Hallo liebe Community, für einen Freund bin ich aktuell auf der Suche nach einer Lösung. Er hat eine recht teure computergesteuerte Brennschneidmaschine und diese mache in seltenen Fällen nicht das, was sie soll. (etwa 1 von 100 Durchgängen, ohne bestimmtes Muster. Vorgehen: normalerweise wird geschnitten (eher mehr Gas-Mischung) oder markiert (eher weniger Gas-Mischung). Manchmal (eben einer von 100 oder so) wird aber beim Umschalten zwischen Schneiden und Markieren NICHT die Gas-Mischung reduziert und teures Blech verschnitten.) Kommunikationskette: Steuerungs-Industriecomputer - abgesetzte Einheit Ausgang 1 - RS485-Verbindung zur Gas-Mischungs-Einheit (hier scheint der Fehler zu passieren) abgesetzte Einheit Ausgang 2 - CANBUS - weitere Steuergeräte Jetzt war die Frage an mich, ob man 1) Vorsorglich die verwendeten Kommunikationskabel austauschen könnte (sind alles DB9-Pin, eines mit RS485 und eines mit CANBUS). (ja, geht, 2 gute Kabel von zB Lindy gekauft in der richtigen Länge und fertig) 2) die bestehenden Kabel testen (hier war die Idee, ein Programm wie AccessPort zu verwenden und einen gleichen Text zu verschicken (habe einen 2-Port Lindy RS485 Adapter). Während man den Test-Text versendet und empfängt, wackelt man am Kabel. Vielleicht findet man ja einen Kabelbruch (wobei dann komisch wäre, warum der nur alle ca. 100 Durchgänge relevant ist und immer bei der Nutzung der gleichen Funktion). Zusätzlich (nachdem wir die Kabel getestet und getauscht haben) spiele ich mit dem Gedanken noch so einen Logger zu installieren: http://www.windmillsoft.com/daqshop/rs232-modbus.html Vielleicht mit so einem "Monitoring-Splitter": http://www.blackbox.com/Store/Detail.aspx/Data-Tap-DB9-3-DB9-Connectors-MMF/FA150A Um dann nach dem Fehlerfall in den Logs irgendeinen Unterschied zu finden (mit dem man dann den Hersteller deutlich konkreter sagen kann, was nicht funktioniert). Ein Anwenderfehler ist übrigens weitgehend ausgeschlossen, da auf der Maschine immer wieder gleiche Prozeduren vom Computer geschickt werden. Warum bei der gleichen Prozedur idR nur Markiert aber manchmal doch Geschnitten wird, leuchtet mir zumindest nicht ein. Vielen Dank für jede Idee, Hilfe oder Einschätzung zu meinem Vorhaben Tobi
Tobias Becker schrieb: > Ein Anwenderfehler ist übrigens weitgehend ausgeschlossen, da auf der > Maschine immer wieder gleiche Prozeduren vom Computer geschickt werden. > Warum bei der gleichen Prozedur idR nur Markiert aber manchmal doch > Geschnitten wird, leuchtet mir zumindest nicht ein. Möglichkeit 1: Bug im Steuercomputer Möglichkeit 2: Wackelkontakt im Kabel Möglichkeit 3: Probleme mit dem Empfangsteil der Umschalteinheit Möglichkeit 4: rs485 Treiber-ICs kaputt Ich würde mal bei 1. und 4. ansetzen Festplatte vom Steuerrechner formatieren und neu installieren, wenns dann nicht besser ist die Treiber ICs tauschen und nur wenn auch das nicht hilft mit dem Logic-Analyzer anrücken
Da es immer nur in einer Richtung, nähmlich beim Wechsel von Schneiden auf Markieren auftritt, klingt das für mich eher nach einem mechanischen Problem. Eventuell hängt da irgendwo ein Ventil fest.
Christopher Johnson schrieb: > Da es immer nur in einer Richtung, nähmlich beim Wechsel von Schneiden > auf Markieren auftritt, klingt das für mich eher nach einem mechanischen > Problem. Eventuell hängt da irgendwo ein Ventil fest. Sehe ich auch so, aber ich denke er fährt einen Nullpunkt vorher an und die Umschaltung wird sicher irgendwie so gemacht. Da könnte so ein Sensor defekt sein. Um besser zu suchen sollte, man sich den Programmablauf anschauen. Das kann dann schon Aufschluss über den möglichen defekten Sensor/Schalter geben.
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Wenn das ein fehler in der Schnittstelle oder im µC-Programm wäre, dann würde nicht immer die exakt gleiche Fehlersituation auftreten. Das liegt wohl eher an der Ansteuerung/Überwachung der Ventile für Gas und Sauerstoff.
Udo Schmitt schrieb: > würde nicht immer die exakt gleiche Fehlersituation auftreten. Zu 80% würde ich eine mechanische Ursache vermuten wie Endschalter o.ä. Es könnte aber zu 1% auch ein fehlerhafter RAM sein... Möglichkeiten gibt es viele. Man könnte aber statt der Maschine ein Terminal anschließen und den Vorgang noch 1000x wiederholen und vergleichen?
Ich würde mir auch mal die Magnetventile gründlich anschauen. Eventuell tauschen. Je nach verbauter Sorte sind die nicht sonderlich teuer. Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > Ich würde mir auch mal die Magnetventile gründlich anschauen. > Eventuell tauschen. ...vor allem mal eine Kontrolllampe an den Magnetventilen anbrignen! damit kann man erkennen, ob der Fehler am Ventil oder der Ansteuerung liegt. einfach eine LED+Vorwiderstand paralell zu jedem Magnetventil und schon sieht man wann es schaltet.
Hallo miteinander, vielen Dank für eure Einschätzungen. Das ist sehr hilfreich! Es haben sich auch noch neue Informationen ergeben, und zwar ist eines der verwendeten Steuerungskabel in der Energiekette eingebunden (so eine Art Schleppkette, die viele Kabel / Schläuche transportiert) und steuert den Stromgenerator. Es wird nämlich nicht nur mit Gas, sondern auch mit Plasma geschnitten. Länge ist ca. 20m, durch eine sich ständig bewegende Kette.. klingt so, als ob da durchaus mal was kaputt gehen könnte. Ein erfahrener Steuerungs-Kollege meinte außerdem zu mir, dass es sehr aufwändig werden könnte, die (herstellereigenen) Protokoll-Daten auf dem RS485 zu analysieren / zu vergleichen. Das Thema ist damit zwar nicht vom Tisch, aber erstmal nach hinten gewandert. Gleiches gilt auch für eine Neuinstallation des Computers (ist so ein embedded PC) oder Austausch des IC-Treibers. Plan ist jetzt also: 1. alle DB9-Kabel tauschen (ohne weitere Tests der bestehenden Kabel, allerdings werde ich die Belegung nochmal durchmessen), inkl. des langen Kabels durch die Energiekette. 2. Falls der Fehler wieder auftritt, lassen wir den Gas-Düsenkopf vom Service-Techniker des Herstellers auf Verdacht zerlegen, reinigen und wieder zusammensetzen. 3. Wenn der Fehler dann immer noch auftritt, muss man wieder schauen. Parallel wird der Maschinenführer beim Schneiden von teurem Material angehalten, besonders aufmerksam zu sein, um den Vorgang bei dem Fehler sofort unterbrechen zu können, und somit weniger Materialverschnitt zu haben. Vielen Dank, Tobias Becker
Hallo Tobias, ich kenne diese Maschine nicht, aber ich bin seit vielen Jahren Service Techniker und daher täglich mit der Fehlersuche befasst. Daher weiß ich, dass man mit logischem Denken und der genauen Kenntnisse der Zusammenhänge und des Ablaufes des Arbeitsvorgangs am ehesten solche Fehler findet. Ihr müsst den Mechanismus finden, der diese Umschaltung bewirkt. Egal, ob es ein Sensor oder Schalter ist, dort ist der Fehler am ehesten zu suchen und so ein Kabel geht natürlich auch kaputt. Es kommt natürlich immer auf die verwendeten Kabel an und wie die Führung ist. Also welche engen Kurven die Energiekette schaffen muss. Sollte die Kabel schon lange in der Maschine sein, so ist das sicher eine gute Idee diese auch mal auszutauschen. Vielleicht ist der Fehler damit behoben. Aber vorher sollte man eigentlich wissen, wo der Fehler liegen muss.
Tobias Becker schrieb: > Ein erfahrener Steuerungs-Kollege meinte außerdem zu mir, dass es sehr > aufwändig werden könnte, die (herstellereigenen) Protokoll-Daten auf dem > RS485 zu analysieren / zu vergleichen. das ist eigentlich nicht aufwändig. Einfach mal ein Oszilloskop dranhängen und schauen ob Pegel und "Signalform" gut aussehen. Fehlerhafte Treiber-ICs erkennt man damit recht gut. Tobias Becker schrieb: > 1. alle DB9-Kabel tauschen (ohne weitere Tests der bestehenden Kabel, > allerdings werde ich die Belegung nochmal durchmessen), inkl. des langen > Kabels durch die Energiekette. vernünftig Tobias Becker schrieb: > 3. Wenn der Fehler dann immer noch auftritt, muss man wieder schauen. Eine Kontrolllampe an der Umschalteinheit würde die Fehlersuche EXTREM erleichtern.
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