Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hilfe: Auswahl Ferritperle AVCC


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Guten morgen allerseits,

ich möchte eine kleine Schaltung mit einem ATmega328 (~16MHz) und einem 
DDS AD9835 bauen, und dabei die analoge Versorgung des DDS einigermaßen 
sauber filtern. Versorgt soll mit 9V werden.

Mein erster Ansatz war, zwei getrennte 5V Spannungsregler für digital 
und analog vorzusehen, das scheint aber für HF-Störungen nicht wirklich 
zu helfen. ich bekam den Tipp, nur einen Regler zu verwenden, dafür AVCC 
per Ferritperle anzubinden.

Nun bin ich leider total überfordert was die Auswahl einer solchen 
betrifft.

"Aushalten" soll sie etwa 100mA, darf aber gerne mehr sein, dann kann 
ichs in Zukunft auch für "hungrigere" Sachen verwenden. SMD soll sein, 
da ich da aber Anfänger bin, 1206 oder größer (lieber größer, dann kann 
ichs leichter von meinen Widerständen auseinanderhalten)

Soweit ich verstanden habe, wird meist die Impedanz (bei 100MHz) 
angegeben. Gefühlsmäßig sollte die so hoch wie möglich sein, weil ich ja 
auch die 16MHz des AVR wegfiltern will. Allerdings haben die mit einer 
hohen Impedanz eine tiefe Resonanzfrequenz, zumindest geht die Impedanz 
dann bei einigen 100 MHz wieder stark nach unten (wenn ich das alles 
richtig verstehe...)

Ist sowas passend? http://at.rs-online.com/web/p/ferritperlen/7241602/

von Alex (Gast)


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Breitbandige Filterung ist nicht ganz einfach.
Das, was du rausgesucht hast ist keine Ferritperle - sondern ein 
SMD-Ferrit!
Ferritperlen taugen eigentlich nur für Funkfrequenzen.

Ich würde zuerst eine Grobfilterung (für ganz hohe Frequenzen)mit 
SMD-Ferrit (den von dir vorgeschlagenen Typ) + 10nF zu GND machen und 
dahinter nochmal ein LC-Glied mit einer Drossel (10µH..47µH) die eine 
hohe Eigenresonanz ( >>1MHz) hat. Der C muss ein Keramik-Kondensator 
sein (ca. 100nF).
Dabei muss man aber auf die Resonanz achten, sonst gibt's 
Überspannungen. Deshalb noch einen kleinen Serienwiderstand (1R...22R) 
vorsehen.

In kleinerer Bauform - 0805 etc. - könnte ich dir einen konkreten 
Vorschlag machen, wir haben Sortimente von Würth. Für größere Bauformen 
musst du selber suchen...

Am wichtigsten ist aber das Layout!! Sieb-Cs zu GND müssen auf kürzester 
Distanz mit mehreren(!) Vias "durchgenagelt" werden. Ein durchgängiger 
Masselayer ist Pflicht.

von WehOhWeh (Gast)


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Würth hat ein gutes Sortiment:
http://katalog.we-online.de/en/pbs/WE-CBF?sid=120f6eccfe#vs_t1:c4

Bourns und TDK sind auch häufig genommene Firmen.

Gegen Abstrahlung kann man per default mal 600E und 1n (COG) (PI-Filter) 
verwenden. Das ist so eine Standardmaßnahme bei mir. Man muss das aber 
teils an die wirklich vorhandene Störung anpassen.

Beispiel für so ein Standardbead:
http://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/74279221601.pdf
Das hätte 600E @ 100MMHz, kann 2500mA und ist brauchbar von einigen zig 
MHz bis einigen 100MHz.

Wichtig ist, dass das Ferrit im Zielfrequenzbereich ohmsch ist (meist 
ist ein Frequenzgang im Datenblatt).

Eine weitere Sache:
Das genannte Ferrit hat im unteren Frequenzbereich eine nicht 
vernachlässigbare Induktivität. Der oben genannte hätte z.B. 1,6µH.
Damit kann man im niederfrequeten Bereich Schwingkreise mit Q>1 in der 
Versorgung zusammenbauen, wenn man nicht aufpasst - dort haben die Beads 
kaum ohmschen Antel (hohe Güte). Die Schwingkreise kann man z.B. durch 
hartes Einschalten der Versorgung anregen, was Probleme verursachen 
kann.

Fallweise also eines mit mehr R und weniger I nehmen oder die 
Kondensatoren passend auswählen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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WehOhWeh schrieb:
> Beispiel für so ein Standardbead:
> http://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/74279221601.pdf
> Das hätte 600E @ 100MMHz, kann 2500mA und ist brauchbar von einigen zig
> MHz bis einigen 100MHz.

Danke, klingt gut. genau den finde ich bei RS nicht, aber den hier, der 
soweit ich sehe fast identisch ist: 
http://at.rs-online.com/web/p/ferritperlen/7879967/

Passt der auch?

Alex schrieb:
> Deshalb noch einen kleinen Serienwiderstand (1R...22R)
> vorsehen.

Danke, sehr gute idee!

Alex schrieb:
> Sieb-Cs zu GND müssen auf kürzester
> Distanz mit mehreren(!) Vias "durchgenagelt" werden.

Können vor lachen :-( ich ätze selbst, und da sind via's so eine 
Sache...

von Alex (Gast)


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> Können vor lachen :-(
Na ja, dann wird dir halt das Lachen vergehen!
Es gibt NF-Projekte, die kann man gut selber ätzen.
Aber bei einem anspruchsvollen Mixed-Signal-Projekt ist das nicht nur 
unsinnig, sondern es macht dir alle guten Vorsätze zunichte!!

Warum tust du dir das an? Es gibt den PCB-Pool. Kannst du dir keine 50€ 
für
2 Platinen leisten?

Wenn du einen Sieb-C über Leitungen von über 5mm Länge an Masse legst, 
bekommst du für ~100MHz schon einen Serienschwingkreis - und du 
erreichst das Gegenteil...
In diesem Frequenzbereich sind die Störungen symmetrisch, d.h. deine 
Masse(-leitungen) schwingen mit den Signalleitungen und du hast die 
Störungen schon voll auf deiner "Schuhsenkel-Masse" mit drauf - und 
damit auf der Masse von Eingangs- und Ausgangssignalen. Mit einem Oszi 
würdest du das dann sehen, wenn es zu spät ist zum beheben....

Hochfrequenz ist eine eigene Welt, da kannst du deine Vorstellungen von 
ohmschem Gesetz, Kurzschluss usw. in der Pfeife rauchen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Alex schrieb:
> Warum tust du dir das an? Es gibt den PCB-Pool. Kannst du dir keine 50€
> für 2 Platinen leisten?
Du hast zwar wahrscheinlich recht, aber...

Das ist keine Frage des Geldes, sondern eine Frage des Wollens. Für mich 
ist das ein Hobby, und ein entscheidender Bestandteil des Hobbies ist 
für mich das selber Ätzen. Wenn ich ätzen lasse, kann ich auch gleich 
bestücken lassen. Wenn ich bestücken lasse, kann ich auch gleich ein 
Fertiggerät kaufen. Dann kann ich aber auch gleich mein Hobby aufgeben.

> Wenn du einen Sieb-C über Leitungen von über 5mm Länge an Masse legst,
> bekommst du für ~100MHz schon einen Serienschwingkreis - und du
> erreichst das Gegenteil...

Das ist mir klar, und ich hab auch schon mein Lehrgeld bezahlt (hier 
gilt wiederum mein Dank an Helmut Lenzen, der mir mit viel Geduld viel 
beigebracht hat). ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten das beste 
daraus zu machen, bisher durchaus erfolgreich. Auch wenn das Ergebnis 
vielleicht nciht professionellen Ansprüchen genügt, für mich reichts.

von WehOhWeh (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> Das ist keine Frage des Geldes, sondern eine Frage des Wollens. Für mich
> ist das ein Hobby, und ein entscheidender Bestandteil des Hobbies ist
> für mich das selber Ätzen. Wenn ich ätzen lasse, kann ich auch gleich
> bestücken lassen. Wenn ich bestücken lasse, kann ich auch gleich ein
> Fertiggerät kaufen. Dann kann ich aber auch gleich mein Hobby aufgeben.

Das ist eine Frage der Betrachtungsweise. Man macht ja auch die Bauteile 
nicht selber, irgendwo muss man anfangen zuzukaufen. Ich lasse mir 
lieber die Platinen fertigen, und mache dafür ein komplexeres Projekt. 
Man kann auf den sauber produzierten Platinen mit Lötstopplack auf QFN, 
DFN und ähnliche Spässe gescheit verlöten, da tut man sich ohne 
Lötstopplack fallweise hart.

Man kann aber auch bei selbergeätzten / gefrästen Platinen das Layout 
sauber machen. Nur halt nicht 1-Lagig.

Bei einer 2-lagigen Platine bekommt man eine saubere Masse hin,wenn man 
die Rückseite als Massefläche verwendet und viele Durchkontaktierer 
verwendet (viel Arbeit...). Man kann dann die Cs sehr kurz anbinden, wie 
man es mit Duallayer auch machen würde.
Ich habe damit schon mehrere Testplatinen für Schaltregler  mit hohen 
Frequenzen (>2MHz) gebaut, das ging immer, auch ohne große Probleme mit 
der Abstrahlung.

Wenn man 100% SMD-Bauteile verwendet und auf der Rückseite keine 
Leitungen führt, muss man nicht einmal passgenau belichten, sondern 
nimmt einfach zweilagiges Material, wobei man hinten einfach alles CU 
drauflässt.

Ersatzbead:
http://at.rs-online.com/web/p/ferritperlen/7879967/
Das erwähnte Ersatzbead ist fast das gleiche wie das andere.

Wie aber andere schon geschrieben haben: Dass das wirksam ist, setzt 
auch ein gutes Layout voraus. Noch wichtiger ist die Platzierung des 
Ganzen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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WehOhWeh schrieb:
> Man kann aber auch bei selbergeätzten / gefrästen Platinen das Layout
> sauber machen. Nur halt nicht 1-Lagig.

Wird eh zweilagig, muss weil teilweise THT (der Pfostenstecker für ISP 
lässt grüßen :-)

Und ich versuche mein bestes, das optimal zu machen.

WehOhWeh schrieb:
> Ersatzbead:
> http://at.rs-online.com/web/p/ferritperlen/7879967/
> Das erwähnte Ersatzbead ist fast das gleiche wie das andere.

Danke, wird damit bestellt.

WehOhWeh schrieb:
> Dass das wirksam ist, setzt
> auch ein gutes Layout voraus.
ich werde mir Mühe geben!

> Noch wichtiger ist die Platzierung des Ganzen.
Was wäre da zu beachten? Anwendung wird 
Beitrag "Re: Einfacher Wobbelgenerator mit AVR?"

Danke, Michi

von Gerd E. (robberknight)


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Michael Reinelt schrieb:
> muss weil teilweise THT (der Pfostenstecker für ISP
> lässt grüßen :-)

Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg - und hier ist der noch nicht 
mal besonders umständlich oder teuer:

Die SMD-Micromatch nehme ich am liebsten für ISP, die sind von Haus aus 
verpolgeschützt, stabil und einfach zu verbauen:
http://www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=120024

Die klassische SMD-Variante wäre sowas hier:
http://www.reichelt.de/index.html?&ARTICLE=51717

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Gerd E. schrieb:
> Die SMD-Micromatch

Hui, guter Tipp! Werd ich mir merken!

Trotzdem hab ich mich noch nicht ganz von THT lösen können. Ich verbau 
meine AVRs immer gesockelt, nicht zuletzt um bei Defekt (verfuset) 
einfach tauschen zu können.

ich sollte mal meine Angst überwinden :-)

von 6A66 (Gast)


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Michael Reinelt schrieb:
> ich sollte mal meine Angst überwinden :-)

Hallo Michael,

ja, das solltest Du.
Ich lasse meine Leiterplatten z.B. da machen:
http://www.elecrow.com/

Latürnich in SMD, denn auch SMD kann man lernen. Auch wenn's ein Hobby 
ist muss man nicht alles von unten herauf machen. Das hieße ja man 
müsste auch seinen C-Compiler oder Assembler selbst bauen.

Mit guten Leiterplatten macht das einfach mehr Freude.
Mit SMD geht es auch klein.
Und was so auf 50x50mm drauf geht in SMD ist schon erstaunlich.
Mit ein bischen Vorsciht bei der Entwicklung und im Layout kann man auch 
noch Testpunkte hinbekommen, dann kann auch mal was schiefgehen und man 
kann Korrektrudrähte draufsetzen, wer noch gut zu Auge ist braucht auch 
das noch nicht mal.

Also Mut zeigen und mal was Neues anpacken. Dauert zwar ein bischen aber 
wenn's geschafft ist ist man glücklich und will nicht mehr zurück.

rgds

von Gerd E. (robberknight)


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Michael Reinelt schrieb:
> um bei Defekt (verfuset)
> einfach tauschen zu können.

Mit ner simplen Heißluftstation für 80 EUR rum ist der kaputte 
SMD-Atmega in 30 Sekunden runtergelötet. Nicht wirklich kompliziert und 
rechtfertigt meiner Meinung nach nicht so ein riesen DIP-Monster auf die 
Platine zu setzen.

> ich sollte mal meine Angst überwinden :-)

guter Vorsatz fürs neue Jahr ;)

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Erstmal: Frohe Weihnachten!

>> ich sollte mal meine Angst überwinden :-)
> guter Vorsatz fürs neue Jahr ;)

Die besten Vorsätze fürs neue Jahr sind die, mit denen man schon im 
alten beginnt :-)

Also hab ich mal Micromatch bestellt, 328P als TQFP bestellt, beides in 
meine Eagle-libs angelegt, und mal gespielt...

Im ersten Moment bin ich tatsächlich "erschrocken" wie platzsparend das 
ist. Was mach ich den nun mit dem ganzen vielen freien Platz? :-)

mein "Standard-Quarz" MJ2 (5x3mm) ist fast schon riesig gegenüber dem 
AVR. Und meine 1206er Bauteile sowieso... immerhin bin ich zum Teil 
schon auf 0805 (aber nicht freiwillig, die Auswahl kleiner C's in 1206 
wird dünn) Kleiner geht nicht, da spielen meine Augen und auch meine 
nicht mehr ganz so ruhigen Hände nicht mehr mit.

leider ist das im Moment noch etwas ernüchternd, ich schaffs nicht mal 
vernünftig den ISP-Stecker problemlos zu routen...

@Gerd, kann man beim MicroMatch "längs" in der Mitte durch? Ich fürchte 
nicht...

Ich bin etwas überfordert damit, dass ich nirgends "zwischen den Beinen" 
durch kann. natürlich kann ich auf Bottom ausweichen, aber das möchte 
ich so selten wie irgendwie geht machen, weil Via's beim selber ätzen 
sehr lästig sind, und außerdem riesig (0.6mm, kleiner kann ich nicht 
sinnvoll bohren)

Hätte jemand ein einfaches Beispiel-Layout mit 328P, Quarz, ISP, damit 
ich mir da mal was abschauen könnte?

und jetzt muss ich mich um meine Kids und ihre Mindstorms kümmern 
(blödes Christkind, macht nur Arbeit :-)

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Nochwas: der 328P im TQFP hat ja zwei Pins mehr (ADC5/6 IIRD). Kriegt 
man das mit Eagle so hin, dass das selbe Symbol verwendet werden kann?

von Gerd E. (robberknight)


Angehängte Dateien:

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Michael Reinelt schrieb:
> @Gerd, kann man beim MicroMatch "längs" in der Mitte durch? Ich fürchte
> nicht...

Ich weiß natürlich nicht wie gut Du Deinen Ätzprozess im Griff hast. 
Aber ich gehe bei selbstgeätzten Platinen sowohl längs in der Mitte 
durch als auch zwischen den Pads an den Seiten. Vor allem letzteres 
finde ich praktisch weil man damit einfach mit allen Bahnen auf eine 
Seite kommt. Aber meist nicht in der richtigen "Reihenfolge", daher sind 
dann entweder Vias oder 0 Ohm Widerstände als Brücken nötig. In der 
Mitte könnte man wohl auch mit 2 Bahnen durch wenn man wollte.

Anbei ein Screenshot von einem ganz einfachen Board bei dem auf der 
anderen Seite nix los ist, daher kann man es besser erkennen.

> Ich bin etwas überfordert damit, dass ich nirgends "zwischen den Beinen"
> durch kann.

Durch 0603 komme ich in der Mitte durch, bei 1206 auch locker mit 2 
Bahnen.

> Und meine 1206er Bauteile sowieso... immerhin bin ich zum Teil
> schon auf 0805 (aber nicht freiwillig, die Auswahl kleiner C's in 1206
> wird dünn) Kleiner geht nicht, da spielen meine Augen und auch meine
> nicht mehr ganz so ruhigen Hände nicht mehr mit.

Vielleicht setzt Du so ein Teil für nächstes Weihnachten auf den 
Wunschzettel:
http://www.visioneng.de/produkte/stereomikroskope/mantis-elite-3d-okularloses-inspektionsmikroskop

Sind leider recht teuer die Teile, aber wenn Du da einmal durchgesehen 
hast willst Du kein anderes mehr. Ich hab mir die mal auf ner Messe 
angesehen und wenn irgendwann mal meine Augen nachlassen sollten oder 
ich aus irgendeinem Grund ständig 0402 oder kleiner verbauen sollte, 
werde ich mir wohl so eins holen. Im EEVBlog gibts irgendwo auch ein 
Review-Video davon.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo Gerd,

Gerd E. schrieb:
> Michael Reinelt schrieb:
>> @Gerd, kann man beim MicroMatch "längs" in der Mitte durch? Ich fürchte
>> nicht...
>
> Ich weiß natürlich nicht wie gut Du Deinen Ätzprozess im Griff hast.
Einigermaßen gut. 10mil sind kein problme, obwohl ich mich auf 12mil 
beschränke.

> Aber ich gehe bei selbstgeätzten Platinen sowohl längs in der Mitte
> durch als auch zwischen den Pads an den Seiten.

Zwischen den pads ist sicher kein Problem, längs macht mir sorgen (das 
was du in einem Screenshot mit den +5V machst). ich werd aus den 
Datenblättern des micromatch nciht ganz schlau, inwieweit die Kontakte 
in der Mitte aufliegen. Und da ich keinen Lötstopplack habe...


Übrigens: Wie groß machst du deine Vias bei den selbst geätzten? Macht 
es vielleicht dich Sinn, dass ich mir mal einen 0.4er (oder 0.3er) 
Bohrer besorge? Feine Proxxon + Bohrständer wäre vorhanden, bisher noch 
keinen einzigen Bohrer abgerissen (zumindest nicht beim Bohren, beim 
Runterfallenlassen schon mehrere)

>> Ich bin etwas überfordert damit, dass ich nirgends "zwischen den Beinen"
>> durch kann.
>
> Durch 0603 komme ich in der Mitte durch, bei 1206 auch locker mit 2
> Bahnen.

bei 1206 und 0803 ists eh kein Problem (auch wenn ich das eher vermeide 
wenns leicht geht), ich meinte eher die Beine vom TQFP.

> Vielleicht setzt Du so ein Teil für nächstes Weihnachten auf den
> Wunschzettel:
> 
http://www.visioneng.de/produkte/stereomikroskope/mantis-elite-3d-okularloses-inspektionsmikroskop

Heidenei! Wie zum Kuckuck funktioniert ein okularloses Steremikroskop? 
Aber die Dinger sind offensichtlich wirklich geil. Ich will jetzt erst 
gar nicht nach dem Preis suchen...

Dann bräuchte ich nur mehr den "Hand-Stabilisator" :-)

von Gerd E. (robberknight)


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Michael Reinelt schrieb:
> Zwischen den pads ist sicher kein Problem, längs macht mir sorgen (das
> was du in einem Screenshot mit den +5V machst). ich werd aus den
> Datenblättern des micromatch nciht ganz schlau, inwieweit die Kontakte
> in der Mitte aufliegen. Und da ich keinen Lötstopplack habe...

Ich hab auch keinen Lötstopplack wenn ich selber ätze. Geht ohne 
Probleme wenn Du das Micromatch-Teil einigermaßen mittig aufsetzt. Ich 
hatte mir das damals angeschaut als ich das Module konstruiert hab.

> Übrigens: Wie groß machst du deine Vias bei den selbst geätzten? Macht
> es vielleicht dich Sinn, dass ich mir mal einen 0.4er (oder 0.3er)
> Bohrer besorge?

Ich nehme normal 0,35mm, 0,6mm und 1mm. Ich hab blanke Drähte in genau 
diesen Stärken. Die werden durch die Löcher gefädelt, mit dem 
Seitenschneider kurz über der Platine geschnitten, das ganze Ding auf 
ein dickes flaches Eisen gelegt und dann der Draht mit dem Hammer 
plattgeklopft. Gab zu der Methode mal ein Thread hier, dort hab ich das 
kennengelernt.

Früher hab ich sie nur verlötet, da ist es mir öfters passiert daß beim 
verlöten der 2. Seite oder der Bauteile die erste Seite wieder 
aufgegangen ist und ich dann hinterher unterbrochene Verbindungen suchen 
musste.

Aber wenn es zu viele Vias werden und nicht eilig ist bin ich zu faul 
und lass die Platine machen. Ist ja heute nicht mehr so teuer.

> Dann bräuchte ich nur mehr den "Hand-Stabilisator" :-)

Vielleicht den Arm anders auf dem Tisch auflegen, evtl. mit nem 
Stützkissen oder sowas? Oder ne bessere Pinzette? Und nie am Fluxgel 
sparen.

: Bearbeitet durch User
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