Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington


von oldeurope O. (Gast)


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Hallo Forum, ich möchte gerne mal diese Schaltung:

http://1.bp.blogspot.com/_oCEpds9YoPw/S0B5x-2jYuI/AAAAAAAAAro/7WKLwMPpauM/s1600-h/triodelington_schematic_Darius_blog_02.Jan.2010.png

simulieren.
Habe leider kein Modell für den BU2545. Wer kann mir da bitte
weiterhelfen?

"Rumgucker" hatte im d-amp-forum mal mit dem BU2525 simuliert
und experimentiert. Leider ist dieses Forum dicht und "quinny"
hat hier die Biege gemacht. :-(

Blog zum Thema:
http://triodelington.blogspot.de/2007/10/triodelington.html


LG

old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Im Schaltplan 1 steht aber BU4525. Welcher ist es nun?

von oldeurope O. (Gast)


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BU4525 hatte einen Zahlendreher, sorry.

LG

old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Gibt aber auch kein Model-file für.

Das ist doch ein TV-H Endstufe. Für den alten BU208 gibts beim Kraus das 
Modell. Such dir einen aus, du kennst dich mit dem Röhrenkram besser 
aus: 
http://www.gunthard-kraus.de/Spice_Model_CD/Mixed%20Part%20List/Spice-Models-collection/epwrbjt.lib

von ArnoR (Gast)



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D a r i u s M. schrieb:
> ich möchte gerne mal diese Schaltung:
>
> 
http://1.bp.blogspot.com/_oCEpds9YoPw/S0B5x-2jYuI/AAAAAAAAAro/7WKLwMPpauM/s1600-h/triodelington_schematic_Darius_blog_02.Jan.2010.png
>
> simulieren.

Wenn du hier eine Schaltung besprichst, dann lade die auch hier 
hoch. Da du das offensichtlich nicht willst, hab ich es mal gemacht.

D a r i u s M. schrieb:
> Habe leider kein Modell für den BU2545. Wer kann mir da bitte
> weiterhelfen?

Du meinst den BU2525/BU4525? Der ist doch total ungeeignet. Viel zu hohe 
Sperrspannng und dafür alle anderen Daten grottenschlecht. Such dir 
lieber einen vernünftigen Transistor.

von oldeurope O. (Gast)


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Danke. Praktisch sind die aber nicht so geeigent wie der 4525.

Erst mal sehen ob ich die Modelle da rein bekomme.

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Das ist doch

Die haben mir zu viel hfe.
Kennst Du denn ein NPN-Modell mit hfe=10...15 ?
Spannungsfest sind die in LTS doch alle, hi hi.

LG

old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du kannst dir die Parameter ja einstellen, wie du willst. 
Kennlinienschreiber ist für dich sicherlich auch kein Problem.


Und nein, LTspice kennt auch Vbr.

von oldeurope O. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Du kannst dir die Parameter ja einstellen, wie du willst.

Und wie macht man das?

LG

old.

von ArnoR (Gast)


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D a r i u s M. schrieb:
> Die haben mir zu viel hfe.

Sei doch froh, dann kannst du einen einfachen Stromspiegel nehmen, der 
eine bessere Linearität und kleinere Temperatur- und 
Exemplarabhängigkeit als der BU4525 hat. Außerdem kommst du dann mit 
einer Röhre aus und kannst der Röhre (in gewissen Grenzen) unabhängig 
von Stromverstärkung und Strom des Transistors einen optimalen AP-Strom 
geben. Die Stromverstärkung direkt für die Übertragungsfunktion zu 
nutzen ist doch Mist.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Sei doch froh, dann kannst du einen einfachen Stromspiegel nehmen

Bin schon dabei. Ist sicher ehrlicher als ein Modell zu verfuddeln.


ArnoR schrieb:
> Die Stromverstärkung direkt für die Übertragungsfunktion zu
> nutzen ist doch Mist.

Ist vielleicht doch kein Fehler den Blog zu lesen.
Übrigens hat Rumgucker im d-amp den BU2525 praktisch
getestet und Gucki war total überrascht wie gut das geht.
Er war vorher genau so skeptisch wie Du.

LG

old.

von ArnoR (Gast)


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Hier mal ein Vergleich zwischen Stromspiegel und direkter Nutzung der 
Stromverstärkung.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Hier mal ein Vergleich zwischen Stromspiegel und direkter Nutzung der
> Stromverstärkung.

Ach Du, das geht noch schlimmer mit einem Widerstand parallel zur
BE-Strecke um hfe zu drücken:

http://www.diyaudio.com/forums/tubes-valves/246341-mr-blohbaums-multiplied-transconductance-amp.html

Sziklai-Triodelington in push-pull Ausführung.

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Bei den BU... muss man mit SOA Belastbarkeit aufpassen. Das sind 
Schalttransistoren, die ähnlich wie MOSFETs eher nicht für hohe 
Verlustleistung bei hoher Spannung geeignet sind. Für den BU4225 hab ich 
jetzt keine Daten, aber der vergleichbare BU508 verträgt bei 200 V nur 
noch etwa 100 mA. Der Verstärker wäre damit auf etwa 5-10 W Leistung 
begrenzt.

Ein bessere Wahl wäre da eher ein (Audio-) Leistungs-Transistor für hohe 
Spannung, etwa MJ15034 oder MJL4281, auch wenn man die Spannung ggf. 
etwas reduzieren müsste.

Die Schaltung sieht sowieso Komisch aus, mit den Anoden der Röhren am 
Kollektor des Transistors. Da sollte man einiges Sparsamer mit der 
Spannung umgehen können, auch wenn man die Begrenzung durch die 
zurückgehende Anodenspannung als Effekt haben will. Das begrenzt die 
Aussteuerung doch schon erheblich. Wegen der höheren Verstärkung könnte 
man eine der parallelen Röhrenhälften weglassen und damit insgesamt mit 
1 Röhre Auskommen.

Es ist bei dem Verstärker auch nicht nur die Stromverstärkung aktiv. 
Über die Kathodenspannung an der 1. Röhre hat man schon etwas 
Gegenkopplung über den Strom. Auch wenn da AC mäßig nur der ESR des 
ELKOs aktiv ist. Auch die einfallende Anodenspannung wirkt als 
Gegenkopplung.

von oldeurope O. (Gast)



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Ulrich H. schrieb:
> Bei den BU...
> ...Kathodenspannung...


Puh! Fachleuthe! Ich habe da auch noch etwas lustiges zum Lesen für 
Euch.

Anbei mal ein aktuelles Bild vom Gerät.
Und die Stromspiegel asc als Ersatz für den 4525 in der Simu.

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)


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Da hatte ich eben die falsche asc angeklickt, sorry.
anbei die Stromspiegel asc als Ersatz für den 4525 in der Simu.

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Du kannst dir die Parameter ja einstellen, wie du willst.

Inzwischen habe ich mich da eingelesen, an welchen Größen
man schrauben muss.

> Kennlinienschreiber ist für dich sicherlich auch kein Problem.

Habe ich noch nicht probiert.

D a r i u s M. schrieb:
> ArnoR schrieb:
>> Hier mal ein Vergleich zwischen Stromspiegel und direkter Nutzung der
>> Stromverstärkung.
>
> Ach Du, das geht noch schlimmer mit einem Widerstand parallel zur
> BE-Strecke um hfe zu drücken

Der Stromspiegel krankt an den Emitter-Widerständen, die eine
Stromgegenkopplung hervorrufen, welche in der Parallelschaltung
von Trioden ja nicht vorhanden ist. Macht man die Widerstände
zu niederohmig, arbeitet der Spiegel nicht sauber.

Ich habe nicht erwartet, dass man mit LTS so schön deutlich machen
kann, wie schädlich der Widerstand zwischen Basis und Emitter ist.

Vorab schonmal das Resultat:
Ohne den Widerstand verhalten sich die Triodelington-Schaltung
und die Parallelschaltung von n+1 Röhren identisch. :-)
Mit hfe=10, entsprechend 11 parallelgeschalteten Röhren, bekommt man
ri=500R.
Mit einem hfe=50 und Widerstand zum "hfe-Drücken", wird ri=100R.
Wie, wenn nicht mit LTC, kann man DAS den Fachleuthen erklären?
Wunderbar. Ich freue mich sehr.

Beitrag "Re: Röhrentechnik: LTSpice Katodyn"

LG

old.

von ArnoR (Gast)


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D a r i u s M. schrieb:
> Der Stromspiegel krankt an den Emitter-Widerständen, die eine
> Stromgegenkopplung hervorrufen, welche in der Parallelschaltung
> von Trioden ja nicht vorhanden ist. Macht man die Widerstände
> zu niederohmig, arbeitet der Spiegel nicht sauber.

Nee, der Stromspiegel braucht die Widerstände, um möglichst ideal 
arbeiten zu können, damit die Triodenkennlinie ohne Verfälschung durch 
den Transistor verstärkt werden kann. Die Stromgegenkopplung 
linearisiert den Transistor (nicht die Röhre!) und vermindert u.a. die 
Temperaturabhängigkeit. Mein Diagramm oben zeigt das doch ganz deutlich. 
Der Stromspiegel krankt also nicht an den Widerständen, sondern du am 
fehlenden Verständnis.

D a r i u s M. schrieb:
> Ich habe nicht erwartet, dass man mit LTS so schön deutlich machen
> kann, wie schädlich der Widerstand zwischen Basis und Emitter ist.
> Wie, wenn nicht mit LTC, kann man DAS den Fachleuthen erklären?
> Wunderbar. Ich freue mich sehr.

Na toll, und was soll das? Das ist doch auch ohne Simu klar. Niemand 
außer dir hatte diesen Vorschlag gemacht. Willst du jetzt möglichst 
schlechte Schaltungen bauen oder nur mal wieder Blödsinn schreiben?

D a r i u s M. schrieb:
> Ohne den Widerstand verhalten sich die Triodelington-Schaltung
> und die Parallelschaltung von n+1 Röhren identisch. :-)

Nee, identisch ist anders. Einmal ist es (n+1)*ECC82 und einmal 
hfe*ECC82. Das ist nicht dasselbe, weil die Stromverstärkung nichtlinear 
ist und auch sonst andere Eigenschaften als eine Röhre hat. Einfach mal 
mein Diagramm ansehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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D a r i u s M. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Du kannst dir die Parameter ja einstellen, wie du willst.
>
> Inzwischen habe ich mich da eingelesen, an welchen Größen
> man schrauben muss.
>

Und, Bf gefunden?
mk:@MSITStore:C:\PROGRA~1\LTC\LTSPIC~1\LTspiceHelp.chm::/html/Q-device.h 
tm

Also Kapitel Q.

Manchmal ist es zielführender mit m oder area zu arbeiten.


>> Kennlinienschreiber ist für dich sicherlich auch kein Problem.
>
> Habe ich noch nicht probiert.
>

In LTspice natürlich. Leider kann man in LTspice keine Bilder 
hinterlegen.

von oldeurope O. (Gast)



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ArnoR schrieb:
> D a r i u s M. schrieb:
>> Der Stromspiegel krankt an den Emitter-Widerständen, die eine
>> Stromgegenkopplung hervorrufen, welche in der Parallelschaltung
>> von Trioden ja nicht vorhanden ist. Macht man die Widerstände
>> zu niederohmig, arbeitet der Spiegel nicht sauber.
>
> Nee, der Stromspiegel braucht die Widerstände, um möglichst ideal
> arbeiten zu können, damit die Triodenkennlinie ohne Verfälschung durch
> den Transistor verstärkt werden kann. Die Stromgegenkopplung
> linearisiert den Transistor (nicht die Röhre!) und vermindert u.a. die
> Temperaturabhängigkeit. Mein Diagramm oben zeigt das doch ganz deutlich.
> Der Stromspiegel krankt also nicht an den Widerständen, sondern du am
> fehlenden Verständnis.

Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

Probiere es doch aus, asc anbei.

Und die Schaltung ist Dir ja
bekannt:

Für R3 220R, für R4 2K4 hattest Du dafür empfohlen.

Und anbei noch ein snap von der asc_Datei für die
Zuschauer ohne LTC.



Abdul K. schrieb:
> Und, Bf gefunden?

Wie geschrieben, rennt schon. Google hat geholfen :-)

LG

old.

von ArnoR (Gast)


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D a r i u s M. schrieb:
> Für R3 220R, für R4 2K4 hattest Du dafür empfohlen.

Ich hatte gar nichts empfohlen. Die Werte hatte ich aus deiner Schaltung 
oben übernommen, um möglichst nahe an dem dortigen Arbeitspunkt von T1 
zu sein. Dort arbeitet der Transistor mit einem Ruhestrom von 117mA und 
Ue=25V.

D a r i u s M. schrieb:
> Und anbei noch ein snap von der asc für die Zuschauer ohne LTC.

Die genau gar nichts zeigt. Wo ist denn zu sehen, wie schlecht die 
Emitterwiderstände gegenüber der direkten Nutzung von hfe sind?

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Wo ist denn zu sehen, wie schlecht

Da ist zu sehen wie dämlich die Stromspiegelempfehlung
ist und Deine Dimensionierung ist noch dämlicher.

Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

Schön, dass Du den nicht löschen kannst, hi hi.

von ArnoR (Gast)


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D a r i u s M. schrieb:
> Da ist zu sehen wie dämlich Deine Stromspiegelempfehlung
> ist

Nee, da ist außer deiner dämlichen Schaltung gar nichts zu sehen.


D a r i u s M. schrieb:
> und Deine Dimensionierung ist noch dämlicher.

ArnoR schrieb:
> Die Werte hatte ich aus deiner Schaltung oben übernommen

Natürlich kann man auch ganz andere Dimensionierungen verwenden.


D a r i u s M. schrieb:
> Schön, dass Du den nicht löschen kannst, hi hi.

Sonst gehts noch, oder? Warum sollte ich das löschen wollen? Man kann 
gut sehen, wie der Spiegel die Sache linearisiert.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Natürlich kann man auch ganz andere Dimensionierungen verwenden.

Haaaallllooo wir warten auf Deinen Stromspiegel in der Schaltung.
Wie soll ich Dich für voll nehmen, wenn Du nicht lieferst?

Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

Sonnst schnappe ich mir morgen einen anderen Bandwurm aus Deinem
netten Beitrag:

Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)


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Während ArnoR noch grübelt, kommentiere ich mal den letzten Wurm
aus dem Bandwurmposting:


ArnoR schrieb:
> D a r i u s M. schrieb:
>> Ohne den Widerstand verhalten sich die Triodelington-Schaltung
>> und die Parallelschaltung von n+1 Röhren identisch. :-)
>
> Nee, identisch ist anders. Einmal ist es (n+1)*ECC82 und einmal
> hfe*ECC82. Das ist nicht dasselbe, weil die Stromverstärkung nichtlinear
> ist und auch sonst andere Eigenschaften als eine Röhre hat. Einfach mal
> mein Diagramm ansehen.

Ulrich H. schrieb:
> Für den BU4225 hab ich
> jetzt keine Daten
>
> Ein bessere Wahl wäre da eher ein ... MJL4281

(hfe+1) mal der ECC82 natürlich.

http://www.datasheetcatalog.com/

Da gibt es die Daten für beide Transistoren.
Die hfe-Konstanz ist in Relation bei beiden Transistoren
im Betriebsbereich des Triodelington gleich gut.
Die Temperaturabhängigkeit von hfe ist beim BU4525 deutlich
geringer als beim MJL4281.

Seine IB/IC-Linearität ist alles andere als "lausig".
Der Erste der dieses Gerücht streute war "Arcolette".

https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.mikrocontroller.net%2Fattachment%2F244953%2FArcolette_Triodelington_MTA_RB.pdf

Das hatte er 2007 geschrieben.
Alle plappern das noch immer nach, statt sich mal das Datenblatt 
anzusehen.
Warum eigentlich?
Der Einzige der mal nachgemessen hatte war "Rumgucker" im d-amp
und er hat nicht schlecht gestaunt.

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Von der Linearität oder Stabilität der Verstärkung mit der Temperatur 
kann der BU.... in Ordnung sein. Die Stabilität gegen einen 2. 
Durchbruch, als eine Grenze im SOA Diagramm kann aber ein Problem werden 
- Schalttransistoren sind üblicherweise nicht dafür ausgelegt hohe 
Leistung abzugeben. Man sollte also mit der Leistung für den Transistor 
eher vorsichtig sein, damit der magische Rauch nicht entweicht - da sind 
Röhren eher gutmütiger, und der Ausfall weniger dramatisch.

Für hohe Verlustleistung im linearen Bereich sind die Audio-Transistoren 
gedacht - Linearität (wie immer man die Definiert) oder konstante 
Verstärkung sind da eher nebensächlich. Besser sind die 
Audiotransistoren weil man da garantierte Belastbarkeit im Bereich 100 W 
hat und nicht nur einen groben Schätzwert von vielleicht 10-20 W, ohne 
echte Daten im Datenblatt. Für eine Klasse A Verstärker ist ein 10 W 
Limit für den Transistor schon eine Einschränkung.

von oldeurope O. (Gast)


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Hallo Ulrich,
danke für den Konstruktiven Beitrag.
die Wirkungsgrade von Zeilenendstufen, vorallem bei der sog.
"100Hz" Technik sind lange nicht so toll wie bei einem Schaltnetzteil.
Deshalb sind diese Transistoren schon für eine hohe Verlustleistung
ausgelegt. Schau mal bei der Ausführung AL und AW.

Da ich hier eine Doppeltriode multipliziere, besteht natürlich
die Möglichkeit zwei Transistoren am Emitter und Collector
parallel zu schalten und die Katoden- und Basisanschlüsse
separat zu lassen. Von der Optik sieht das aber nach Gegentakt
aus, und das wollte ich für mich ja mal gar nicht.
Zur besseren Wärmeleitung habe ich ...

Bisher, also seit 2007, arbeitet der Verstärker ohne Mucken,
Arbeitspunkte heute wie damals. :-)
Im Blog und diversen Diskussionen ist ja erklärt warum ein so
niedriges hfe gefordert wird. hfe mit einem Widerstand zu drücken
ist keine gute Lösung weil das dann u.A. keine Trioden-Multiplikation
mehr ergibt. LTS entlarvt das vorzüglich.
Hätte ich das mal damals gekonnt ... wäre ich scheller aus der RBude 
geflogen, hi hi.

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Das Problem ist nicht so sehr die Leistung an sich, sondern eine hohe 
Verlustleistung bei hoher Spannung. Wie das genau bei BU4525 ist weiß 
ich nicht, aber für andere, ähnliche Transistoren der BU... Serie gibt 
es da Daten, und die sehen nicht gut aus: für den BU208 sind von ST bei 
kleiner Spannung 150 W als zulässige Leistung angegeben - ab ca. 120 V 
aber nur noch etwa 25 W. Motorola geht da sogar noch weiter runter.

Mit einer recht hohen CE Sättigungsspannung könnte der BU4525 
vergleichsweise robust sein - genaues verrät das Datenblatt aber nicht.

Dazu kommt ggf. noch die Unsicherheit, wie sich die einzelnen Exemplare 
Verhalten - die Transistoren werden nicht für den Fall getestet. Man 
muss also ggf. damit rechnen, das nicht alle Exemplare viel Leistung 
vertragen.

von oldeurope O. (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Das Problem ist ... ähnliche Transistoren der BU... Serie gibt
> es da Daten, und die sehen nicht gut aus: für den BU208 ... könnte der BU4525
> vergleichsweise robust sein - genaues verrät das Datenblatt aber nicht.
>
> Dazu kommt ggf. noch die Unsicherheit, wie sich die einzelnen Exemplare
> Verhalten - die Transistoren werden nicht für den Fall getestet.

Aber sicher teste ich die vorher.
Der BU4525 spielt in einer ganz anderen Liga als ein BU208.
Deshalb habe ich ihn ja dafür ausgewählt. Ich kann Deine
Rückschlüsse auf wenig geeignete Transistoren nicht nachvollziehen.

Jeder der sich das zusammenbastelt hat einen passenden Kühlkörper
und ein Netzteil dafür. Da kann man alles probieren, hfe-Matching
ist ja eh angesagt.
Mir ist bisher noch kein einziger von den BUs durch zu hohen Strom
oder Leistung gestorben. Man muss halt ausreichend kühlen.
Mit zu hoher Spannung schon. Wir reden hier von Werten jenseits der 
1500V.
Dafür die Funkenstrecke parallel zum Übertrager.

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Hersteller hat die Schalttransistoren nicht für Klasse A Verstärker 
spezifiziert (SOA Kurven fehlen im Datenblatt) und wird sie sicher nicht 
einzeln dafür testen. Die Neigung zum 2. Durchbruch kann von Exemplar zu 
Exemplar verschieden sein. Den Test sollte man aber schon machen, und 
die Schaltung so auslegen das bei einem Ausfall des Transistors nichts 
dramatisches passiert (in der Schalung wäre wohl der 220 Ohm Widerstand 
und ggf. die Sicherung hin).

Nach einem Test der Transistoren (auf 2. Durchbruch, d.h. die 
Zulässigkeit von hoher Verlustleistung bei hoher Spannung) spricht 
eigentlich nicht mehr viel gegen den Transistor. Ggf. wäre mehr 
Verstärkung hilfreich, weil man dann keine 2 Röhren parallel mehr 
braucht.

von oldeurope O. (Gast)



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Ulrich H. schrieb:
> auslegen das bei einem Ausfall des Transistors nichts
> dramatisches passiert (in der Schalung wäre wohl der 220 Ohm Widerstand
> und ggf. die Sicherung hin).
>
> Nach einem Test der Transistoren (auf 2. Durchbruch, d.h. die
> Zulässigkeit von hoher Verlustleistung bei hoher Spannung) spricht
> eigentlich nicht mehr viel gegen den Transistor. Ggf. wäre mehr
> Verstärkung hilfreich, weil man dann keine 2 Röhren parallel mehr
> braucht.

Die Sicherung brennt durch, das habe ich getestet.
Für die Aufrechthaltung eines Lichtbogens genügt der
Kurzschlussstrom nicht.

Lasse Dich von den zwei Röhren nicht täuschen.
Das ist eine Doppeltriode. In einer Röhre sind
zwei Systeme. Entsprechend Schaltung b beide Systeme
parallel, Eintakt-A.

http://1.bp.blogspot.com/_oCEpds9YoPw/S0CAxstwKPI/AAAAAAAAAr4/51ZiR465WCE/s1600-h/ECC40_Endtriode.png

Niedriges hfe ist schon vorteilhaft wie Du aus dem Datenvergleich
der Transistoren sehen kannst. Der Einfluss der Millerkapazität
ist bei kleinerem hfe übrigens geringer. Das werde ich noch per
Simu beweisen.

Anbei mal Simulationen für den Arbeitspunkt:
Zum einen der von Valvo propagierte,
und zum Anderen der von mir gewählte Arbeitspunkt.

Den bei mir prognostizierten "nach oben getriebenen Klirr"
[O-Ton Blöhbaum]
https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.mikrocontroller.net%2Fattachment%2F244953%2FArcolette_Triodelington_MTA_RB.pdf
kann ich da jetzt nicht erkennen. Soll der Frank, oder ein
"Sprecher" von ihm, mir mal bitte zeigen. asc für Beide anbei.

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)



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D a r i u s M. schrieb:
> Anbei mal Simulationen für den Arbeitspunkt:
> Zum einen der von Valvo propagierte,
> und zum Anderen der von mir gewählte Arbeitspunkt.
>
> Den bei mir prognostizierten "nach oben getriebenen Klirr"
> [O-Ton Blöhbaum]
> 
https://docs.google.com/viewer?url=http%3A%2F%2Fwww.mikrocontroller.net%2Fattachment%2F244953%2FArcolette_Triodelington_MTA_RB.pdf
> kann ich da jetzt nicht erkennen. Soll der Frank, oder ein
> "Sprecher" von ihm, mir mal bitte zeigen. asc für Beide anbei.

Anbei mal die Bilder von den Simulationsschaltbildern und den
Oszillogrammen. Damit die User, die nicht LTS können, sich den
Arbeitspunkt der Altvorderen und meinen im Vergleich ansehen
können.

Wo ist "der nach oben getriebene Klirr"?

http://d-amp.org/GuckisPranger/thread.php?board=1&thema=51

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Na toll, und was soll das? Das ist doch auch ohne Simu klar. Niemand
> außer dir hatte diesen Vorschlag gemacht. Willst du jetzt möglichst
> schlechte Schaltungen bauen oder nur mal wieder Blödsinn schreiben?

Zu ArnoR's letzter Frage:

Niemand? Ich habe diesen Beitrag von "Arcolette" gelesen:

http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=135060&page=0&category=0&order=last_answer

und dann gegoogelt nach:

MTA = Multiplied Transconductance Amplifier

Ich denke es ist Zeit für einen neuen Blogpost im Triodelington-Blog.
Diesmal mit LTS. :-)

Beitrag "Re: Freundlichkeit von Forumsnutzern"

LG

old.

von oldeurope O. (Gast)


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ArnoR schrieb:
> direkter Nutzung der
> Stromverstärkung.

Schöner kann es doch gar nicht sein. :-)))
Von wegen "nicht linear"!

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Simulation zeigt nur, dass das generische Transistormodel von einer 
Konstanten Stromverstärkung ausgeht. Mit einem echten Transistor muss 
das nicht viel zu tun haben. Im Vergleich zu Röhren sind Transistoren 
auch recht linear (bei der Stromverstärkung).

von oldeurope O. (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Simulation zeigt nur, dass das generische Transistormodel von einer
> Konstanten Stromverstärkung ausgeht. Mit einem echten Transistor muss
> das nicht viel zu tun haben.

Gegen Deine These spricht:
Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Simulation oben hat ein konkretes Transistormodel genutzt die letzte 
Simulation nutzt dagegen ein vereinfachtes mit hfe = 10. Da muss man 
sich nicht wundern wenn da auch konstant 10 als Verstärkung raus kommt.

von oldeurope O. (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Die Simulation oben hat ein konkretes Transistormodel genutzt die letzte
> Simulation nutzt dagegen ein vereinfachtes mit hfe = 10.

Deine Aussage ist falsch. Das Modell kannst Du Dir in der asc
ansehen.

LG

old.

von Ulrich H. (lurchi)


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Das da noch ein Modell für einen Transistor mit dem Namen HFE10 im File 
versteckt ist, ist so einfach nicht zu sehen. Die Parameter sehen wie 
eine Modifikation ausgehen vom BU208 aus - ob die Änderung realistisch 
ist, müsste man noch klären. Ich fürchte das Model läuft auf einen 
festen Verstärkungsfaktor von 10 hinaus.

Wenn der Transistor Typ so gut ist, dann kann man den ominösen HFE10 Typ 
nutzen.

Die Testbedingungen sind auch deutlich zahmer als für die Simulation 
oben. Die Spannung ist mit maximal 20 V klein gegen die Early Spannung - 
damit hat man gerade den eher linearen Bereich. Mit der geplanten 
Anwendung hat das nichts zu tun.

Da die Röhre aber sowieso einiges an Nichtlinearität zeigt, dürfte das 
bisschen Nichtlinearität vom Transistor auch nicht weiter auffallen oder 
stören. Eine Ausnahme wäre natürlich wenn das für den Esoterischen 
Röhrenklang schlecht ist, weil es halbleiterverszerrungen statt schön 
wärmer Röhrenverzerrungen sind. Als Abhilfe müsste man dann halt einen 
Transistor im Glasgehäuse nutzen und den als Röhre ausgeben.

von oldeurope O. (Gast)


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Ulrich H. schrieb:
> Das da noch ein Modell für einen Transistor mit dem Namen HFE10 im File
> versteckt ist, ist so einfach nicht zu sehen. Die Parameter sehen wie
> eine Modifikation ausgehen vom BU208 aus - ob die Änderung realistisch
> ist, müsste man noch klären. Ich fürchte das Model läuft auf einen
> festen Verstärkungsfaktor von 10 hinaus.

Ah, Du setzt darauf, dass die Leser die asc-Datei weder öffnen noch
interpretieren können.

Da setze ich jetzt mal ein Bildschirmfoto gegen. Das öffnet sich, wenn
man hier

Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

auf die asc-Datei klickt und die LTSpice-Weichware auf dem
Rechner hat.

Unter dem Schaltbild, gut sichtbar (!!!), die Modelldateien.
Die blaue Datei kommt aus dem Link den mir "Abdul" in diesem

Beitrag "Re: LTS: Multiplied Transconductance Amplifier/Triodelington"

gegeben hat. :-)

Die schwarze, geänderte Datei ist aktiv.

Abdul K. schrieb:
> D a r i u s M. schrieb:
>> Abdul K. schrieb:
>>> Du kannst dir die Parameter ja einstellen, wie du willst.
>>
>> Inzwischen habe ich mich da eingelesen, an welchen Größen
>> man schrauben muss.
>>
>
> Und, Bf gefunden?

Ja, gefunden. Bei genauem hinsehen fällt Euch sicher auf,
dass der Wert da nicht 10 sondern 4.8 hat.

Und später erkläre ich Euch warum sich hier

http://www.mikrocontroller.net/attachment/246006/hfe10_test_001_raw.PNG

trotzdem ein linearer Zusammenhang zwischen Generatorspannung (rot)
und Collectorstrom ergibt.
(gelb: Spannungsabfall am Widerstand in der Collectorleitung
ist proportional zum Collectorstrom.)

Ulrich H. schrieb:
> Wenn der ...
Ist nicht vergessen. Darauf gehe ich sehr gerne noch ein.
Sind ja auch ein paar nette Steilvorlagen bei, danke.


LG

old.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bf und Stromverstärkung ist nicht das gleiche!

von oldeurope O. (Gast)



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Ulrich H. schrieb:
> Ich fürchte das Model läuft auf einen
> festen Verstärkungsfaktor von 10 hinaus.

D a r i u s M. schrieb:
> Und später erkläre ich Euch warum sich hier
>
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/246006/hfe10_test_001_raw.PNG
>
> trotzdem ein linearer Zusammenhang

Ich habe jetzt mal für die Simu Basisseitig eine Stromquelle
verwendet.
In der Simu 002 erkennt man nach wie vor den linearen Zusammenhang.
In Simu 003 ist hfe aber ganz und gar nicht mehr linear.

Tatsächlich sind beide nicht linear und der Verstärkungsfaktor ist
nicht fest!
Der Unterschied liegt ganz einfach in der Grösse des
betrachteten Ausschnittes.
Simu 002 geht von 0...20mA Basisstrom was dem Arbeitsbereich im
Verstärker abdeckt und Simu 003 geht von 0...1A.

Wenn Fachleuthe in Foren da eine gar logarithmischen hfe-Darstellung
über einen riesigen Breich betrachten und nicht einschätzen
können welcher Abschnitt von Bedeutung ist ...

LG

old.

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