Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Seifenblasenwerfer: tragbar, mit geringem Streuwinkel und großer Reichweite. Wie anstellen?


von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Hallo,

ich würde gerne ein Projekt umsetzen. Dabei geht es um eine 
Seifenblasenmaschine.
Ja, ich weiß, die Technik dahinter ist primitiv, sowas gibts für einen 
Zehner im Ramschladen.
Aber nicht das, was ich haben will. Ich hätte gerne:
-portabel
-Reichweite >8m
-geringer Streuwinkel
-ordentlicher Output

-portabel und ordentlicher Output bekomme ich für 10 Euro. Aber nicht 
die Reichweite und den Streuwinkel.

Ich dachte zuerst an ein längliches Rohr, bei dem hinten ein Ventilator 
sitzt und die Blasen mit hohem Druck nach außen befördert. Dabei habe 
ich aber zwei große Probleme:
-Die Blasen dürften den hohen Beschleunigungskräften nicht standhalten 
(sind ja immerhin nur Seifenblasen)
-Bis die Blasen draußen sind dürfte der Großteil an den Rohrwänden 
zerplatzt sein

Deshalb - angesichts der großen Menge kreativer Köpfe hier - die Frage 
in die Runde: Wie stelle ich das an, wenn ich den Wunschkatalog umsetzen 
will?

Gewicht und Preis spielen vorerst keine größere Rolle.

Gruß

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Da würde ich erst mal "Marktforschung" betreiben
Aber Maßangaben gibts selten
Google Bildersuche nach "seifenblasenmaschine" liefert u.a.:

http://www.erento.com/mieten/party_messe_events/eventmodule_attraktionen/schaumparty/6521235835.html 
...Flächen von bis zu 200 qm...
http://www.lite-factory.de/Spezialeffekte/Seifenblasenmaschinen/Showtec-Mega-Bubble---Seifenblasenmaschine.html 
hunderte Blasen pro Minute
http://www.voelkner.de/products/300371/ADJ-Bubble-Tron-Seifenblasenmaschine.html 
ebenso
http://www.seifenblasen-maschine.de/sunrise_gmbh.htm  mit gewaltigem 
Ausstoß für Großveranstaltungen
http://www.soundlight24.de/detail.php?item=1056&d=d_MEBM1000_MFX_Bubble_Monster_Seifenblasenmaschine.php&v=n239
Output: 10 m. Capacity: 6.000 bubbles p/m

von Bernd K. (prof7bit)


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Ich glaub nicht daß das geht. Aufgrund der geringen Masse und der großen 
Fläche werden sie sehr schnell (nach wenigen Zentimetern wahrscheinlich 
schon) weitestgehend auf 0 abgebremst (relativ zur umgebenden Luft).

Deshalb kann man Seifenblasen nicht werfen.

Deine Konstruktion müßte wohl die ganze Luftsäule von Maschine bis Ziel 
in 8m Entfernung in Bewegung versetzen können. Was Du also brauchst ist 
eine Windmaschine die auch in 8 Metern Entfernung noch ordentlich Luft 
bewegt.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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: Bearbeitet durch User
von Korbinian G. (korbinian_g10)


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@Christoph
Danke sehr. ich bin aber selbst hobbymäßig im PA-Bereich unterwegs und 
habe eine kleine Seifenblasenmaschine (so klein ist die gar nicht, eine 
Antari B-100). Aber die Anforderungen nochmals zu lesen würde dir 
guttun. Stichwort "portabel" und "geringer Streuwinkel".

Den anderen Beitragschreibern danke ich an dieser Stelle schon einmal.

von Klaus R. (klaus2)


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Evtl mit Hilfe einer "Luftring Kanone"...Vortex, so heißt das. Aber 
"Masse" geht da nicht.

Klaus.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit "seifenblasenkanone" wird es etwas genauer
https://www.huss-licht-ton.de/product_info.php/Universal-Effects-Power-Head-Jet-Bubble-500-Seifenblasenaufsatz/info/4656.html
Blasenausstoss von 12 bis 14m aber da ist der Begriff "portabel" schon 
etwas weit gefasst, 9kg ohne Basiseinheit, und der Preis erst...
dem Bild nach ist der Streuwinkel immer noch erheblich.

Erinnert mich an die "Peanuts", Linus umgeben von Kartoffelchips mit der 
Erkenntnis
"no matter how hard you try, you can't throw potato chips"

: Bearbeitet durch User
von Korbinian G. (korbinian_g10)


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Das Problem ist: "230V - 50Hz"!

von Gerd E. (robberknight)


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Korbinian G. schrieb:
> Das Problem ist: "230V - 50Hz"!

Abhängig von den Watts oder Amperes dabei ließe sich da evtl. noch was 
machen, für solche Probleme bist Du hier genau im richtigen Forum.

Stichworte Akku und Inverter. Oder falls die nur ne Wandwarze mitliefern 
und das wieder runterspannen dann direkt die intern verwendeten 
Spannungen generieren.

von oszi40 (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Mit "seifenblasenkanone" wird es etwas genauer
> 
https://www.huss-licht-ton.de/product_info.php/Universal-Effects-Power-Head-Jet-Bubble-500-Seifenblasenaufsatz/info/4656.html


    20Watt
    230V - 50Hz
    Ø 59 x 51cm
    CE-Normen
    Verbrauchsmittel: XT Bubblefluid RTU
    Höhe: 42cm
    Gewicht: 9kg

Wer diese 9 kg Maschine kauft,
kann auch noch ein leises Honda-Aggegat dazu kaufen wenn er den 
Benzingestank verkraftet.

von Henrik V. (henrik_v)


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oszi40 schrieb:
> Wer diese 9 kg Maschine kauft,
> kann auch noch ein leises Honda-Aggegat dazu kaufen wenn er den
> Benzingestank verkraftet.

NA genial wird's erst, wenn die Abgase in den Bubbles landen :)

von Jan A. (butsu)


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Bernd K. schrieb:
> Ich glaub nicht daß das geht. Aufgrund der geringen Masse und der großen
> Fläche werden sie sehr schnell (nach wenigen Zentimetern wahrscheinlich
> schon) weitestgehend auf 0 abgebremst (relativ zur umgebenden Luft).

Das bringt es wohl auf den Punkt. Die Luft in einer 4cm Durchmesser 
Seifenblase wiegt nur ca. 40mg. Die Masse der Seifenhaut ist 
vernachlässigbar, da ihre Dicke im Bereich der Wellenlänge des Lichtes 
ist.

Es gibt vielleicht aber doch einen Ausweg: Man könnte die Seifenblasen 
statt mit Luft mit einem erheblich schwereren Gas füllen. Hier würde 
sich Wolframhexafluorid als schwerstes Gas anbieten (wir ignorieren im 
Moment, dass das Gas extrem aggresiv ist und mit Feuchtigkeit Flußsäure 
bildet). Damit würde eine Seifenblase mit einem Durchmesser von 4cm aber 
auch nur ca. 400mg wiegen. Das wird nicht reichen.

Und selbst wenn wir es schaffen würden, die Seifenblasen schwer genug zu 
machen, würde ihr Luftwiderstand sie bei der nötigen 
Anfangsgeschwindigkeit so stark verformen, dass sie platzen.

Du kannst also nicht die Seifenblasen einzeln durch die ruhende Luft 
werfen. Sie müssen in einem entsprechenden Luftstrom mitfliegen. Du 
willst also einen möglichst laminaren Luftstrom von 8m Länge erzeugen. 
Das ist nicht schwierig, die Technologie dazu findest du in 
handelsüblichen Windkanälen.

Eine andere Möglichkeit gibt es noch, die funktioniert aber nur im 
Winter: Du erzeugst gefrorene Seifenblasen. Die kannst du aber nicht 
mehr mit dem Wolfram(VI)fluorid füllen, das ist dann nämlich ein 
Feststoff. Vielleicht kannst du aber gefrorene Seifenblasen erzeugen, in 
die schwere Festkörper eingelagert sind, z.B. Goldpartikel.

Auf jeden Fall ein schönes Projekt. Halte uns auf dem Laufenden...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei laminarer Strömung fällt mir das Experiment mit dem Tischtennisball 
über dem Staubsauger-Luftauslass ein. Selbst bei Schräglage gegenüber 
der Senkrechten bleibt der Ball im Luftstrom, Bernoulli ist das 
Stichwort.
http://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6mung_nach_Bernoulli_und_Venturi

Die große Kanone sieht auch so aus, als ob sie einen Luftstrom von fast 
einem halben Meter Durchmesser erzeugen könnte, in dem die kleinen 
Seifenblasen mitfliegen. Das Problem ist eher, die Blasen gemütlich 
genug in den Luftstrom einzufügen, dass sie dabei nicht zerplatzen.

: Bearbeitet durch User
von Dirk W. (Gast)


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Hier sieht man ziemlich gut, wie das funktionieren kann:
https://www.youtube.com/watch?v=BcL9CSeTHjU

von Thorfinn (Gast)


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ich habe mir mit meinem CFD Kollege (nebenher Schlagzeuger) damit die 
Mittagspause vertrieben. Seine Aussagen:

Reichweite ist oft kein Problem. Du musst nur genug Luft bewegen. 
Streuwinkel ist dann aber ein Problem. Du wirst Turbulenzen und Wirbel 
haben, die dir den Streuwinkel kaputt machen. Wenn du definierte 
Randbedingungen hasst, kannst du versuchen einen Mantelluftstrom zu 
erzeugen um den Streuwinkel gering zu halten. Dazu brauchst du dann um 
deine Maschiene herum einen gerichteten Luftstrom, der schneller ist als 
die der Seifenblasen.
Um so etwas zu realisieren brauch der Mantelstrom aber eine Strecke, die 
den Strom ordendlich beruhigt und dann die Düse zur Beschleunigung sagt 
er.
Normal sage man, dass die Strecke zur Beruhigung in grösser als die der 
Messstrecke sein sollte. Im Windtunnel hat man definierbare 
Randbedingungen.

Tja... und du kommst wirklich nicht näher als 8m an dein Ziel?

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