Hallo, ich denke nicht, dass ich hier etwas in die gleiche Richtung gefunden habe, da mein Problem wahrscheinlich üblicherweise nicht auftritt: Ich möchte ein Thermocouple (Type K), bzw zwei, über ein Relais vollständig elektrisch trennen. Ich messe an einer Apparatur einen kleinen Strom (Femtoampere) und das ist natürlich nur möglich, wenn die Thermocouple nicht eingesteckt sind. Ich frage mich, ob es eine Möglichkeit gibt, das ätzende an- und abstecken zu automatisieren. Aktuell wird außerhalb der Messungen hintereinander mit dem gleichen Kabel und einem LakeShore Controller beide Thermocouple-Temperaturen gemessen. Weiß jemand, ob ein Relais existiert, das für eine solche Anwendung vorgesehen ist? Wenn ich das richtig verstehe, müsste ja im Prinzip der Kontakt aus dem gleichen Type K Kontakt durchgängig durchgehen. Dazu sollte das noch ausreichend isoliert sein (>Gigaohm) und keine zu große Kapazität besitzen. Viele Grüße und vielen Dank! Fabian
Ein Hobbybastler baut da das Thermocouple zusammen mit MAX31855 Chip und Batterie fest ein. Legt einen Optokoppler zwischen den Chip und der restlichen Elektronik.
Hmm, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Gefühlt würde ich aber leider erstmal davon ausgehen, dass die Kapazität damit gigantisch groß wird, im Vergleich zur aktuell kleinen Kapazität. Genau weiß man das natürlich erst nach dem Testen :-( Als (eigentlich verschmerzbaren) Nebeneffekt könnte ich dann den LakeShore nicht mehr nutzen. Edit: ich muss natürlich noch dazu sagen: Temperaturbereich ist sowas wie 100 bis 900 K, also durchaus ordentlich groß. Ich weiß nicht, wie gut man auf dem Bereich eine Bastellösung realisieren kann. Grundsätzlich bin ich dem Basteln nicht abgeneigt ;-)
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Die Wärmekapazität des Moduls? Hatte nur an die elektrische Kapazität der Kontakte gedacht. :-(
Nein ich meine die elektrische Kapazität Wärmemäßig ist das nicht so wild, da ist ein riesiger Kupferblock zur Stabilisierung vorhanden, getrennt durch eine Saphirplatte. Wenn ich das ganze als ein Modul mit Batterie von der Erde trenne, erhöhe ich nicht damit die Kapazität ungemein? Aktuell besteht die Kapazität aus einem kleinen Halter + 2 Thermocouple (~2m) + eine dünne Messleitung (~2m). Vielen Dank für den Denkansatz! :-)
Fabian B. schrieb: > Wenn ich das richtig verstehe, müsste ja im Prinzip der > Kontakt aus dem gleichen Type K Kontakt durchgängig durchgehen. Nicht unbedingt - das Relais bringt zwar zusätzliche Übergänge, die thermoelektrisch aktiv sind, aber wenn die alle die gleiche Temperatur haben und am Ende alles wieder in die Metalle des K-Elements übergeht, gleichen sich die Thermospannungen gegenseitig aus. Relais mit Kontakten aus Thermoelement-Material gibt es meines Wissens nicht, aber ich glaube mich zu erinnern, dass es Relais für deinen Zweck gibt, bei denen wahrscheinlich die Thermospannungen so gering wie möglich sind. Falls du nichts findest, ich würde quecksilberbenetzte Reedrelais nehmen. Georg
Recht gut geeignet sind auch die S2 und S4 Relais von Panasonic. Bevorzugt bistabil, weil dann die Spule als Wärmequelle entfällt.
Relais speziell für Thermocouple sind sehr selten, wenn es die überhaupt gibt. Eher hat man noch andere Metalle wie Gold an den Kontakten. Man könnte aber ggf. die Referenztemperatur vor das Relais legen, also die Temperatur der Übergänge vom Typ K auf Kupfer messen. Ich weiss jetzt aber nicht ob das Thermometer eine externe Kaltstelle unterstützt. Die Spannung könnt man sonst aber auch über eine anderes Multimeter messen. Solange die Temperatur an allen Lötstellen gleich ist, könnte man auch ein "normales" Relais einfach beim Thermoelement zwischenschalten - es gibt halt ggf. kleine Fehler entsprechend der Temperaturdifferenzen. Guter thermischer Kontakt bei guter Isolierung ist möglich, aber nicht ganz einfach. So groß muss die Kapazität von einer isolierten Messschaltung nach außen nicht sein. Den Optokoppler muss man ggf. selbst aufbauen aus IR Diode, Lichtleiter und Empfänger - schnell muss der ja nicht sein.
Vielen Dank für eure Hilfe! Das hat mir sehr weitergeholfen. Ich kaufe mir wahrscheinlich erstmal die Coto Relais, da die Spezifikationen sehr vernünftig aussehen und hoffe das hat dann keine Einflüsse auf die Messung. Ich werde dann eine Temperaturkurve mit der bisherigen Methode aufnehmen und zusätzlich mit den Relais und das erstmal softwaremäßig kalibrieren. Viele Grüße und frohe Weihnachten, Fabian
Der Fehler, den das Relais ggf. reinbringt wird eher zufälliger Art sein, also nichts was man so ohne weiteres raus rechnen kann. Das sind zum einen Lackströme für die Strommessung, ggf. auch Oberflächenladungen und Dielektrische Verschiebungen. Für die Temperaturmessung sind es halt Temperaturgradienten an den Anschlüssen und ggf. den Kontakten.
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