Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was macht eine Interessante Ing.Tätigkeit aus?


von der_tony (Gast)


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hi all

> Ein Studium ist keine Garantie für einen interessanten und gutbezahlten
> Job. Kann klappen, muss aber nicht, ich kenne Leute aus beiden Gruppen

angeregt durch einen Beitrag gerade in einem anderen Thread, frage ich 
mich was zeichnet für euch eine Interessante Tätigkeit aus.

Fachübergreifend?
Kundenkontakt?
Kollegenkontakt?
Nicht immer nur am Arbeitsplatz hocken?

Gerade in der Softwareentwicklung beschäfigt sich man ja oft mit sehr 
traurigen und langweiligen Sachen zum Teil Monatelang.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Bastel_Ing (Gast)


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Das Produkt in seiner Gesamtheit erleben.

Wenn die ersten Schaltplanskizzen zusammengerollt noch auf dem Regal 
neben dem gelben Helm liegen, die Kunstruktionsabteilung ohne 
X-Iterationen funktionsfähige Platinen draus gemacht hat, man 
irgerndwann mit Kollegen aus Mechanik und Software den Serienanlauf 
begleitet. Zuletzt wird beim Kunden zur Inbetriebnahme in einem 
möglicherweise fernen Land vorbeigeschaut und noch dessen Kultur erlebt 
und vorbehalte abbgebaut, da man 3 Wochen allein am anderen Ende der 
Welt ist.
Dazu Kommunikation mit Zulieferern, anderen Abteilungen wie der 
Mechanik, den Softwerkern, Rückfragen der Fertigung. So ist es 
interessant - aber natürlich ab und an auch stressig. Geht aber wohl 
eher in kleineren Unternehmen so. Ich find es toll.
(Natürlich ist man im Zweifelsfall aber auch der, der es verbockt 
hat...)

Maik

von Sebastian (Gast)


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Kann Maik nur zustimmen. Von Anfang bis zum Ende dabei zu sein, ein 
Produkt in allen seinen Phasen zu begleiten, das ist abwechslungsreich 
und motivierend. Man sieht dabei meist auch einiges an 
Optimierungspotential.

von Mark B. (markbrandis)


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der_tony schrieb:
> Was macht eine Interessante Ing.Tätigkeit aus?

Dass man die Aufgaben bekommt, die man gerne haben will. Und dafür die 
nötigen Tools die nötige Zeit zur Verfügung hat, um diese Aufgaben in 
einer gewissen Mindestqualität zu erledigen.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Mark Brandis schrieb:
> Dass man die Aufgaben bekommt, die man gerne habnen will. Und dafür die
> nötigen Tools die nötige Zeit zur Verfügung hat, um diese Aufgaben in
> einer gewissen Mindestqualität zu erledigen.

Dachte das nennt man Hobby...

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Cyblord ---- schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> Dass man die Aufgaben bekommt, die man gerne habnen will. Und dafür die
>> nötigen Tools die nötige Zeit zur Verfügung hat, um diese Aufgaben in
>> einer gewissen Mindestqualität zu erledigen.
>
> Das das nennt man Hobby...

Unsinn.

Hier in der Firma vor nem halben Jahr erlebt: Ein Kollege hatte eine 
Aufgabe, etwas in Java zu entwickeln. Er war damit gar nicht glücklich, 
ist mehr so der C-Programmierer. Ich hätte es liebend gerne gemacht. 
Habe dies meinem Chef auch angeboten. Wurde abgelehnt. So durfte weder 
der andere etwas machen, was er wollte, noch ich. Man hätte aber sehr 
leicht die Aufgaben tauschen können. Wäre problemlos gegangen.

Das Endergebnis: Zwei Entwickler, deren Motivation leidet. Ziemlich 
dumm, wenn ein Arbeitgeber so handelt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mark Brandis schrieb:
> Hier in der Firma vor nem halben Jahr erlebt: Ein Kollege hatte eine
> Aufgabe, etwas in Java zu entwickeln. Er war damit gar nicht glücklich,
> ist mehr so der C-Programmierer. Ich hätte es liebend gerne gemacht.
> Habe dies meinem Chef auch angeboten. Wurde abgelehnt.
Unterstreicht das nicht eher meine Aussage?

> Das Endergebnis: Zwei Entwickler, deren Motivation leidet. Ziemlich
> dumm, wenn ein Arbeitgeber so handelt.

Ja das kannst du meinem AG auch gerne mal erzählen. Ich denke die 
Motivation wird meistens rein über die Asche erziehlt. An den Aufgaben 
kanns jedenfalls nicht liegen.

von g. k. (jlagreen)


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Hmm, interessantes Thema. Eine pauschale Antwort kann es dazu nicht 
geben, weil einfach jeder anders tickt.

Bei mir war es so, dass ich zunächst in der Entwicklung tätig war. Dann 
interne Produktion/Inbetriebnahme, anschließend 
Inbetriebnahme/Einweisung weltweit beim Kunden. Dann techn. 
Unterstützung im Vertrieb und aktuell mehr im techn. Vertrieb 
(weltweit), allerdings auch parallel techn. Service (auch weltweit). Da 
ich in einem kleinen Unternehmen arbeite (bzw. Tochter eines großen IGM 
Unternehmen), sind hier die Möglichkeiten für solche Wandlungen auch 
gegeben.

Bisher war es für mich sehr interessant, da ich auch viel Kundenkontakt 
hatte/habe sowie viel gereist bin, was mir sehr gefällt.

Aktuell stehe ich ein wenig am Scheideweg, da ich u.a. auch gerne 
Führungsverantwortung übernehmen würde. Im Vertrieb sieht es danach 
aktuell nicht aus, daher überlege ich ggf. mehr Richtung Service zu 
gehen, da ist vom Management ein Ausbau geplant.

Oder aber ich werde zum Vollblut-Vertriebler und gehe ins Ausland, um 
eine Region auszubauen. Das könnte ich mir auch richtig gut vorstellen, 
denn ich merke sehr, dass es in unserem internationalen Vertrieb vor 
allem an der Kommunikation zum HQ in Deutschland mangelt. Besonders 
reizen würde mich dabei eine weitere Fremdsprache zu lernen.

Wie dem auch sei, ich bin nun bald 9 Jahre berufstätig und kann mich an 
keinen Tag errinnern, an dem ich bzgl. meiner Tätigkeiten frustriert, 
gelangweilt oder verärgert war. Klar gab es schon haarsträubende 
Situationen, aber gerade die vielen Reisen machen die Arbeit oft zum 
Abenteuer (aktueller Stand: 77 Länder auf allen Kontinenten bereist).

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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g. k. schrieb:
> aber gerade die vielen Reisen machen die Arbeit oft zum
> Abenteuer (aktueller Stand: 77 Länder auf allen Kontinenten bereist).

Wieviele Bonusmeilen hast Du schon? :-)

von MaWin (Gast)


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von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Interessant?
Es muss mir Spaß machen, das sieht bei jedem sicher etwas anders aus.

Ich liebe es praktisch zu arbeiten, Prüffeld etc., dann wieder zurück an 
die Simulation. Nur vorm Rechner zu hängen wäre nichts für mich.

Manche lieben es ständig unterwegs zu sein.

Andere lieben den Kundenkontakt, eventuell den Vertrieb.

Noch andere sind geil auf Bonusmeilen - Filmtipp mit George Clooney - Up 
in the air http://de.wikipedia.org/wiki/Up_in_the_Air

oder was auch immer.

Softwareentwicklung kann sehr öde sein, kaum Abwechslung, dafür aber 
wohl regelmäßiger zuhause als im Bereich Inbetriebnahme.

Wichtig, ganz wichtig ist doch, das mir die ganze Arbeit Spaß macht, 
zumindest unterm Strich.
Falls nicht, sollte ich an der Situation was ädern.

Ein dickes Bankkonto hilft mir auch wenig, wenn ich nach 10 Monaten auf 
Montage am Arsch der Welt, nachts zuhause immer alleine ins Bett gehe, 
es sei denn es gefällt mir.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Interesant ist oft, das was man nicht macht, bis man es macht.

von Mark B. (markbrandis)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Softwareentwicklung kann sehr öde sein, kaum Abwechslung

Wie kommst Du auf das schmale Brett?

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> MoD - Master of Desaster schrieb:
>> Softwareentwicklung kann sehr öde sein, kaum Abwechslung
>
> Wie kommst Du auf das schmale Brett?

Es kann, es muss nicht!

von Antimedial (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Ich denke die
> Motivation wird meistens rein über die Asche erziehlt.

Das ist genau der Unsinn, den viele Arbeitgeber noch glauben. In 
Wahrheit ist es aber so, dass mehr Geld nur kurzfristig wirkt. 
Nachhaltig motivieren kann man nur durch Wertschätzung, interessante 
Aufgaben und so viel Unterstützung zu bieten, dass man diese Aufgaben so 
effektiv wie möglich erledigen kann. Ein vernünftiges Gehalt fällt da 
darunter, ist aber nur ein Aspekt von vielen.

von Mark B. (markbrandis)


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Antimedial schrieb:
> Nachhaltig motivieren kann man nur durch Wertschätzung, interessante
> Aufgaben und so viel Unterstützung zu bieten, dass man diese Aufgaben so
> effektiv wie möglich erledigen kann. Ein vernünftiges Gehalt fällt da
> darunter, ist aber nur ein Aspekt von vielen.

Volle Zustimmung.

von Ingo (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Volle Zustimmung.

Ebenso von mir.

von Panzer H. (panzer1)


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Ingo schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> Volle Zustimmung.
>
> Ebenso von mir.

Und nocheinmal Zustimmung.
Ich habe leider bisher noch kein Firma von innen gesehen,
wo das Prinzip einer nachhaltigen Motivation wirklich gelebt wird.
Vielleicht sollte ich mich außerhalb der Entwicklung umsehen...

von der_tony (Gast)


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Bastel_Ing schrieb:
> Wenn die ersten Schaltplanskizzen zusammengerollt noch auf dem Regal
> neben dem gelben Helm liegen, die Kunstruktionsabteilung ohne
> X-Iterationen funktionsfähige Platinen draus gemacht hat, man
> irgerndwann mit Kollegen aus Mechanik und Software den Serienanlauf
> begleitet. Zuletzt wird beim Kunden zur Inbetriebnahme in einem
> möglicherweise fernen Land vorbeigeschaut und noch dessen Kultur erlebt
> und vorbehalte abbgebaut, da man 3 Wochen allein am anderen Ende der
> Welt ist.
> Dazu Kommunikation mit Zulieferern, anderen Abteilungen wie der
> Mechanik, den Softwerkern, Rückfragen der Fertigung. So ist es
> interessant - aber natürlich ab und an auch stressig. Geht aber wohl
> eher in kleineren Unternehmen so. Ich find es toll.
> (Natürlich ist man im Zweifelsfall aber auch der, der es verbockt
> hat...)

Aus dem Grund bin ich ansich eigentlich auch in einem kleineren 
Unternehmen. Aber bei uns ist das eher so: alles interessante bekommt 
die gleiche Person. Man darf sich schon mal freuen wenn man ene 
Besprechungseinladung bekommt, damit man auch mal überwas erfährt.

von oszi40 (Gast)


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Glücklich ist der, der auch die Erfolge seiner Arbeit ernten kann. Bei 
Software kann das etwas mühsamer sein, als bei einem Malergesellen, der 
eine Wand frisch gestrichen hat.

von Dipl.- G. (hipot)


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Antimedial schrieb:

>> Cyblord ---- schrieb:
>> Ich denke die
>> Motivation wird meistens rein über die Asche erziehlt.
>
> Das ist genau der Unsinn, den viele Arbeitgeber noch glauben. In
> Wahrheit ist es aber so, dass mehr Geld nur kurzfristig wirkt.
> Nachhaltig motivieren kann man nur durch Wertschätzung, interessante
> Aufgaben und so viel Unterstützung zu bieten, dass man diese Aufgaben so
> effektiv wie möglich erledigen kann. Ein vernünftiges Gehalt fällt da
> darunter, ist aber nur ein Aspekt von vielen.

You would be surprised how many people hate their job but love their 
very high salary. Nothing motivates better than money because neither 
optimal working conditions nor having a good time with your colleagues 
will pay your bills by the end of the month... Without money nothing 
else is of any value.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Ich habe ja gesagt, dass viele diesen Irrtum des motivierenden Geldes 
glauben. Geld motiviert aber nur die falschen Leute, aus den falschen 
(egoistischen) Gründen.

P.S.:Nur weil du englisch schreibst, wirst du nicht glaubwürdiger.

von 6A66 (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Das ist genau der Unsinn, den viele Arbeitgeber noch glauben. In
> Wahrheit ist es aber so, dass mehr Geld nur kurzfristig wirkt.
> Nachhaltig motivieren kann man nur durch Wertschätzung, interessante
> Aufgaben und so viel Unterstützung zu bieten, dass man diese Aufgaben so
> effektiv wie möglich erledigen kann. Ein vernünftiges Gehalt fällt da
> darunter, ist aber nur ein Aspekt von vielen.

Geld ist ein Hygienefaktor, kein Motivator:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Faktoren-Theorie_%28Herzberg%29

rgds

von Heinz (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Without money nothing else is of any value.

Na von wegen! Die besten Dinge des Lebens sind umsonst.
Immer diese geldgeilen USA-Auswanderer, die denken, alles besser zu 
wissen.

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.- Gott schrieb:
> You would be surprised how many people hate their job but love their
> very high salary. Nothing motivates better than money because neither
> optimal working conditions nor having a good time with your colleagues
> will pay your bills by the end of the month... Without money nothing
> else is of any value.

Sicher gibt es Menschen, denen das Gehalt wichtiger ist als alles 
andere. Aber nicht jeder denkt und empfindet so.

Ich würde lieber einen Job machen, den ich liebe für 50.000 Euro im 
Jahr, als einen Job den ich hasse für 100.000 Euro im Jahr. Das ist mein 
voller Ernst. Wer's nicht glaubt, kann mir gern den Buckel 
runterrutschen.

: Bearbeitet durch User
von Gaylord (Gast)


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Cyblord ---- schrieb:
> Ja das kannst du meinem AG auch gerne mal erzählen. Ich denke die
> Motivation wird meistens rein über die Asche erziehlt. An den Aufgaben
> kanns jedenfalls nicht liegen.

Dann hast du halt einen Mist-Job.
Würde zumindest deinen Frust erklären.
Dazu noch Dauer-Single .. oh oh oh

von MaWin (Gast)


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Gaylord schrieb:
> Dann hast du halt einen Mist-Job.
> Würde zumindest deinen Frust erklären.
> Dazu noch Dauer-Single .. oh oh oh

http://mobil.berliner-kurier.de/panorama/neue-studie-ingenieure-wollen-vor-allem-sex,23600680,29297580.html

von Christian B. (casandro)


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der_tony schrieb:
...
> Gerade in der Softwareentwicklung beschäfigt sich man ja oft mit sehr
> traurigen und langweiligen Sachen zum Teil Monatelang.

Dann machst Du wahrscheinlich was falsch und Du hast das Problem viel zu 
komplex, sprich mit viel zu vielen Codezeilen, gelöst.

von Rick M. (rick-nrw)


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von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Without money nothing else is of any value.

Ja, sein Satz ist natürlich Unsinn - das weiss er aber sicher auch 
selbst, oder er ist noch sehr jung ;-)

> Na von wegen! Die besten Dinge des Lebens sind umsonst.

Oder anders gesagt: die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind 
unbezahlbar.

Und genau das macht sie so wertvoll: man kann sie sich nicht erarbeiten, 
man kann sie sich nicht erspielen oder ergaunern.

> Immer diese geldgeilen USA-Auswanderer, die denken, alles besser zu
> wissen.

Das würde ich aber nicht an den Auswanderern festmachen - wenn ich mich 
umsehe, stecken viel zu viele im Hamsterrad "Geld und Arbeit".


Für mich macht eine interessante Ingenieurtätigkeit aus, dass ich von A 
bis Z an meinem Produkt, meiner Idee arbeiten und gestalten kann, nach 
und nach mit zähem Ringen die Probleme auf diesem Weg gelöst werden und 
zum Schluss ein Produkt entsteht, von dem unsere Kunden sagen: "Wow, ein 
Meisterstück!"

Eine Entwicklung muss für mich immer auch eine Herausforderung sein - 
sonst mache ich sie einfach nicht :-)

Und da ich mittlerweile selbst bestimmen kann, was ich entwickle, liegt 
die Latte einfach immer ziemlich hoch. Einfach wunderbar, sich selbst 
immer wieder ins kalte Wasser zu schmeißen und zu sagen: ich weiss zwar 
noch nicht wie, aber das Problem wird gelöst :-)

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Antimedial schrieb:
> Das ist genau der Unsinn, den viele Arbeitgeber noch glauben. In
> Wahrheit ist es aber so, dass mehr Geld nur kurzfristig wirkt.
> Nachhaltig motivieren kann man nur durch Wertschätzung, interessante
> Aufgaben und so viel Unterstützung zu bieten, dass man diese Aufgaben so
> effektiv wie möglich erledigen kann. Ein vernünftiges Gehalt fällt da
> darunter, ist aber nur ein Aspekt von vielen.

Mark Brandis schrieb:
> Ich würde lieber einen Job machen, den ich liebe für 50.000 Euro im
> Jahr, als einen Job den ich hasse für 100.000 Euro im Jahr. Das ist mein
> voller Ernst. Wer's nicht glaubt, kann mir gern den Buckel
> runterrutschen.

Zu beiden Aussagen erst einmal auch meine volle Zustimmung!

Für die Arbeit geht so ein hoher Anteil unserer Begrenzten Lebenszeit 
drauf, da müsste das Salär schon derart unrealistisch hoch sein um für 
mich einen frustrierenden Job wieder auszugleichen.
Und selbst dann würde das nur deshalb funktionieren weil ich durch das 
hohe Gehalt ja meine Gesamtarbeitszeit ja wieder um 50% senken könnte um
 mehr Freizeit zu haben ohne das die Finanzen knapp würden...


Heinz schrieb:
> Dipl.- Gott schrieb:
>> Without money nothing else is of any value.
>
> Na von wegen! Die besten Dinge des Lebens sind umsonst.
> Immer diese geldgeilen USA-Auswanderer, die denken, alles besser zu
> wissen.

Naja, absolut Falsch ist die Aussage nicht...
Wenn gleich die Wahrheit darin auch an einer anderen Stelle liegt als er 
uns weismachen will.

Antimedial hat ja richtigerweise geschrieben das Gehalt schon ein Faktor 
(von vielen) ist. Und das ist definitiv so. Letztendlich ist es sogar 
ein sehr wichtiger Faktor.
Allerdings,zumindest für mich, nicht in der Form "mehr Gehalt == mehr 
Glück" sondern viel eher in Form eines Schwellwertes der überschritten 
sein muss damit der Job überhaupt langfristig Spass machen kann.

Wenn vom Gehalt nach Bezahlung der Fixkosten kaum was über bleibt, oder 
noch schlimmer selbst diese Fixkosten ohne Zuschüsse nicht mal mehr 
beglichen werden können, dann nützt der interessanteste Job nichts mehr, 
das wird in Dauerfrust enden.

Gruß

Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Mark Brandis schrieb:
> Hier in der Firma vor nem halben Jahr erlebt: Ein Kollege hatte eine
> Aufgabe, etwas in Java zu entwickeln. Er war damit gar nicht glücklich,
> ist mehr so der C-Programmierer. Ich hätte es liebend gerne gemacht.
> Habe dies meinem Chef auch angeboten. Wurde abgelehnt. So durfte weder
> der andere etwas machen, was er wollte, noch ich. Man hätte aber sehr
> leicht die Aufgaben tauschen können. Wäre problemlos gegangen.

Das kann natürlich Dummheit oder auch Schikane (Macht ausleben) sein.

Es kann andererseits aber durchaus sein das euer Chef da 
nachvollziehbare Gründe gehabt hat die sich einen MA nicht auf den 
ersten Blick erschließen.
Daher ist auch die Frage ob das wirklich so einfach gegangen wäre und 
trotzdem ALLE Ziele dieser Maßnahme erfüllt worden wären nicht so 
einfach von aussen erkennbar.

Bei mir in der Abteilung haben die Kollegen beispielsweise auch jeweils 
ihre Lieblingsarbeiten und Fähigkeiten. Diese Vorlieben sind dann auch 
noch so verteilt das es ziemlich Glatt aufgeht.

Und natürlich werden die Arbeiten überwiegend so verteilt das es zu 
deren Vorlieben passt.

Allerdings mache ich auch immer wieder, insbesondere wenn mal etwas mehr
Luft ist, auch das genaue Gegenteil und verteile die Aufgaben so das es 
gerade nicht übereinstimmt (also wie bei euch geschehen).

Nicht um die Kollegen zu ärgern sondern ganz einfach weil ich ja immer 
damit rechnen muss das mal einer wegen Krankheit/Unfall/wasauchimmer 
plötzlich ausfällt usw.
Ich (bzw. mein Arbeitgeber) bin also darauf angewiesen das jede 
Tätigkeit grundsätzlich von mehreren Personen beherrscht wird. Es muss 
dabei nicht unbedingt gleich gut sein, aber zumindest muss es bewältigt 
werden können.

Und um dies sicherzustellen muss man nun einmal auch in Zeiten wo dies 
auf den ersten Blick unnötig erscheint die Aufgaben mal etwas entgegen 
den Vorlieben verteilen. Denn nur in solchen Phasen hat man die Zeit und 
Reserven Defizite zu Erkennen und zu beheben oder einfach Fehler zu 
machen ohne das gleich das gesamte Projekt deswegen stillsteht.
(Im einfachsten Fall den Kollegen zu fragen, manchmal auch einfach mal 
selbst in der Literatur nachzuschlagen usw.)

> Das Endergebnis: Zwei Entwickler, deren Motivation leidet. Ziemlich
> dumm, wenn ein Arbeitgeber so handelt.

Das sollte natürlich nicht sein.
Wenn es keine tiefergehende Überlegung eures Chefs hinter der 
Entscheidung gab geschieht ihm das auch zurecht.

Allerdings, selbst wenn es eine solche Überlegung gab hat er Dumm 
gehandelt denn dann hätte es sich gehört das er den Grund für diese 
Maßnahme sachlich kommuniziert.

Oder sei mal Ehrlich Antimedial, wenn euer Cheffe statt einfach nur 
"NEIN" zu sagen geantwortet hätte:
"Ja, ich weiß da -Antimedial- ein super JAVA Programmierer ist und 
-Kollege- das C Projekt mit absoluter Sicherheit zum Erfolg bringen 
würde, aber ich will jetzt bewusst das Ihr das macht/übt was euch nicht 
ganz so liegt damit ihr in einem Notfall den Anderen unterstützen könnt. 
Das es so natürlich etwas länger dauert ist mir dabei bewusst"

Dann hättet ihr vielleicht trotzdem nicht mehr Spass an der Aufgabe 
selbst gehabt, aber ein "langfristiger Frust" hätte sich wohl eher nicht 
eingestellt, oder?

Gruß
Carsten

von Mark B. (markbrandis)


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Rick McGlenn schrieb:
> MaWin schrieb:
>>
> 
http://mobil.berliner-kurier.de/panorama/neue-studie-ingenieure-wollen-vor-allem-sex,23600680,29297580.html
>
> Das erklärt vieles!

Das erklärt überhaupt gar nichts.

1.) ist der Berliner Kurier nicht gerade für seine Seriosität bekannt
2.) ist die Dating-App Clover in Deutschland noch gar nicht verfügbar, 
somit sind daraus abgeleitete Aussagen über deutsche Ingenieure nicht 
möglich
3.) weiß ich nicht wie es in Eurem Umfeld aussieht, aber bei meinem 
Arbeitgeber sind die meisten Ingenieure verheiratet oder leben in einer 
festen Beziehung.

Lesekompetenz hilft!

: Bearbeitet durch User
von Reinhard S. (rezz)


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Mark Brandis schrieb:
> 3.) weiß ich nicht wie es in Eurem Umfeld aussieht, aber bei meinem
> Arbeitgeber sind die meisten Ingenieure verheiratet oder leben in einer
> festen Beziehung.

Was nicht heißt, das sie Sex haben...

von Mark B. (markbrandis)


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Reinhard S. schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> 3.) weiß ich nicht wie es in Eurem Umfeld aussieht, aber bei meinem
>> Arbeitgeber sind die meisten Ingenieure verheiratet oder leben in einer
>> festen Beziehung.
>
> Was nicht heißt, das sie Sex haben...

Menschen, die in einer Beziehung leben, haben im Durchschnitt öfter Sex 
als Singles.

von MoD - Master of Desaster (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Das erklärt überhaupt gar nichts.
>
> 1.) ist der Berliner Kurier nicht gerade für seine Seriosität bekannt
> 2.) ist die Dating-App Clover in Deutschland noch gar nicht verfügbar,
> somit sind daraus abgeleitete Aussagen über deutsche Ingenieure nicht
> möglich
> 3.) weiß ich nicht wie es in Eurem Umfeld aussieht, aber bei meinem
> Arbeitgeber sind die meisten Ingenieure verheiratet oder leben in einer
> festen Beziehung.
>
> Lesekompetenz hilft!

Das erklärt vieles, was das Forum hier angeht.

Den Berliner Kurier würde ich nicht als ernsthafte Quelle nehmen, nur 
zur Unterhaltung.

Dating App Clover - noch nie von gehört

In meinem Umfeld, sind einige Ingenieure verheiratet oder in festen 
Beziehungen, viele sind aber wohl eher solo.
Sieht aber wohl in anderen Berufsgruppen nicht viel anders aus.

Aber ist das nicht das typische Bild eines Ingenieurs, viel Technik, 
einsamer Tüftler, der im Keller rumtüftelt und rummacht, sehr 
interessiert ist an Technik, aber halt weniger an Frauen? Alles 
Klischee?

von Gonzo (Gast)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Aber ist das nicht das typische Bild eines Ingenieurs, viel Technik,
> einsamer Tüftler, der im Keller rumtüftelt und rummacht, sehr
> interessiert ist an Technik, aber halt weniger an Frauen? Alles
> Klischee?

Ja, alles nur Klischee!
Der moderne Ingenieur von heute ist ein durchtrainierter Frauentyp.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Gonzo schrieb:
> MoD - Master of Desaster schrieb:
>> Aber ist das nicht das typische Bild eines Ingenieurs, viel Technik,
>> einsamer Tüftler, der im Keller rumtüftelt und rummacht, sehr
>> interessiert ist an Technik, aber halt weniger an Frauen? Alles
>> Klischee?
>
> Ja, alles nur Klischee!
> Der moderne Ingenieur von heute ist ein durchtrainierter Frauentyp.

... aber natürlich glücklich verheiratet, hat 3 Kinder, fährt VW Passat 
(sie natürlich einen Touran mit 3 Kindersitzen), hat ein Haus mit 600 qm 
Rasenfläche und Spielplatz, und während Sie im Halbtagsjob mit 
Fernstudium als Betriebswirtschaftlerin durchstartet, besucht er den 
Pilateskurs "on the job" und genießt den Anblick der Sekretärinnen mit 
ihren harten Bauchmuskeln.

von Mark B. (markbrandis)


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MoD - Master of Desaster schrieb:
> Aber ist das nicht das typische Bild eines Ingenieurs, viel Technik,
> einsamer Tüftler, der im Keller rumtüftelt und rummacht, sehr
> interessiert ist an Technik, aber halt weniger an Frauen? Alles
> Klischee?

Da Ingenieure in aller Regel mehr verdienen als der Durchschnitt der 
Bevölkerung, werden sie nicht selten als "heiratsfähig" angesehen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Da Ingenieure in aller Regel mehr verdienen als der Durchschnitt der
> Bevölkerung, werden sie nicht selten als "heiratsfähig" angesehen. ;-)

Richtig, Ingenieure verdienen wirklich richtig gut gemessen an der 
Gesamtbevölkerung. Von einer Gehaltsregion 60k - 90k (für normale 
Entwicklerjobs ohne viel Karriere zu machen) können die meisten 
Arbeitnehmer nur träumen. Wer erst einmal dort ist, weiß es aber leider 
oft nicht zu schätzen (ich schon).

Auch wenn Frauen meist das Gegenteil behaupten, ist ihnen meiner 
Erfahrung nach der Mann als Versorger schon wichtig. Natürlich geht es 
vordergründig niemals um die Höhe seines Einkommens oder Vermögens, 
wichtig ist nur, dass immer genügend da ist, um alle möglichen 
Extrawünsche und Geschenke als Liebesbeweis zu erfüllen. Aber das Spiel 
muss man ja nicht unbedingt mitmachen.

von Marx W. (Gast)


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Christian schrieb:
> Richtig, Ingenieure verdienen wirklich richtig gut gemessen an der
> Gesamtbevölkerung. Von einer Gehaltsregion 60k - 90k (für normale
> Entwicklerjobs ohne viel Karriere zu machen)

Also, selbst in Konzernen bekommt man für
 "normale Entwicklerjobs" keine 60k.

Sofern in Konzernen noch entwickelt wird!
Zumeist ist ja die Entwicklung ein Kostenfaktor, bei dem man erst in der 
Zukunft sieht, ob`s was gebracht hat.
Nicht umsonst wird landauf landab die Entwicklung in Engineering-Firmen 
ausgelagert.
Ob nun konzerneigene Tochter oder externer Dienstleister.
Wichtig ist es die Kosten zu drücken. Und in der Entwicklung sind die 
Personalkosten halt der entscheidende Punkt.

von Christian (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Also, selbst in Konzernen bekommt man für
>  "normale Entwicklerjobs" keine 60k.

Das ist nicht richtig. Alle meine direkten Konzernkollegen bekommen als 
Ingenieure, soweit ich das weiß, mindestens 60k.
Gut, es ist jetzt kein Anfänger direkt von der Hochschule mit dabei, der 
würde vielleicht erst einmal mit 50k starten. Ich selbst liege bei 70k 
für 35h für normale Entwicklungsarbeit (und viele Besprechungen).

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Mark Brandis schrieb:
> Da Ingenieure in aller Regel mehr verdienen als der Durchschnitt der
> Bevölkerung, werden sie nicht selten als "heiratsfähig" angesehen. ;-)

Anfang der 90er war ich zu Besuch an einer Uni in Moskau. Dort viel auf, 
dass 60% der Elektrotechnik-Studenten Frauen waren. In meinem 
Studiengang war es mal gerade eine Frau.
Die "Reiseleitung" hat uns die Frage nach diesem hohen Frauenanteil 
damit beantwortet, dass die meisten Frauen nur einen 
Ingenierusstudiengang gewählt hätten, um bereits an der Uni ihren 
zukünftigen Ehemann zu finden ;-)
Tja, das nenne ich Pragmatismus - was ja auch einen gewissen Teil der 
Ingenierstätigkeit ausmacht.

: Bearbeitet durch User
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