Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik brauche flottes SerialTerminal


von aslkjdhfalksdjhfalksdhf (Gast)


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Kuckuck,

ich arbeite unter Linux mit minicom, um die serielle Schnittstelle 
auszulesen und um Daten hinzusenden.

Ich habe jetzt ein Gerät an der seriellen Schnittstelle, die via COM mit 
921600 baud Daten sendet. Leider kann ich bei minicom keine Datenrate 
von 921600 einstellen, der Maxwert liegt bei ca. 11500.

Wenn ich mit Putty grafisch arbeite, dann kann ich mit der schnellen 
Datenrate die Ergebnisse sehen. Ich muss aber zur Zeit 
kommandozeilenbasiert arbeiten. Da läuft Putty nicht und mit Minicom 
kann ich die schnelle Datenrate nicht einstellen.

Gibt es ein debian-Putty-Derivat, dass ich benutzen kann und eine 
variable Baudrate einstellbar ist?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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aslkjdhfalksdjhfalksdhf schrieb:
> Leider kann ich bei minicom keine Datenrate von 921600 einstellen

Nun, wenn die Schnittstelle die Onboard-Schnittstelle eines PCs sein 
sollte, dann kann die gar nicht mehr als 115200 Baud. Das ist eine 
Hardware- und keine Softwarebeschränkung.

von aslkjdhfalksdjhfalksdhf (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Nun, wenn die Schnittstelle die Onboard-Schnittstelle eines PCs sein
> sollte, dann kann die gar nicht mehr als 115200 Baud. Das ist eine
> Hardware- und keine Softwarebeschränkung.

sorry, ich meinte USB-Port, der als COM-Schnittstelle in /dev/tty... 
angezeigt wird. Ich greife darauf auch mit putty zu mit der hohen 
Baudrate im grafischen Modus. Das funktioniert einwandfrei. Putty läuft 
aber nicht auf der Shell und bei Minicom kann ich die 115200 baud-rate 
nicht überschreiten. Ich brauche ein shell-ausführbares Programm, dass 
die hohe Datenrate zum Senden und Empfangen schafft. Gibts das?

von Thorsten (Gast)


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man setserial

dort nach spd_cust suchen und entsprechend anwenden. Dann minicom auf 
38400 konfigurieren.

von Leo C. (rapid)


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$ stty -F /dev/ttyUSB0 921600

und danach ein Terminalprogramm starten, daß die Einstellungen der 
Schnittstelle übernimmt (z.B. screen). Oder gleich:

$ screen /dev/ttyUSB0 921600

von c-hater (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Nun, wenn die Schnittstelle die Onboard-Schnittstelle eines PCs sein
> sollte, dann kann die gar nicht mehr als 115200 Baud. Das ist eine
> Hardware- und keine Softwarebeschränkung.

In dieser Allgemeinheit ist das ganz klar Unsinn. Es kommt schlicht auf 
den PC an, genauer auf das Motherboard.

Und da gibt es grob drei Kategorien:

1) "heutige"

Da gibt es meist gar keine Unterstützung für legacy-Schnittstellen mehr 
im Chipsatz. Dementsprechend hängen die Fähigkeiten einer (leider viel 
zu selten) trotzdem vorhandenen Onboard-Schnittstelle einzig vom 
zusätzlich verbauten IO-Chip ab. Und natürlich gibt es solche Chips mit 
Bitraten bis an die 2MBit/s. Wobei allerdings die Wixdos-Treiber dafür 
dann typischerweise maximal 921,6kBit/s unterstützen.

2) "von vor einigen Jahren"

Die haben üblicherweise Chipsätze mit eingebauter legacy-Unterstützung. 
Hier kann man so ziemlich auf alles treffen, bei der Mehrheit dieser 
Kategorie (insbesondere leider durchgängig bei Intel-Chipsätzen) ist 
aber hier tatsächlich bei 115,2k Schicht im Schacht. Dieser Sachverhalt 
wird dir wohl dein Weltbild so ultimativ beschränkt haben. Hätt'ste 
gelegentlich mal SiS oder VIA gekauft, wäre dir das vielleicht nicht 
passiert...

3) "von vor noch deutlich mehr Jahren"

Da haben die Chipsatze noch keine eingebaute Legacy-Unterstützung, statt 
dessen sind regelmäßig zusätzliche sog. "MultiIO"-Chips auf den MoBos 
verbaut. Logischerweise hängt es hier wieder von den Fähigkeiten dieser 
Chips ab und es gab damals genug von den Dingern, die bis 921,6k 
unterstützt haben. Das lag wohl daran, daß das damals zeitweise sogar 
"werberelevant" war, genauso wie der Durchsatz des Parallelports damals 
oft noch wichtig war (für Sachen wie Scanner, ZIP-Laufwerke oder 
Lap-Link).
Das scheint an dir irgendwie komplett vorbei gegangen zu sein...

von sdfgsdfgdsfgsdfgsd (Gast)


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c-hater schrieb:
> Da gibt es meist gar keine Unterstützung für legacy-Schnittstellen mehr
> im Chipsatz.

Warum ist denn das so?

c-hater schrieb:
> Wobei allerdings die Wixdos-Treiber dafür
> dann typischerweise maximal 921,6kBit/s unterstützen

Ich arbeite mit Linux. Kann ich da auch 2Mbit dann reinschreiben und 
data kriegen? Ich brauchte da noch nicht mal Treiber laden, es wurde 
automatisch im /dev/-Verzeichnis angelegt der neue Port als Datei.

c-hater schrieb:
> MoBos

Was sind MoBos?

von Schaulus Tiger (Gast)


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Die aktuelle Version von picocom erlaubt zumindest die Einstellung von 
921600 Baud. Ob deine Hardware das mitmacht, siehst du dann schon...

https://packages.debian.org/jessie/picocom
http://code.google.com/p/picocom/

Überhaupt ist picocom das bessere minicom:
 - viel bessere Fehlermeldungen
 - keine störenden Modem-Funktionen
 - keine Konfigurationsdatei

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