Hallo zusammen, ich stehe vor einem für mich schwierigen Problem: Ich möchte ein ultra-low noise supply evaluieren, das ich entworfen habe. Der rms noise sollte im Bereich von xx µV liegen. Nun Habe ich Messungen mit meiner USB6003 Labviewkarte gemacht - bis mir aufgefallen ist, dass - da man bei dieser dee Messbereich (std. -10 bis +10V) nicht einstellen kann - das LSB 300µV wert ist. Das Agilent DSO-X2014A Oszi, das ich hier zur Verfügung habe, zeigt bei einer ACVrms Messung Ergebnisse im mV Bereich an - und hat aufgrund der Tastköpfe im Megaohm Bereich ja auch nur begrenzt nutzen (10Meg ergeben für Bandbreite von nur 10kHz ja schon ca 40µV thermisches rauschen). Dann habe ich mir ein Digitalmultimeter (Keithley 2000) geliehen. Das grenzt das ganze schon weiter ein, damit bekomme ich für ACrms Messungen ein Rauschen < 50µV - allerdings egal ob das supply an oder aus ist (das heißt auch hier muss ich mich irgendwo an der Messgrenze aufhalten). Was tun (und worauf achten), um mit begrenzten Mitteln etwas besser eingrenzen zu können?
Für den Audio Bereich könnte man ggf. mit der Soundkarte messen. Damit kann man dann auch gleich Sachen wie FFT machen. Die Bandbreite ist aber begrenzt, und der PC ist ggf. auch eine Störquelle. Wenn die Quelle niederohmig ist könnte man am Oszilloskop mit 1:1 Tastkopf oder gleich mit Kabelverbindung messen. Die Bandbreite ist dabei ggf. etwas begrenzt, aber immer noch viel besser als mit der Soundkarte und wohl auch der PC Messkarte. Das DMM hat auch eher einen sehr hochohmigen als einen sehr rauscharmen Eingang. Da sollte das Oszilloskop mit 1:1 Tastkopf schon besser sein, vor allem wenn es eine FFT bietet. Sonst könnte man sich für die Rauschmessung einen eigenen rauscharmen Verstärker Aufbauen, etwa mit Operationsverstärker wie OP37, LT1028 oder mit etwas mehr Aufwand mit diskretem JFET. Das Signal kann dann wahlweise auf das Oszilloskop oder die PC Karte.
Wie viel V kann so ein Soundkartenmikrofoneingang denn ab? Ich bin ja bei +2,5 bzw +3V (und habe noch eine -2.5V rail). Liegt das Mikrofon-niveau nicht idR im Bereich mV? Die idee klingt aber super! Das Oszi habe ich jetzt mal mit Kabelverbindung ausprobiert. Mir ist nur unklar, was ich dem Digitaloszi dann für eine Tastkopfeinstellung anbiete - oder wie ich die gemessenen Werte umrechne? Ein Kabel ist ja weder 1:1 noch 0:1 Tastkopf (das Oszi hat 1MOhm 11pF Eingänge)
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Schau mal auf http://amplifier.cd/Technische_Berichte/Rauschanzeiger/Rauschanzeige.htm Die Seite ist sehr interessant
Mit Kabel direkt ans Oszilloskop hat man 1:1 und im HF Bereich ggf. etwas nahe 1.9:1 wegen der Refexion am nicht passend abgeschlossenen Kabel. Beim Mikrofon Eingang sollte man noch einen Kondensator (z.B. 1 µF oder mehr) davor schalten um die Gleichspannung abzutrennen. Als Schutz dann noch 2 antiparallele Dioden am Eingang und ggf. 1 M nach GND. Je nach Eingang ist der Kondensator auch schon intern drin.
Danke, stimmt! Ich hoffe noch, dass ich um den Bau eigener Vorverstärkungshardware für das Oszi herumkomme, mit dem Gedanken habe ich aber durchaus auch schon gespielt.
Ulrich H. schrieb: > Mit Kabel direkt ans Oszilloskop hat man 1:1 und im HF Bereich ggf. > etwas nahe 1.9:1 wegen der Refexion am nicht passend abgeschlossenen > Kabel. > > Beim Mikrofon Eingang sollte man noch einen Kondensator (z.B. 1 µF oder > mehr) davor schalten um die Gleichspannung abzutrennen. Als Schutz dann > noch 2 antiparallele Dioden am Eingang und ggf. 1 M nach GND. Je nach > Eingang ist der Kondensator auch schon intern drin. Danke Ulrich! Mit 1:1 habe ich auf dem Oszi aber immernoch nur eine Auflösung von 1mV/Division bzw. gemessenes 400µVrms rauschen. Dann schaue ich wohl mal nach eine Lösung für die Soundkarte. Danke für die Details! Aber dann mal generell: Lässt sich dann nicht jeder (bessere) Audioverstärker als Vorstufe fürs Oszi nehmen?
Alex v. L. schrieb: > Ich möchte ein ultra-low noise supply evaluieren, das ich entworfen > habe. Der rms noise sollte im Bereich von xx µV liegen. Schau Dir das mal an, das könnte genug Anregungen geben: http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/rauschen-von-spannungsreglern EMU
Hallo, es gab mal einen längeren Thread der sich mit einer ähnlichen Frage beschäftigt hat: "Beitrag "Einfacher Messverstärker 10 Hz - 100 KHz";. Du brauchst wohl einen Messverstärker. MfG egonotto
Alex v. L. schrieb: > Aber dann mal generell: Lässt sich dann nicht jeder > (bessere) Audioverstärker als Vorstufe fürs Oszi nehmen? Im Prinzip ja. Einschränkungen: Der Eingangswiderstand ist < 1MOhm, der Frequenzbereich ist meist < 100kHz Moving Coil (MC) Vorverstärker sind mit hohem Aufwand auf geringstes Rauschen gezüchtet. (zB. mehrere rauscharme Transistoren parallelgeschaltet) Oft sind sie dem normalen Phono-Vorverstärker vorgeschaltet. Du müsstest dann dessen RIAA-Entzerrung lahmlegen, um einen linearen Frequenzgang zu bekommen.
Ulrich H. schrieb: > Beim Mikrofon Eingang sollte man noch einen Kondensator (z.B. 1 µF oder > mehr) davor schalten was empfiehlt sich da für ein typ? Elko? Tantal? (bei beiden: Polung?) oder schlicht SMD Kerko was ich grade hier hab?
Hallo, den Mikroeingang einer Rauschbombe, wie einer Soundkarte, halte ich eher für einen Witz. Das Oszi, DMM und andere Kameraden auch Eigenrauschen haben, hast Du ja schon bemerkt. Das ganze Vorhaben ist schon sportlich. Wie schon vorgeschlagen, das Messsignal müsste erstmal verstärkt werden. Den Verstärker dann aus Primärzellen betreiben, rauscharme Bauelemente (R, C und OPV (besser Transistoren)) vorausgesetzt, kommtst Du weiter. Das alles wird nicht billig und Fehlversuche sind garantiert. Aber, man(n) lernt ne Menge dabei und hat (hoffentlich) auch Erfolg. Man(n) bekommt dabei auch eine Vorstellung darüber, warum hochwertige Messmittel so viel kosten. Ich selber war in den 80er Jahren so blauäugig, sowas mit den bescheidenen Mitteln damals zu versuchen (als beste OPV standen 725er von Tesla zur Verfügung und Metallschicht-Rs trieb ich auch auf). Heute ist zumindest die BE-Verfügbarkeit um Welten besser, einen langen Atem braucht man aber schon. Im anderen Thread (Messverstärker...) ist ja viel zu geschrieben worden. Old-Papa
Ich würde das Rauschsignal erst mal vorverstärken. Dazu baust du dir auf einer Lochrasterkarte mit einem NE4434 einen 10-fach Verstärker auf. Nimm dazu 110R und 1k in die Gegenkopplung. Zur Speisung reichen zwei 9V Batterien. An den Eingang schaltest du ein RC-Hochpaß mit geeigneter Grenzfrequenz. Für den Cap nimmst du eine Ausführung mit niedrigem Leckstrom. Das Ganze gut abschirmen.
Alex v. L. schrieb: > as empfiehlt sich da für ein typ? Elko? Tantal? JW nimmt "wet slug tantal". Siehe seine App Note bei Linear Technology.
Eine externe Verstärkung ist schon der bessere Weg. So kompliziert ist das heute mit Rauscharmen OPs nicht mehr. Wenn man sicher gehen will ist die Versorgung über Batterie / Akku eine gute Idee. Der Hinweiss auf den älteren Thread hier ist schon gut. Ganz so hoch wie dort sind die Anforderungen hier nicht. So ganz viel Verbesserung gegenüber den Oszilloskop direkt sollte man sich aber nicht versprechen. Das Oszilloskop dürfte beim Rauschen so bei 10-15 nV/Sqrt(Hz) liegen, ggf. mit deutlichem 1/f Rauschen. Der relativ große RMS-Wert kommt von der großen Bandbreite. Die Bandbreite lässt sich aber oft intern begrenzen, bzw. das Signal per FFT nach Frequenzen auflösen. Ein externer Verstärker liegt je nach OP bei vielleicht 1-5 nV/Sqrt(Hz) und mit eher wenig 1/f Rauschen. Für weniger als als etwa 3 nV/Sqrt(Hz) muss man sich aber schon anstrengen und braucht einen eher großen Kondensator. Der Koppelkondensator sollte ein Leckstromarmer Elko (also keine low ESR, ggf. Tantal eher etwas höhere Spannung) oder besser ein Folienkondensator sein - je nach interessantem Frequenzbereich braucht man auch mehr als 1 µF, oder kommt mit weniger aus. Ein Keramikkondensator passt eher nicht, wegen möglicher Piezo-Effekte.
Danke für eure Einschätzungen! Ulrich H. schrieb: > also keine low ESR War das so gemeint, wie ich es gelesen habe? low ESR ist zu bevorzugen, oder? Ich habe jetzt zwei Gedankengänge: a) Ich baue mir einen Messverstärker mit einem AD8676 Ultraprecision OpAmp (2.8nV/Hz, 12µV offset, 10MHz BW, http://www.analog.com/en/all-operational-amplifiers-op-amps/operational-amplifiers-op-amps/ad8676/products/product.html ).Eingangsseitig ein passiver RC Hochpass 1.Ordnung ab 10Hz(Folie und niedriges R) und dem AD8676 in einer Multiple Feedback 3rd. Order Butterworth LowPass-Schleife mit Grenzfreqzenz 100kHz. Alle R's niedrig, alle C's möglichst folie, low ESR. Versorgung durch zwei 9V Batterien. Verstärkung dafür G=100(oder 1000?). Das ganze auf einem 2Lagen PCB mit durchgehender GND plane (Bottom Layer) und alles in ein Metallgehäuse mit geschirmten Zu-Abgängen. Alles dann mit dem Oszi mit normalem 1:1 Tastkopf evaluieren, z.B. per ACVrms messung. Die dann durch den Gain Teilen und freuen. Der Ausgang ist zwar invertiert, kann bei noise-rms messung aber ja wurscht sein. Bei einer Messbandbreite von 10-100kHz ergibt das für den AD8676 (mit Vorsichtshalber 3nV gerechnet) ja ein Rauschen von 948nV/knapp 1µV Eigenrauschen. (By the way: rms oder pp? Ich weiß nie, wie die Angabe in den Datenblättern in nV/sqrt(Hz) gemeint ist). Wenn ich die R's alle unter 1kOhm lasse (denen entspräche bei 22° und 100kHz Messbandbreite ein maximales thermischen Eigenrauschen von ca. 1.3µV) wäre das gesamte Rauschen des Messverstärkers durch die Widerstände dominiert und <2µV. Das liegt ja noch ca. eine Zehnerpotenz unter dem, was ich mit den von mir verwendeten ultralow-noise LDOs laut datenblatt erwarten kann - und müsste für den Zweck hinkommen oder nicht? b) Bei meinem Institut (bin in der Wissenschaft und mache meinen PhD bei theor. Informatikern ohne allzu gutes Messequipment, daher ja meine Bredoullie) gegenüber ist die Physikalisch Technische Bundesanstalt. Notfalls versuchen Kontakt aufzunehmen und mit geeichten, teuren, tollen Geräten Messungen Machen. Nachteil: Das muss ich erstmal dürfen, ich kann nicht spontan evaluieren und das ganze wird mehr zeit fressen als es soll.
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Hatte ich auch schon im Blick, wäre meine zweite Wahl gewesen. Kostet halt knapp das doppelte aber eigentlich sind die 5€ auch egal...
Beim Hochpass am Eingang sollte man den Widerstand eher nicht zu niederohmig machen. Damit legt man vor allem die untere Grenzfrequenz fest. Der erste Verstärker sollte dann nur einfach eine Verstärkung geben, etwa 10-100 fach. Je nach OP schränkt eine hohe Verstärkung die deutlich Bandbreite ein. Wenn man eine Filterung (Lowpass) braucht, dann als eine 2. Verstärker stufe. Der OP ist da dann schon nicht mehr so kritisch und kann sparsamer sein. Gute Kandidaten für die Verstärkung wären OP37, LT1037, der genannte AD8676, ADA4004, LT1115, LT1028 (eher als der langsame LT1128), AD797. Bei den meisten OPs könnte man auch einfach im Sockel tauschen. Die LT1028 / AD797 gibt es z.B. für etwa 7 EUR bei Reichelt. Für den Anfang tut es auch ein OP37 oder LT1037. Low esr Elkos haben meist mehr Leckstrom und sind daher eher nicht so ideal beim LF Rauschen. Vermutlich wird man den Unterschied aber noch nicht sehen.
Ulrich H. schrieb: > Der erste Verstärker sollte dann nur einfach eine Verstärkung geben, > etwa 10-100 fach. Je nach OP schränkt eine hohe Verstärkung die deutlich > Bandbreite ein. > > Wenn man eine Filterung (Lowpass) braucht, dann als eine 2. Verstärker > stufe. Der OP ist da dann schon nicht mehr so kritisch und kann > sparsamer sein. Wenn ich die Bandbreite ohnehin auf 100kHz begrenzen würde, ließe sich doch alles in einem Rutsch erledigen - oder spricht noch etwas anderes dagegen?
Man kann die erste Verstärkerstufe in der Bandbreite begrenzen (ähnlich Tiefpass 1. Ordnung), aber die Üblichen Filterschaltungen geben keine Rauscharme Verstärkung und haben keinen hochohmigen Eingang. Von daher wird man schon 2 Stufen brauchen: eine Verstärkung mit wenig Filterwirkung und eine Filterstufe mit ggf. etwas Verstärkung. Die 2. Stufe ist relativ unkritisch vom Rauschen, braucht also auch nicht viel Strom.
Alex, es gibt zu diesem Thema schon einiges: old school: http://cds.linear.com/docs/en/application-note/an83f.pdf aktuelle Lösung mit Soundcard: http://dg8saq.darc.de/AudioMeter/index.shtml dazu passend der Vorverstärker http://www.wenzel.com/wp-content/uploads/lowamp.pdf ich habe diese Lösung mit verschiedenen Soundkarten aufgebaut, es gibt in manchen Mainboards gute Karten, mit denen es prima funktioniert oben wurde schon der Hinweis auf Jörn's Ausarbeitung gegeben http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/rauschen-von-spannungsreglern Im Kapitel Einführung gibt es Literaturhinweise zu aktuellen Artikeln im Funkamateur. Besorge Dir Kopien in der Bibliothek und Du hast eine fertige Lösung Peter
>Ich möchte ein ultra-low noise supply evaluieren, das ich entworfen >habe. Der rms noise sollte im Bereich von xx µV liegen. Von wieviel µV reden wir denn überhaupt? Welche Bandbreite? >Alle R's niedrig, alle C's möglichst folie, low ESR. Versorgung durch >zwei 9V Batterien. Verstärkung dafür G=100(oder 1000?). Da Rauschen geometrisch addiert wird, reicht mein obiger Vorschlag mit einem hundsgewöhnlichen NE5534 wahrscheinlich völlig aus. >Wenn ich die Bandbreite ohnehin auf 100kHz begrenzen würde, ließe sich >doch alles in einem Rutsch erledigen - oder spricht noch etwas anderes >dagegen? Kannst ja an den Ausgang einen RC-Tiefpaß mit 100kHz Grenzfrequenz hängen. >Das liegt ja noch ca. eine Zehnerpotenz unter dem, was ich mit den von >mir verwendeten ultralow-noise LDOs laut datenblatt erwarten kann - und >müsste für den Zweck hinkommen oder nicht? Welcher LDO ist es denn? Und warum vertraust du nicht dem Datenblatt??
Ulrich H. schrieb: > Man kann die erste Verstärkerstufe in der Bandbreite begrenzen (ähnlich > Tiefpass 1. Ordnung), aber die Üblichen Filterschaltungen geben keine > Rauscharme Verstärkung und haben keinen hochohmigen Eingang. > Danke Ulrich, das leuchtet natürlich ein wenn das so ist! Ich habe darüber ehrlich gesagt nie so nachgedacht: Nehmen wir mal eine typische aktive 3.order topologie wie auf http://sim.okawa-denshi.jp/en/MultipleFB3Lowkeisan.htm Zum Verständnis (und nur wenn du die Geduld hast): Wenn ich nun die R's dort niedrig halte und die richtigen Kondensatoren wähle, wieso kann der Opamp in der schleife nicht rauscharm verstärken? Und zum Eingang: Dann wohl wegen dem Pfad R1,R2,R4,Vo? radiofox schrieb: > Alex es gibt zu diesem Thema schon einiges: Danke Peter! Kai Klaas schrieb: > Von wieviel µV reden wir denn überhaupt? Welche Bandbreite? Bandbreite: 10-100kHz. Mit dem Digitalmultimeter habe ich immerhin eingegrenzt, dass wir von <40µVrms sprechen. ;) > Welcher LDO ist es denn? Und warum vertraust du nicht dem Datenblatt?? naja die LDOs (u.a. TPS7A4901 und TPS7A3001) versprechen 12.7µVRMS (20Hz to 20kHz) bzw. 15.4µVRMS (10Hz to 100kHz) noise. Mit aber auch mehrfachen Hinweisen in den Datenblättern, dass das PCB layout entscheidend mitspielt. Ich will wissen, inwiefern a) mein Design drumherum (pcb layout, rest der schaltung etc.) und b) Lasten (einmal z.B. ein mit 1khz modulierte strom von 100mA an einem anderen LDO aber beide von der selben Batterie gespeist) Einflüsse haben (und die versprochenen noise level degradieren). Natürlich kann ich einfach im DB nach dem PSRR schauen bei 1khz - aber hier sind ja wieder nicht mein layout und strompfade etc. mit eingerechnet.
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Um die Filterschaltung sehr rauscharm zu machen, müsste man schon recht kleine Widerstände (z.B. R1+R2+R3 = 50 Ohm). Vor allem wenn man sehr Rauscharm werden will werden die Widerstände recht klein: 1 nV/Sqrt(Hz) entsprechen dem Rauschen eines 60 Ohm Widerstandes - will man da um den Faktor 2 beim Rauschen drunter bleiben liegt man bei 15 Ohm. Um dann noch auf eine brauchbare untere Grenzfrequenz zu kommen müsste der Koppelkondensator riesig (1000-100000 µF) werden. Die Schaltung stellt dann auch schon eine nennenswerte Last (z.B. 10 mF mit 10-50 Ohm in Reihe) dar, kann also das Verhalten der Schaltung verändern. Die invertierende Verstärkerschaltung hat auch schon von sich aus ein schlechteres Rauschverhalten, weil das Rauschen des Verstärkers etwas mehr als das Signal verstärkt wird. Bei der Multifeedback Schaltung ist das nicht besser, sondern eher schlechter. Bei der nicht invertierenden Verstärkung kann man dagegen mit z.B. 10 K als Widerstand für den DC Pegel arbeiten und kommt dann mit z.B. 10 µF als Koppelkondensator aus. Das Rauschen des 10 K Widerstandes kommt nur unterhalb der Grenzfrequenz voll zum tragen - stört also wegen der kleine Bandbreite nicht wirklich. Im Bereich unter 1 Hz ist sowieso eher das 1/f Rauschen ein Problem als die Widerstände. Nach einer 100 fachen Verstärkung ist das Filter unkritisch und selbst ein µA741 rauscht nur etwa so viel wie ein 15 Ohm Widerstand am Eingang. Einen Tiefpassfilter am Eingang (etwa gegen Handy Empfang) würde man eher als LC Filter auslegen, etwa mit Ferriteperle und 100 pF.
Ich habe sowas schon gebaut, allerdings mit einem Instrumentenverstärker PGA204 mit umschaltbarer Verstärkung 1/10/100/1000. Ich benutze zwei Tastköpfe am Eingang mit 1 MOhm Innenwiderstand. Versorgung unipolar, GND über einen OP virtuell erzeugt. Versorgung über Labornetzgerät oder Batterie, je nach dem. Der Aufbau erfolgte in einem Metallgehäuse aus Alu-Druckguss und dauerte einen halben Vormitag. ACHTUNG: Die Bandbreite ist nicht sehr groß, das muss man sich vorher überlegen, ob es reicht. Für mein DC-Gebastel langt's.
eine Glaubensfrage ? 15 verschiedene Vorschläge mit 15 verschiedenen Messergebnissen ;-) Das ist Super: wermisstmisstmist.
Ich würde es so wie im Anhang probieren. Die Schaltung verwendet den NE5534 und braucht zum rauscharmen Betrieb ausreichend niederohmige Quellimpedanzen. Deswegen wird das Meßobjekt mit einem RC-Hochpaß aus 22µ (Folie) und 1k belastet. Das ergibt eine ausreichend tiefe Grenzfrequenz und vermeidet Elkos mit ihren Restströmen. Darauf folgt ein Tiefpaß mit 100R, einer Ferritebead (<1µ) und einem 1n Cap. Die BAV99 schützt den OPamp beim Ein- und Ausschalten des Meßobjekts oder beim Anschließen desselben. Der 100R wiederum schützt die BAV99. Wichtig ist, daß die Eingänge der OPamps eine nenneswerte Kapazität nach Masse sehen, damit Streukapazitäten von den Ausgängen der Schaltung zu den Eingängen keine Schwingneigung bewirken können. Der erste NE5534 ist sehr niederohmig beschaltet (V=10), einmal um das Rauschen klein zu halten, aber auch um ohne Kompensation in der Gegenkopplung auskommen zu können. Bei einem dekompensierten OPamp wäre das eventuell kritisch. Darauf folgt ein Tiefpaß aus 820R und 1n. Anschließend wird noch einmal um den Faktor 10 verstärkt. Wieder wird der NE5534 ausreichend niederohmig beschaltet, obwohl das Rauschen hier kaum noch eine Rolle spielt. Am Ausgang ist ein Bandpaß aus 2µ2, 12k, 1k und 1n. Damit wird der Überalles-Frequenzgnag auf 10Hz und 100kHz eingestellt. Gedacht ist der Anschluß an ein Oszi mit 1M und 50p Eingang, über ein 100p-Kabel. Die Versorgungsspannung wird pro NE5534 jeweils mit einem RC-Tiefpaß aus 100R, 100µ, 100n gesiebt. Zwei 9V Batterien sind hier sinnvoll. Wie die Rauschspektren der LDOs zeigen, ist die Schaltung aus dem Anhang ausreichend rauscharm. Natürlich kann statt des NE5534 auch was Besseres eingesetzt werden, wie beispielsweise der OPA37, o.ä. Dekompensierte OPamps sind hier vorzuziehen, damit bei V=10 und 100kHz noch ausreichend Verstärkungsreserve besteht. Die Schaltung muß natürlich sehr gut abgeschirmt werden, insbesondere der riesige 22µ Cap. Man kann diesem eine lokale Abschirmung spendieren, die direkt mit der lokalen Masse des ersten OPamps verbunden wird.
Mein Vorschlag rauscht laut Rechnung (NE5534A) mit rund 4,1nV/SQRT(Hz) bei 1kHz und darüber, 6,0nV/SQRT(Hz) bei 30Hz und 8,3nV/SQRT(Hz) bei 10Hz. Das Gesamtrauschen zwischen 10Hz...100kHz liegt bei 1,3uVeff. Alle Angaben mit kurzgeschlossenem Eingang.
>Und in µV peak-peak von 0,1...10 Hz?
Macht ja kaum Sinn, wenn der RC-Hochpaß am Eingang eine Grenzfrequenz
von 7Hz hat...
Aber sicher doch, dann könnte man mit Datenblattangaben von OPs vergleichen. Abgesehen davon kannst du mal ausrechnen, wie stark der 7 Hz-Filter bei 10 Hz abschwächt...
Das ist ja schonmal top (viel) input, dann werde ich mich nach Weihnachten damit wohl doch mal an einen Messverstärker machen - ist ja auch nie verkehrt so etwas im Haus zu haben! ;)
>Aber sicher doch, dann könnte man mit Datenblattangaben von OPs >vergleichen. Das ist eine 10Hz...100kHz Anwendung. Also habe ich mit dem NE5534 einen OPamp gewählt, der für diesen Bereich gut geeignet ist. Eine 0,1...10Hz Anwendung ist eine völlig andere Baustelle. Für diesen Frequenzbereich gibt es im Datenblatt des NE5534 auch keine Daten. Und es macht sehr wohl einen Unterschied, ob ich am Eingang einen 22µ Cap oder einen 2200µ Cap habe. Mit letzterem sinkt die Quellimpedanz bei niedrigen Frequenzen dramatisch und damit das Widerstandsrauschen der Eingangsbeschaltung und der Spannungsabfall des Eingangsrauschstroms des ersten OPamps. >Abgesehen davon kannst du mal ausrechnen, wie stark der 7 Hz-Filter bei >10 Hz abschwächt... Es sind 1,8dB. Zusammen mit dem Hochpaß am Ausgang ergibt sich eine Grenzfrequenz von 10Hz. Habe ich doch schon geschrieben.
>Das ist ja schonmal top (viel) input, dann werde ich mich nach >Weihnachten damit wohl doch mal an einen Messverstärker machen - ist ja >auch nie verkehrt so etwas im Haus zu haben! ;) Auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole: Mein Vorschlag ist an die besonderen Bedürfnisse deiner Anwendung angepaßt. Für einen universellen Einsatz brauchst du eventuell etwas rauschärmeres und breitbandigeres...
thomas s schrieb: > 0,1...10 Hz ist halt der Bereich, der mich interessiert. Für den Bereich 0,1Hz - 10Hz gibt es auch schon einen ausführlichen Thread: Beitrag "Meßverstärker für 1/f-Rauschen 0.1 - 10 Hz"
>0,1...10 Hz ist halt der Bereich, der mich interessiert.
Und was für ein Hochpaß schwebt dir am Eingang vor?
Danke für den Link, kannte ich nicht. Hilft aber nicht wirklich viel weiter. Ich muss einen diskret aufgebauten Instrumentenverstärker (MAT-02, MAT-O 4, kundenspezifische Widerstandsnetze, umschaltbare Verstärkung 1...1000, alles vom Allerfeinsten, war damals ein Riesenakt) wegen Beschaffungsproblemen gelegentlich ersetzen, wenn die bevorrateten Bauteile zu Ende gehen. Sieht mal wieder nach Eigenbau aus, muss mal die AD 8675 genauer ins Auge fassen. Die haben überaschen wenig Eingangsstrom, könnte man parallel schalten. Mal sehen, hat keine Eile.
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