Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gemütliche Arbeitskollegen


von laut&leise (Gast)


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Hallo,

mir scheint das showgetue am Arbeitsplatz nimmt immer mehr zu.
Insbesondere im Großraumbüro schaffen es die wenigsten sich 
zurückzunehmen. Da wird lauthals privates und berufliches diskutiert. Es 
wird sich verhalten nach dem Motto je größer der Raum, desto größer 
meine Show. Schließlich soll man mein Ego auch in der hintersten Ecke 
wahrnehmen. Konzentriertes Arbeiten ist nicht möglich. Die Schauspieler 
sind in der Regel die, die nicht mit kreativen und komplexen Tätigkeiten 
beschäftigt sind.

Den ruhigen und als Gegenmuster, den hyperaktiven Menschentyp wird es 
immer geben.
Der Ruhige wird in Großraumbüros aber durch den Tratschtyp, der im 
Grunde nicht fähig ist, tiefe komplexe Zusammenhänge zu erfassen, stark 
gestört.

Im Kindergarten konnte der ADHS Typ sich ausleben. In der Grundschule 
und weiterführenden Schule und Studium  herrschte Ruhe während den 
Unterrichts- oder Vorlesungszeiten. Im Beruf hat der ADHS Typ wieder 
volle Entfaltungsmöglichkeit.
Er wird nicht gemaßregelt und lebt seine Natur meist ohne Rücksicht aus.

Beispiel, damit man mich nicht falsch versteht.
Wenn von a nach b gegangen wird, dann schaffen es manche, dass man sie 
anhand ihres lauten Auftretens, bereits hört, lange bevor man sie sieht. 
Da wird richtig Wert darauf gelegt, geräuschvoll durch Räume zu laufen. 
Ist man am Zielort eingetroffen dann wird nicht in angepasster Stimmlage 
nach z.B. einem Tool gefragt sondern so, das man von allen gehört wird, 
obwohl man ja nur von der einen speziellen Person was will und auch nur 
diese darauf angesprochen hat.

Gibt es noch Menschen, die in Ruhe ihre Arbeit machen und sich in einem 
vernünftigen Tonfall unterhalten können. Es gibt kaum Gespräche, bei dem 
nicht nach den ersten Sätzen lauthals gelacht wird, egal ob unbeteiligte 
dabei in ihrer Arbeit gestört werden oder nicht.

Es ist zu beobachten, das Mitarbeiter, die sowohl leise als auch laut 
können, sich von dem lauten Verhalten der „rücksichtslosen“ „anstecken“ 
lassen und um gegenzuhalten ebenfalls das „laute“ Schema übernehmen.

Ich würde das Getue im Großraumbüro überwiegend als vulgär, 
aufdringlich, egozentrisch, rücksichtslos, narzisstisch und laut 
beschreiben.

Möglicher weise liegt die Ursache dieses Verhaltens darin, dass die 
jüngeren Generationen im TV entsprechendes Verhaltensmuster als 
erfolgreiches vorgeführt bekommen.
Die Sache im Sinne von Inhalt ist nebensächlich. Was zählt ist die 
Verpackung und die Show.
Der Focus verlagert sich meiner Meinung nach mehr auf oberflächliche 
Präsentation als auf durchdachte Inhalte.

von Peter X. (peter_x)


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Geh' mal in einen Zoo, wo man unsere Primaten beobachten kann - dort 
findet man das gleiche Verhalten wieder. Sooo weit sind wir noch nicht 
entfernt von unseren Vorfahren.

von Peter (Gast)


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Heiner Geissler schrieb im Beitrag #3970557:
> ich würde auf die Dauer krank werden. Ich bin der Typ, der sein eigenes
> Büro braucht, um kreativ und gut zu arbeiten.

Bei mir macht es keinen Unterschied, ich kann weder im eigenen Büro noch 
im Großraumbüro kreativ und gut arbeiten. Daher tue ich seit Jahren nur 
so, als ob ich arbeite. Bisher gab es damit auf der Arbeit noch keine 
Probleme. Wer nichts macht, macht im Übrigen auch nichts falsch.

von SilentTony (Gast)


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Bei uns passiert das ganze selbst in kleinen Büros:
Nichts gegen High-Heels, bei uns hört man z.b. die Frauen bereits ne 
Minute vor dem Erscheinen "Anklackern". Das zieht sich durch das gesamte 
Büro, bei 40% Frauenquote und stündlicher Raucherpause ist das eine 
eklige Lärmkulisse. Dazu kommen noch Besucher und Kunden die durch die 
komplette Entwicklungsabteilung stampfen müssen um zur Geschäftsleitung 
zu okmmen.

von Antimedial (Gast)


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Lärm führt immer zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit. Den Grad 
kann man aber selbst erheblich beeinflussen.

Diese Empfindlichkeit kann man sich auch abtrainieren. Allein die 
Einsicht, dass die Leute das nicht absichtlich machen, um andere zu 
stören, kann zu einer erheblichen Verbesserung der Einstellung zur 
Situation führen.

"Es sind nicht die Dinge selbst, die uns bewegen, sondern die Ansichten, 
die wir von Ihnen haben." - Epiktet

Probiere es mal mit Meditation. Dabei lernt man sehr gut, Ablenkung und 
Störungen zu akzeptieren.

von Peter (Gast)


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Olaf schrieb im Beitrag #3970589:
> Heiner Geissler schrieb:
>> Habe immer angst, dass das einer merkt und mich dann zur Sau macht.
>
> Nene, dafür wirst du eher befördert.

Stimmt genau, mein Chef lobt mich beim Mitarbeitergespräch immer, das 
bei mir alles so reibungslos läuft und ich nie über Probleme klage.

von Peter (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Probiere es mal mit Meditation. Dabei lernt man sehr gut, Ablenkung und
> Störungen zu akzeptieren.

Vorsicht, schlafen während der Arbeitszeit könnte deinem Chef 
tatsächlich als negativ aufstoßen!

von Antimedial (Gast)


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Peter schrieb:
> Vorsicht, schlafen während der Arbeitszeit könnte deinem Chef
> tatsächlich als negativ aufstoßen!

Da erkennt man wieder schön, welchen geistigen Horizont manche 
Ingenieure haben. Und dann wundern sie sich, dass sie im Berufsleben 
nichts auf die Reihe kriegen.

von Peter (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Peter schrieb:
>> Vorsicht, schlafen während der Arbeitszeit könnte deinem Chef
>> tatsächlich als negativ aufstoßen!
>
> Da erkennt man wieder schön, welchen geistigen Horizont manche
> Ingenieure haben. Und dann wundern sie sich, dass sie im Berufsleben
> nichts auf die Reihe kriegen.

Was heißt denn hier "nichts auf die Reihe kriegen"?
Hast du meine vorigen Posts nicht gelesen?

Du bist anscheinend komplett humorlos?

von laut (Gast)


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Wenn es einem zu laut ist dann trägt man Lärmschutzkopfhörer. Wo ist das 
Problem? Muss man einem Ing erklären wie Schallwellen gedämpft werden?

Der TE ist ein Jammerlappen, der seine Schwächen nicht wahrhaben möchte 
und externe Ursachen sucht.

von laut&leise (Gast)


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laut schrieb:
> Wenn es einem zu laut ist dann trägt man Lärmschutzkopfhörer. Wo ist das
> Problem? Muss man einem Ing erklären wie Schallwellen gedämpft werden?
>
> Der TE ist ein Jammerlappen, der seine Schwächen nicht wahrhaben möchte
> und externe Ursachen sucht.

Nun, ich mag es leise, überlegt und rücksichtsvoll.
Schwächen habe ich. Ist das Bevorzugen von ruhiger Umgebung eine 
Schwäche?

Warum wohl schreibt man Klausuren nicht in Bars oder in Festzelten?
Auch dort könnte man sich Lärmschutzkopfhörer aufsetzen.

Es gibt Arbeiten die erfordern eine gewisse Atmosphäre.

Wenn ich mich mit Kollegen unterhalte oder telefoniere, dann fällt mir 
die Umgebung nicht auf, da die ganze Konzentration dem Gesprächspartner 
gilt.
Das tippen von Emails oder Dokumentation ist bei Lautstärke auch kein 
Problem.
Wenn man sich aber z.B. in neue Sachen einarbeiten will oder muss oder 
komplexe Zusammenhänge verstehen will oder Software Konzepte erstellt 
oder implementiert, dann ist ein lautes Umfeld extrem störend. Man 
bekommt das alles schon hin. Es ist aber sehr viel Zeitaufwendiger, da 
man permanenter Ablenkung ausgesetzt ist.
Dann gibt es bei Software auch triviale Flüchtigkeitsfehler, die zu 
Fehlverhalten führen aber nur sehr schwer und zeitaufwendig zu finden 
sind.
Wer als Arbeitgeber Softwareentwickler in Großraumbüros setzt, der hat 
zum einen keinen Schimmer von deren Arbeit und zum anderen zu viel Geld; 
da über 50% der Softwareentwicklung konzentriertes Arbeiten erfordert um 
effektiv arbeiten zu können.

Bei Schachtournieren werden ja auch permanent Jingles eingespielt um die 
Spieler bei Laune zu halten.

Die Putzfrauen haben mehr Anstand und Rücksicht als manch 
Büroangestellter.

von Lärmgestörter (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Lärm führt immer zu einer Verringerung der Leistungsfähigkeit.

Sehr richtig. Und zwar massiv! Besonders die Fehlerrate steigt bei Lärm 
rapide an, oft ohne, dass man es selber direkt merkt. Bei 
Softwareentwicklern hat man das untersucht. Fehlerrate geht quadratisch 
mit dem Lärmpegel.


> Den Grad
> kann man aber selbst erheblich beeinflussen.

Sehr unwesentlich. Was man beeinflussen kann, ist die subjektive 
Wahrnehmung der Störung. Man kann sie ausblenden und unterdrücken, aber 
das ändert nichts an der Fehlerrate und am Stress, denn das ständige 
Unterdrücken erfordert auch Energie und Konzentration und geht auf die 
Substanz.


> Diese Empfindlichkeit kann man sich auch abtrainieren.
Einige! Manche können sich das abtrainieren, viele aber nicht. Besonders 
die Sensiblen und Präzisen haben da grosse Probleme. Man kann auch 
selber seine ureigendsten Anlagen nicht wirklich ändern.

Lärm ausblenden können nur die die abgestumpft sind und die 
Grobschlächtigen.

von Mani W. (e-doc)


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Es ist der Ausdruck "Großraumbüro" gefallen...

Als Techniker, der sich jetzt schnell mal was ausdenken sollte, wird es
nicht leicht sein, sich beim "Gequatsche" mittels Telefon und dem Lärm
von blödelnden Kollegen zu konzentrieren...

Entwickler und Großraumbüro???

Gruß
Mani

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Bei uns im Entwicklungslabor ist es eine ungesprochene Regel leise zu 
arbeiten. Wir haben zum Glück höhere Abteilungswände zwischen den 
Schreibtischen. Wer etwas mit einem Kollegen (länger) besprechen 
will/muß, geht in ein kleines, leeres Buro um die anderen Kollegen nicht 
zu stören. Funktioniert bei uns wunderbar. Bei uns ist es manchmal 
längere Zeit so leise dass man nur das Rauschen der PCs hört. Ich finde 
es unter solchen Umständen leicht mich zu konzentrieren.

Mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Lärmgestörter schrieb:
> Sehr unwesentlich. Was man beeinflussen kann, ist die subjektive
> Wahrnehmung der Störung. Man kann sie ausblenden und unterdrücken, aber
> das ändert nichts an der Fehlerrate und am Stress, denn das ständige
> Unterdrücken erfordert auch Energie und Konzentration und geht auf die
> Substanz.

Doch, genau die Beeinflussung der subjektiven Wahrnehmung senkt den 
Stress und die Fehlerrate massiv. Besser gesagt umgekehrt - wenn man 
sich über den Lärm noch zusätzlich aufregt, erhöht man seinen Stress und 
damit die Fehlerrate (auch langfristig) massiv.

Lärmgestörter schrieb:
> Einige! Manche können sich das abtrainieren, viele aber nicht. Besonders
> die Sensiblen und Präzisen haben da grosse Probleme. Man kann auch
> selber seine ureigendsten Anlagen nicht wirklich ändern.

Jeder Mensch kann das zu einem gewissen Grad. Das Problem ist, dass 
viele so wie du glauben, dass die Empfindlichkeit nicht veränderbar ist. 
Dieser Glauben fördert die Empfindlichkeit aber umso mehr.

Es ist aber wissenschaftlich bewiesen, dass das Gehirn auf bestimmte 
Denkweisen reagiert und sich auch physisch verändert. Man kann es also 
durch das eigene Denken regelrecht auf Hardwareebene umprogrammieren.

Wenn man es nicht will, funktioniert es natürlich nicht.

von programmierer (Gast)


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manches geht an der sache vorbei.

natürlich kann man sich in einem individuellen fenster umerziehen.
das ist aber sehr sehr sehr gering.

wenn wir uns nach unserer vorstellung formen könnten, wären wir alle 
super schlau -gesund -schön, schlank, -stark, -sozial, -......
ach, hatte vergessen, die, die das nicht sind, wollen es nicht oder 
haben nur einen schwachen willen. aber, daran kann man ja arbeiten ;-)

es geht ums benehmen.
manche sind unempfindlich, stumpfsinnig, egoistisch ...
die machen ohne rücksicht was sie wollen.

von Antimedial (Gast)


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programmierer schrieb:
> es geht ums benehmen.
> manche sind unempfindlich, stumpfsinnig, egoistisch ...
> die machen ohne rücksicht was sie wollen.

Der springende Punkt aber ist, dass man sich selbst besser umerziehen 
kann als andere. Natürlich ist es viel leichter, einfach darüber zu 
jammern und gar nichts zu tun und sich weiter zu stressen.

von Dr Dre (Gast)


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Ich bin einer dieser Affen und habe massive Probleme zu flüstern. Meine 
Gesprächspartner am Telefon mit dene ich mehrmals am Tag reden muss, 
sagen mir dann immer ob ich nicht das Telefon lauter stellen 
könnte,damit sie mich besser verstehen können.

Darüber hinaus verliere ich den Faden im konzentrierten Gesprächen, wenn 
ich mich selbst zum flüstern zwinge.

Mein Naturell ist eher belebt und freudig und wenn ich nicht 
reflektieren würde, würde ich viele um mich herum als Eigenbrötler und 
Miesepeter abtun. Sie arbeiten halt nur konzentriert und achten dann 
vertieft in igrer Arbeit nicht mehr auf ihre Mimik und Gestik.

Ed tut mir sehr leid, das ich meine Kollegen störe. Aber es ist nun mal 
so im Großraumbüro. Wer hat es denn so eingerichtet?

von Antimedial (Gast)


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Dr Dre schrieb:
> Ich bin einer dieser Affen und habe massive Probleme zu flüstern.

Das ist ein häufiges Symptom und in der Regel durch latente 
Minderwertigkeitsgefühle bedingt. Aber auch dagegen kann man mit der 
richtigen Therapie sein Verhalten ändern. Man muss sich bewusst auf 
seine Stärken konzentrieren, im Gegenzug dann seine (hoffentlich 
erkannten) sozialen Schwächen in Bezug zur Umgebung setzen.

von Dr Dre (Gast)


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von Mitleser (Gast)


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ich mag Großraumbüros auch nicht so. Früher hab ich mal in einem 
gearbeitet. Das war oft sehr nervig. Da gibt es viele die telefonieren 
sehr viel privat auf der Arbeit. Von einem Kollegen der das sehr oft 
machte, wusste ich mit der Zeit echt alles. Eheprobleme, Probleme mit 
der Bank bzw. Finanzierung seines Autos und seiner Eigentumswohnung, 
sämtliche Krankheiten inkl. Krankengeschichte seiner Familie und noch 
ein paar andere ziemlich private Details.

Der neben mir im Großraumbüro war ziemlich beleibt und lies mehrfach am 
Tag einen Mega Furz fahren. Aber wehe man macht dann ein Fenster auf, 
wird sofort rebelliert von wegen es sei noch niemand erstunken aber 
erfroren. Meist kam das auch noch von den größten Furzern im Büro, 
teilweise hatte ich den Verdacht die furzten um die Wette um mich zu 
ärgern.

von Markus (Gast)


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Habt ihr im Großraumbüro dann wenigstens diese Schallschutzwände? Gibt 
da ja welche an die man auch praktischerweise noch was anpinnen kann. 
Sind glaube ich rund 1,5 - 2 m hoch.
Sonst kann ich mir das arbeiten in so einem Büro nur recht grausam 
vorstellen.

von Volker S. (vso)


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Das eigentlich schlimme ist, dass diejenigen, die die Gestaltung des 
Arbeitsplatzes verantworten ("Führungskräfte"), meistens an einem von 
zwei (oder sogar an beiden) Defiziten leiden:

1) Sie haben null Ahnung, welche Einflussfaktoren die Arbeit in welcher 
Weise beeinflussen.
2) Es ist Ihnen egal, ob die Räumlichkeiten des Arbeitnehmers die 
notwendigen Merkmale aufweisen - Hauptsache, sie können selber in einem 
Einzelbüro sitzen.

Jeder ist individuell und jeder muss selber wissen, wieviel Störung er 
(v)ertragen kann oder wieviel Geräuschkulisse er als belebend empfindet.
Wichtig ist nur: wenn man merkt, dass es auf die Gesundheit geht, dann 
WAS UNTERNEHMEN!

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Dr Dre schrieb:
> Ed tut mir sehr leid, das ich meine Kollegen störe. Aber es ist nun mal
> so im Großraumbüro. Wer hat es denn so eingerichtet?

Da sieht man wieder einmal wie weltfremd manche Geschäftsleitungen 
erscheinen. Viele Probleme existieren einfach nur künstlich durch den 
Unverstand, Ignoranz und weltfremdes Denken seitens der 
Verantwortlichen. Da jene offensichtlich mit den dadurch entstandenen 
Problemen nicht leben müssen, werden solche arbeitstechnische Umstände 
einfach bagatellisiert und unter den Teppich gekehrt und eher die AN an 
mangelnder Produktivität kritisiert. Dass aber die GL aber sich selber 
die Grundbedingungen solcher Probleme geschaffen hat, wird leider nicht 
erkannt. Man sieht ja nie die Balken vorm eigenen Kopf:-)

Eure Beiträge errinnern mich daran gute Arbeitsbedingungen nicht als 
selbstverständlich zu nehmen. Es scheint wirklich Glückssache zu sein. 
Auch in meiner Firma sieht man die Tendenz dazu, alle Entscheidungen 
unilateral zu machen anstatt bei wichtigen Sachen sich auch die 
Meinungen der Betroffenen einzuholen. Irgendwie scheint die GL oft zu 
vergessen dass AN und GL im selben Boot schwimmen und der Erfolg der 
Firma zumindest in einer kleineren Firma von allen abhängt. Deshalb 
erscheint mir Zusammanarbeit in der Planung der Arbeitsbedingungen 
unbedingt notwendig zu sein. Ich bin mir bewußt wie utopisch das klingt.

Damals in Bayern bei einer gewissen Firma in Rosenheim im 
Entwicklungslabor war es einfach fantastisch. In 1972 herrschten da 
einfach herrliche Arbeitsbedingungen. Ich kann allerdings nicht 
beurteilen inwieweit sich die Dinge heutzutage diesbezüglich geändert 
haben.

Im Film "Office Space" wird es sehr schön vorgespielt wie schlimm es im 
Extremfall sein könnte.

Mfg,
Gerhard

von Mani W. (e-doc)


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Gerhard O. schrieb:
> Wer etwas mit einem Kollegen (länger) besprechen
> will/muß, geht in ein kleines, leeres Buro um die anderen Kollegen nicht
> zu stören. Funktioniert bei uns wunderbar. Bei uns ist es manchmal
> längere Zeit so leise dass man nur das Rauschen der PCs hört. Ich finde
> es unter solchen Umständen leicht mich zu konzentrieren.

Ich habe  mal im Prüfgerätebau gearbeitet und da war immer eine gewisse
Ruhe...
Fast wie in der Kirche, wenn niemand hustet...

Jeder hatte seine Gedanken und manchmal tauschte man sich mit dem 
Anderen aus,
bei Kaffee und einer Zigarette draußen in der Raucherinsel...

Schönen Gruß
Mani

von Gerhard O. (gerhard_)


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Mani W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wer etwas mit einem Kollegen (länger) besprechen
>> will/muß, geht in ein kleines, leeres Buro um die anderen Kollegen nicht
>> zu stören. Funktioniert bei uns wunderbar. Bei uns ist es manchmal
>> längere Zeit so leise dass man nur das Rauschen der PCs hört. Ich finde
>> es unter solchen Umständen leicht mich zu konzentrieren.
>
> Ich habe  mal im Prüfgerätebau gearbeitet und da war immer eine gewisse
> Ruhe...
> Fast wie in der Kirche, wenn niemand hustet...
>
> Jeder hatte seine Gedanken und manchmal tauschte man sich mit dem
> Anderen aus,
> bei Kaffee und einer Zigarette draußen in der Raucherinsel...
>
> Schönen Gruß
> Mani

Ja, das schien idyllik gewesen sein. Ich fürchte aber das ist aber in 
den meisten Firmen "ancient history" wie man bei uns so schön sagt.

Damals in Bayern bestellten uns oft an manchen Freitagen im 
Entwicklungslabor morgen früh frische, dampfende Weisswürst vom Metzger, 
und frische Bretzen. Bier gab es in Automaten in der Firma. Vom 
Abteilungsleiter angefangen bis zum "Stift", alle waren da. Im sechsten 
Stock beim offenen Fenster mit Blick auf die Alpen. Es war wirklich 
herrlich. Die WW. schnitten wir mit dem Seziermesser(Xacto). (Diese 
Story ist kein Jägerlatein und wahr). Am Freitag war auch immer schon um 
14:00 Feierabend. Das waren halt die damaligen Zeiten... Ich kann mir 
natürlich nicht gut vorstellen, dass sich solche Traditionen ins neue 
Jahrhundert überlebt haben. Aber was solls.

Mfg,
Gerhard

: Bearbeitet durch User
von DrTech (Gast)


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Mitleser schrieb:
> Meist kam das auch noch von den größten Furzern im Büro, teilweise
> hatte ich den Verdacht die furzten um die Wette um mich zu ärgern
Unglaublich!  Da wenn ich da gewesen wäre, die hätten sich meine Meinung 
anhören dürfen. Ausserdem hätt ich bestimmt einige Mittel, das die das 
niemals wieder machen ehrlich!

@noch was anderes zum Grossraumbüro :
Zu den Extrovertierten, hört sich so als hätte denen noch nie jemand die 
Meinung gegeigt. Ihr müsst in deren Sprache reden! Sagt denen klar und 
direkt was ihr wollt!

Im Ernst, denn die merken/begreifen gar nicht, dass sie euch mit dem 
Geplärre auf die Nerven gehen!


Gerhard O. schrieb:
> Vom Abteilungsleiter angefangen bis zum "Stift", alle waren da. Im
> sechsten Stock beim offenen Fenster mit Blick auf die Alpen. Es war
> wirklich herrlich.
Ab und zu gibt's das noch :-) zumindest hier in Österreich.
Deswegen liebe ich das ja, vor allem die bayrische Arbeitskultur. Alle 
halten noch zusammen,  jeder schaut noch auf den anderen, es besteht ein 
Zusammenhalt. Gemeinsam ist man stark. Deswegen ist (oder war, heute 
auch noch so?) auch die Wirtschaft dort stark, und die Firmen bringen 
auch so gemeinsam etwas weiter.

von Mani W. (e-doc)


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Gemütliche Arbeitskollegen sind immer die, die andere Kollegen nicht
vernadern, aufhetzen, zum Chef petzen gehen!

Mani

von Gerhard O. (gerhard_)


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Mani W. schrieb:
> Gemütliche Arbeitskollegen sind immer die, die andere Kollegen nicht
> vernadern, aufhetzen, zum Chef petzen gehen!
>
> Mani

Bravo!

von Mark B. (markbrandis)


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Mani W. schrieb:
> Gemütliche Arbeitskollegen sind immer die, die andere Kollegen nicht
> vernadern, aufhetzen, zum Chef petzen gehen!

Was macht man, wenn ein Kollege wirklich eine Riesenpfeife ist und 
schlechte Arbeit abliefert?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ist auch schon mal aufgefallen, dass Informatikprojekte, die aus dem 
Ruder laufen extern vergeben wurden, trotz interner Informatik Abteilung 
?

von Klaus I. (klauspi)


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Mark Brandis schrieb:
> Was macht man, wenn ein Kollege wirklich eine Riesenpfeife ist und
> schlechte Arbeit abliefert?

Ignorier einfach was er sagt und grüß ihn freundlich: "Guten Morgen 
Chef, was macht das Wochenendhaus?"

(Geklaut von der Serie "The Wire")

: Bearbeitet durch User
von Ramona (Gast)


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Hallo laut&leise,

kann Dich gut verstehen, auch ich bin bei geistiger Arbeit etwas 
lärmempfindlich. Je ähnlicher Störfaktor und Arbeit sind, desto schwerer 
wird's, z. B. Telefonieren (und Verstehen des Gesagten) bei Gesprächen 
in der Nähe; Umgang mit Ziffern und Zahlen, wenn jemand nebenan laut 
zählt; Verstehen von Textinhalten, wenn jemand in der Umgebung etwas 
erklärt oder detailliert schildert. Geräusche stören nur bedingt, z. B. 
sehr laute oder unerwartete/ unregelmäßige. Schrittgeräusche von 
hochhackigen Schuhen z. B. nehme ich erst wahr, wenn mein Tischnachbar 
sich drüber aufregt ;-)

Allerdings sind wir ein überschaubares Team (<30 Leute) und haben 
mindestens einmal im Monat eine Mitarbeiterbesprechung. Dort finde ich 
nicht nur eine Plattform zum Ansprechen von Missständen, sondern meist 
auch überraschend viele Mitstreiter.

Ich weiß nicht, ob es bei Euch auch interne Besprechungen gibt, aber 
meine Erfahrung ist, dass Verursacher von Lärmstörungen sich oft nicht 
über diese Störung bewusst sind. Wenn man sie darauf anspricht, 
reagieren viele überrascht und ändern auch ihr Verhalten. Bedingung ist, 
sie a) ruhig, b) einzeln (nicht vor anderen Kollegen) und c) freundlich 
und ohne Unterstellungen anzusprechen.

Ein anderer Aspekt von Lärmstörungen ist, dass man mit seiner 
Wahrnehmung vermutlich nicht allein steht. Wenn Du das Thema mal in 
einer Mittagspause oder anderen losen Versammlungen ansprichst (auch 
hier ist Sachlichkeit wichtig), wirst Du sicher überrascht sein, wie 
viele Dir beispringen. Bitte nicht als Verschwörung anzetteln! Besser 
ist sogar, wenn offen mit den Lärm Verursachenden gesprochen wird.

So würde ich da rangehen. Im Stillen leiden ist anstrengend und in 
meinen Augen auch unfair.

Liebe Grüße und viel Spaß dabei, Menschen in Deiner Umgebung besser 
kennen zu lernen!

Ramona.

von Dr. Berger (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Gemütliche Arbeitskollegen sind immer die, die andere Kollegen nicht
>> vernadern, aufhetzen, zum Chef petzen gehen!
>
> Was macht man, wenn ein Kollege wirklich eine Riesenpfeife ist und
> schlechte Arbeit abliefert?

zu einer Gang Bang Party nach Wien einladen :) Hilft bestimmt :)

von Dr. Berger (Gast)


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Naja wenn er eine Riesenpfeife hat ist eine Gang-Bang Party doch 
angebracht :)

von Mark B. (markbrandis)


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wenn jemand eine Riesenpfeife ist

von Mani W. (e-doc)


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Mark Brandis schrieb:
> Was macht man, wenn ein Kollege wirklich eine Riesenpfeife ist und
> schlechte Arbeit abliefert?

Mit ihm reden und dann vielleicht gemeinsam eine gute Arbeit liefern???

Eine Vernaderung beim Chef führt nur zu Unstimmigkeiten, schlechtem 
Betriebs-
klima...
Wird die Arbeit dadurch besser?

Ein ständiges "WER IST BESSER IM BETRIEB" und "WER LEISTET MEHR"
stört die Arbeitsmoral einer Gruppe so sehr, bis es keine Moral mehr 
gibt
und Jeder den "KOLLEGEN" anschwärzt.

Ein guter Chef wird solche Vernaderer mit Vorsicht geniessen und nicht 
mehr
aus den Augen lassen...

Ich habe auf vielen "Baustellen" gearbeitet und wir haben niemals den 
Chef
zum Schlichten unserer Unstimmigkeiten gebraucht, weil wir Manns genug 
waren
und noch immer sind, solche "schlechten Arbeiten" von Einigen gemeinsam
zu einem guten Ziel zu bringen.

Einer für Alle - Alle für Einen


Schönen Gruß
Mani

von DrTech (Gast)


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@Mani
bravo für den Kommentar.
So soll man es machen. Aus der Sicht Chef und auch als Mitarbeiter!

Sollte es wirklich nicht mehr gehen, muss mal der Chef ein zuerst, 
abklärendes, vorsichtiges Erstgespräch durchführen. Vielleicht gibt's ja 
auch nur grundloses Mobbing, Missverständnisse aller Art..

von Mark B. (markbrandis)


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Mani W. schrieb:

> Ein ständiges "WER IST BESSER IM BETRIEB" und "WER LEISTET MEHR"
> stört die Arbeitsmoral einer Gruppe so sehr, bis es keine Moral mehr
> gibt
> und Jeder den "KOLLEGEN" anschwärzt.

Ich sehe das ein bisschen differenzierter. Ist es nicht auch die Aufgabe 
des Vorgesetzten, gute Leute einzustellen? Und falls dies schief 
gegangen ist, also jemand mit erheblichen Defiziten eingestellt wurde, 
ist es dann nicht die Aufgabe des Vorgesetzten diese Defizite 
abzustellen (z.B. durch Schulung)? Oder falls tatsächlich gar nichts 
mehr hilft, denjenigen eben zu entlassen.

Warum sollten die Kollegen darunter leiden, dass eine Pfeife eingestellt 
wurde? Sie sind für diese Entscheidung nicht verantwortlich. 
Verantwortung sollte schon derjenige übernehmen, der es verbockt hat.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Ist es nicht auch die Aufgabe
> des Vorgesetzten, gute Leute einzustellen? Und falls dies schief
> gegangen ist, also jemand mit erheblichen Defiziten eingestellt wurde,
> ist es dann nicht die Aufgabe des Vorgesetzten diese Defizite
> abzustellen (z.B. durch Schulung)? Oder falls tatsächlich gar nichts
> mehr hilft, denjenigen eben zu entlassen.

Im Prinzip ja. Man kann aber auch fachlich wenig kompetente Leute 
effektiv einsetzen, sofern sie halbwegs fleißig und/oder sozial 
kompetent sind. Der kriegt dann einfach die einfachen Aufgaben.

Zum GAU wird es erst wenn alle drei Eigenschaften schwach ausgeprägt 
sind. Die Mischung muss natürlich stimmen, wenn man nur fachliche 
Pfeifen an Bord hat, geht auch nichts mehr, aber solange man kompetente 
Leute hat, kann man die ein oder andere Pfeife auch ertragen.

Wenn die Führungskräfte das nicht auf die Reihe kriegen und die Pfeifen 
an die Schlüsselpositionen setzen, ist das natürlich trotzdem ein großes 
Problem.

von Trööööt (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> wenn jemand eine Riesenpfeife ist

Das eine schließt das andere nicht aus :)

von Mani W. (e-doc)


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Mark Brandis schrieb:
> Warum sollten die Kollegen darunter leiden, dass eine Pfeife eingestellt
> wurde? Sie sind für diese Entscheidung nicht verantwortlich.
> Verantwortung sollte schon derjenige übernehmen, der es verbockt hat.

Ja sicher, der Personalchef oder der Chef persönlich hat jemand 
eingestellt,
der eine "Pfeife" ist.
Kommt vor. Aber können sich nicht die anderen Pfeifen, die schon da 
sind,
auf die neue einstellen???

Mani

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