Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LTspice Simulation entspricht nicht den Erwartungen


von Peter (Gast)


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Hallo,

Ich möchte einen Subwooferverstärker (SUB-100, von Conrad) an meine neue 
Subwooferkonstruktion anpassen. Ich möchte den Subsonicfilter (19Hz) und 
die feste Bassanhebung (32Hz) um 1/3 senken. So habe ich mich das erste 
mal mit LTspice beschäftigt. Ich hab auch ein ergebnis bekommen, dies 
entsprach aber nicht den Daten im Datenblatt.

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/300000-324999/300518-da-01-en-Einbau_Verstaerkermodul_aktiv_100W.pdf

 Woran liegt es. Der einzige Unterschied ist, dass ich einen abderen OPV 
genommen habe da es den benötigten nicht in der Datenbank gab. Ich 
denke, dass wird nicht das große Problem sein, oder doch...... 
Importieren soll zwar auch gehen, aber ich bin schon glücklich so weit 
gekommen zu sein.

Kann mir da jemand weiterhelfen? Ich bin da ziemlich Ratlos.


Peter

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/300000-324999/300518-sp-01-en-Einbau_Verstaerkermodul_aktiv.pdf

: Verschoben durch Moderator
von Paul Baumann (Gast)


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Warum ist der linke OPV in der Schaltung? Der hat doch auf das Signal 
gar keine Auswirkung und zieht nur Strom...

MfG Paul

von Joe F. (easylife)


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Paul Baumann schrieb:
> Warum ist der linke OPV in der Schaltung?
Da sollte wohl eigentlich mal das Signal durch gehen.

@TO: Der Schaltplan von deinem SUB-100 ist wesentlich umfangreicher als 
deine simulierte Schaltung.
Also ist es ja wohl kaum verwunderlich, dass etwas komplett Anderes beim 
Frequenzgang herauskommt.

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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Hallo,

1. Die Gegenkopplung (Leitung) muss vom Ausgang zum Minuseingang des 
Opamps.

2. Der OP37 ist total ungeeignet da nur für Verstärkung >5  stabil.

Gruß
Helmut

von Joe F. (easylife)


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Helmut S. schrieb:
> 1. Die Gegenkopplung (Leitung) muss vom Ausgang zum Minuseingang des
> Opamps.

Den gleichen Fehler hast du (TO) übrigens auch schon bei der 1. 
(unbenutzten) Stufe gemacht (+/- verwechselt).

von Paul Baumann (Gast)


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Joe F. schrieb:
> Da sollte wohl eigentlich mal das Signal durch gehen.

Da kann ich nur Loriot zitieren:
"Ach?!"
;-)

MfG Paul

von Joe F. (easylife)


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...oder Luis de Funès "Nein! Doch! Oooh!"

von Peter (Gast)


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Hallo,

mit dem falschen Anschluss des OPV habt Ihr recht. Das dürfte aber auf 
die Funktion des Tiefpasses keinen Einfluss haben. Mich Interessiert nur 
der Frequenzgang. Warum ist dieser so weit weg von den Werten im 
Datenblatt?

Helmut S. schrieb:
> Der OP37 ist total ungeeignet

Welcher OPV wäre geeigneter?



Gruß
Peter

von Helmut S. (helmuts)


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Simuliere erst mal einfach mit UniversalOpamp2.


> Das dürfte aber auf die Funktion des Tiefpasses keinen Einfluss haben.

Und hast du das ausprobiert?

: Bearbeitet durch User
von Helmut S. (helmuts)


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Den exakten Frequenzgang im Datenblatt kann diese Schaltung nie 
nachbilden, weil dort ein Kurve wiedergegebn wird die zusammen mit 
anderen Stufen des Gerätes gemessen wurde.

von Peter (Gast)


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ich habe mal den OPV ausgetauscht, es ändert sich nichts geändert.
Wie auch....., die funktion des Tiefpasses wird ja nur durch die 
Beschaltung bestimmt. in diesem Fall R/C-Kombination.
Die anderen Stufen in dieser Schaltung (link oben) beeinflussen die 
Funktion des Tiefpasses nicht.

von Helmut S. (helmuts)


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In dem Originaldatenblatt ist ja der Frequenzgang, genauer gesagt der 
Schalldruck, inklusive Lautsprecher(box) und Messmikrophon.

von Peter (Gast)


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das orginaldatenblatt ist dies:

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/300000-324999/300518-da-01-en-Einbau_Verstaerkermodul_aktiv_100W.pdf

Der Tiefpass soll zu dem Frequenzgang meines Subwoofers (Frequenzgang 
.jpg)passend gemacht werden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich darf das mal übersetzen: Der über alles Frequenzgang soll glatt 
sein.

Dann muß das Filter das Inverse deines Boxen-Frequenzganges sein.

von Joe F. (easylife)


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Peter schrieb:
> ich habe mal den OPV ausgetauscht, es ändert sich nichts geändert.

hast du auch + und - richtig gemacht?
natürlich ändert sich da was.

Peter schrieb:
> die funktion des Tiefpasses wird ja nur durch die
> Beschaltung bestimmt.

ehm, ja.

Peter schrieb:
> in diesem Fall R/C-Kombination.

mehrere RC Kombinationen, von denen du nur einen Teil simulierst.

Peter schrieb:
> Die anderen Stufen in dieser Schaltung (link oben) beeinflussen die
> Funktion des Tiefpasses nicht.

Links obem: stimmt, ist der Vorverstärker.
Rechts oben, bzw. oben hängt aber der eigentliche Tiefpass.

Die Schaltung hat bei Mittelstellung der Potis anhängende Charakteristik 
- erwartungsgemäß und passend für einen Subwoofer.

von U. B. (Gast)


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>> Bis zum Punkt, an dem Uce noch kleiner als Ube.sat ist, wäre ich ja im
>> quasi-sättigungsbereich richtig?

>Nach deiner eigenen Definition, ja. Und nicht "quasi", sondern wirklich.

Der Begriff "Quasi-Sättigung" ist der Schaltzustand, bei dem der 
Transitor eben noch nicht "voll" gesättigt ist:
Vorteil: deutlich kürzere Ausschaltzeit
Nachteil: grössere Durchlassspannung

Dieser Begriff wurde zuerst (?) von einem Klaus Rischmüller, 
Thomson-CSF, in seinen Büchern über Schalttransistoren so erklärt.

Der Übergang zwischen "Quasi-Sättigung" und "voller Sättigung" kann nur 
willkürlich festgelegt werden, wie schon gesagt.

(Mit der Festlegung, ab welcher Feldstärke ein Transformatorblech 
"Sättigung" erreicht, verhält es sich genauso.)

von Peter (Gast)


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Joe F. schrieb:
> hast du auch + und - richtig gemacht?

ja, hab ich.
Der Frequenzgang hat sich aber nicht verändert, Maximum bei 3,2Hz.

Dein ergebnis passt da schon besser.

Meiner Ansichz zufolge kommt nach der Eingangsstufe

- die Lautstärkereglung mit noch irgendwas (was sich nicht auf den 
Frequenzgang auswirkt)

- der Hochpass

- dann die Frequenzregelung (Tiefpas)

- und die Phasenumschaltung

von dort aus geht es in die Endstufe.

Ich verstehe nicht wie die anderen Schaltungsbestandteile auf den 
Hochpass Einfluss haben sollen???

Ich denke ich habe alles richtig gemacht. Warum bekomme ich ein anderes 
Ergebnis???

von Joe F. (easylife)


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Der Peak sollte bei leicht über 30 Hz sein.
Warum nimmst du "PWL" als Spannungsversorgung? Das macht bei .ac 
überhaupt keinen Sinn.
Evtl. liegt es daran.

Der Rest der Schaltung fehlt halt nach wie vor, vor allem der 
Tiefpass...

von Joe F. (easylife)


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OK, habs gerade ausprobiert, PWL geht genauso.
Des Rätsels Lösung:

"0,1u" interpretiert dein Spice vermutlich als 1u, das würde die 
Frequenzen erklären.

Probiere mal "0.1u" oder besser gleich "100n"
Ich finde ja auch "1000p" statt "1n" sieht echt nicht toll aus.
Bei Widerständen würde auch kein Mensch "18000" statt "18K" 
hinschreiben...

von Helmut S. (helmuts)


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@Peter,

Ich habe mal die Schaltung korrigiert und etwas "gehübscht".


PWL mit 0V bei t=0 ist ganz schlecht für .AC in SPICE da dann der Opamp 
mit 0V versorgt wird.

Zahlen müssen mit "." geschrieben werden.
0.1
3.3e-5

Gruß
Helmut

von Joe F. (easylife)


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Helmut S. schrieb:
> PWL mit 0V bei t=0 ist ganz schlecht für .AC in SPICE da dann der Opamp
> mit 0V versorgt wird.

Er hat ja 15V bei t=0, insofern funktioniert es auch.

> Zahlen müssen mit "." geschrieben werden.

Eben.

von Helmut S. (helmuts)


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@Joe
Danke für den Hinweis mit PWL. Da hatte ich nicht genau genug 
hingeschaut.

von Peter (Gast)


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Jaaaaaa....

Das wars. LTspice hat das  ,   missverstanden. ich habe den C-Wert jetzt 
mit 100n angegeben und es hat funktioniert wie es sein sollte.

Im zweiten schritt zusätzlich 47n an beide C paralel geschaltet, und 
siehe da.......  Der Peak ist bei 22Hz wie ich es vor hatte.
Ist auch schon umgebaut.
Jetzt passt der Subsonicfilter und die Bassanhebung um einiges besser 
zum Frequenzgang des Subwoofers.

Vielen Dank noch mal für eure Bemühungen.
Bis zum nächsten Problem....

Peter

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