollegen und Vorgesetzten.

Wir wissen nicht, wie wir in der Zukunft ohne ihn auskommen können, aber 
wir werden es ab dem 1. September 2010 versuchen und wünschen seinem 
neuen Arbeitgeber viel Glück."

von klaro (Gast)


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Und wieder ein Existenz zerstört. Alles hat zwei Seiten.
Wenn der Mitarbeiter soooo arbeitskreativ war, dann hat die Firmen
es mit Kontrollmechanismen ganz schön schleifen lassen.
In den USA hätte man euch bestimmt in die Pleite geklagt.;-b

von Christian B. (casandro)


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Ist zwar ein wenig OT, aber trotzdem schön und passend:

"Verbesserung des Betriebsklimas"

https://www.youtube.com/watch?v=WV1fvLV5Nz4

von Thomas1 (Gast)


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thomas s schrieb:
> Er war ein geselliger Mitarbeiter mit großem Einfühlungsvermögen


Alkoholiker und suchte sexuelle Kontakte zu Kollegen.

von TI 89 Plus (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> thomas s schrieb:
>> Er war ein geselliger Mitarbeiter mit großem Einfühlungsvermögen
>
> Alkoholiker und suchte sexuelle Kontakte zu Kollegen.

Zuckerles Sohn?

von klaro (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> suchte sexuelle Kontakte zu Kollegen.

Warum nicht, wenn man fünf Tage in der Woche für durchschnittlich
zehn Stunden täglich aus der freien Wildbahn gezogen wird und nach
Feierabend oder an Wochenenden kein freies Schussfeld hat?
Dann sucht man seine Beute halt auf der Arbeit. Weidmanns heil.
Eine ganze Menge Beziehungen kommen dort zu Stande.

von Zocker_42 (Gast)


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> Autor: TI 89 Plus (Gast)
> Datum: 10.12.2014 07:50

> Zuckerles Sohn?

Dummbraddler !

Zuckerle hat keinen Sohn, aber eine Tochter. Und Zuckerle ist 
Antialkoholiker, hat dieses Jahrtausend noch keinen Alk geschlürft.

> Thomas1 schrieb:
> > suchte sexuelle Kontakte zu Kollegen.

Oh, spielt in der selben Mannschaft Fußball wie unser ehemaliger 
Außenminister.

von Zocker_42 (Gast)


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S. K. schrieb:
> Warum soll man im Knast keine Inbetriebnahme machen können?
> Kamerasystem, Schliesssystem, Fernsehanlage, Alarmanlage,
> Notbeleuchtung.
> Gibt schon Möglichkeiten...

Ja, vor allem die Neuzugänge müssen auch erstmal in Betrieb genommen 
werden!

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