Forum: Haus & Smart Home Bauteile china Platinen erlaubt in Deutschland


von Elektriker_technik_Freack (Gast)


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von Oliver R. (orb)


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Die Bauteile sind erlaubt, die ganzen Platinen sind erlaubt.
 Du mußt nur aufpassen, daß die Spannung die Du schaltest nicht zu hoch 
ist weil die Abstände zwischen den Leiterbahnen z.B. für unsere 
Netzspannung zu klein ist.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Oliver R. schrieb:
> Die Bauteile sind erlaubt, die ganzen Platinen sind erlaubt.
>  Du mußt nur aufpassen, daß die Spannung die Du schaltest nicht zu hoch
> ist weil die Abstände zwischen den Leiterbahnen z.B. für unsere
> Netzspannung zu klein ist.

Hat China nicht die gleiche Netzspannung?

von Tom P. (booner)


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dumdi dum schrieb:

> Hat China nicht die gleiche Netzspannung?

Hat China die gleichen VDE-Richtlinien?


Grüße,

Tom

von Andreas D. (rackandboneman)


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Zumindest als UL-zertifiziert geben sich die Relais aus (was natürlich 
eine Fälschung sein kann aber dann stünde der Hersteller als Betrüger da 
und nicht Du als normwidriger Verwender), von VDE ist da nichts zu sehen 
- da müsstest Du wohl selbst die Normen vergleichen oder jemanden Fragen 
der beide Normensätze gut kennt.

Auf jeden Fall müsstest Du die Kriechstrecken usw auf der Platine 
untersuchen (diese sollten bei deiner Anwendung auf jeden Fall denen 
entsprechen die für ein SK2-Gerät vorgeschrieben sind auch wenn der 
Gesamtaufbau ggf eher in SK1 fällt) und beim Einbau für fachgerechte 
Isolierung sorgen.

Ausserdem würde es mir ein mulmiges Gefühl geben dass da scheinbar 
keinerlei Aussagen über die verwendeten Materialien der Gesamtplatine 
gemacht werden (Schadstofffreiheit? Entflammbarkeit?)

Was mich wundert: Was sollen die (vermutlichen) Optokoppler auf der 
Platine (abgesehen von als relativ teurer Schaltverstärker agieren)? 
Zusätzliche Sicherheit schaffen oder vielmehr suggerieren?

von Joachim B. (jar)


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Andy D. schrieb:
> Was mich wundert: Was sollen die (vermutlichen) Optokoppler auf der
> Platine (abgesehen von als relativ teurer Schaltverstärker agieren)?
> Zusätzliche Sicherheit schaffen oder vielmehr suggerieren?

um statt 5V Relais auch andere Relaisspannungen zu ermöglichen, damit 
wird die MC Steuerspannung von Relaisspulenspannung getrennt.

von MaWin (Gast)


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Elektriker_technik_Freack schrieb:
> Also wenn ich damit Rollos Motoren mit Endlage schalten möchte???

Der Import von nackten und bestückten Platinen aus China nach Europa ist 
auch ohne CE erlaubt, da es keine Geräte sind.

Der Einsatz dieser Relais an Rollos ist aber grob unzulässig, die 
Isolationsstrecken sind viel zu kurz zur Trennung zwischen 230V/460V~ 
und SELV.

Das liegt aber nicht am Chinamann, es gäbe Einsatzzwecke für die 
Platine, sondern an deiner Unkenntnus gepaart mit Geiz immer das 
billigste nehmen zu wollen und nicht das passende.

von Elektriker_technik_Freack (Gast)


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achja Angriff ist die beste Verteidigung das lernt man vielleicht beim 
Militär :-P

So nee Mittlerweile würde mich dann mal ne Alternatividee 
interessieren...
Geiz ist geil und führt evtl. auch dann zu schweren größeren 
Folgekosten...

Lösungsvorschläge?

von Dirk (Gast)


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Also....

Was hier geschrieben wird ist teilweise völliger Quatsch.

Wer von den anwesenden Autoren hatte denn schon mal ein solches Modul in 
der
Hand? Oder leiden manche um einen Ferndiagnosewahn?

Ich habe Module mit 8/4/2/1 Relais onBoard.


Die Abstände zwischen den Relaiskontakten und Anschlussklemmen sind 
völlig korrekt und entsprechen den Richtlinien der 
Überschlagsfestigkeit.
Ob die Module dann unter Bedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit 
eingesetzt
werden, kann der Hersteller nicht wissen.
Es wurde in der Nähe von Spulenspannung und Schaltkontakten sogar 
Isolationsfräsungen als zusätzliche Schutzmassnahme eingefügt.


@ MaWin

Was faselst Du von 460V, Einsatz grob fahrlässig, Geiz ist geil.
Die Relais sind bis 250V AC und 30V DC spezifiziert.
Die exakt gleichen Module werden auch von deutschen Händlern angeboten, 
nur
zum X-fachen Preis.


Der sicherheitsgerechte Einbau solcher einzelnen Komponenten obliegt
immer noch dem Konstrukteur bzw. Anwender.

Und wie Joachim B. schrieb, trennen die Optokoppler die Relais 
Spulenspannung von der Signalspannung, welche auch durch separate 
Versorgungspins herausgeführt sind.


Für mich im Test ein kleines Manko.
Der Spulenstrom des Relais ist relativ hoch und damit die aufgenommene 
Leistung.
Dafür schaltet es relativ "strong" und die Schaltkontakte werden 
intensiver bewegt, welches das Risiko des "Verklebens" verringert.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"sind bis 250V AC"

Die Spannungsfestigkeit die eine Komponente haben muss um als sichere 
Trennung zwischen dem öffentlichen Stromnetz und irgendwelcher nicht 
garantiert berührungssicher ausgeführten oder empfindlichen 
Steuerelektronik (Schutzkleinspannung eben) zu dienen liegt eher im 
Bereich von ca. 5000V.


Wenn irgendetwas für "250V AC" ausgelegt ist ohne weitere Prüfzeichen 
(UL, VDE) und Angaben zur möglichen Verwendung am Stromnetz bedeutet das 
"250V AC die von einem geeigneten Netzteil geliefert werden".

von Jojo S. (Gast)


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Die Abstände zwischen der Kontaktseite und der Relaisansteuerung sind 
bei dieser Platine durch Fräsungen vergrössert, damit ist diese Platine 
vermutlich besser als viele andere Bastellösungen.
Ich habe die auch seit dein paar Tagen, aber beim ersten Test haben drei 
Relais laut und deutlich angezogen und eines klackt ganz leise und 
sanft, ist wahrscheinlich nicht in Ordnung. Also gleich mal suchen ob 
man hier auch passende Ersatzrelais bekommt.

von Dirk (Gast)


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Andy D. schrieb:
> ausgeführten oder empfindlichen
> Steuerelektronik (Schutzkleinspannung eben) zu dienen liegt eher im
> Bereich von ca. 5000V.

Jedes Relais hat Angaben über die Spannungsfestigkeit zwischen Steuer- 
und Lastkreis, sowie innerhalb des geöffneten Lastkreises.
Sollten diese Angaben nicht den Anforderungen des verwendeten 
Stromnetzes
übereinstimmen, sollten Sie nicht eingesetzt oder externen Maßnahmen, 
wie durch einen Überspannungsschutz ergriffen werden.

Sogar normale Printrelais von Finder, Schrack, Goodskye etc. vertragen 
250V AC
und haben VDE Zulassungen. Die Angaben der Spannungsfestigkeiten bewegen 
sich hier ebenfalls wie bei den Modulen zwischen 1000 und 2500V und 
keine 5000V.

Der Konstrukteur muss über den Einsatzort bzw. über evtl. Maßnahmen 
entscheiden.

@Jojo S.

Er hat recht, die Module sind besser ausgeführt, als viele 
Consumerprodukte welche ich hierzulande mit VDE Kennzeichen gesehen 
habe.

Übrigens, um das weichere Klicken mancher Relais brauchst Dir keine 
Gedanken machen. Habe das auch. Das liegt daran wie die Einzelteile des 
mechanischen Innenlebens im Schaltmoment aufeinander schlagen. Hat 
nichts mit der Schaltfähigkeit zu tun

von MaWin (Gast)


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Dirk schrieb:
> @ MaWin
>
> Was faselst Du von 460V,

An der ungenutzten Wicklung eines Rollladenmotors entsteht durch 
Trafowirkung die doppeltze Spannung, also 460V~.

> Die Relais sind bis 250V AC und 30V DC spezifiziert.

Aber nicht SELV isolierend, dazu müssen sie nicht bloss bei 250V~ keine 
Funken sprühen lassen, sondern (bei Einsatz in Überspannungskategorie 
III, wie es in einer UP-Dose der Fall ist, und 460V~) bis 6000V ohne 
Überschlag aushalten (sie sind nicht mal in Geräten bei 230V~ 
einsetzbar, Überspannnungskategorie II fordert dann 2500V was diese 
Relais nicht bringen)

Es gibt ja durchaus Anwendungsmöglichkeiten wenn die ansteuerseite 
ebenfalls an 230V hängt, wie bei Kondenstaornetzteilen, aber als 
Schutzisolation ist das Relais NICHT zulässig.

von Jojo S. (Gast)


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zu den Relais findet man auch das Datenblatt:
https://www.ghielectronics.com/downloads/man/20084141716341001RelayX1.pdf
Darin sind induktive Lasten mit 5A / 120 V angegeben. Wenn das max. ist 
dann reicht das für Rolladenmotoren nicht. Bei anderen Herstellern wird 
die Schaltleistung für induktive Lasten als AC3 Klasse angegeben und die 
sind bei Relais in dieser Grössenordnung oft bei 0,37 kW. Wichtig ist da 
das richtige Kontaktmaterial, das hatten wir hier schon mal in einem 
anderen Thread.

von HotHead (Gast)


Angehängte Dateien:

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Dirk schrieb:
> Die Relais sind bis 250V AC und 30V DC spezifiziert.

Nur die "Contact ratings" der Relais waren mal vom TÜV Rheinland für 
250VAC spezifiziert. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Die Hinweise zu CATxx sind die Richtigen.
(Ich will nicht wissen wie viele dieser Teile Netzspannung schalten)

von Thorfinn (Gast)


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Als Bauteil bedarf es keiner CE Kennzeichung.
Ding hat ist anscheinend nicht RoHS zertifiziert und hat vielleicht 
reichlich Blei und Cadmium im Lot und dampft Substanzen ab die den 
Schniedelwurz verkleinern oder anderes.

Die Relais würde ich auf keinen Fall Netzspannung schalten lassen. Es 
werden keine Aussagen zu Kriechstromabständen etc. getroffen. Im 
Gegenteil: der verkäufer gibt ja ausdrückling bekannt, das es für 5V 
ausgelegt ist.
Für Hobbybasteleien max 24V und max 10 Spitzenstrom habe ich auch wenig 
Bedenken. Damit kann man aber dann aber noch nicht mal Autoscheinwerfer 
schalten. Mein Gewissen sagt mir: 12V 5A bei guter Absicherung.

Ja, ein Chinese darf das leider in die EU verkaufen. Wer soetwas zum 
Wiederverkauf importiert verstösst gegen die RoHS Richtlinie und wer 
dann noch sagt damit kann man >50V schalten, macht sich richtig 
strafbar.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"Sogar normale Printrelais von Finder, Schrack, Goodskye etc. vertragen
250V AC und haben VDE Zulassungen."

Ein VDE-Logo ist aber weder auf den Relais noch auf der Platine laut 
Foto erkennbar, wenn Du in den entsprechenden Datenblättern eine solche 
Zulassung gefunden hast sag das doch gleich :)

von Dirk (Gast)


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Der Kontaktwerkstoff AgCdO vereinigt in hohem
Maße die Anforderung an die elektrische
Lebendsdauer und das Schaltverhalten wie es zum
Beispiel beim Schalten von Induktivitäten,
Gleichstromlasten, Motoren und höheren
Widerstandslasten der Fall ist.
Die alternativen Kontaktwerkstoffe AgNi und
AgSnO2 erfüllen abhängig von der Art der
Schaltlast und der Anwendung nicht immer die
Anforderungen an die elektrische Lebensdauer wie
das AgCdO. Auf Grund der Entscheidung
2005/747/EG vom Okt.2005 ist es im Rahmen
der RoHS- Richtlinie nicht erforderlich alternative
Kontaktwerkstoff zum AgCdO einzusetzen.
Der Gesetzgeber hat damit die Voraussetzung
geschaffen, dass innerhalb der RoHS- und WEEERichtlinie
wie auch in den nicht unter die RoHS
fallenden Anwendungen der Kontaktwerkstoff
AgCdO weiterhin eingesetzt werden darf und nicht
verboten ist. Der Relais-Anwender kann die
bewehrten Relais mit AgCdO-Kontakten weiter,
ohne Erprobung neuer Kontaktwerkstoffe und ohne
für sein neue Zulassungen zu beantragen, einsetzen.

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