Forum: Offtopic Warum gibt es das nicht?


von Klaus A. (gustavgans)


Lesenswert?

Warum treibt man ein Auto nicht mit zwei Elektromotoren (oder vier) an? 
Während diese Elektromotorn an einer Batterie angeschlossen sind, welche 
von einem Benzin/Dieselmotor stetig (während des fahrens) geladen wird.
Der Verbrenner könnte dann ja im optimalen Bereich Energie erzeugen. Und 
über die Elektromotoren hat man bestimmt ein 1A Drehmoment. Noch ein 
bisschen Energierückgewinnung durch die Bremsen und gut.
Die Batterie müsste ja auch nur für 20 Minuten oder so reichen(Sonst 
braucht man die Batterie wie beim normalen Auto nur um den Verbrenner zu 
starten. Dann ist auch sofort wieder Energie da. Da der Akku aber 
Energie verliert und man nicht unnötig viel Energie erzeugen will, ist 
es wohl das sinnvollste wenn die Batterie nur 2 Min Puffer hat. Damit 
bei langer Bergabfahrt die Bremsen nicht versagen können könnte man ja 
die Bremsbaken bei Stromabnahme "schließen" lassen. Während des Bremsens 
bekommt man dann aber auch schon wieder Energie durch das 
Rückgewinnungssystem zurück.
Das würde den Benzinverbrauch doch sicher stark reduzieren

Warum macht man das nicht?

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Wird bei sogenannten Hybrid Autos so gemacht (z.B. siehe Toyota Prius, 
Ford CMax )

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Das gibt es. Nennt sich serieller Hybrid.

von Pink S. (pinkshell)


Lesenswert?

Ja, wird so gemacht. Nur meistens mit nur einem Motor. 4 Motoren an den 
Rädern verkomplizieren die Sache, zum Beispiel werden die ungefederten 
Massen größer (es muss mehr bewegt werden, wenn man über einen Hubbel 
fährt)

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Das gibt es. Nennt sich serieller Hybrid.

http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Ampera

mfg.

von Simon S. (-schumi-)


Lesenswert?

Klaus Ausderkasse schrieb:
> Warum treibt man ein Auto nicht mit zwei Elektromotoren >>>(oder vier)<<< an?

Gibts auch, z.b. Mercedes SLS Electric. 751PS, 1000Nm Drehmoment, 
allerdings nur mit Akkus, kein Hybrid.

https://www.youtube.com/watch?v=5gFGX43vubM

Pink Shell schrieb:
> Ja, wird so gemacht. Nur meistens mit nur einem Motor. 4 Motoren an den
> Rädern verkomplizieren die Sache, zum Beispiel werden die ungefederten
> Massen größer (es muss mehr bewegt werden, wenn man über einen Hubbel
> fährt)

Man muss die ja nicht direkt an den Rädern montieren, sondern kann sie 
mechanisch entkoppeln (Siehe Video ab 4:20)

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Klaus Ausderkasse schrieb:

> Warum treibt man ein Auto nicht mit zwei Elektromotoren (oder vier) an?

Auf die Idee ist ein gewisser Herr Porsche schon vor hundert Jahren
gekommen.

> Während diese Elektromotorn an einer Batterie angeschlossen sind, welche
> von einem Benzin/Dieselmotor stetig (während des fahrens) geladen wird.
> Der Verbrenner könnte dann ja im optimalen Bereich Energie erzeugen.

Aha, wird unter "dieselelektrischer Antrieb" schon seit vielen
Jahren benutzt. Bevor Du hier "neue" Ideen propagierst, solltest
Du dich zuerst einmal über lange bekannte Techniken informieren.
Gruss
Harald

von Thomas E. (thomase)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> dieselelektrischer Antrieb

Aber hier ist die Rede von Autos, nicht von Lokomotiven.

mfg.

von Karl O. (knorke)


Lesenswert?

Serieller Hybrid, Range Extender etc. Gibt's schon lange. Ascheinend 
bringt es in der Gesamtbilanz nicht sonderlich viel Einspaarung, sonst 
wäre das schon lang weitverbreitet. Die Idee ist jedenfalls asbach.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Klaus Ausderkasse schrieb:
> Warum treibt man ein Auto nicht mit zwei Elektromotoren (oder vier) an?
Zuallererst, weil Autobauer das Elektroauto bauen, das die Leute 
kaufen wollen. Und die Autobauer haben a) keine Ahnung von 
Elektronik/Elektrik und b) Autos schon immer so gebaut:
Motor->Getriebe->Differential->Räder
Wenn man dann am "erprobten" Konzept möglichst wenig ändert, dann 
ersetzt man einfach den "Motor" durch einen "Elektromotor" und ist 
fertig. Dass das Getriebe und das Differential dann gleich gut 10% der 
installierten Leistung frisst, ineressiert die Autobauer erst mal gar 
nicht.

Und klar kommen dann gleich Ausreden wie "ungefederte Masse" usf. Aber: 
man müsste doch einfach mal ein wenig Hirnschmalz in die Technik stecken 
und den Motor fertig entwickeln...

: Bearbeitet durch Moderator
von Holm T. (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Wird bei sogenannten Hybrid Autos so gemacht (z.B. siehe Toyota Prius,
> Ford CMax )

...eher nicht. Meine Frau hat einen Toyota Avensys Hybrid mit der 
Technologie des Prius. Das Ding hat ein Stufenloses Getriebe zwischen 
Verbrenner und Rädern.
Faszinierend ist freilich das nahtlose Zusammenspiel zwischen Elektro- 
und Verbrennerantrieb in diesem Ding.

Verbrenner -> Generator -> E-Motor verliert wohl zu viel Leistung bei 
den Umwandlungen, d.h. der Wirkungsgrad wird beschissen.

Durch das stufenlose Getriebe läuft der Verbrenner immer in optimalen 
Drehzahlbereich und die ausschließlich durch Rekuperation gewonnene 
Elektroenergie hilft der Mühle beim Beschleunigen. Weit fahren, nur 
elektrisch, kann man mit diesem Auto nicht, allerdings ist der 
Spritverbrauch schon nicht schlecht, das Ding nimmt 5,2 Liter E10 im 
normalen Mischbetrieb (Stadt, Landstraßen und Autobahn), (meine Frau ist 
als Gutachterin unterwegs)

Ich fahre einen normalen Schalter, ich habe immer das Gefühl der Motor 
im
Avensys würde ein Gummiseil auf eine Trommel aufwickeln, anb dessem 
anderen Ende irgendwo vorne ein Anker hängt...seltsames Fahrgefühl.
Ohne Tempomat in einer Gschwindigkeitsbegrenzung ist auch seltsam, die 
Mühle wird trotz konstanter Motordrehzahl schneller..


Gruß,

Holm

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Und klar kommen dann gleich Ausreden wie "ungefederte Masse" usf.

Das ist keine Ausrede, sondern Physik. Was beim AOK-Chopper 
funktioniert, läßt sich nicht ohne weiteres auf PKWs übertragen. Du 
willst keine 20kg Zusatzgewicht am Rad, glaub mir.

> den Motor fertig entwickeln

Der müßte vor allem eines sein, SEHR leicht. Bei den geforderten 
Leistungen von mehreren 10kW ist es allerdings kaum möglich, mit Masse 
im einstelligen kg-Bereich auszukommen. Von sekundären Problemen, wie 
ausreichender Kühlung, reden wir gar nicht erst.

von Justin C. (towika)


Lesenswert?

Dazu kommt noch der Widerwille der Autobauer, noch mehr Kompetenz an die 
Zulieferer abzugeben.
Schon heute werden bis zu 75% der Teile eines Autos von Zulieferern 
gefertigt. Das Knowhow und die Wertschöpfung verlagert sich also 
deutlich zu Continental & Co., die die E-Antriebe liefern.
VW & Co. haben außerdem viel in die Entwicklung und Fertigung der 
Verbrennungsmotoren investiert. Dieses Geld muß wieder eingespielt 
werden, bevor man andere Technologien angehen kann.

Und Range-Extender sind auch keine Lösung, sondern nur eine Notlösung. 
Die Reichweite der E-Autos ist deutlich begrenzter als die eines 
Verbrenners, der Extender soll zum einen diese Reichweite unter 
Inkaufnahme eines eher schlechten Wirkungsgrads erhöhen, und zum anderen 
die Angst des Käufers vorm Liegenbleiben mangels Saft nehmen.

Man sieht aber auch, daß Elekro und Hybrid oft nur in der Theorie etwas 
bringen. Ein Smart mhd ist nicht unbedingt sparsamer als ein normaler 
Smart, die Hybride von Audi und Mercedes keineswegs automatisch 
sparsamer als Benziner oder Diesel. Erst bei entsprechender Fahrweise 
(sprich Gleiten, kein Vmax) kommen die Vorteile überhaupt zum Tragen.

Der Gasfuß ist immer noch das beste Mittel zum Spritsparen.
Meinen Touran kann ich mit 4,9L D / 100Km fahren ohne andere 
auszubremsen, oder auch mit 12L D / 100Km. Das Potential ist also schon 
vorhanden, wird aber in der Praxis nicht konsequent genutzt.

Es ist reine Augenwischerei, daß ein S500 Hybrid oder Porsche Panamera 
mit 3L / 100Km auskommen. Das schaffen sie auch nur, wenn die Batterie 
zu Beginn des Meßzyklus schon voll geladen ist, und unter den 
Bedingungen des praxisfernen Verbrauchstests.
Im Alltag werden die Autos und die darin enthaltene sicher nicht zum 
Spritsparen genutzt, sondern um durch den Hybrid noch mehr Leistung zu 
generieren.

Aber technisch interessant ist sie auf jeden Fall :-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Bei den geforderten Leistungen von mehreren 10kW ist es allerdings kaum
> möglich, mit Masse im einstelligen kg-Bereich auszukommen.
Schon klar. Aber wer fordert denn diese mehrere 10kW pro Rad?
Die wohnzimmerähnliche Blechkiste, die mit fast 2 Tonnen drübersitzt. 
Das ist dann auch der Grund, warum 15 Jahre alte Parkplätze heute viel 
zu klein sind...

von Robert L. (lrlr)


Lesenswert?

>Zuallererst, weil Autobauer das Elektroauto bauen, das die Leute
>kaufen wollen. Und die Autobauer haben a) keine Ahnung von
>Elektronik/Elektrik und b

dann sollten wir vom Stammtisch (also die, die im Gegensatz du denen die 
tatsächlich AUtos bauen, Ahnung haben)
denen mal sagen wies geht??

vielleicht anstelle eines Motor/Generator etwas effizienteres, wo sich 
nichts bewegt, vielleicht nenne wir es Brennstoffzelle.. (

dazu noch einen passenden Brennstoff (also nicht H2) sondern irgendwas 
wie Bioethanol .. , das Dach mit Solarzellen Kleistern, und 
kolhenstoffnanoröhrchen akkus...



ein paar induktionsschleifchen auf den autobahnabfahrten,
und natürlich über die Städte einr große Kuppel um ein Vakuum zu 
erzeugen (das ist erstens gut gegen Feinstaub) aber senkt auch den 
Luftwiderstand...)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Die erstem Generationen von neuartigen Geräten sind zwangsläufig teuer. 
Daher müssen diese Geräte Leute ansprechen, die das Geld dafür haben. 
Beschränkte Fahrleistungen mit hohem Preis zu kombinieren zieht wenig 
Kunden an, also muss man diesen Kunden mehr bieten als das, was auf 
längere Sicht vielleicht als Mainstream sinnvoll wäre.

Soll heissen: Das was man heute an Fahrzeugen mit mindestens teilweisem 
Elektroantrieb sieht muss nicht unbedingt dem entsprechen, was auf lange 
Sicht im Masseneinsatz sinnvoll ist und sich mehrheitlich durchsetzen 
wird. Mal implizit vorausgesetzt, das setzt sich überhaupt durch (kein 
Grund, darüber zu streiten, diese Diskussion gabs schon genug).

: Bearbeitet durch User
von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Justin Credible schrieb:
> Dazu kommt noch der Widerwille der Autobauer, noch mehr Kompetenz an die
> Zulieferer abzugeben.
> Schon heute werden bis zu 75% der Teile eines Autos von Zulieferern
> gefertigt. Das Knowhow und die Wertschöpfung verlagert sich also
> deutlich zu Continental & Co., die die E-Antriebe liefern.
> VW & Co. haben außerdem viel in die Entwicklung und Fertigung der
> Verbrennungsmotoren investiert. Dieses Geld muß wieder eingespielt
> werden, bevor man andere Technologien angehen kann.
Gerade VW baut aber schon länger eigene Elektromotoren im Werk Baunatal 
(Kassel) für eGolf, eUp etc.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Aber wer fordert denn diese mehrere 10kW pro Rad?

Der potentielle Käufer? Man sollte meinen, daß sich leichte und 
spritsparende Autos besonders gut verkaufen. Wenn ich mich aber auf den 
Straßen umschaue, interessiert es die wenigsten, was ihre Karre frißt. 
Der Trend geht eher zu möglichst groß mit viieeel Peh-Ess. Die Pferde 
kann man aufgrund von Verkehrsdichte und Straßenbeschaffenheit zwar 
seltenst rauslassen, aber die Endorphin-Ausschüttung des Prollhirns 
verhält sich eben direkt proportional zur Motorleistung.

von Korax K. (korax)


Lesenswert?

Thomas Eckmann schrieb:
> Stefan Helmert schrieb:
>> Das gibt es. Nennt sich serieller Hybrid.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Ampera
>
> mfg.

Nein.
Es hieß vor der Markteinführung immer das der Ampera ein Elektroantrieb 
hat und der Verbrenner (Rangeextender) nur den Akku laden soll. 
Herausgekommen ist ein über ein Planetengetriebe direkt mit den Rädern 
verbundener Verbrenner. Also ein normaler Hybrid (mit seinen 
Nachteilen).

Der dieselelektrischen Antrieb, wie bei den Loks, wäre auch im Auto 
machbar und sinnvoll.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Thomas Eckmann schrieb:

> Aber hier ist die Rede von Autos, nicht von Lokomotiven.

Ich nehme an, man hat damals bei der Entwicklung festgestellt, das
dieser Antrieb z.B. auf Grund des hohen Gewichtes für Autos keinen
Sinn macht. Hier gehts ja auch nur darum, das diese Idee nicht neu ist.
Gruss
Harald

von Korax K. (korax)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> auf Grund des hohen Gewichtes für Autos keinen
> Sinn macht.

Verbrennungsmotor und Elektromotor befinden sich schon gemeinsam im 
Auto. Nur die Verknüpfung der Beiden ist eine Andere. Entweder über 
Mechanik (Getriebe) oder Elektrik (Genarator). Ich denke, ein Genaerator 
ist nicht schwerer als ein Getriebe.

von Robert L. (lrlr)


Lesenswert?

kleiner unterschied noch:

beim hybrid ADDIEREN sich die Leistungen
beim Range Extender nicht (d.h. man braucht stärkere e-motoren)

(es soll aber schon ein auto (Prototyp?) geben,mit 3 motoren..
also ein hybrid mit range-extender..



MEINER Meinung nach alles Blödsinn,
dient nur dem NEFZ und sonst niemandem..
das Geld gehört in die Entwicklung neuer (flüssiger) Treibstoffe 
gesteckt...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.