Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zenerdiode in Reihe schalten


von epikao (Gast)


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Hallo,
ich habe gerade keine 18V Zenerdiode zur Hand...

aber eine 15V und eine 2.7V, darf ich beide in Reihe schalten für ca. 
18V?


Danke

von Paul B. (paul_baumann)


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Na freilich.

MfG Paul

von Max M. (jens2001)


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Was bei Löchern nicht geht..,

Ich brauch ein 8er Loch, hab aber nur einen 5er und einen 3er Bohrer.

...geht bei Zenerdioden.

: Bearbeitet durch User
von foo (Gast)


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Solange die Polarität nicht umgekehrt wird, so dass die 18V-ZD wie eine 
normale Diode leiten muß, darfst du das.

Allerdings musst du berücksichtigen, dass der 2,7V-Typ keine Zenerdiode 
ist, sondern aus einigen hintereinandergeschalteten gewöhnlichen 
Diodenchips besteht.

Solche "Zener"dioden werden also in Flußrichtung betrieben, während 
richtige Zenerdioden in Sperrrichtung betrieben werden.

Das heisst, du musst die beiden Dioden nicht gleichsinnig, sondern 
antiseriell hintereinanderschalten.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Wie foo schon schrieb, ist die 2,7 Volt Zener-Diode keine echte Zener 
und somit von den Werten deutlich schlechter. D.h. der Knick ist nicht 
so ausgeprägt.

von Paul B. (paul_baumann)


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Alexander Schmidt schrieb:
> D.h. der Knick ist nicht
> so ausgeprägt.

Er wird schon aus dem Knick kommen...
;-)
MfG Paul

von gvs (Gast)


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Den Vorwiderstand musst halt auf den Strom der schwächeren Diode 
auslegen.

von max (Gast)


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epikao schrieb:
> Hallo,
> ich habe gerade keine 18V Zenerdiode zur Hand...
>
> aber eine 15V und eine 2.7V, darf ich beide in Reihe schalten für ca.
> 18V?
>
>
> Danke

Sei dabei und mach mit! Melde Murks und sage es weiter!

von michael_ (Gast)


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Alexander Schmidt schrieb:
> Wie foo schon schrieb, ist die 2,7 Volt Zener-Diode keine echte Zener
> und somit von den Werten deutlich schlechter. D.h. der Knick ist nicht
> so ausgeprägt.

Die 15 V Z-Diode ist auch keine echte Zenerdiode.
Deshalb wird sie auch richtig als Z-Diode benannt.

von Name (Gast)


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Der Zener-Effekt tritt im unteren Spannungsbereich auf, natürlich ist 
eine Z-Diode mit 2,7 V eine Zener-Diode. Ein PN-Übergang hat in 
Flussrichtung eine Abhängigkeit von -2 mV/K. Datenblatt BZX84 gibt -3 
mV/K für 2,7 V an, wie soll das bei hintereinander geschalteten normalen 
Dioden gehen?

von Gerd E. (robberknight)


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Ich empfehle immer ein paar TL431 in der Bastelkiste zu haben. Mit denen 
kann man sich den Zener-Wert frei einstellen und man bekommt auch bei 
niedrigen Werten ab 2,5V schon einen schön scharfen Knick.

von MaWin (Gast)


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foo schrieb:

> Das heisst, du musst die beiden Dioden nicht gleichsinnig, sondern
> antiseriell hintereinanderschalten.

Na ja, die 2.7V Zener ist schon als Zener beschriftet, also einbauen wie 
die andere Zener auch.

von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn man die Wahl hat lieber 2 Zenerdioden mit 9,1 V in Reihe schalten. 
Im Bereich 5-10 V sind die Zenerdiode relativ stabil. Einiger der 
Zenerdiode für höhere Spannung sind auch intern schon eine 
Reihenschaltung.

von F. F. (foldi)


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epikao schrieb:
> Hallo,
> ich habe gerade keine 18V Zenerdiode zur Hand...
>
> aber eine 15V und eine 2.7V, darf ich beide in Reihe schalten für ca.
> 18V?
>
> Danke

Freitagabendtroll.

von Thomas (Gast)


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Max Mustermann schrieb:
> Was bei Löchern nicht geht..,
>
> Ich brauch ein 8er Loch, hab aber nur einen 5er und einen 3er Bohrer.


Nimm doch 2x 4er! Dann musst nicht mal Umspannen!

von Max M. (jens2001)


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Thomas schrieb:
> Max Mustermann schrieb:
>> Was bei Löchern nicht geht..,
>>
>> Ich brauch ein 8er Loch, hab aber nur einen 5er und einen 3er Bohrer.
>
>
> Nimm doch 2x 4er! Dann musst nicht mal Umspannen!

:-)

von Detlef K. (adenin)


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Max Mustermann schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Max Mustermann schrieb:
>>> Was bei Löchern nicht geht..,
>>>
>>> Ich brauch ein 8er Loch, hab aber nur einen 5er und einen 3er Bohrer.
>>
>>
>> Nimm doch 2x 4er! Dann musst nicht mal Umspannen!
>
> :-)

Nein, die heben sich gegenseitig auf, und das Loch ist wieder zu.

von michael_ (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Wenn man die Wahl hat lieber 2 Zenerdioden mit 9,1 V in Reihe schalten.

Nein, die haben den gleichen Temperaturkoeffizient.
Bei 2,7V und 15V kompensieren die sich teilweise.

von WehOhWeh (Gast)


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foo schrieb:
> Solange die Polarität nicht umgekehrt wird, so dass die 18V-ZD wie eine
> normale Diode leiten muß, darfst du das.
>
> Allerdings musst du berücksichtigen, dass der 2,7V-Typ keine Zenerdiode
> ist, sondern aus einigen hintereinandergeschalteten gewöhnlichen
> Diodenchips besteht.


Echt? Eine Quelle dazu wäre interessant.

Ich dachte immer, die würden nur auf verschiedenen Effekten beruhen:
< 3V Zenereffekt >3V Avalanve Effekt (ein fließender Übergang). Wodurch 
die 5V1 fast temperaturkompensiert ist, weil sich die 
Temperaturkoeffizienten der Effekte fast aufheben.

Lt. Datenblatt hat eine BZV55 mit 2V4 allerdings auch 0,7V in 
Flussrichtung:
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/BZV55_SER.pdf
siehe FIG. 3.

von Old P. (Gast)


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Detlef Kunz schrieb:
>
> Nein, die heben sich gegenseitig auf, und das Loch ist wieder zu.

Aber nur, wenn der rückwärts dreht!

Zur Zehner... Klar geht sowas, habe ich schon hundertfach durch. Für 
Kleinspannungen (2-3V) gehen auch prima LEDs, der "Pfusch" wird sogar 
industriell gemacht.

Old-Papa

von Thomas E. (thomase)


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Old Papa schrieb:
> Zur Zehner...

Autsch...

mfg.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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von Axel S. (a-za-z0-9)


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foo schrieb:
> Allerdings musst du berücksichtigen, dass der 2,7V-Typ keine Zenerdiode
> ist, sondern aus einigen hintereinandergeschalteten gewöhnlichen
> Diodenchips besteht.

Richtig. Oder zumindest wahrscheinlich.

> Solche "Zener"dioden werden also in Flußrichtung betrieben, während
> richtige Zenerdioden in Sperrrichtung betrieben werden.
>
> Das heisst, du musst die beiden Dioden nicht gleichsinnig, sondern
> antiseriell hintereinanderschalten.

Falsch.

Obwohl das Bauteil intern keine "echte" Z-Diode ist, ist es doch wie 
eine solche beschriftet und markiert. Wenn man es also als Z-Diode 
verwenden will, muß man es auch wie eine solche beschalten: Kathode an 
Plus, Anode an Minus.

Der Unterschied zwischen einer echten Z-Diode und einem "Fake" besteht 
darin, daß die Z-Diode sich in Durchlaßrichtung wie eine normale Diode 
verhält, der Fake aber sperrt.

von wartemal (Gast)


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Zenerdiode ist OUT !

von WehOhWeh (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Der Unterschied zwischen einer echten Z-Diode und einem "Fake" besteht
> darin, daß die Z-Diode sich in Durchlaßrichtung wie eine normale Diode
> verhält, der Fake aber sperrt.

Hat hier wer ein Datenblatt zu einem solchen Fake?

Die BZV55 (das ist ja so ein Billigsttyp) ist - lt. NXP - kein "Fake".
Oder sie hat 5(!) Dioden drin: 4x in Flussrichtung (4x0,7 = 2,8V) und 
eine antiparallel dazu - denn sie hat ja 0,7V in Flussrichtung gepolt.

Da spricht aber der Temperaturkoeffizient dagegen, der bei der 2V7 
-3,5mV/K beträgt, wären es 4 Dioden in Reihe, müsste das mehr sein (so 
-8mV/K oder so).

Selbiges gilt für die mir adhoc einfallenden Standard-Serien BZD27 und 
BZX84. Auch hier, ca. -3,5mV/K. Quelle: NXP.

Butter bei die Fische: Datenblätter!
Mich interessiert das wirklich :-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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WehOhWeh schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Der Unterschied zwischen einer echten Z-Diode und einem "Fake" besteht
>> darin, daß die Z-Diode sich in Durchlaßrichtung wie eine normale Diode
>> verhält, der Fake aber sperrt.
>
> Hat hier wer ein Datenblatt zu einem solchen Fake?

Hmm. Ich finde keins.

> Selbiges gilt für die mir adhoc einfallenden Standard-Serien BZD27 und
> BZX84. Auch hier, ca. -3,5mV/K. Quelle: NXP.

Mehr noch: das Datenblatt spezifiziert auch das Verhalten in 
Vorwärtsrichtung. Und zwar für alle Z-Spannungen gleich, ab 2.4V.

> Butter bei die Fische: Datenblätter!
> Mich interessiert das wirklich :-)

Der einzige Typ bei dem ich das sicher sagen kann, ist die SZX21/1 aus 
DDR-Produktion. Hier weist schon das "/1" für 1V Z-Spannung darauf hin, 
daß das keine normale Z-Diode sein kann. Allerdings klafft bei diesem 
Typ dann eine Lücke in der Spannungsabstufung - der nächste Wert ist 
5.1V.

Und ich sehe gerade, die SZ600 (1W Leistungstyp) gab es sogar als 
SZ600/0,75. Noch eindeutiger gehts gar nicht :)

https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Konsumg%c3%bcter-Bastelei/DDR-Halbleiter/szx21
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Konsumg%C3%BCter-Bastelei/DDR-Halbleiter/sz600

von foo (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Hat hier wer ein Datenblatt zu einem solchen Fake?

Kein Fake:

von WehOhWeh (Gast)


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foo schrieb:
> WehOhWeh schrieb:
>> Hat hier wer ein Datenblatt zu einem solchen Fake?
>
> Kein Fake:

Interessant, danke.

Sowas scheint nicht mehr allzu üblich zu sein, kann einem aber 
vermutlich durchaus bei Reparaturen noch unterkommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt ganz offiziell ein 1V Z-Diode in der Z-Diodenreihe ZPY. Die 
freilich weder Avalanche- noch Zenerdiode ist, sondern eine normale 
Diode, und auch so markiert ist. Nur steht eben ZPY 1 drauf, weshalb 
man, wenn man das Datasheet nicht genau liest, bei der Polung eine 
Überraschung erleben kann:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/175000-199999/180505-da-01-de-Zenerdiode_ZPY_1_V.pdf

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Old Papa schrieb:
>> Zur Zehner...
>
> Autsch...
>
> mfg.

Scheiß Automatik vom Tablet.... Hatte ich nicht gesehen ;-)

Old-Papa

von yo man (Gast)


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foo schrieb:
> Solche "Zener"dioden werden also in Flußrichtung betrieben, während
> richtige Zenerdioden in Sperrrichtung betrieben werden.

da würde ich vorher lieber ins datenblatt gucken, auf welche seite der 
kringel außen gemacht wurde! oder ausprobieren!

von Gerd (Gast)


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Je nachdem wofür die Reihenschaltung sein soll kann es Probleme geben. 
Gerade mit kleinen Strömen.

von epikao (Gast)


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Gerd schrieb:
> Je nachdem wofür die Reihenschaltung sein soll kann es Probleme
> geben. Gerade mit kleinen Strömen.

also ich habs mal so repariert mit 2.7 und 15V Diode in Reihe. Am 
Messgerät zeigt es mir nun ca. 18.7V an... scheint also zu 
funktionieren.
(Die orginale 18V Diode im Gerät hatte nen Kurzschluss. Scheinbar weil 
die Elektriker bei Umbauarbeiten mehrere Phasen umgeschaltet hatten. War 
wohl zuviel Stress für das Gerät)

Obs nun auch wirklich lange so hält, wird mir der Kunde schon bekannt 
geben x-D .
Danke

von Gerd (Gast)


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Die Spannung passt schon und bei ausreichendem Strom ist das auch 
stabil.

von foo (Gast)


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epikao schrieb:
> habs mal so repariert mit 2.7 und 15V Diode in Reihe. Am
> Messgerät zeigt es mir nun ca. 18.7V an... scheint also zu
> funktionieren.

Scheint.
Aber ob es wirklich so ist, erfährts du, wenn du die Spannung über der 
2,7V Diode misst.
3,7V wäre nämlich sicherlich ausser Toleranz.
Vielleicht geht es nur nicht höher als 18,7V, weil die Betriebsspannung 
nicht reicht.

von michael_ (Gast)


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foo, wenn du danach fragst, zweifle ich. Beim TO verstehe ich das noch.
Z-Dioden hintereinanderschalten ist üblich, bewährt und gehört zum 
Grundwissen.
Kennst du die Toleranzen von Z-Dioden?

von U. B. (Gast)


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Betrifft "Z(ener)"-Dioden mit kleiner Spannung:

(Nicht nur ) bei der BZX55 C0V8 (also 0,8 Volt) steht in der Spec:

"The BZX55–C0V8 is a silicon diode with operation in forward direction. 
Hence, the index of all parameters should be “F” instead of “Z”.
Connect the cathode lead to the negative pole"

Der Typ mit der nächstgrösseren Spannung hat 2,7 Volt.
Die und alle weiteren werden in Sperrrichtung betrieben.

- Im MIL-Bereich hatte ich mal einen Typ mit ca. 30 V (den genauen Wert 
weiss ich nicht mehr), bei dem war in Reihe mit der Z-Diode noch eine 
gewöhnliche Diode antiseriell geschaltet, zwecks Temperaturkompensation.
Das wusste ich vorher nicht, daher nahm ich beim Prüfen erst an, das 
Ding wäre defekt ...

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