Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ADC 14-16bit für galvanische Trennung


von Timm T. (Gast)


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Ich suche für den Aufbau eines Meßverstärkers mit 6 voneinander 
getrennten Kanälen einen ADC:

14 bis 16 bit
serielles Interface (SPI oder ähnlich)
ab 10kSPS
sollte noch passabel lötbar sein (SOIC) und nicht zu groß (8pin)
möglichst interne Referenz, Wert erstmal egal
Eingang 2 bis 5V, idealerweise bipolar, aber das kann ich skalieren
möglichst preiswert, da ja 6 Stück benötigt werden

Ich hab mich jetzt bei Linear, TI und Maxim bißchen durchgesucht, bin 
aber aufgrund der vielen Typen etwas verwirrt.

Was wären denn praktikable, zuverlässige Wandler für diesen Zweck?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Um welches Potential unterscheiden sich denn die Signale?

von Timm T. (Gast)


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Kevin K. schrieb:
> Um welches Potential unterscheiden sich denn die Signale?

Undefiniert. Die Trennung soll über ADUMs erfolgen. +/-60V sollten 
möglich sein.

Da da verschiedene Quellen angeschlossen werden können, möchte ich die 
Kanäle wirklich sauber trennen. D.h. jeder bekommt auch seinen 
DC/DC-Wandler und einen eigenen Eingangsverstärker.

Das ist aber alles variabel, dass heisst Betriebsspannung uni oder 
bipolar, Eingangsbereich uni- oder bipolar kann alles angepasst werden.

von MiWi (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Ich suche für den Aufbau eines Meßverstärkers mit 6 voneinander
> getrennten Kanälen einen ADC:
>
> 14 bis 16 bit
> serielles Interface (SPI oder ähnlich)
> ab 10kSPS
> sollte noch passabel lötbar sein (SOIC) und nicht zu groß (8pin)
> möglichst interne Referenz, Wert erstmal egal
> Eingang 2 bis 5V, idealerweise bipolar, aber das kann ich skalieren
> möglichst preiswert, da ja 6 Stück benötigt werden
>
> Ich hab mich jetzt bei Linear, TI und Maxim bißchen durchgesucht, bin
> aber aufgrund der vielen Typen etwas verwirrt.
>
> Was wären denn praktikable, zuverlässige Wandler für diesen Zweck?

AD740x von Analog Devices. Allerdings mußt Du dann die Auswertung im uC 
(mehrere Timer benötigt) oder mit einem eigenen sinc3 machen. 
Funktioniert hier mit einem Cortex M3 "zu Fuß" recht gut.

alternativ AMC1204 von TI.


Es gibt von AD auch irgendwelche uCs (C4 oder so) die die Sinc3 schon 
intus haben.

Grüße

MiWi

von Timm T. (Gast)


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MiWi schrieb:
> AD740x von Analog Devices. Allerdings mußt Du dann die Auswertung im uC
> (mehrere Timer benötigt) oder mit einem eigenen sinc3 machen.

Es wäre mir schon lieb, wenn ich einfach den 16bit-Wert einlesen kann, 
da ich das auch für 6 Kanäle gleichzeitig machen will.

Was haltet ihr vom ADS8320? Muss ich halt eine externe Referenz 
spendieren und das Signal von bipolar auf unipolar umsetzen. Blöd ist, 
dass ich 3 Kanäle brauche: CLK, DATA und CS, weil mit CS die Wandlung 
startet.

von Georg (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Muss ich halt eine externe Referenz
> spendieren und das Signal von bipolar auf unipolar umsetzen

Kombischaltungen sind immer ein Kompromiss, bei höherer Genauigkeit 
sollte man eine optimal geeignete Referenz wählen.

Timm Thaler schrieb:
> CLK, DATA und CS, weil mit CS die Wandlung
> startet.

Wenn du tatsächlich gleichzeitig messen willst, müsstest du ja sowieso 
alle CS zusammenschalten und Clk auch - dann hast du 2 Ausgangssignale, 
die über Optokoppler an die ADCs gehen, und n Datensignale, die über je 
einen Optokoppler parallel reinkommen, also n+2 I/O-Pins und 3 OK für 
jeden der n Kanäle. Ein durchaus brauchbares Prinzip, bei anderen 
Alternativen müsstest du erst prüfen, was für dich gleichzeitig genau 
bedeutet. Seit Einstein wissen wir, dass es das garnicht gibt, für reale 
Messungen kann man das meistens etwas entspannter sehen.

Georg

von Timm T. (Gast)


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Georg schrieb:
> also n+2 I/O-Pins und 3 OK für
> jeden der n Kanäle.

Ja, so etwa dachte ich mir das.

Wie ist das mit den DC/DC-Wandlern? Kann ich da direkt die 
Ausgangsspannung verwenden, oder sollte ich die über einen LDO schicken?

von Purzel H. (hacky)


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Der LDO kriegt die Umschaltspitzen auch nicht weg. Schau lieber fuer 
einen Ultra Low Noise DC/DC
Superflexible Aufbauten sind immer etwas teurer.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Nach weiterem Rumgesuche sind eigentlich nur der

LTC1864 von Linear, http://www.linear.com/product/LTC1864

und der

ADS8320 von TI, http://www.ti.com/product/ADS8320/description

übrig geblieben.

Vorteil des ADS: kostet nur die Hälfte
Vorteil des LTC: gibts im SO-08 Gehäuse

Samplingrate ist bei beiden ausreichend.

Hat jemand Erfahrungen mit einem der Wandler?

von Tobias P. (hubertus)


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Hi

ADS8320 habe ich mal für exakt den selben Zweck verwendet wie du ;-) 
ging da um isolierte Strommessung bei einer Potentialdifferenz von ca. 
600VDC. Beim nächsten Projekt werde ich auch wieder einen 16 Bit Wandler 
verwenden und wieder auf diesen ADS zurückgreifen.

Es wird also auf jeden Fall funktionieren :-)

Toll am ADS ist, dass er auch 5V verträgt, was sonst nicht mehr so 
selbstverständlich ist.

Gruss

von Tobias P. (hubertus)


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Hallo

ich nochmal :-)
ich will zufällig auch grade einen '8320er einsetzen. Genauer gesagt 
will ich ihn mit dem STM32F407 verbinden. Leider unterstützt die 
SPI-Schnittstelle da nur 16 Bit transfers (oder 8 Bit, was noch 
verkehrter ist). Da ich aber noch DMA nutzen möchte, kommt mir das gar 
nicht entgegen. Weiss einer, wie man es richtig macht?

Gruss
Tobias

von Timm T. (Gast)


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Tobias Plüss schrieb:
> ADS8320 habe ich mal für exakt den selben Zweck verwendet

Haha, hab jetzt den ADS8321 geordert. Der kann mit 2.5V Vref arbeiten 
und dann von da aus pos und neg wandeln. Spare ich mir einiges 
Levelshiften am Eingang. Da die Eingänge eh floaten durch die 
galvanische Trennung, lege ich die virtuelle Masse auf Vref = 2.5V und 
kann dann bipolar messen.

Tobias Plüss schrieb:
> Weiss einer, wie man es richtig macht?

Da ich 6 Kanäle gleichzeitig samplen will, werde ich das wohl in 
Software machen. Sollte mit einem AtXmega mit 32MHz trotzdem ausreichend 
schnell sein.

von Tobias P. (hubertus)


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Timm Thaler schrieb:
> Da ich 6 Kanäle gleichzeitig samplen will, werde ich das wohl in
> Software machen. Sollte mit einem AtXmega mit 32MHz trotzdem ausreichend
> schnell sein.

Du machst also Software SPI?

Etwas OT: kannst du einen passenden DAC zum 8320 / 8321 empfehlen?

von Dieter W. (dds5)


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Zur OT-Frage:
Ich nehm da einen AD5060.

von Timm T. (Gast)


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Tobias Plüss schrieb:
> Du machst also Software SPI?

Naja, das ist ja keine Raketentechnik. Ein bißchen Bitwackeln und Pins 
einlesen.

Ich kann halt die 6 Kanäle parallel auf einem Port einlesen und dabei CS 
und CLK für alle gleichzeitig bedienen, oder ich kann jeden ADC einzeln 
nacheinander über Hardware-SPI einlesen. Dabei brauche ich die gleiche 
Anzahl Pins (wenn ich keinen externen Adressdecoder für CS will), und 
schneller dürfte Hardware-SPI dann auch nicht mehr sein.

von Tobias P. (hubertus)


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Ja schon klar, dass das keine Rocket Science ist ;-)
Ich dachte nur. Nett wärs noch gewesen, wenn sich der DMA irgendwie 
verwenden liesse. Aber mit diesem Datenformat, welches zu einer normalen 
SPI-Schnittstelle nicht passt, geht es irgendwie nicht.

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