Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Design eines DC/DC-Wandlers(Buck)


von D. E. (eschlair)


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Hallo zusammen

Obwohl das Thema schon viele Male diskutiert worden sein dürfte - 
interessieren tut es mich doch.

Eigentlich ist es eine Schulaufgabe (Designen Sie einen Car Charger). 
Kann aber auch täglich im Leben eines Elektronikers / El. Ing. 
vorkommen.

Frage
Wie designt man einen DC/DC-Wandler mit möglichst hohem Wirkungsgrad? 
Wie viel machen die Bauteile aus, wie viel das Design?

Beim komplexeren Design: An der Diode fällt am meisten Leistung ab. Wird 
in der Praxis oft die Diode durch einen MOSFET ersetzt? Wie viel 
Leistung kann man in ~Prozent einsparen?

Beispiel
Uin: 10-24V
Uout: 5V / 2A

Der IFX80471 ist schon vorgegeben.

Dazu konkret die Frage:
Vom Anschluss X101 gehe ich zuerst auf den C105 und erst dann auf den 
R100. Wäre es hier besser gewesen, ein Plane zu machen? Platz hat man 
ja.

Zum Design: Mit dem DMM gemessen, hat man einen Wirkungsgrad von ~70%. 
Noch ohne Messungen (kommen noch). Durch Senken des R102 
(Gate-Vorwiderstand) sollten schon noch 85% drin sein.
Was ratet ihr für einen Gate-Vorwiderstand um einen möglichst hohen 
Wirkungsgrad zu erreichen? Kann man den berechnen? Hier geht es ja nicht 
um die Ladung von Gate zu Treiber, sondern viel mehr wie schnell der 
MOSFET schaltet. Zu schnell schalten ist dann auch wieder nicht gut.

Danke für all die Anregungen.

: Bearbeitet durch User
von thomas s (Gast)


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Ich verstehe nicht, welchen Einfluß der Gate-Widerstand auf den 
Wirkungsgrad habe soll. Uns was bewirkt R100? Der Innenwiderstand von 
L100 wäre wichtiger.
Und warum ist Infineon vorgegeben? Auf die Truppe käme ich zuletzt.

von voltwide (Gast)


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70% Wirkungsgrad ist schon eher mau.
Variation des gate-Widerstandes halte ich allerdings nicht für 
vielversprechend.
In solchen Fällen versuche ich erstmal mit nem Oberflächenthermometer 
heraus zu bekommen, wo die Wärme bleibt.

Controller die einen PMOS ansteuern, sind da eher ungünstig. Könnte 
durchaus sein, dass der controller selbst auch deutlich heizt.
Effizienter sind NMOS mit bootstrap-Ansteuerung.

Wenn Dir Wirkungsgrad wichtig ist, solltest Du einen Synchron-Buck ins 
Auge fassen.

von D. E. (eschlair)


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thomas s schrieb:
> Ich verstehe nicht, welchen Einfluß der Gate-Widerstand auf den
> Wirkungsgrad habe soll.

Je langsamer der MOSFET schaltet (f=150kHz), desto grösser werden die 
Schaltverluste.
Der MOSFET wird im Moment ~50°C warm. Die Verluste setzen sich aus 
Schalt- und Leitverluste zusammen. Die Leitverluste ändern nicht. Und 
mit einem RDdson von 12.5mOhm sind sie auch sehr klein. Es muss mit der 
Ansteuerung zusammenhängen.
Leider habe ich noch keine Messungen.

voltwide schrieb:
> In solchen Fällen versuche ich erstmal mit nem Oberflächenthermometer
> heraus zu bekommen, wo die Wärme bleib

Die bleibt bei Diode, MOSFET (beide ~50+C) und ein Teil auch bei der 
Spule. Als erstes werde ich die nächst grössere Spule nehmen (6.5A statt 
3A).
Die Diode leitet ab 315mV. Was kann man an dieser noch optimieren? 
Grösseres Gehäuse? Spielt doch keine Rolle.

Das IC (finde ich auch speziell) wurde vom Lehrer so vorgegeben. Daraus 
auch das Design mit dem R100, welcher übrigens für die Strombegrenzung 
gedacht ist.

: Bearbeitet durch User
von thomas s (Gast)


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Die Schaltverluste nehmen mit steigender Frequenz zu. Und welchen 
Einfluß hat der Gate-Widerstand auf die Schaltfrequenz?

von Helge A. (besupreme)


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> Wie designt man einen DC/DC-Wandler mit möglichst hohem Wirkungsgrad?
> Wie viel machen die Bauteile aus, wie viel das Design?

Mit den falschen Bauteilen oder dem falschen Layout kannst du jeweils 
alles versauen.

Die Diode hat eine niedrige Flußspannung, scheint OK.

Der PMOS hat einen niedrigen Widerstand, aber die Gateladung bremst die 
Flanken und treibt die Verluste nach oben. Vergleiche mit z.B. IRFR5305.

Der Regler kann "nur" 1A peak und bietet einen Spannungshub von 8-8,5V 
-> 8,2Ω, kleiner gehts nicht. 10Ω sind gut.

Layout hab ich noch nit angeschaut, achte auf die Umladekreise: 
C(in)->Rv->PMOS->L->C(out), D->L->C(out). Werden die weitläufig oder zu 
hochohmig, gehen die Verluste hoch oder der Regler stirbt. Tip: breitere 
Leiterbahnen haben eine geringere Induktivität.

> Beim komplexeren Design: An der Diode fällt am meisten Leistung ab. Wird
> in der Praxis oft die Diode durch einen MOSFET ersetzt? Wie viel
> Leistung kann man in ~Prozent einsparen?

Integrierte Schaltregler mit Synchrongleichrichtung drin haben Vorteile 
bei kleiner Ausgangsspannung, denn dann fallen Diodenverluste umso mehr 
ins Gewicht. Zweiter Vorteil: kompakteres Design mit kleineren 
Umladekreisen. Kann man auch bei 5V machen.

Schau dir mal die Kurvenformen aufm Skop an. 10:1 Tastkopf nehmen.

--

Schaltplan und Layout passen nit zusammen. Eingangsfiter und 
Transientenschutz fehlen. Ein automotive Design wird das so noch nit.

von MaWin (Gast)


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D. E. schrieb:
> Wie designt man einen DC/DC-Wandler mit möglichst hohem Wirkungsgrad?

Schau dir die Datenblätter der Schaltregler mit hohem Wirkungsgrad an, 
über 96%, und deren Bauteilemopfehlungen in AppNotes.
Es kommt auf jedes Bauteil an, und Synchrongleichrichtung. Hohe 
Schaltfrequenz macht es weger leichter erreichbarer hoher Spulengüte 
auch einfacher.

von aec-q (Gast)


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D. E. schrieb:
> Wie designt man einen DC/DC-Wandler mit möglichst hohem Wirkungsgrad?

D. E. schrieb:
> Der IFX80471 ist schon vorgegeben.

In diesem Fall vor allem (wie schon von meinen Vorrednern erwähnt) durch
den Austausch des Reglers gegen einen synchronen (in einem Neudesign
sowieso immer erste Wahl).
Dabei dann gleich noch drauf achten, dass es den Chip auch mit AEC-Q
gibt.

Die von Ihnen gemessenen Temperaturen sind ein Mittelwert
aus den Verlustleistungen aller Bauteile, da sich alles bei einer
so kleinen Platine gegenseitig beeinflusst und man nur bei
stärkeren Verlustleistungsunterschieden das auch pro Bauteil 
differenzieren kann.

von Dispol (Gast)


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>AEC-Q
Für was sollte ein Ladegrät das brauchen?
Die Bauteile sind deshalb ja nicht hochertiger.

von Interessierter (Gast)


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D. E. schrieb:
> Hallo zusammen
>
> Obwohl das Thema schon viele Male diskutiert worden sein dürfte -
> interessieren tut es mich doch.
>
> Eigentlich ist es eine Schulaufgabe (Designen Sie einen Car Charger).
> Kann aber auch täglich im Leben eines Elektronikers / El. Ing.
> vorkommen.
>
> Frage
> Wie designt man einen DC/DC-Wandler mit möglichst hohem Wirkungsgrad?
> Wie viel machen die Bauteile aus, wie viel das Design?
>
> Beim komplexeren Design: An der Diode fällt am meisten Leistung ab. Wird
> in der Praxis oft die Diode durch einen MOSFET ersetzt? Wie viel
> Leistung kann man in ~Prozent einsparen?
>
> Beispiel
> Uin: 10-24V
> Uout: 5V / 2A
>
> Der IFX80471 ist schon vorgegeben.
>
> Dazu konkret die Frage:
> Vom Anschluss X101 gehe ich zuerst auf den C105 und erst dann auf den
> R100. Wäre es hier besser gewesen, ein Plane zu machen? Platz hat man
> ja.
>
> Zum Design: Mit dem DMM gemessen, hat man einen Wirkungsgrad von ~70%.
> Noch ohne Messungen (kommen noch). Durch Senken des R102
> (Gate-Vorwiderstand) sollten schon noch 85% drin sein.
> Was ratet ihr für einen Gate-Vorwiderstand um einen möglichst hohen
> Wirkungsgrad zu erreichen? Kann man den berechnen? Hier geht es ja nicht
> um die Ladung von Gate zu Treiber, sondern viel mehr wie schnell der
> MOSFET schaltet. Zu schnell schalten ist dann auch wieder nicht gut.
>
> Danke für all die Anregungen.

Hallo,

du kannst doch mal mehr Informationen rausrücken >.>
Mit welcher Last hast du denn deinen Wandler betrieben, wo du deine 70% 
gemessen hast?

F=150kHz stimmt auch nicht, es sind eher 360kHz.

Und von 70% auf 85% nur durch ändern deines 10Ohm Gatewiderstandes ist 
utopisch.

Der Gatetreiber von deinem Chip hat im Worstcase Tfall+Trise von ca. 
125nS. Das würde wenn der FET ideal wäre, ca. 1Watt Schaltverluste 
hervorrufen(bei Pmax und Uinmax).

Jedoch wird dein FET nicht so schnell schalten(schau dir mal das DB an), 
wie es der Gatetreiber kann(hinzu kommen noch Coss Verluste und 
Treiber-Verluste).

Synchron-Gleichreichtung macht nur Sinn, wenn du hohe Ausgangsströme 
haben möchtest, das rechnet sich nicht, zusätzliche Ansteuerung, wieder 
Treiber Verluste, mehr Schaltverluste, mehr RR Verluste. Mehr 
Bauteilaufwand.

Es sei denn du wechselt den Controller, und holst dir einen Chip der 
alles schon intern hat(auch den Synchron-FET). Da gibts welche die haben 
exzellente (werbetechnisch versprochene) Wirkungsgrade.

Wirkungsgrad kannst du steigen, in dem in erster Linie deine Bauteile 
optimierst, heißt bessere Spule, besserer Transistor, bessere Diode 
etc... Wobei die Diode schon eine gute ist. Mit der Schaltfrequenz 
runter, keine langen Wege im Leistungskreis im Layout. ZVT-ZCT wäre auch 
eine Maßnahme, aber aufwändig(Würde auch wieder weniger EMI bedeuten).

Wie auch schon von diversen Vorrednern hier geschrieben, besorg dir 
einen anderen Controller. Sag deinem Lehrer/Prof, es würde bessere 
Alternativen geben. Schau dir mal die PI33xx Serie an.

Freundliche Grüße

von aec-q (Gast)


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Dispol schrieb:
> Die Bauteile sind deshalb ja nicht hochertiger.

Dann scheinen Ihnen das elementare Verständnis diesbezüglich
zu fehlen...

von D. E. (eschlair)


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Helge A. schrieb:
> Der PMOS hat einen niedrigen Widerstand, aber die Gateladung bremst die
> Flanken und treibt die Verluste nach oben. Vergleiche mit z.B. IRFR5305.

Im Vergleich zum FDMS6673BZ hat der IRF aber länger andauernde Flanken? 
Wir mussten bei den Berechnungen den Mittelweg zwischen Leit- und 
Schaltverluste gehen. Im Moment sind die Schaltverluste bei 100mW, Leit- 
bei 15mW (@1A). Beim IRF dürfte das noch grösser sein.

Helge A. schrieb:
> Der Regler kann "nur" 1A peak und bietet einen Spannungshub von 8-8,5V
> -> 8,2Ω, kleiner gehts nicht. 10Ω sind gut.

Da hast du recht. Da habe ich mich zu wenig geachtet. Werde mal einen 
8R2 einsetzen.

Interessierter schrieb:
> F=150kHz stimmt auch nicht, es sind eher 360kHz.

Hmm... stimmt ;).

Der Regler wurde bei 1A elektr. Last betrieben.

Interessierter schrieb:
> Jedoch wird dein FET nicht so schnell schalten(schau dir mal das DB an)

Mit typ. 28ns+79ns = 107ns, resp. max 45ns+127ns=172ns stimmt das. 
Dennoch danke für den Tipp. Hatte gar nicht darauf geachtet. (Farnell: 
2083282).

Interessierter schrieb:
> bessere Spule, besserer Transistor, bessere Diode

Für die Spule habe ich einen Ersatz. Transistor dürfte schwierig werden. 
Eigentlich war ich der Meinung, dass der Transistor einer der Besten ist 
(unter Einhaltung der Grösse und Preis unter 5€) auf dem Markt.

In der Klasse haben wir verschiedene Teams. Platinengrösse ist gegeben. 
Das IC auch. Da alle mit diesem IC arbeiten, macht es die Aufgabe für 
alle gleich schwierig/einfach.
Erstaunlicherweise gab es Teams welche n=90% hinkriegten. Ob das auch 
stimmt, überprüfte ich nicht. Unsere 70% waren aber für uns doch tiefer 
als erwartet.

Für weitere/genauere Aussagen mache ich am Montag Messungen :).
Werde mal schauen was die Halbierung des R_DC der Spule ausmacht. Und 
eben der R102.

Danke mal für die Tipps.

von aec-q (Gast)


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D. E. schrieb:
> Der Regler wurde bei 1A elektr. Last betrieben.

D. E. schrieb:
> Erstaunlicherweise gab es Teams welche n=90% hinkriegten. Ob das auch
> stimmt, überprüfte ich nicht. Unsere 70% waren aber für uns doch tiefer
> als erwartet.

Unter welchen Bedingungen wurden denn die Wirkungsgrade ermittelt:

-> Eingangsspannung -> ?
-> Ausgangsspannung: 5V
-> Ausgangsstrom: 1A?

Auch bei allen Teams unter den gleichen Bedingungen?

Je kleiner die Eingangsspannung ist, desto höher werden die Wirkungs-
grade ausfallen.

Da bei Ihnen die Schaltfrequenz, der Ausgangsstrom, der 
Eingangsspannungbereich, die Ausgangsspannung und der Regler fest 
definiert sind, sind die ermittelten Wirkungsgrade von 70% und 90% unter 
den
selben Bedingungen kaum erklärbar.

Da müsste man schon bei den Bauteilen der Power-Rail ganz falsch
ausgewählt haben.

Oder Messfehler.

90% von 12V auf 5V mit 1A und dann noch mit Diode ist meiner Meinung
nach SO nicht machbar. Die ~70% halte ich für realistisch.

von voltwide (Gast)


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Für so auffällig schlechten Wirkungsgrad fällt mir eigentlich nur die 
Spule ein, sofern sie in die Sättigung geht.
Deren Sättigungsstrom muß auf jeden Fall höher angesetzt werden als der 
maximal gelieferte Spitzenstrom des PMOS.
Andernfalls könnte der Wandler in jedem Zyklus in die die 
Strombegrenzung fahren.
Das Rechtecksignal über dem drain des PMOS dürfte dabei vom erwarteten 
PWM-Signal sichtbar abweichen.

Eine andere Möglichkeit wäre Schleifeninstabilität, die zu 
subharmonischen Oszillationen führt. Hier können durchaus Fehler im 
Layout des Aufbaus bei sonst korrekter FreqKompensation auschlaggebend 
sein.
Durch die dabei resultierende FrequnenzTeilung des PWM-Taktes kann auch 
hier die Drossel in die Sättigung fahren mit den beschriebenen neg 
Effekten.

Also mal schauen, ob am PMOS-drain wirklich ein sauberes 360kHZ 
PWM-Signal anliegt.

von Interessierter (Gast)


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Hallo nochmal,

zu dem obigen vorgeschlagenen anderen FET. Vergleich doch einfach mal 
die Kapazitäten und Gate-Ladungen. G Dein eingesetzter hat ja fast 6nF 
GateKapazität, so auch noch nicht gesehen. G Da wird einem ja 
schwindelig was da unnötig im Gate verheizt wird.

Wie hast du denn die Schaltverluste gemessen?

Freundliche Grüße

von D. E. (eschlair)


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aec-q schrieb:
> 90% von 12V auf 5V mit 1A und dann noch mit Diode ist meiner Meinung
> nach SO nicht machbar. Die ~70% halte ich für realistisch.

Danke für die Einschätzung.
Ja,
Eingang: 12V
Ausgang: 5V/1A

Gemessen wurde nur Aus- / Eingang von Strom/Spannung mit DMM. Also sehr 
grob.

Mir geht es nicht primär um die gestellte Aufgabe (die Schule/Projekt 
ist nun auch nicht soo wichtig). Mich interessiert mehr der praxisnahe 
Bezug: Ist das Layout so akzeptabel - was kann man verbessern? Filter 
wären noch angebracht (wurde erwähnt - hat im CarCharger leider kein 
Platz). R_spule ist wichtiger als es auf den ersten Moment scheint etc.

Interessierter schrieb:
> Wie hast du denn die Schaltverluste gemessen?

Nicht gemessen - berechnet. Verluste zu messen ist nicht so einfach.
Die hohe Gatekapazität war uns auch aufgefallen. Diese ist aber 
gegen-proportional zum RDSON. Und bei einer Frequenz von 360kHz und 
Imax=2A sind nun mal die Leitverluste höher zu gewichten als die 
Schaltverluste (mit diesem FET jetzt 25mW Leit- zu 100mW 
Schaltverlusten).

Ich werde aber das ganze Design mal komplett berechnen. Einfach alles. 
Die Gate-Ladungen hatten wir bis hierher tatsächlich vernachlässigt (wie 
man das so üblicherweise macht). Diese fallen aber im IC ab.

von D. E. (eschlair)


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Soo....

Im Anhang ist eine Messung, die das Problem zeigt.

Kanal 1: Eingangsspannung
Kanal 2: Ausgangsspannung

Anhand der Einggangsspannung ist zu erkennen (ebenso wie eine Messung 
des GATE vom MOSFET), dass das Treiber-IC den MOSFET nach ein paar 
hundert ns kurz ausschaltet.
Die Speisung des IC's ist konstant - ein Reset des Bausteins sehe ich 
nicht als Ursache.

Bei der Überprüfung des Schemas bemerkten wir, dass der Feedback (FB) 
bei der 5V-Version nicht verbunden ist. Ein nachträgliches Anpassen hat 
keine Verbesserung zu Tage geführt.
Der Pin "Sync" ist bei der Pinbeschreibung und im Application Sheet 
unterschiedlich angeschlossen. Die Variation Open/10k auf GND brachten 
auch keine Verbesserung.
Im Kapitel 7.8.1 (S.23) des DB steht, dass das Verhältnis Rshunt/Spule 
den Wert 1000 nicht überschreiten darf. Mit 47mR und 47uH sind wir 
gerade auf 1000... Diesen Punkt haben wir noch nicht getestet.

Hat jemand anhand der Fehlerbeschreibung/Oszi-Bildes einen Anhaltspunkt, 
wo der Fehler liegen könnte?

von Mark S. (voltwide)


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Man sieht immer einen kurzzeitigen schaltenden Takt im Wechsel mit einem 
Takt mit langer Einschaltdauer. Die GesamtPeriodizität liegt bei ca 6us, 
entsprechend 2 Taktzyklen. Das Tastverhältnis springt hin und her 
zwischen den Zyklen. (Stichwort "subharmonic oscillation")

Vermutlich stimmt die Ausgangsspannung im Mittel, aber es gibt 
zusätzlichen Ripple.

Die Regelung ist instabil, sie pendelt hin und her mit halber 
Taktfrequenz. Das sollte man mit dem Scope auf dem Ausgang des 
Fehlerverstärkers auch so sehen können.

Tritt dieser Fehler erst ab einer  bestimmten Last auf?
Dann könnte die Speicherdrossel in die Sättigung gehen.

Oder die Regelung fängt sich Störungen ein - am kritischesten ist der 
KomparatorEingang der den Ausgangsspannungsteiler gegen die interne 
Referenz vergleicht. Das Layout in diesem Bereich kann sehr kritisch 
sein!

Es kann auch helfen, die Bandbreite der Regelverstärkung herab zu 
setzen, z.B. durch einen größeren Ausgangskondensator.

Derartige Störungen sind in der Praxis keine Seltenheit. Sie senken 
erfahrungsgemäß den Wirkungsgrad im Vergleich zum stabile Betrieb mit 
konstantem Tastverhältnis.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Ès könnte sein, daß der Baustein Überstrom detektiert. Das kann durch 
Leiterplattendesign oder Sättigung der Induktivität passieren.

Ich sehe als Designfehler an, daß die Feedback-Leitung zu Pin 2 & 3 
unter der Induktivität durchläuft. Außerdem beginnt diese auch unter der 
Induktivität und nit hinter den Kondensatoren C101 & C102.

Wenn du Schwierigkeiten mit dieser Leiterbahn hast, denke über die 
Plazierung dieser Kondensatoren rechts und links des Spulen-Pins nach.

R107, R108, R109, D101 sind nit im Schaltplan zu finden.

Du hast ein paar Leiterbahn-Mäander. Wenn du R100 um 90° drehst, wird 
das etwas besser.

C105 wäre bei mir an der Stelle, wo jetzt D101 sitzt.

von Mark S. (voltwide)


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Helge A. schrieb:
> Ich sehe als Designfehler an, daß die Feedback-Leitung zu Pin 2 & 3
> unter der Induktivität durchläuft.

Jepp - das ist ein Kardinalfehler! Das Magnetfeld der Speicherdrossel 
koppelt direkt in die Regelschleife ein.
-> Drossel weit weg vom Regelschleifeneingang platzieren
-> Magnetisch geschirmte Drossel nehmen.

mach dazu einen einfachen Test: Drossel über 10-20cm Doppelleitung 
verlegen - das hilft meist sofort!

Der Effekt läßt sich übrigens auch in spice simulieren mit einer 
gekoppelten Zusatzwicklung in Reihe zum KomparatorEingang.

: Bearbeitet durch User
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