Forum: Offtopic Nach FTDI nun UbiSoft: Selbstjustiz von Firmen


von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Nach dem FTDI mit seiner Selbstjustiz gegen FTDI-Fakes nicht gerade 
positiv aufgefallen war, kommt nun UbiSoft:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ubisoft-loescht-bei-Dritt-Anbietern-gekaufte-Spiele-2530658.html

Ok, die Keys, welche weiterverkauft wurden, wurden mit geklauten 
Kreditkarten gekauft. Aber berechtigt das wirklich zu solchen Aktionen? 
Im Endeffekt ist doch wieder der betroffene User der Dumme, nicht aber 
die eigentlich schuldigen.

Wie sollte man als Verbrauchen mit solchen Firmen umgehen?

Ich bin zwar nicht von dieser Aktion betroffen, finde es trotzdem eine 
scheiss Aktion. Aber das ist ja auch nicht die erste Schlagzeile die 
UbiSoft mit solchen Aktionen macht...

Gruesse

von Sni T. (sniti)


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Ich bin mir nicht sicher, ob der Vergleich hier passt.

FTDI hat direkt fFremdbesitz gebrickt, mit unvorhersehbaren Folgen.

Hier weigert sich eine Software dubiose Keys anzunehmen (was es übrigens 
gefühlt seit 10 Jahren so gibt).

Dazu ist es bei Hehlerware übrigens "offline" auch so, dass du da keinen 
Anspruch darauf hast. Hier haben die Kunden anscheinend ausnahmslos ihr 
Geld zurückbekommen, von daher sehe ich hier kein Problem.

Vor allem wird anders als bei FTDI kein Fremdprodukt sabotiert, die 
Auswirkungen bleiben rein bei der Ubi-Software. Wenn der PC deswegen 
mehr starten würde, wärs imho was anderes.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Sni Ti schrieb:
> Hier weigert sich eine Software dubiose Keys anzunehmen
Eben nicht:
Der Betroffe hat das Spiel ja schon aktiviert, der Key wurde akzeptiert, 
das Spiel ggf. auch installiert und gespielt, und erst danach wurde der 
Key und das Spiel fuer Ungueltig erklaert. Mit dem entfernen aus der 
Spiele-Lib kann ich das Spiel weder starten noch ein zweites mal 
installieren (z.B. weil der PC neu aufgesetzt wurde) sondern muss es mir 
erst neu kaufen.
Sprich: die Software wurde nachtraeglich "unbrauchbar" gemacht.

Sni Ti schrieb:
> Dazu ist es bei Hehlerware übrigens "offline" auch so, dass du da keinen
> Anspruch darauf hast.
Das hab ich auch nie behauptet, oder wollte das so darstellen.
Nur bei meiner "offline Hehlerware" kommt UbiSoft/FTDI nicht vorbei und 
nimmt mir die DVD/den Fake-Chip weg.

Versteht mich nicht falsch:
Auf der einen Seite kann ich UbiSoft schon verstehen, genau wie FTDI. 
Ich waere wahrscheinlich auch so angepisst, wie der Baum vor meiner Tuer 
von den Hunden und Pennern. Aber deswegen muss ich solche Aktionen ja 
noch lange nicht gut heisen. Es geht mir auch weniger darum, ob das nun 
"richtig" oder "falsch" ist, was die Firmen da machen (was nichts daran 
aendert das es Selbstjustiz ist).

Mir geht es darum:
Wie kann/sollte ich als Verbaucher mit Firmen umgehen, die versuchen 
(oder es halt einfach machen) ihr "Recht" auf was auch immer mit Gewalt 
(Selbstjustiz) beim Kunden durchzudruecken?

von Jemin K. (jkam)


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Nicht nett, aber wenigstens aufs eigene Produkt beschränkt und klar 
nachvollziehbar für den Kunden. Wenn Gerät XY plötzlich nicht mehr tut, 
ist das leicht anders, denke ich. Aber Ubisoft, ist halt einer von den 
großen. Und da sind die Sitten öfter mal rau, oder?

von Sni T. (sniti)


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Kaj G. schrieb:
> Der Betroffe hat das Spiel ja schon aktiviert, der Key wurde akzeptiert,
> das Spiel ggf. auch installiert und gespielt, und erst danach wurde der
> Key und das Spiel fuer Ungueltig erklaert. Mit dem entfernen aus der
> Spiele-Lib kann ich das Spiel weder starten noch ein zweites mal
> installieren (z.B. weil der PC neu aufgesetzt wurde) sondern muss es mir
> erst neu kaufen.
> Sprich: die Software wurde nachtraeglich "unbrauchbar" gemacht.

Ich kann schon nachvollziehen, dass das im Einzelfall ärgerlich ist, 
wobei ja wohl kein Endkunde auf dem Schaden sitzen geblieben ist.

Ubisoft wird wohl von der Kreditkartenfirma (bzw mehreren) mitgeteilt 
bekommen haben, das Transaktion A für den Erwerb von Key xyz ein 
Missbrauch war und nicht von dem Eigentümer veranlasst wurde, bitteschön 
Geld zurück. Dann sperrt Ubi den Key und sagt dem Kunden, er soll sich 
mit dem Verkäufer einigen. In dem Fall dann wohl gleich alle Keys eines 
Wiederverkäufers. Dass Ubi das darf, hat der Nutzer sicher auch in der 
Lizenzvereinbarung bestätigt ;-)

Endergebnis: "Nur" die Ubisoftware funktioniert nicht mehr 
uneingeschränkt, bzw wurde eine Lizenz aufgehoben. Der Nutzer muss sich 
mit dem Verkäufer rum streiten.

Beispiel FTDI: Die Hardware eines anderen /Herstellers/ geht plötzlich 
aus für den Kunden unerkennbaren Gründen nicht mehr. Und es wurde 
tatsächlich etwas "zerstört". Dem Kunden ist nicht mit zwei bösen Mails 
geholfen, der Name des Herstellers wird dauerhaft beschädigt.

Verstehe mich nicht falsch, ich finde einige der Praktiken von Origin 
und Co. daneben, aber das ist auch nicht das erste mal, dass so etwas 
auftritt. Da könnte man sich auch vor dem Kauf über das Spielportal 
informieren.

Wie gesagt, ich finde schon, dass es einen gewissen Unterschied zu der 
FTDI Sache gibt ;-)

von Sni T. (sniti)


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Kaj G. schrieb:
> Mir geht es darum:
> Wie kann/sollte ich als Verbaucher mit Firmen umgehen, die versuchen
> (oder es halt einfach machen) ihr "Recht" auf was auch immer mit Gewalt
> (Selbstjustiz) beim Kunden durchzudruecken?

Nicht kaufen. ;-) Alleine:
1
Laut Lizenzvertrag war es EA nach Installation von Origin unter anderem gestattet:[20]
2
3
    automatisch Lizenzrechte für einige oder alle EA-Produkte ohne Benachrichtigung auf dem jeweiligen Computer zu prüfen
4
    EA darf per Software Informationen über Hardware, Medien, Software und die „Nutzung der Anwendungen auf dem Computer“ verwenden, um „Lizenzrechte zu prüfen und die Anwendung zu aktualisieren“
5
    EA und Partnern ist es erlaubt, technische und verwandte Informationen über den Computer und den Nutzer zu sammeln, speichern, übertragen und zu nutzen. Hierbei wird weder deutlich, um wen es sich bei den Partnern handelt, noch welche Daten wirklich genutzt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Origin_%28Downloadservice%29#Kritik

ist für mich schon Grund genug, mir so was nicht auf den PC zu holen.

von Sebastian H. (sebh)


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Ubisoft und EA sind bei mir beide unten durch,  viel Geld für Software 
im Beta stadium verlangen und dann muss man sich auch noch oft genug mit 
dem Kopierschutz rumschlagen, hat nur eingeschränkte Möglichkeiten weil 
man von Anfang an darauf gesetzt hat Funktionalität xy per Addon 
nachzureichen usw...

Lösung: nichts von diesen Firmen kaufen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Tatsache ist, der der frisst steht immer besser da als der der gefressen 
wird, auch wenn das gefühlt anders zu sein scheint. Der eine ist nunmal 
satt und zufrieden der andere nicht mehr da. So war es auch bei FTDI ... 
Viele Ingenieure/mittelgrosse Einkäufer haben es moralisch kritisiert 
und auch angekündigt mit den Füssen zu wählen - und dies sicherlich 
teils auch durchgezogen; aber ich wette die Leute die wirklich grosse 
Kaufentscheidungen treffen (und in der Regel eher auf der fressenden 
Seite der Gleichung sind) waren eher beeindruckt!

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