Hallo. Kurz zu meiner Person: Ich bin 25, mache ein duales Studium zum Bachelor Elektrotechnik, welches ich ende Februar abschließen werde. Ggf zu berücksichtigen ist mein bisheriger Durchschnitt (ohne Bachelorarbeit) ist 1,5 und ich bin quasi im 7. Semester, sprich ich habe (aus privaten als auch beruflichen Komplikationen) ein Semester verlängert. Vorher habe ich eine Ausbildung zum Elektroniker absolviert. In wie weit werden die 3 Dinge bei einer Bewerbung berücksichtigt? Ich habe mich nämlich bei einer namenhaften Firma (mitten in Niedesachsen) mit >5500 Mitarbeitern, 200+ Standorte, .. beworben, auf eine Stelle als Entwickler für Schaltplan und Platinenlayout. Ich bin dort ende nächste Woche zum Vorstellungsgespräch und da wird bestimmt auch das Gehalt verhandelt. Die Frage ist, wo ich bei dem Gehalt anfangen kann. Ansich jeder AN würde ja gerne so viel es geht bekommen wollen und jeder AG würde am liebsten so wenig wie möglich zahlen wollen. Doch wieviel ist realistisch? Ich hab bei der IG Metall Seite geguckt und dort steht, Einstiegsgehalt für Bachelor ist Entgeldgruppe 11 -> 3750€/Monat. Das ist die einzige wirkliche Zahl, die ich gehört habe. Ist das realistisch, ist das eher viel oder eher wenig? Spielt die größe der Firma eine rolle, so dass ich da mehr verlangen könnte, als bei einem 15 Mann Dienstleister? Ich habe nach dem Firmennamen in Verbindung mit IG Metall gegoogelt und dort habe ich gesehen, dass diese da wohl sehr vertreten ist. Sollte es so sein, wird dann überhaupt verhandelt oder wird gesagt: "wir bezahlen nach Tarif, nicht mehr aber auch nicht weniger"?? Also was kann ich erwarten/verlangen? Ist es vielleicht Vorteilhaft, eine selbsterstellte, bestellte Platine mitzubringen? Sie wird bestimmt nicht so gut sein, wie eine von denen erstellte Platine, da die natürlich viel mehr Ahnung haben. Man kann aber sehen, dass sie unterschiedlich Dick sind (wegen Strombelastung) "schön" verlegt, Bauteilplatzierung einigermaßen durchdacht,.... Hier gibt es ja auch ein Thema, wo Gehälter gezeigt werden, doch da sind ja auch infformatiker, mechaniker usw, master, diplomings usw, verschiedene Bundesländer und fast immer mit berufserfahrung. Da schwanken die Gehälter ja von 30k bis 100k. Das iat leider nicht so hilfreich. Danke schonmal für jeden Hinweis.
3750 im Monat ist in Ordnung, da du dir allerdings jetzt schon mit dem Gehalt unsicher bist, wirst du im VG sowieso keine Forderung stellen sondern klein beigeben. Somit lass es einfach auf dich zukommen.
Achja, und IG Metall heißt nicht automatisch gut. Ich kenne Firmen die Stellen in BW Bachelor Absolventen zu EG10 ein (In der Pampa in der sich keiner in Sachen Gehalt auskennt, kann man das natürlich auch erfolgreich betreiben). Dann gibt es größere Firmen die öfters unter der Top100 Arbeitgeberliste auftauchen (Hach wie toll) und EG11 zahlen. Großkonzerne wie Daimler, Bosch, Siemens zahlen dann schon EG12 vielleicht sogar EG13 zum Einstieg. Also wie du siehst gibt es da eine Spanne von 3-4 Entgeltgruppen...
Das Anfangsgehalt ist OK - und nicht so wichtig. Du wirst sicherlich nicht dort stehen bleiben. Abgesehen davon wird bei der Firmengröße nicht groß verhandelt: Die nennen dir eine Zahl und du nickst. Beglückt! Und frage nicht nach der Altersvorsorge. Du bringst besser keine Platine mit, der Schuss kann - muss nicht - gewaltig nach hinten losgehen. Mach dich schlau, was die Produkte betrifft. Es ist auch gut möglich, dass dort die PA erst mal vorsiebt und du noch keinen aus der Fachabteilung zu Gesicht bekommst. Oder die veranstalten einen lustigen Idiotentest...Sei auf alles gefasst. Jedenfalls richte dich darauf ein, die Wunschvorstellung eines Personalers nach dem Idealkandidaten zu erfüllen. Gepflegter Auftritt, saubere Schuhe (keine Turnschlappen), Anzug oder neue Jeans + Hemd + Sakko. Krawatte kann, muss nicht. Nasenring rausnehmen. Die Kernfrage fürs Aussehen und Auftreten ist: Können wir den Mann so zum Kunden schicken? Oder mit den Produktverantwortlichen die Spezifikation verhandeln lassen? Unrasiert, fettige Haare, Sohle hängt vom Turnschlappen ab, vergammelte Hose und ein Sweatshirt mit Schweißrändern, dem man die letzten drei Mahlzeiten ansieht, dafür 5 Ringe im Ohr, ein iltisartiger Körpergeruch und Dreck unter den Fingernägeln: Das schmälert die Chancen unter Umständen doch etwas.
ich schrieb: > Ist das realistisch, ist das eher viel oder eher wenig? Spielt die > größe der Firma eine rolle, so dass ich da mehr verlangen könnte, als > bei einem 15 Mann Dienstleister? Sicher ist das realistisch, ist nur die Frage, ob man das für einen Absolventen ohne Erfahrung zahlen will. Bei der Betriebsgröße ist Tarif quasi ein sicheres Entgeld, aber auch kaum mehr. IGM-Tarife waren ja mal so strukturiert das man zu Beginn ein Grundgehalt bekommt und dann alle zwei Jahre höhere Beträge, also ein erstes und zweites Richtgehalt. Man kann auch zwischendurch eine Erhöhung vorschlagen, aber nach den sicheren Gehältern muss man sich selbst drum kümmern und versuchen zu verhandeln. Im Ingenieurbereich wird aber auch ab und zu AT bezahlt, aber sicher selten beim Absolvent. Dienstleister haben ihre eigenen Tarife. Allerdings kann man nicht sagen ob die dann noch Zuschläge zahlen. Kommt auf die Nachfrage an und wie du dich verkaufst. Dienstleister sollte man ohne Not meiden. ich schrieb: > Also was kann ich erwarten/verlangen? In deiner Situation wirst du das allenfalls vorschlagen können. Entweder wird es akzeptiert oder gedeckelt. ich schrieb: > In wie weit werden > die 3 Dinge bei einer Bewerbung berücksichtigt? Darüber kann man kaum eine Aussage machen, weil man von den Entscheidungskriterien in der Regel kein Feedback erhält. ich schrieb: > Also was kann ich erwarten/verlangen? Ist es vielleicht Vorteilhaft, > eine selbsterstellte, bestellte Platine mitzubringen? Sie wird bestimmt > nicht so gut sein, wie eine von denen erstellte Platine, da die > natürlich viel mehr Ahnung haben. Man kann aber sehen, dass sie > unterschiedlich Dick sind (wegen Strombelastung) "schön" verlegt, > Bauteilplatzierung einigermaßen durchdacht,.... Lass das lieber bleiben, wenn du nicht überzeugt bist, damit zu punkten. Genauso gut kann deine Bastelei genau das Gegenteil bewirken. Ein Personaler, mit dem du es evtl. zu tun bekommst, hat davon eh keine Ahnung. Man wird dich fragen und dann kannst du mit deinen Kenntnissen und Erfahrungen, die du schon hast, glänzen. Im ersten halben Jahr ist ohnehin erst mal zuhören angesagt.
Mir, und sicherlich dann deinen Befragern, stellt sich die Frage: warum du als dualer Student nicht im jetzigen Unternehmen übernommen wirst? Darauf solltest du eine Antwort haben. Als Einsteiger wirst du kaum etwas Besseres als IG-Metall-Tarif finden. Selbst wenn du "nur" in der Entgeltgruppe 10 landest. Nachdem was ich gesehen habe, ist das die niedrigste, schriftlich festgehaltene, Stufe für solch eine Qualifikation. Aber ich habe dazu verschiedene Dokumente der IG-Metall gelesen, mit unterschiedlichen Angaben. Und weiterhin gilt: die Bezahlung richtet sich nach der Stelle, nicht nach der Qualifikation. Wenn du also eine "einfachere" Stelle bekommst, dann kann auch die Entgeltgruppe niedriger ausfallen.
Noch ein paar Anmerkungen von mir. Bin HW-Ing und hier und da mal auf der anderen Seite des Interview-Tisches ;-) * Dein Notenschnitt bescheinigt schonmal, dass du ganz solide bist. Nicht mehr, nicht weniger. Ein Bonus ist das nicht. * Ob du nun ein Semester länger gebraucht hast, danach kräht kein Hahn. Spätestens wenn du sagst, dass du aufgrund persönlicher Probleme im nahen Umfeld etwas langsamer fahren musstest ist das absolut in Ordnung. * Deine Berufsausbildung spielt praktisch keine Rolle. * Interessant ist, warum du nicht bei deinem bisherigen Betrieb (da Duales Studium) bleiben willst. Das ist wichtig! * Pack die Platine ein! Das passt sehr gut auf die Stelle, die du besetzten möchtest und etwas Handgreifliches ist immer gut. Das zeigt dass du mit dem Thema bereits auf Tuchfühlung bist und es dir wirklich Spaß macht, denn sonst würdest du nicht deine Freizeit dafür hergeben. Außerdem gibts deiner Bewerbung eine Note mit Erinnerungswert. Mei, ob die Platine jetzt durch die IPC fällt oder irgendwo Unschönheiten hat, das ist völlig wurscht. Jeder gute Ing weis, dass die Hobbyarbeit mit Hobbytools und dem Hobbygeld nicht so professionell wird wie im Unternehmen. * Wenn die Firma bei der IGM ist, ist das Gehaltsthema praktisch schon gegessen. Das Gehald wird auf deine Stelle bezogen, da gibt es dann praktisch keinen Verhandlungsspielraum. Erfrage ruhig die Tarifmitgliedschaft. Wenn diese vorhanden ist, dann nimm was man dir anbietet. Versuche um einen extra Obulus auszuhandeln sind da falsch am Platz. * Du musst letztendlich immer die Ingenieure und den Chef überzeugen. Nicht die Personaltante, die ggf. noch mit drin sitzt. Die ist dazu da, die persönliche/soziale Seite von dir zu beleuchten, oft als Gegenpol zu den eher sachlichen Ings. Eine Stimme hat sie hinterher nicht. Und die Ings die drin sitzen sind oft damit zufrieden wenn du diese kritischen Personalerfragen einigermaßen souverän bewältigst. Da erwarten die wenigsten eine Powerantwort. Hauptsache kein Rumstammeln und Verzetteln :-) Viel Glück beim VG! :-)
Mathew E. schrieb: > Dein Notenschnitt bescheinigt schonmal, dass du ganz solide bist. > Nicht mehr, nicht weniger. Ein Bonus ist das nicht. 1,5 ohne Abschlussarbeit ist für einen Bachelor mit Inklusivbewertung des Grundstudiums ist mehr als solide, haben vielleicht 20 % der Absolventen, wenn heute nicht die Noteninflation eingesetzt haben sollte. Im früheren Diplom hats im Grundstudium oft die 3 und 4 in den Prüfungsleistungen nur so gehagelt. Sah trotzdem auf der ausgehängten Notenliste gut aus, da dort zu 40 % hinter den Matrikelnummern die fette Fünf stand.
Autor schrieb: > 3750 im Monat ist in Ordnung, da du dir allerdings jetzt schon mit dem > Gehalt unsicher bist, wirst du im VG sowieso keine Forderung stellen > sondern klein beigeben. Ich bin sofern unsicher, dass ich einfach keine realen Zahlen (Gehälter) kenne. Wenn ich dahin gehe und auf die Frage nach der Gehaltsvorstellung 3750€ sage, die darauf aber sagen, dass soviel nicht drin ist, was soll ich denn darauf sagen? Ich fühle mich am kürzeren Hebel. Wenn ich da hin gehe und sagen würde "4000€, nicht weniger, sonst bin ich weg", die antworten "für 3500€ kannste gleich hier anfangen" dann gehe ich und muss mich weiter bewerben und hoffen, dass ich hier was im Umkreis finde. Die hingegen nehmen einfach den nächsten Bewerber, wovon die genug haben sollten, und warten quasi solange, bis einer ok sagt. Skeptiker schrieb: > In deiner Situation wirst du das allenfalls vorschlagen können. > Entweder wird es akzeptiert oder gedeckelt. Das ist das, was ich meine. Sprich ich denke, ich bin deutlich mehr auf die angewiesen, als die auf mich. thomas s schrieb: > Die nennen dir eine Zahl und du nickst. Beglückt! > Und frage nicht nach der Altersvorsorge. Wie meinst du das? Ich sollte über die Zahl glücklich sein oder ich werde? thomas s schrieb: > Du bringst besser keine Platine mit, der Schuss kann - muss nicht - > gewaltig nach hinten losgehen. Das ist richtig. Aber ich denke, es wird keinen Absolventen geben, den sie sofort an alles setzen können, was sie brauchen. Gewisse Schulungen werden doch da statt finden!? Ich kenne jedenfalls keinen Kommilitonen, der nur ansatzweise etwas wie differential pairs oder lengthmatched traces hinbekommmen, wenn sie denn überhaupt schon davon gehört haben (wenn, dann nicht aus dem Studium). Auch wenn das nicht immer alles ist. Dirk Knoblich schrieb: > Mir, und sicherlich dann deinen Befragern, stellt sich die Frage: warum > du als dualer Student nicht im jetzigen Unternehmen übernommen wirst? Aus wirtschaftlichen Gründen kann mir und ein paar anderen keine Vertragsverlängerung gegeben werden. Dirk Knoblich schrieb: > Und weiterhin gilt: die Bezahlung richtet sich nach der Stelle, nicht > nach der Qualifikation Ich persönlich hätte Hardwareentwicklung eher anspruchsvoll eingestuft. Mathew E. schrieb: > Noch ein paar Anmerkungen von mir. Bin HW-Ing und hier und da mal auf > der anderen Seite des Interview-Tisches ;-) Vielen dank dafür ;) Mathew E. schrieb: > * Pack die Platine ein! Das passt sehr gut auf die Stelle, die du > besetzten möchtest und etwas Handgreifliches ist immer gut. Also du meinst, um eher meine Leidenschaft zu "beweisen" anstatt mit "guck mal, was ich schon kann"?
Lassen wir die Kirche mal im Dorf - 3750 wäre super. Und fast schon unglaubwürdig viel, vor Allem für Niersachsen. "Da oben" (Firmengröße & vor allem Standort sind ENTSCHEIDEND, beachte das bei dem Gehalts-Thread!) fangen die Ings tw für 35k an, bei der Firmengröße und dem relativ einfach Job. Klaus.
thomas s schrieb: > Unrasiert, fettige Haare, Sohle hängt vom Turnschlappen ab, vergammelte > Hose und ein Sweatshirt mit Schweißrändern, dem man die letzten drei > Mahlzeiten ansieht, dafür 5 Ringe im Ohr, ein iltisartiger Körpergeruch > und Dreck unter den Fingernägeln: Das schmälert die Chancen unter > Umständen doch etwas. O.K, aber wenn er eine App hat für die ihm Google locker 10 Mio geboten hat, wird der Personalvorstand persönlich dem Vertrag vorlegen. Da bin ich mir 100% sicher!
Klaus R. schrieb: > Lassen wir die Kirche mal im Dorf - 3750 wäre super. Und fast schon > unglaubwürdig viel, vor Allem für Niersachsen. "Da oben" (Firmengröße & > vor allem Standort sind ENTSCHEIDEND, beachte das bei dem > Gehalts-Thread!) fangen die Ings tw für 35k an, bei der Firmengröße und > dem relativ einfach Job. > > Klaus. Denke ich auch.
ich schrieb: > Aus wirtschaftlichen Gründen kann mir und ein paar anderen keine > Vertragsverlängerung gegeben werden. Ok! Das solltest du auch so eventuell schriftlich haben (Zwischenzeugnis). Dann ist das kein Problem. ich schrieb: > Ich persönlich hätte Hardwareentwicklung eher anspruchsvoll eingestuft. Ich mache Hardwareentwicklung. Es kommt halt darauf an, was du da machen sollst in der Stelle. Ein µC, Display und ein paar Taster auswerten - das ist nichts Anspruchsvolles. - Die Stelle könnte niedriger eingestuft sein. Hochohmige, empfindliche analoge Messtechnik oder High-Speed-Digital-Design ist da ein anderes Kaliber. Am Besten noch beides gepaart ;) - Solche eine Stelle würde ich dann wiederum höher eingruppiert sehen. Klaus R. schrieb: > Lassen wir die Kirche mal im Dorf - 3750 wäre super. Richtig.
Cha-woma M. schrieb: > O.K, aber wenn er eine App hat für die ihm Google locker 10 Mio geboten > hat, wird der Personalvorstand persönlich dem Vertrag vorlegen. > Da bin ich mir 100% sicher! Noch sicherer ist, dass er dann nicht hier gepostet hätte.
thomas s schrieb: > Noch sicherer ist, dass er dann nicht hier gepostet hätte. Warum? Hier ist doch ein Sammelbecken von genialen Highperformern. Hier tummelt sich die Creme de la Creme der Ingenieurselite. Das kann man unter anderem am Gehaltsthread ablesen.
ich schrieb: > Mathew E. schrieb: >> * Pack die Platine ein! Das passt sehr gut auf die Stelle, die du >> besetzten möchtest und etwas Handgreifliches ist immer gut. > > Also du meinst, um eher meine Leidenschaft zu "beweisen" anstatt mit > "guck mal, was ich schon kann"? Richtig. Es geht weniger darum zu zeigen, was du schon kannst, als deine Begeisterung an der Sache zu beweisen. Wenn die Firma auch nur halbwegs professionell ist, wirst du in die Tools und internen Prozesse geschult. Niemand setzt voraus, dass du das bereits auf gehobenem Niveau beherrscht. Darum gehts auch nicht. Jetzt werde ich mal subjektiv aus meiner Wahrnehmung: Wenn ich einen Bewerber vor mir habe, will ich in erster Linie sehen, dass er für das brennt was er tut oder tun möchte. Ich will da einen Bewerber sehen, der mit Freude erzählt und dem man anmerkt, dass er das gerne macht, weil es ihn interessiert. Wenn das Große und Ganze des Bewerbers passt ist es völlig egal, ob er nun etwas mehr oder weniger eingelernt werden muss. Er wird es zügig lernen, allein schon weil es sein eigener Anspruch ist. Das greift auch auf die Arbeitsqualität, Effizienz und Kommunikation über. Dagegen sind Bewerber, die distanziert, und nicht begeisterungsfähig aufm Stuhl sitzen die reinste Katze im Sack. Hier weis man nicht ob der Kerl das wirklich gerne machen will oder sich noch "orientiert". Ein paar tausend Euro zusätzlicher Einarbeitungsaufwand mit dem Gewissen einen guten Mann zu haben sind ein Klacks gegen den Fall, dass ein neu Eingestellter nach ein paar Monaten das Handtuch wirft, weil ihm die Tätigkeit doch nicht taugt. Alle Investitionen in ihn waren für die Katz und das Spiel geht von vorne los. Dafür braucht es natürlich nicht unbedingt deine Platine. Sie wird nicht ausschlaggebend sein, aber bei Ingenieuren und Chefs wo du das Gefühl hast, es ist ohnehin eine lockere Kommunikation und könnte noch nachwürzen, kannst du das ruhig zeigen. Ich persönlich freue mich, wenn Bewerber sowas machen.
Mangeldeutschland schrieb: > Mathew E. schrieb: >> Dein Notenschnitt bescheinigt schonmal, dass du ganz solide bist. >> Nicht mehr, nicht weniger. Ein Bonus ist das nicht. > > 1,5 ohne Abschlussarbeit ist für einen Bachelor mit Inklusivbewertung > des Grundstudiums ist mehr als solide, haben vielleicht 20 % der > Absolventen, wenn heute nicht die Noteninflation eingesetzt haben > sollte. Im früheren Diplom hats im Grundstudium oft die 3 und 4 in den > Prüfungsleistungen nur so gehagelt. > Sah trotzdem auf der ausgehängten Notenliste gut aus, da dort zu 40 % > hinter den Matrikelnummern die fette Fünf stand. Das ist vollkommen richtig. Aber genau diese 20% der Absolventen will jedes Unternehmen. Wenn es einen guten Ruf und spannende Themen zu vergeben hat und damit die Bewerber wählen kann, wird es genau auf diese 20% ansetzen und die schlechteren von vornherein aussortieren. Dann bist du mit der 1,5 über die erste Hürde. Weil dann aber nur noch solche Leute im Pool sind, ist sie aber relativ zu den anderen "nur noch" solide.
Mathew E. schrieb: > Das ist vollkommen richtig. Aber genau diese 20% der Absolventen will > jedes Unternehmen. Wenn es einen guten Ruf und spannende Themen zu > vergeben hat und damit die Bewerber wählen kann, wird es genau auf diese > 20% ansetzen und die schlechteren von vornherein aussortieren. Wobei mein Gefühl sagt, dass fast alle Firmen glauben, einen guten Ruf und spannende Themen anzubieten haben. Wenn dann dennoch nicht genügend passende Bewerber zur Verfügung stehen, wird auf einen Fachkräftemangel geschlossen. Vielleicht sind mit 1,5 noch deutlich weniger als 20 Prozent aller E-Absolventen drin, denn da muss auf jede 2 auch ne 1 folgen. Und ne 1 zu bekommen, das ist schon recht heavy und dann auch noch regelmäßig. Das geht eigentlich nur mit bester geistiger Eignung und einer gehörigen Portion Fleiß + Glück, jedenfalls an öffentlichen Hochschulen. 3er Kandidaten sollten auch ne Chance erhalten, ansonsten hätte man gleich den Anfängern reinen Wein einschenken sollen. Wenn ich dann noch die Diskussion um die Verringerung der Abbrecherquoten sehe, muss ich kotzen, denn sie geht völlig an der Realität vorbei. Ob ich mit 3,x fachfremd und niedrig bezahlt beschäftigt bin oder ohne mit abgebrochenem Abschluss, ist gehüpft wie gesprungen. Bei Letzerem hat man sogar noch Zeit und jede Bewerbungsentäuschungen sich erspart.
Jaja, die spannenden Themen. Die haben sie alle ... Selbstbeweihräuchern kann sich jedes Unternehmen bis es grün wird. Das mit den besten 20% <= 1.5 dürfte im Bachelor schon hinkommen. Im Master wohl eher 40%. Die Noten öffnen dir die Tür zum Vorstellungsgespräch. Danach musst du mit deiner Persönlichkeit überzeugen. Mein Prof. hatte mir nach meinem Abschlussvortrag mit auf den Weg gegeben es könnte zu meinem Nachteil sein das ich über das gesamte Studium hinweg zu gute Noten hatte (Bachelor + Master mit 1,0). Das hat mich dann in meinen Vorstellungsgespräch tatsächlich erwischt. Ich musst mich gegenüber der Personalerin rechtfertigen warum ich so gute Noten im Studium hatte ... eine wirklich seltsame Geschichte. Auf die dumme Frage gab es dann natürlich auch eine dumme Antwort und zusammen mit ein bisschen Souveränität und Humor hat mir das auch zu meinem Job verholfen. Im Prinzip sind die Noten immer ein Verhängnis, zu gut, zu schlecht, zu mittelmäßig. Den Idealen die manchmal im VG gefordert werden kann man nicht entsprechen. Das ist in vielen Belangen sehr schade und oft nicht nachvollziehbar. Im Endeffekt aber lediglich dem ausufernden Chauvinismus der Personaler geschuldet. Es gibt auch Ausnahmen, beispielsweise ein namhaftes Münchner Familienunternehmen, welches im HF-Bereich tätig ist. Da wurde nach Ausnahmetalenten ernsthaft gescoutet. Schade das es nicht meine Vertiefung war, anfangen hätte ich dort trotzdem können.
Mupser schrieb: > Jaja, die spannenden Themen. Die haben sie alle ... > > Selbstbeweihräuchern kann sich jedes Unternehmen bis es grün wird. > > Das mit den besten 20% <= 1.5 dürfte im Bachelor schon hinkommen. Im > Master wohl eher 40%. > > Die Noten öffnen dir die Tür zum Vorstellungsgespräch. Danach musst du > mit deiner Persönlichkeit überzeugen. Mein Prof. hatte mir nach meinem > Abschlussvortrag mit auf den Weg gegeben es könnte zu meinem Nachteil > sein das ich über das gesamte Studium hinweg zu gute Noten hatte > (Bachelor + Master mit 1,0). Das hat mich dann in meinen > Vorstellungsgespräch tatsächlich erwischt. Ich musst mich gegenüber der > Personalerin rechtfertigen warum ich so gute Noten im Studium hatte ... > eine wirklich seltsame Geschichte. Auf die dumme Frage gab es dann > natürlich auch eine dumme Antwort und zusammen mit ein bisschen > Souveränität und Humor hat mir das auch zu meinem Job verholfen. hab mich tatsächlich auch gegen eine 1,0 entschieden weil ich auch denke dass es irgendwie komisch ist wenn der abschluss so gut ist ich denke ne 1,2 oder 1,3 sieht fast besser aus und ist teilweise sehr viel leichter zu erreichen mit deutlich weniger aufwand
Wenn da einer mit 1.0 Abi, Bachelor und Master vor mir sitzt, unterstelle ich ihm irgendeine Form von Autismus.
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