Forum: Offtopic Problem mit Hermes-Versand


von Jeffrey L. (the_dude)


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Hi,
ich warte seit geraumer Zeit auf eine Lieferung die nicht bei mir 
ankommt. Habe dann beim Versender angerufen der mir dann wiederrum 
sagte, die Zustellung wurde laut Internetverfolgung bereits vor einigen 
Tagen von mir entgegen genommen.

Nachfrage seinerseits bei Hermes bestätigt dies: Ware wurde gegen 
Unterschrift von mir entgegen genommen!!??
Nun stellt sich (wie ich mehrfach gesagt haben) heraus, dass das 
garnicht meine Unterschrift ist, es ist eignetlich garkeine 
Unterschrift, nur "Gekritzel".

Was können wir (Versender und ich) da jetzt tun? Da Hermes das Gekritzel 
als Unterschrift anerkennt und behauptet, dass das Paket ausgeliefert 
wurde, ist für die der Fall abgeschlossen. Hermes wollte keine 
Originalunterschrift von mir sehen und sagt nur "Paket ist 
ausgeliefert!".

Wie geht es in einem solchen Fall weiter? Hermes stellt sich sturr - 
Paket ist weg!
Leider eine private Sendung, somit steckt auch kein Konzern wie Amazon 
oder sonst was dahinter der da evt. Druck machen könnte... :-(

von Paul B. (paul_baumann)


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Hast Du mal die Nachbarn gefragt, ob Einer von ihnen das Paket für Dich
angenommen hat?

Mir ist es auch mal so gegangen: Der Nachbar nahm ein Paket an, fuhr 
aber
gleich danach 14 Tage auf Montage. Er war aber so geistesgegenwärtig, 
mich
Abends anzurufen und mir das zu sagen.

MfG Paul

von Jeffrey L. (the_dude)


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Hi,
ja ich habe nachgefragt, niemand hat was.
Wobei ich einen sehr guten Kontakt zu meinen Nachbarn habe und diese 
mir, wenn mal tagsüber was kommt, die Sendung meist gleich am Abend 
rüber bringen.

Meine Nachbarn wissen zwischenzeitlich von meinem Problem, da hätte sich 
derjenige bestimmt gemeldet...

Ich habe natürlich schon versucht zu recherchieren, wo das Paket 
abgeblieben sein könnte.
Meine Untermieterin meinte allerdings auch, dass vor zwei Wochen (Der 
Tag an dem lt. tracking das Paket ausgeliefert wurde), die ganze Woche 
kein Hermes zu sehen war...

von Dirk T. (helipage)


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Hallo...

Hatte ich auch einmal mit Hermes.
War das Wochenende weg gefahren.
Als ich nach Hause kam, lag das Paket (völlig durchnässt) vor meiner 
Haustür.
Auf Nachfrage, wie so etwas passieren kann, hat Hermes behauptet, ich 
hätte das Paket angenommen und ja auch dafür unterschrieben.
Als ich dann klargestellt habe, dass ich (nachweislich) nicht zu Hause 
war, und das Paket nicht annehmen konnte (geschweige denn dafür 
unterschreiben), hab ich den Paketboten hier nie wieder gesehen.

Kann man sich nun selber ausmalen, was da bei der Auslieferung 
wahrscheinlich passiert ist...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Hermes stellt sich stur

Die müssen das im Zweifelsfalle irgendwie beweisen.

Allerdings müsste dafür schätzungsweise der Absender den Rechtsweg
beschreiten, also erstmal formal eine Verlusterklärung da abgeben
und eine Klärung einfordern (schriftlich).

von Daniel F. (df311)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Allerdings müsste dafür schätzungsweise der Absender den Rechtsweg
> beschreiten, also erstmal formal eine Verlusterklärung da abgeben
> und eine Klärung einfordern (schriftlich).

zumindest in österreich kann das auch der empfänger machen (über einen 
kleinen umweg):

schritt 1: versender (höflich) darauf hinweisen, dass hier von hermes 
(bzw. dem fahrer) die unterschrift gefälscht wurde und das paket nicht 
zugestellt ist. dabei erst mal belassen
schritt 2: bei hermes eine (digitale) zustellbestätigung anfordern 
(sofern du diese noch nicht hast)
schritt 3: rechnungskopie, zustellbestätigung, evtl. schriftverkehr mit 
hermes und versender ausdrucken
schritt 4: alle in schritt 3 ausgedruckten zettel zusammenpacken und zur 
nächsten polizeiwache fahren
schritt 5: auf der wache angekommen mit den freundlichen damen und 
herren (wer grade da ist) ein nettes gespräch führen über eine anzeige 
gegen unbekannt wegen verdacht auf diebstahl, unterschlagung und 
urkundenfälschung

schritt 6: darauf gefasst sein, dass sich in weiterer folge hin und 
wieder jemand im staatsdienst bei einem melden, evtl. auch vorladungen 
zu vernehmungen, einvernahmen, verhandlungen, etc.

bis schritt 5 ist nicht schwierig, um alles weitere kümmert dann sich 
der staat

---

ich habe sowas selber mal durchgemacht - bücher bei einem händler 
bestellt, nach drei wochen (oder so) hatte ich die lieferung immer noch 
nicht. danach hört sich die geschichte ähnlich wie deine an (lieferung 
zugestellt).
auf meine zusicherung dass das die unterschrift definitiv von keiner im 
haushalt lebenden person stammt hat mir dann der versender eine 
ersatzlieferung zugeschickt.
parallel dazu habe ich (damals auf anraten einer ehemaligen richterin 
bei der ich eine vorlesung besucht habe) die schritte 3-5 ausgeführt, 
schritt 6 ist dann teilw. ebenfalls eingetreten.
der fahrer der das paket unterschlagen hat wurde von der polizei 
vorgeladen, bekam eine "nette" belehrung vom richter dass sein 
gewerbeschein eingezogen wird wenn das nochmal passiert, musste die 
verfahrenskosten tragen, der händler hat sich an ihm schadlos gehalten 
und er musste zusätzlich noch 800 EUR (oder so) für die diversion 
zahlen.

: Bearbeitet durch User
von Herr M. (herrmueller)


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Hatte ich auch schon mit HERMES.

- keine Benachrichtigung...
bei Nachfrage nach 3 Wo. bekam ich einen Namen, den ich nicht kannte.
Nach längeren Nachforschungen sah ich einen ähnlichen Namen 2 Häuser 
weiter, und die Frau hatte dann tatsächlich mein Paket.(hätte sich auch 
mal bei mir melden können, meine Adresse stand ja auf dem Paket).

Aber - bei Hermes kann der Nachbar auch irgendwo in der Strasse wohnen 
und mit der Benachrichtigung oder richtiger Namesnennung ist es auch 
nicht so weit her.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Jaja die Probleme mit den Versanddienstleistern...

Wenn dann die Nachbarn kommen und fragen, ob man sein Paket nicht mal 
holen will. Die Nachbarin sagt den Fahrern nun immer explizit, das Sie 
auch ja eine Benachrichtigungskarte einwerfen sollen.

Schön ist auch, wenn das Paket irgendwo im Mehrfamilienhaus abgegeben 
wurde und man nicht weiß wo, und keiner auf die Idee kommt dir zu sagen, 
das er dein Paket hat.

Oder Paket zugestellt: Keller - weder hat das Haus einen noch wohnt hier 
jemand der so heisst.

Wobei ich trotzdem behaupten möchte, das die meisten Zusteller Ihren Job 
ordentlich machen und ich froh bin das Sie ihn machen.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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von Gustav K. (hauwech)


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Sven L. schrieb:
> Wobei ich trotzdem behaupten möchte, das die meisten Zusteller Ihren Job
> ordentlich machen

Ich denke auch, beim TE ist was nicht korrekt gelaufen. Schwarze Schafe 
gibt es immer. Wenn man die Arbeitsbedingungen im Vergleich zur 
Entlohnung betrachtet, dann muss man sich wundern, dass es so wenig 
Unregelmässigkeiten gibt. Die ehemalige Post will die nächsten 10.000 
Mitarbeiter ja auch nicht mehr richtig bezahlen.

Die Tage an einem Feldweg etwas abseits der Strasse verbeigekommen, da 
hat einer ca. 50kg noch gebündeltes Prospektmaterial im Gebüsch und im 
angrenzenden Bach versenkt. Wahrscheinlich stimmt erst dann der 
Stundenlohn, wenn man die Hälfte vom dem Material nicht mehr austragen 
muss.

Gustav

von Gustav K. (hauwech)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Wie geht es in einem solchen Fall weiter?
> Hermes stellt sich sturr - Paket ist weg!

Wenn man die Medien verfolgt, nehmen Straftaten wie z.B. Einbrüche stark 
zu und es explodiert die Internetkriminalität. Die Kapazitäten der 
Strafverfolgung erhöhen sich aber nicht. Teilweise wird schon 
Beweissmaterial nach Ablauf einer Frist ungesichtet wieder 
zürückgegeben, damit es von den Tätern vernichtet werden kann.

Um nicht in der Flut von Akten zu ersaufen, geht man bereits dazu über, 
bestimmte Delikte nicht mehr zu verfolgen, bzw. nicht mehr aufzuklären. 
Wenn das Paket weg ist, dann ist es eben weg. Mein Rechtsanwalt sagte 
mir vor kurzem bei einer Beratung, alles unter 1.000 EUR kann man 
abhaken. Wobei sich der Betrag stetig nach oben erhöhen wird.

Gustav

von Michael B. (laberkopp)


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Gustav K. schrieb:
> Mein Rechtsanwalt sagte
> mir vor kurzem bei einer Beratung, alles unter 1.000 EUR kann man
> abhaken.

Dein Rechtsanwalt verdient prozentual am Streitwert.

Weil ER so gierig ist, hält er sich nicht an die gesetzlich vorgegebenen 
(und wahrhaft üppigen, Rechtsanwälte gehören nach Finanzamtsdaten zu den 
bestverdienenden Berufsgruppen Deutschlands, mit Ärzten, Piloten und 
Politikern) Arbeitslohn, sondern lehnt kleinere Aufträge einfach ab und 
lässt - gegen das Grundgesetz und den Berufseid - die Bürger ohne 
anwaltliche Hilfestellung.

Die Polizei verfolgt jeden 5 EUR Parksünder bis nach Australien.

von Uhu U. (uhu)


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Herr Mueller schrieb:
> (hätte sich auch
> mal bei mir melden können, meine Adresse stand ja auf dem Paket).

Nein, sie hätte die Entgegennahme des Paketes ablehnen sollen - sie ist 
doch nicht der Ersatzzusteller von Hermes.

Mich fragte übrigens vor einiger Zeit auch mal ein Zusteller von DHL, ob 
ich ein Paket für jemanden zwei Häuser weiter abnehmen würde - ich hab 
abgelehnt und den Herrn gefragt, ob er spinnt.

Ich meine, sowas darf man auf keinen Fall einreißen lassen, denn das 
fördert nur den Betrug durch unehrliche Mitglieder des 
Transport-Proletariates. Die Folge sind dann Dinger, wie das hier 
beschriebene.

von Uhu U. (uhu)


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Sven L. schrieb:
> Wenn dann die Nachbarn kommen und fragen, ob man sein Paket nicht mal
> holen will. Die Nachbarin sagt den Fahrern nun immer explizit, das Sie
> auch ja eine Benachrichtigungskarte einwerfen sollen.

Wenn sich nachträglich herausstellt, dass keine Benachrichtigung 
erfolgte, oder dass der Empfänger entgegen der Behauptung des Zustellers 
doch - ein paar Stockwerke höher - in seiner Wohnung war, dann nehme ich 
dem betreffenden Zusteller keine Sendung mehr ab, denn diese 
Ersatzzustellungen sind ja nicht nur im Interesse des Empfängers, 
sondern sparen auch dem Zusteller einiges an Arbeit.

Der Haken bei Hermes ist, dass die Zusteller sehr häufig wechseln. Da 
ist liegt "Politik der verbrannten Erde" näher, als wenn sich ein 
Stammzusteller seine Kunden warm halten muss.

von (prx) A. K. (prx)


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Aus Sicht der Paketboten ist das wie bei einem alten Schnack: "Ihr tut 
so, also ob ihr mich ordentlich bezahlt, und ich tue so, als ob ich 
ordentlich arbeite." Ist nicht grad ein Traumberuf, und der berittene 
Bote ist der letzte Arsch an den jeder Preisdruck durchgereicht wird.

Das Ergebnis kann man besichtigen. Der DHLer hier macht sich meistens 
auch nicht mehr die Mühe, die Klingeln über meiner zu bemühen, weils 
Zeit kostet und die hat er nicht.

Wenn man bedenkt, dass Völkner-Pakete in DM in den 70ern ungefähr so 
viel kosteten wie Völkner-Pakete in € heute, aber nicht 2 Tage sondern 
eine Woche dauerten... Heute gehts viel schneller und ist zeitbereinigt 
auch billiger - die harte Konkurrenz reduziert zwar Preise und Zeit, 
aber ein wenig auch die Qualität.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Was können wir (Versender und ich) da jetzt tun? Da Hermes das Gekritzel
> als Unterschrift anerkennt und behauptet, dass das Paket ausgeliefert
> wurde, ist für die der Fall abgeschlossen. Hermes wollte keine
> Originalunterschrift von mir sehen und sagt nur "Paket ist
> ausgeliefert!".

Schau mal in den AGBs unter 2.4.
Damit kann Hermes quasi alles rechtfertigen.

Wie wäre es mit einer Anzeige wegen Unterschlagung gegen Unbekannt?

von Michael B. (laberkopp)


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A. K. schrieb:
> Heute gehts viel schneller und ist zeitbereinigt
> auch billiger - die harte Konkurrenz reduziert zwar Preise und Zeit,
> aber ein wenig auch die Qualität.

Wir können froh sein, in Deutschland und nicht in den USA zu leben, dort 
ist Porto teurer, aber USA-weit immer noch billiger als unsere 
europaweiten Preise. Aus HongKong weltweit kostet ein Paket allerdings 
weniger als innerhalb von Deutschland zu versenden.

Die Preise, die du und ich für ein Paket bezahlen müssen, sind nicht zu 
niedrig für einen ordentlichen Lohn, bei der DHL kostet es dich 
mindestens 6.99, also 14 DM für ein Paket, bei Hermes ab 3.99, also 6 
DM.

Aber was für Subventionspreise Grossabnehmer wie Amazon und Zalando 
bezahlen, das ist skandalös, die zahlen dem Vernehmen nach weniger als 3 
EUR pro Paket und die Retoure ist inbegriffen. Das wird von den normalen 
Paketkunden, die niemals bei Zalando bestellen würden, zwangsweise 
subventioniert.

Ähnlich sieht es bei der Werbepost aus, die spottbillig ist, niemand 
haben will, und der normale Briefeschreiber subventioniert den Unsinn 
zwangsweise mit. Dagegen muss man vorgehen.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Bertrandt schrieb:
> mindestens 6.99, also 14 DM für ein Paket, bei Hermes ab 3.99, also 6
> DM.

Bitte nachrechnen...

> Ähnlich sieht es bei der Werbepost aus, die spottbillig ist, niemand
> haben will, und der normale Briefeschreiber subventioniert den Unsinn
> zwangsweise mit.

Das kann man auch anders sehen:
Das Aufkommen an "normalen" Briefen ist mittlerweile so gering, dass 
ohne die Massendrucksachen das Briefporto noch höher sein müsste, weil 
die erforderlich Logistik nicht mehr ausgelastet wäre.

: Bearbeitet durch User
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